NAS/Homeserver und RAID - Anfängerfragen

MaxthonFan

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Moin,

Ich spiele mit den Gedanken mir ein NAS bzw. Homeserver zu basteln. Nachdem ich vor geraumer Zeit auf Mini-ITX umgestiegen bin und den PC immer mitnehme, steht mein Zweit-PC mit meinem ganzen Datenmüll nur noch rum und fängt Staub. Wenn ich mal an irgendwelche Daten ran muss, beginnt die große Nerverei von wegen Abbau, Aufbau und wieder zurück. Gleichzeitig werden meine 2 TB schnell knapp, wenn man so ein Datenmessie ist wie ich und in meinen ITX-PC kommt zwecks Mobilität keine HDD mehr rein. Da ich mir auch mal einen RPi für PiHole anschaffen wollte, gleichzeitig aber auch immer mal wieder Situationen habe, wo ein Homeserver eventuell auch ganz sinnvoll wäre, überlege ich nun alle Probleme mit einem Gerät zu lösen.

Was ich mir überlegt habe: Ich tausche meinen Zweit-PC in der Familie gegen einen Ryzen 5 1600 mit mATX-Board und Drumherum, ich hätte dann zwei 2 TB WD Green und eine 240 GB SSD übrig. Dann besorge ich mir ein relativ kleines Gehäuse für mATX und Platz für mindestens drei 3,5" Laufwerke und ein 2,5" Laufwerk. Und jetzt kommt der Punkt mit dem RAID, wovon ich keine Ahnung habe:

2 TB Gesamtspeicher mit nem RAID 1 wäre mir zu wenig, 4 TB sollten es schon sein. Also besorge ich mir noch eine dritte HDD, am besten gleich eine, die für Dauerbetrieb geeignet ist, und ziehe damit ein RAID 5 auf. Nur wie soll ich das machen? Hat ein Hardware-RAID irgendwelche Vorteile gegenüber Software oder ist es gar andersrum? Die ganze Aktion soll möglichst wenig kosten, deswegen wäre es toll, wenn ich mir die 80€ oder so für nen RAID-Controller sparen könnte, B350 kann anscheinend kein RAID 5. Oder sollte ich mich eventuell sogar mit ZFS beschäftigen?

Ansonsten frage ich mich noch, wie das mit der Grafikkarte ist. Braucht der PC eine Grafikkarte, damit er startet oder kann man einstellen, dass der auch komplett ohne Grafikkarte startet? Ich hätte dann zwar eine 1050 Ti übrig, aber wenn's geht, würde ich komplett darauf verzichten.

Das war's soweit erstmal, zumindest fällt mir sonst nichts mehr ein. Hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen!
 
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Moin!

Also ich halte nen Ryzen 1600 fuer das was du beschrieben hast fuer totalen overkill. Einfach Storage machen kann jeder prozessor von vor 15 Jahren, und wenns dann noch Pihole sein soll, dann vllt die letzten 12 Jahre? Wenn du aber Richtung Homeserver mehr und mehr gehen willst muss man das noch mal genauer angucken. Nichts desto trotz ist der Ryzen absolut nicht stromsparend. Wuerde ich nicht machen fuer den Dauerbetrieb. Evtl eine SOC Board? https://geizhals.de/?cat=mbson&xf=3760_Intel#gh_filterbox (hier kannst du dann noch filtern nach SATA anschluessen, integrierter Graka, etc)

Grafikkarte braucht es idr (gibt auch Ausnahmen) um zu starten, bei den SOC-Boards ist aber meistens was dabei.

Zum Speicher. Ich wuerde auf jeden Fall dieser Tage nichts mehr in Hardware-RAID machen. Entweder ZFS/ mdadm oder Btrfs. Was du davon verwendest haengt ein bisschen vom OS ab. Auf jeden Fall muesste es fuer diese drei irgendwas mit *nix sein. Wie fit bist du da? Am einfachsten is sowas wie openmedia vault oder FreeNAS

Gruss
 
Dass er Overkill ist, habe ich mir auch schon gedacht. Die Sache ist halt, er ist da. Und bevor ich ihn verkloppe, mir ein SOC-Board hole und dann am Ende vielleicht doch mehr Leistung brauche, benutze ich ihn lieber dafür. Im Leerlauf verbraucht sowas ja heutzutage eh nicht mehr viel.

