Das aktuelle VPCF11C5E: durchwachsen aber insgesamt gut
Hallo liebe VPCF11-Gemeinde. Ich verfolge diesen Thread mittlerweile seit einigen Wochen und habe mir trotz der beschriebenen Unzulänglichkeiten Ende April im Sony Style Onlineshop ein Gerät zusammengestellt und bestellt (und es nicht bereut).
Damals gab es gerade die Aktion mit dem kostenlosen Upgrade auf den BluRay-Brenner, und so habe ich am 10.05.2010 folgendes Gerät aus Tilburg/Niederlande erhalten:
VPCF11C5E
Core i7 Q720
4 GB RAM (DDR3, Hyundai Electronics)
500 GB HD (Seagate Momentus 7200.4, ST9500420AS)
BluRay Disc Writer (MATSHITA BD-MLT UJ240AS)
NVIDIA GeForce GT 330M, 1 GB DDR3
Vaio Premium Display matt, 1920x1080
Webcam 0,3 MP
Windows 7 Home Premium 64 Bit
BIOS Version: R0260Y6 vom 26.02.2010 (EC Version: K0262Y6, ME Version: 6.0.20.1185, ka was die letzten beiden Versionsnummern bedeuten)
Bezüglich der Geräuschentwicklung kann ich folgenden subjektiven Eindruck geben:
Ein fiepen der Spannungsregler auf dem Board oder vibrierende Transistoren innerhalb der CPU (whining) sind
nicht vorhanden.
Der aktive Mikrofoneingang verursacht
kein Brummen, Summen oder Fiepen.
USB-Gerätschaften (kabelgebundene Maus, Bluetooth Stick, Speicherstick, USB-Festplatte) verursachen
kein Summen, Brummen, Fiepen (dies war bei meinem Acer Aspire 5920G anders, das hat gebrummt wenn man die Maus bewegt hat).
Der Lüfter ist nur unter Last ein Terrorbruder:
Wenn das F11 bootet oder ungefordert vor sich hin idled mit Word 2010 beta + Internet Explorer z.B. ist es
sehr leise aber nicht unhörbar. Der Lüfter läuft dann ruhig ohne schwankende Drehzahl. Den Bericht von User „nochnuser“, dass der Lüfter im Idle dauernd regeln würde kann ich nicht nachvollziehen. Ich habe auch nur 54 Prozesse nach dem Booten am Laufen (anstatt 82 im Auslieferungszustand), weil ich ein halbes Dutzend Sony-Programme deaktiviert habe.
Wenn man dazu noch die Festplatte fordert (Dateien kopieren, Musik hören), fährt der Lüfter sekundenweise in den mittleren Drehzahlbereich. Dies kann man als störend empfinden wenn man eine hochsensible Natur ist. Der Lüfter ist dann immer noch leise. Wenn man sich auf seine Tätigkeit konzentriert bekommt man von dem sporadisch höher drehenden Lüfter normalerweise nichts mit.
Wenn der Lüfter dauerhaft im mittleren Drehzahlbereich läuft, ist er deutlich hörbar aber das Rauschen ist nicht nervig und die Drehzahl schwankt auch nicht ständig. Manchmal hört man im mittleren Drehzahlbereich ein leises Jaulen vom Luftstrom. Es ist das Geräusch, welches „nochnuser“ als „Gläser zum Singen bringen“ bezeichnet hat. Ich kann es ganz klar als einen Luftstrom, der um eine scharfe Kante pfeift identifizieren. Vielleicht sind einige Lamellen am Kühlkörper nicht ausreichend entgratet oder abgerundet. Dieses Geräusch tritt nicht immer auf und ist auch sehr leise, so dass es nur in wirklich stillen Umgebungen wahrgenommen werden kann.
Unter Last ab ca. 60-70% CPU-Auslastung kommen wir in den hohen Drehzahlbereich. Jetzt ist der Lüfter laut. Wer bei dem Geräusch einen Film sehen oder ein Buch lesen möchte, wird sich gestört fühlen. Mein altes Acer Aspire 5920G ist unter Volllast subjektiv genauso laut. Das liegt daran, dass der Lüfter im F11 einen relativ tief klingenden Luftstrom verursacht und der Luftstrom vom Acer Aspire etwas schriller und damit unangenehmer klingt. Der Luftstrom unter hoher Last erzeugt kein Windjaulen und ist wenigstens konstant laut.
Weitere Anmerkungen zum Gerät:
Das Display ist über alle anderen in dieser Größe und Preisklasse erhaben. Es gibt derzeit kein besseres für 1200,- €. Den dpi-Wert musste ich allerdings von 96 auf 120 dpi (=125%) erhöhen damit die Fenster und Schriften in annehmbarer Größe dargestellt werden.
Die internen Lautsprecher sind für den Gerätepreis grottig. Halbwegs hinnehmbares Klangbild für Sprache, alles andere geht gar nicht weil kaum Bass vorhanden ist (da war sogar mein altes Acer Aspire besser), aber wer nutzt schon die internen Speaker bei einem Desktop replacement.
