Vielen Dank für die positiven Rückmeldungen.Ich bin noch unfassbar geflasht. Fährt sich exakt wie geplant. Die Probefahrt kam ohne Multitool aus, was ich absolut nicht erwartet hatte. Einmal noch die Bremsen neu ausrichten, jetzt sind sie ja eingebremst und es lohnt sich erst. Dann den Sattel bearbeiten, weil die Carbonstreben laut knacken. Das wars, mehr ist nicht nötig.
Zum Shorty kann ich gar nichts sagen. Es liegen überall Bucheggen und es fährt sich dabei wie auf Murmeln. Außerdem war ich grad das erste Mal seit langer Zeit wieder im Wald.
Ich hab die Revive 160 in der dicken 34.9er Variante. Allerdings hab ich die fast ganz im Rahmen versenkt (Handvoll mm über Ende) und damit ist der Bowdenzug sehr geknickt. Die Ansteuerung ist deswegen nicht ganz auf Kommando, sondern leicht verzögert. Allerdings muss die Stütze noch ein wenig raus. Dann wird es perfekt, denn dann liege ich an der Herstellerangabe für die Einstecktiefe, nicht über dem Limit. Sonst ist alles Top-Level. Ich musste noch gar nicht entlüften, was ja als extrem einfach angepriesen wird.
Ohne ans Limit gegangen zu sein: das Gerät fährt sich deutlich souveräner als mein 26“ S-Works Enduro. Ich kenne das Stumpjumper FSR in 29“ mit 120/130 mm und das Enduro in 26“ mit 170/160 mm. Das Evil in 29“ mit 170/161 mm vereint die Vorteile beider Bikes. Es läuft überall drüber und bietet dabei ohne Ende Federwegsreserven.
Ein Stöckchenleger hat sich an einem Trail vergriffen. Ich hab draufgehalten und bin drüber gefahren. Einfach leicht am Lenker ziehen und voll draufhalten. Dann kam eine Durchfahrt unter einem Baum. Ich hab gar kein Problem erkannt, mich gebückt und bin mit dem Arsch voll auf den HR aufgesessen. Das hat mich etwas nach oben gekickt und ich bin oben am Baum angeschlagen. Merke: 29“ Reifen sind einfach größer.
Bergauf musste ich ein Mädel mit Zahnstocherbeinen auf einem Hardtail vorbei lassen. Am Ende der Tour hatte ich kurz vor einem Bergabtrail angehalten. Beim Losfahren fuhr sie an mir vorbei. Auf dem Trail hatte ich 50 m Langeweile hinter ihr. Ich hab 10 s angehalten und nach 10 s war sie wieder vor mir. Sie ließ die Bremse immer schleifen. Dann gabelte der Trail und ich nahm den anderen Trail - getrennt durch eine Baumreihe. In einer unfassbaren Beschleunigung, allein durch den Trail, rauschte ich mit kreischendem Freilauf vorbei. Die King-Nabe ist noch nicht durchgängig laut. Manchmal ist sie HR-Nabe gar nicht zu hören, dann ist es wieder asozial laut. Hier muss wohl noch Fett an die Seite gedrückt werden.
Überhaupt, man spürt wie unverschämt schnell man mit diesem Rad fahren „könnte“. Auch ohne extremen Reach steht man direkt im Bike. Wenn überhaupt, kann man das leicht steigende VR in extrem steilen Passagen bemängeln. Das passiert aber nur, wenn es so steil ist, dass Pedalieren nur maximal 5 Kurbelumdrehungen durchzuhalten ist. Dabei muss man sich nach vorn lehnen. Da ist von der Geometrie einfach „Ende“. Bei 29“ und 170 mm und Riser-Lenker gibts halt wenig Gewicht auf dem VR. Dafür zieht man im Uphill kurz am Lenker hebt das VR spielend über Wurzeln und Absätze und der Hinterbau schluckt ohne Murren alles weg. Übrigens merkt man das ovale Kettenblatt dabei wirklich. Es geht tatsächlich runder. Hätt ich nicht gedacht.
Mein Fazit: unfassbar geiler Hobel. Ich bin sehr glücklich und freu mich auf die nächsten Ausfahrten.
@drunkenmaster
Mach mal auch Bilder von deinem Bike. Ich würde es gern in Aktion sehen!
Viele Grüße
Stephan