Also kein Hardware-RAID. Werde die Tage mich mal ein bisschen in ZFS einlesen, wenn ich Zeit finde. Mit Linux komme ich gut zurecht, bin kein Profi, kann mir aber in der Regel alles selbst anlesen. Da sollte eh Linux drauf.
 
Moin Moin,

ich hatte für mein erstes NAS ein ASUS E35M1-I DELUXE genutzt. Da hatte ich OMV drauf mit 5 Platten. Das System war per eSATA auf einer SSD. Lief zum Filme schauen und als Datengrab super. Transcoding kannst du damit natürlich vergessen. Das Board hätte ich jetzt noch rumliegen. Es verstaubt. Falls du es damit umsetzen magst, einfach melden. RAM müsste ich auch noch haben.

MfG

Burnz
 
Danke erstmal. Ich werde mal schauen, ob ich meine Mess-Steckdose noch finde und mir mal die Leistungsaufnahme im Leerlauf anschauen. Ich kann mich jedenfalls daran erinnern, dass ich vor knapp vier Jahren mal einen i5-6500 und eine R9 390 im Leerlauf mit 30W gemessen habe und die R9 390 war jetzt nicht gerade ein Effizienzmonster. Kann mir nicht vorstellen, dass ein Ryzen 5 1600 da mehr braucht.

Wüsste jetzt nicht, was gegen die WD Greens spricht. Wenn nicht gerade drauf zugegriffen wird, sollten die Platten ja eh anhalten. Und da sie dann als reines Datengrab dienen, sollte deutlich seltener drauf zugegriffen werden, als es im PC wurde. Und sie sind halt da. Müsste ich neukaufen, würde ich natürlich WD Reds nehmen.
 
Also ich hatte eine ähnliche Situation wie du (ITX System gebaut) und rein als Datengrab würde ich sagen kauf dir zwei externe Gehäuse und speicher einfach redundant auf beide.
Wenn du ein PiHole dazu aufsetzen willst, dann kauf dir wirklich ein Rasp sonst explodieren die Kosten, weil muss ja 24/7 dann laufen.

Wenn du aber wirklich alles auf eine NAS setzen willst und hier wirklich einigermaßen was damit tun möchtest, dann empfehle ich dir alles einmal genau zu durchdenken und dementsprechend wirklich auf geeignete Hardware zu setzen. (inkl. Reds), sonst hast du wohl nicht lang freude daran.
 
Wüsste jetzt nicht, was gegen die WD Greens spricht. Wenn nicht gerade drauf zugegriffen wird, sollten die Platten ja eh anhalten. Und da sie dann als reines Datengrab dienen, sollte deutlich seltener drauf zugegriffen werden, als es im PC wurde. Und sie sind halt da. Müsste ich neukaufen, würde ich natürlich WD Reds nehmen.

Die Greens haben ein viel kürzeren Spindown und ein NAS oder ggf sogar ein RAID richtet sich nicht ob ne Platte schläft sondern regt diese Aufgabe dann an. Spindown und -ups sind das kritische Problem der HDDs was die Lebenszeit verkürzt.
 
Ich hatte ein RAID 5 mal vor Jahren mit 4x WD Green aufgebaut. Die WD Green gehen wegen der Stromspareinstellungen schnell schlafen und parken sich dann. Dem Raid ist das aber egal, da es regelmäßig etwas schreibt und auch etwas lesen will. Wenn das dann immer genau dann passiert wenn die HDDs geparkt sind müssen diese wieder anlaufen, was genau dann zum Verschleiß beiträgt. Viele lassen ihre Platten in NAS oder Servern einfach durchlaufen, um genau das zu verhindern.
Bei meinem Raid 5 sind mit der Zeit 3 Platten ausgefallen und mussten getauscht werden. Der Hersteller vom Raid hat deutlichst von dem Einsatz der Green HDDs abgeraten.
 