Die Anordnung der USB-Buchsen ist ungünstig. Eine ist ein USB/eSata-Port links vorne und zwei sitzen rechts vorne und behindern die Bedienung mit der Maus wenn Geräte eingesteckt sind. Eine mittige oder hintere Anordnung wäre definitiv besser.
Der BluRay-Writer macht nicht den stabilsten Eindruck, die Führung des Schlittens ist aber aus Metall. Es sieht äußerlich nicht wie aus einem Guss aus, weil zwischen Laufwerkslade und Gehäuse ein Millimeter Luft ist. Den Schlitten sollte man besser nicht einhändig bedienen, sonst hält er nicht lange. Andererseits kenne ich kein „robustes“ 2,5“ Laufwerk mit Schlitten. Slot-In wäre besser. Die Lese-/Brennfunktion ist aber tadellos.
Obwohl das Gehäuse außen nur aus Plastik besteht ist die Verarbeitung insgesamt gut.
Der Klang des Kopfhörerausgangs ist um Welten besser als bei meinem alten Acer Aspire.
World of Warcraft läuft mit hohen Details (nicht Ultra) mit durchschnittlich 50 FPS (min. 24 FPS in Dalaran), also flüssig.
Obwohl ich die schneller drehende Festplatte bei der Konfiguration gewählt habe, ist diese unhörbar.
Und noch etwas zur knackigen Tastatur: Die ist super zum Schreiben geeignet. Man hat einen spürbaren Druckpunkt und der Tastenhub ist angenehm, nicht zu kurz, nicht zu tief. Die Tasten wackeln nicht schwammig rum, das gesamte Tastenfeld biegt sich nicht durch.
Partitionieren jenseits der Möglichkeiten der Windows Datenträgerverwaltung:
Die live-Linux Distri GParted läuft nicht. Keine Ahnung woran genau es liegt, bin kein Frickler. Ich glaube weil GParted mit der ersten Partition (recovery) auf der HD nix anfangen kann, wird kein HD Device eingebunden und der Bootvorgang bricht ab. Ein ähnlicher Fehler ist bereits dokumentiert:
https://bugzilla.gnome.org/show_bug.cgi?id=584226
Zum Glück gibt’s derzeit eine kostenlose 45 Tage Beta vom Acronis Disk Director 11. Die ist von den Features her sowieso innovativer (die neuen Optionen beim Resize einer Partition sind genial) und die Oberfläche ist auch intuitiver zu bedienen. Fehler hat die Beta nach etlichen mehrstufigen Operationen keine produziert.
Alternativen:
Gibt es keine. Ernsthaft in dieser Preisklasse, mit dieser Ausstattung gibt’s keinen passenden Vergleich (Stand Mai 2010). Wenn man zum Bilder/Video bearbeiten ein mattes farbechtes Display größer als 13" sucht kommt man in dieser Preisklasse an dem F11 nicht vorbei.
Wenn man beim Display Abstriche machen kann und ein Spiegeldisplay ok ist, kommt der kleine Bruder mit Core i5 in Frage oder z.B. das HP dv8 (habe das Display beim dv8 direkt gegengetestet) oder auch das Dell Studio 16 XPS.
Wenn man auf ein gutes mattes Display besteht, fangen die gleichwertigen und besseren Geräte jenseits von 1900,- € an. Das matte Display des MacBook Pro ist nochmal eine ganze Klasse besser aber dafür auch erst ab 1999,- € zu haben. Die professionellen mobilen Workstations von HP und Dell können auch mit besseren Displays konfiguriert werden, liegen preislich aber jenseits von Gut und Böse. Für Consumer und Prosumer steht die Relation Preis/Leistung in keinem Verhältnis, weil man den besseren Firmensupport in der Regel nicht braucht.
An alle Suchenden: Lasst euch nicht entmutigen, das Fiepen ist bei den aktuell ausgelieferten Modellen anscheinend weg. Alle Beschreibungen in diesem Riesenthread sind höchst subjektiv und müssen unbedingt kritisch hinterfragt werden. Wer vorher mit einem deutlich hörbar rauschendem NB oder PC leben konnte wird jetzt keine Probleme haben.
Die Verlustleistung der verbauten Hardware (Core i7) lässt sich zwar bei einigen anderen Herstellern leiser abführen (z.B. Samsung) aber dann bekommt man ein grottiges Spiegeldisplay (kontrastarm, leuchtschwach, Fehlfarben) oder steigt zwei Preisklassen nach oben (Apple, Dell).
Leider finden sich immer einige akustische Hypochonder die sich generell über jedes minimale Summen, Fiepen oder Lüfterrauschen aufregen. Diese Leute werden niemals mit einem Gerät unterhalb des MacBook Pro zufrieden gestellt werden.
Grüße
Modikin