Und jetzt musst du jemandem erklären, der noch nie was mit RAID am Hut hatte, was genau das RAID da schreibt und liest.
 
Ein RAID schreibt manchmal auch Daten auf die HDs ohne dass das Betriebssystem das antriggert.
Interne Dinge halt, z.B. um die Daten auf den HDs zu synchronisieren oder Daten die in einem Cache liegen auch persistent auf die HDs zu schreiben.
Wann das passiert ist von "aussen" nicht zu sehen, das kann z.B. vorkommen wenn kein anderer Zugriff aktiv ist und die HDs dann quasi Idle sind.
Wenn nun genau dann der Controller was schreiben will wenn eine HD im power-down ist, und z.B. das Hochfahren zu lange dauert, denkt er "oh, Mist, Platte nicht da, könnte kaputt sein" und schmeisst die dann im schlimmsten Fall aus dem RAID Verbund !
Effekt: das RAID ist dann degraded :-(
Wenn das bei einem RAID 5 auch noch bei 2 Platten passiert, dann ist das RAID tatsächlich kaputt (ohne dass die HW einen Defekt hat).

Ich hoffe mal ich hab das richtig kapiert...
 
Wüsste jetzt nicht, was gegen die WD Greens spricht. Wenn nicht gerade drauf zugegriffen wird, sollten die Platten ja eh anhalten.
Schon weil die Green als einfache Desktopplatten nur dafür gedacht sind als einzige HDD im Gehäuse zu arbeiten, der Vibrationen wegen und eben nicht zu mehreren im gleichen Gehäuse:
 
Schon weil die Green als einfache Desktopplatten nur dafür gedacht sind als einzige HDD im Gehäuse zu arbeiten, der Vibrationen wegen und eben nicht zu mehreren im gleichen Gehäuse:

Ich hatte zu Hochzeiten fünf HDDs in meinem PC betrieben, zwei davon WD Green und eine ziemlich alte Seagate Barracuda, die gerödelt hatte wie sonstwas. Nur eine von den ganzen Festplatten ist irgendwann mal kaputtgegangen, eine WD Blue, und das direkt nach einem Transport. Wenn mir schonmal was wichtiges verloren gegangen wäre, würde ich wohl anders denken, aber da es mir noch nie passiert ist, wird mich wohl nix von meinen Greens abbringen. Im Endeffekt bin ich eh immer sehr fahrlässig mit meinen Daten umgegangen, zumindest mit denen, die nicht wirklich wichtig sind. Die zwei GB an wirklich wichtigen Bildern und Dokumenten sind auf OneDrive gesichert.

Ich habe mich in der Zwischenzeit noch ein bisschen informiert und auch mal den Verbrauch überschlagen. Mein PC mit R5 2600 braucht im Leerlauf laut meiner Messsteckdose 30W, wenn ich das RAM-OC rausnehme und sämtliche Peripherie abstöpsel. Laut einer Aussage im Netz soll das Gigabyte B350M Gaming 3, welches ich dann benutzen würde, sogar ohne Grafikkarte durch den POST kommen, das würde wahrscheinlich dann nochmal 5W einsparen. Mit um die 30W im Leerlauf kann ich leben, eventuell könnte ich ja sogar noch ein paar Watt einsparen, wenn ich SMT deaktiviere oder so.

Was ich noch gefunden habe, ist, dass es wohl problematisch ist, wenn eine normale HDD einen fehlerhaften Sektor finden und zu lange versucht, den zu lesen. Dann würde sie wohl auch als Defekt angesehen und ne WD Red z.B. hat eine extra Funktion, die genau das verhindert. Allerdings ist das wohl kein Problem, wenn ich mit ZFS arbeite, falls ich das richtig verstanden habe.

Da ich ja eh noch eine Festplatte brauche, dürfte das ganze auch nicht all zu problematisch werden: Meine Idee war ja zuerst, ein RAID 5 aus den beiden 2 TB WD Green und einer neuen Platten zu machen, da hätte ich dann eh eine WD Red genommen. Nur erscheinen mir 70€ für eine 2 TB Red ziemlich sinnfrei, wenn 3 TB nur 90 und 4 TB 110€ kosten.

Also würde ich wohl die 4 TB WD Red nehmen und jetzt die Frage, was dann geht bzw. was am sinnvollsten ist: Ein normales RAID 5 lassen wir mal ganz sein. Ginge ein ZFS RAID Z1 mit dieser Konstellation, sodass dann 2 TB bei der Red ungenutzt bleiben und ich 4 TB insgesamt hätte? Und könnte ich dann später dieses Konstrukt auf 8 TB erweitern, indem ich die beiden 2 TB Greens jeweils gegen 4 TB Reds ersetze? Oder könnte ich die beiden Greens in ein RAID 0 oder JBOD packen und dann ein RAID 1 damit und mit der Red bauen? Wenn das ginge, wäre das in meinem Verständnis sogar die sicherste Alternative.
 
Was ich noch gefunden habe, ist, dass es wohl problematisch ist, wenn eine normale HDD einen fehlerhaften Sektor finden und zu lange versucht, den zu lesen. Dann würde sie wohl auch als Defekt angesehen und ne WD Red z.B. hat eine extra Funktion, die genau das verhindert.
Diese Funktion nennt sich TLER und bedeutet, dass der Timeout wie lange eine Platte versucht einen problematischen Sektor doch noch erfolgreich zu lesen, einstellbar ist. Außerdem ist er bei HDDs mit TLER (bei Seagate ERC genannt) ab Werk kürzer eingestellt ist, bei den Red müssten es 7s sein, während es bei den Green 14s waren. Die spielt aber i.d.R. nur beim Betrieb an Hardware RAID Controllern eine Rolle, da diese i.d.R 8s auf eine Antwort (die Daten oder eben einen Lesefehler) warten und danach die Platte als defekt aus dem RAID werfen. Software RAIDs warten i.d.R. länger, auch ZFS, aber wenn Du ZFS nehmen willst, dann informiere Dich vorher über dessen Limitierungen bzgl. des Growings.

Für den Rest musst Du wissen welche HDDs Du verwenden willst, es ist Dein Geld und es sind Deine Daten, ich kann Dir nur die Informationen geben, was Du daraus machst, ist alleine Deine Sache.
 
aber wenn Du ZFS nehmen willst, dann informiere Dich vorher über dessen Limitierungen bzgl. des Growings.

Also wenn ich das richtig verstanden habe, dann kann bzw. sollte ich nicht einfach um eine Festplatte erweitern, da ich sonst ein RAID 0 aus der einen Platte und z.B. dem RAID Z1 aus den drei bereits verbauten bekomme. Aber wie gesagt, meine Idee wäre ein Z1 aus den beiden Greens und einer 4 TB Red zu bauen, dabei 2 TB der Red zu verschenken und irgendwann mal (spätestens wenn eine Green verreckt ;)) die Greens mit 4 TB Reds zu ersetzen. Soweit ich das verstanden habe, sollte das auch möglich sein, bitte korrigieren, falls ich das falsch verstanden habe.
 
da ich sonst ein RAID 0 aus der einen Platte und z.B. dem RAID Z1 aus den drei bereits verbauten bekomme.
Nicht RAID 0, aber JBOD (BIG), was aber bzgl. der (nicht vorhandenen) Datensicherheit (zumindest der Daten auf der nachträglich angehängten Platte) auf das Gleiche rausläuft.

Das Growing durch den Wechsel von kleinen auf größere Platten ist bei ZFS meines Wissens kein Problem.
 
meine Idee wäre ein Z1 aus den beiden Greens und einer 4 TB Red zu bauen, dabei 2 TB der Red zu verschenken und irgendwann mal (spätestens wenn eine Green verreckt ;)) die Greens mit 4 TB Reds zu ersetzen.

Macht wenig Sinn, da die Red auch altert.
 
Die WD Reds sind im Endeffekt auch nur ab Werk eingestellte WD Greens mit 1 Jahr mehr Garantie. wdidle3 einmalig drüber laufen lassen und TLER bei Boot konfigurieren und schon haste WD Reds. Ich mache das bei meinen WD80EZAZ unter Linux mittels folgender Datei:
Code:
# /etc/udev/rules.d/50-disks.rules (Modell müsstest du dann entsprechend für deine Platten anpassen)
# Enable TLER on WD80EZAZ hard drives
ACTION=="add|change", KERNEL=="sd[a-z]", ATTRS{model}=="WDC WD80EZAZ*", RUN+="/usr/bin/smartctl -l scterc,70,70 /dev/%k"

Bzgl. Ryzen 1600: ist Overkill ja, aber wirklich günstigere, sinnvolle Alternativen gibt's eh nicht. Intel ist überteuert wegen den Lieferengpässen, Raven Ridge kann kein ECC und bei einem kleinen Home NAS kommt veraltete Hardware auf dem Gebrauchtmarkt nicht in Frage. Daher eine sehr gute Wahl (und hast du ja sowieso schon da).

Bzgl. RAID: ich denke in deinem Anwendungsfall eignet sich BTRFS am besten; es ist sehr flexibel. Was sogar einige Profis nicht wissen: du kannst bei BTRFS RAID1 bspw. 2x 2TB und 1x 4TB zu einem 4TB RAID1 zusammensetzen. BTRFS nutzt den Festplattenspeicher maximal aus und ist daher anders als "traditionelles" RAID zu verstehen. Mit 2x 4TB und 1x 2TB kannst du bspw. ein 6TB RAID5 bauen. Hier kannst du mal mit dem BTRFS Calculator einige Konfigurationen durchtesten: https://carfax.org.uk/btrfs-usage/

Anders als bei ZFS, kannst du bei BTRFS problemlos einzelne Festplatten hinzufügen oder wegnehmen, kannst Festplatten unterschiedlicher Größen mischen und kannst sogar RAID Modes konvertieren, bspw. von RAID1 auf RAID5, ohne das Array zu zerstören / neu aufzubauen. Bei ZFS hingegen ist das Erweitern eines RAIDs nicht so einfach: unter RAID10 müssen Festplatten in Paaren hinzugefügt werden, also brauchst du immer 2 Festplatten (gleicher Größe), um dein Array zu erweitern. Unter RAIDZ ist es "unpraktikabel": du müsstest alle Festplatten im Array durch größere ersetzen und nach jedem Wechsel einen Resilver durchführen. Je nach belegtem Speicher, Festplattenanzahl und -größe kann das durchaus Tage bis Wochen dauern. Es ist einfacher und schneller ein komplett neues Array zu erstellen und die Daten vom alten Array rüberzukopieren - Voraussetzung ist, dass die notwendige Hardware zur Verfügung steht.

Im Hinterkopf solltest du behalten, dass ein RAID kein Backup ersetzt: wenn du mal einen falschen Command ausführst, ein fehlerhaftes NAS-Update ziehst oder dein Sync-Programm wegen eines Konfigurationsfehlers dir die Dateien löscht, sind die Daten auf einem RAID weg. Hier solltest du überlegen, ob es nicht vielleicht sinnvoller ist, deine Festplatten ohne RAID zu betreiben und anders zu organisieren. Interessant wäre hier unRAID und SnapRAID. Der Grundgedanke ist ähnlich wie bei JBOD, nur mit deutlich mehr Features: optional kannst du dich mit Parität trotzdem gegen einen Festplattenausfall absichern und es werden automatisch Checksummen erstellt, wie bei BTRFS und ZFS. Du könntest also deine 2TB + 2TB zu einem 4TB SnapRAID + mergerfs zusammensetzen und die 4TB Festplatte als externes 1:1 Backup nutzen.
 
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Hört bitte auf damit! WD White/Green/Blue sind trotzdem keine WD RED. Und leider haben die alle nur ein UBER von 1:10^14. Ob man Desktop Festplatten in sein Nas oder Server einbaut, muss jeder für sich entscheiden. :)
 
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Macht wenig Sinn, da die Red auch altert.

Ist nur die Frage, wie lange das überhaupt so läuft. Nach einigen Aussage zu dem Thema werden die Greens ja spätestens nach ein paar Monaten verrecken. Dann wäre die Red nicht viel gealtert. Wenn's natürlich jahrelang so läuft, hast du wieder Recht. Das ist halt meine Art von Kompromiss. Zwei oder drei Reds werde ich mir dafür nicht kaufen, das ist mir zu teuer. Dann könnte ich mir auch gleich ein NAS von Synology oder so und nen RPi holen und irgendwann dann auch an Stromkosten sparen, auf Kosten der Flexibilität natürlich.

Im Hinterkopf solltest du behalten, dass ein RAID kein Backup ersetzt: wenn du mal einen falschen Command ausführst, ein fehlerhaftes NAS-Update ziehst oder dein Sync-Programm wegen eines Konfigurationsfehlers dir die Dateien löscht, sind die Daten auf einem RAID weg.

Die Sache ist ja, es sind keine lebenswichtigen Daten, sondern hauptsächlich Datenmüll oder Daten, die man im Zweifelsfall wieder ersetzen könnte (z.B. meine gerippte CD-Sammlung). Die wirklich wichtigen Daten sind wie gesagt keine 2 GB und die liegen auf OneDrive. Insofern wäre ein RAID alleinschon eine Verbesserung zur jetzigen Situation, wo die Daten einfach auf einer einzigen Festplatte liegen und fertig. Und bei meinen Daten mehr als ausreichend. Bei ZFS und btrfs kommt ja noch dazu, dass ich mich mit Snapshots zumindest gegen einige dumme Fehler absichern könnte. Wenn ich die ganze Chose formatiere, hilft mir das natürlich nix. Aber ich gehe mal davon aus, dass mir das nicht passiert, ganz unbedarft bin ich schließlich ja nicht.
 
Die WD Reds sind im Endeffekt auch nur ab Werk eingestellte WD Greens mit 1 Jahr mehr Garantie. wdidle3 einmalig drüber laufen lassen und TLER bei Boot konfigurieren und schon haste WD Reds.
So ein Quatsch, nur weil man die Unterschied außer am Label nicht sehen kann, heißt es nicht das sie nicht da sind.
Bzgl. RAID: ich denke in deinem Anwendungsfall eignet sich BTRFS am besten
BTRFS ist seit Jahren nur "almost production ready" aber nicht "stable".
 
Und leider haben die alle nur ein UBER von 1:10^14. Ob man Desktop Festplatten in sein Nas oder Server einbaut, muss jeder für sich entscheiden. :)
Exakt, auch die WD Reds, die als NAS-Festplatten vermarktet werden, besitzen nur eine URE von < 1:10¹⁴. Wir reden hier von einem Home NAS - Downtime ist sicherlich nicht schön, aber es geht hier nicht um Menschenleben oder MIllionenbeträge.

So ein Quatsch, nur weil man die Unterschied außer am Label nicht sehen kann, heißt es nicht das sie nicht da sind.
Ich würde mich freuen, wenn du mir den Hardware-Unterschied zwischen einer WD20EFRX (2012) und einer WD20EZRX (2012) im Detail erklären könntest. Außer dem Marketing-Wort "NASware" (kleine Firmware-Optimierungen) und doppelt so hoher LLC Spezifikation im Datasheet sehe ich keine nennenswerten Unterschiede.

Mittels dem bereits genannten Tool wdidle3 kann man bspw. das Parkverhalten von 8 Sekunden auf 5 Minuten anheben, sodass das Problem mit der hochschießenden LLC der WD Greens beseitigt wird. TLER ist bei den WD Greens nicht gelockt und kann ebenfalls auf 7 Sekunden gesetzt werden, wie bei den WD Reds. Performance-technisch gibt es keine Unterschiede: https://hdd.userbenchmark.com/Compare/WD-Red-2TB-2012-vs-WD-Green-2TB-2012/1789vs1781. Unterschiede könnten durchaus durch Binning vorhanden sein - wer aber glaubt, die WD Red sei etwas grundlegend anderes als eine WD Green, der irrt sich. Es hat schon seinen Grund, warum WD keine Greens mehr verkauft, sondern nur noch Reds.

BTRFS ist seit Jahren nur "almost production ready" aber nicht "stable".
Open Source Projekte sind in der Regel diesbzgl. sehr schüchtern - Software ohne Bugs gibt es nunmal nicht. Hier muss man genauer differenzieren, da BTRFS viele Funktionen vereint. Während manche Features durchaus als stabil gelten und breit getestet sind, gibt es noch andere Features, die noch nicht so weit sind.

Fakt ist jedoch, dass es bei SLES seit 2015 das Standard Dateisystem ist und das heißt schon was. Mit einem modernen Kernel (4.14 oder besser noch 4.18) sind keine Überraschungen zu erwarten, wenn man nicht mit experimentellen Features rumspielt. Außer Diskussion steht natürlich, dass ZFS bzgl. Stabilität in einer ganz anderen Liga spielt. Ich denke aber dennoch, dass OP mit BTRFS besser beraten ist, da es deutlich flexibler als ZFS ist und seinen Anforderungen besser gerecht wird.
 
wer aber glaubt, die WD Red sei etwas grundlegend anderes als eine WD Green, der irrt sich.
Nicht grundlegend, aber im Detail sind sie anders und diese Unterschiede machen sieh bei HDDs nicht in der Performance bemerkbar, die Transferraten hängen nämlich eigentlich nur von der Datendichte und der Drehzahl ab, natürlich auch davon ob die Spur die gerade gelesen oder geschrieben wird außen oder innen liegt und beim Schreiben davon ob die SMR hat.
Es hat schon seinen Grund, warum WD keine Greens mehr verkauft, sondern nur noch Reds.
Die Green wurden bei den Blue eingereiht:
Und die Blue Modelle gibt es immer noch, die unterscheiden sind sehr wohl von den Red und wer dies nicht glaubt und sie trotzdem in sein NAS/Heimserver verbaut, der soll sich nicht wundern wenn sie nicht so lange durchhalten und die üblicher vom Hersteller geplante Nutzungsdauer von 5 Jahre bei dem Einsatz nicht durchhalten.
 
Die WD Blues - damals und heute - unterscheiden sich definitiv, das kann man so unterstreichen. Die "alten" WD Blues waren ja noch 7200RPM, als es die WD Greens (5400RPM) noch gab. Bei den "neuen" Blues kann über wdidle3 das Parkverhalten nicht mehr verändert werden und man erreicht die LLC Grenze innerhalb von 1 - 2 Jahren im Dauerbetrieb. WD Blues würde ich auch nicht nehmen und kann man auch für diesen Anwendungszweck nicht weiterempfehlen.
 
Und die Green sind inzwischen so alt, dass die meisten über die geplante Nutzungsdauer hinaus sind und der Rest es bald sein wird.
 
Ich grabe den Thread nochmal aus, will dafür keinen neuen erstellen: Es gibt bei den 4TB WD Reds einmal die alte WD40EFRX und die neue WD40EFAX, bei der neuen ist anscheinend nicht klar, ob die SMR hat. Gibt's irgendeinen gewichtigen Unterschied, der für die eine oder die andere spricht? Kosten beide gleich viel.
 
Keine einzige RED hat SMR, das wäre der Tod im NAS.

Was sogar einige Profis nicht wissen: du kannst bei BTRFS RAID1 bspw. 2x 2TB und 1x 4TB zu einem 4TB RAID1 zusammensetzen.
Ein ZFS Stripe-VDEV aus den 2x 2TB erstellen und das VDEV dann mit der 4TB mirroren.
Bekomme ich als Anfänger sogar auf die Reihe.
Sehe keinen Vorteil für BTRFS, zumal jetzt langsam ZFS endlich mal "offiziell" für Linux kommt.
QNAP wird demnächst auch auf ZFS schwenken (QTS hero).
 
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