Im Prinzip kriegt man mit Sandstraheln alles ab. Wenns nur Farbe is, nimmt man nen Brenner. Bei Aze/Sauerstoff löst sich alles. Anonsten kann mans auch einfach nur mit diversen Lösungsmitteln probieren. Ferner verstehe ich die Gesundheitsgeschichte hier nicht. Es gibt Richtlinien die zu erfüllen sind. Werden die erfüllt ist die Geschichte auch unbedenklich. Egal ob im Labor oder zu Hause aufn Klo. Dabei ist es auch vollkommen brenne ob der Nachwuchs da ist oder nicht. Man hält es dem Kind nicht direkt vorm Kühler. Man kriegt, wenn man es denn will, alles so hin das alle Rückstände in der Umwelt von Kindern fern bleiben. Das ist wie mit den Hunden, nicht der Hund is das Problem, sondern der Besitzer. Tendentiell kann jeder Hund und jede Pampe töten, dann aber sicher nur bei unsachgemäßer Anwendung. Das aber nur am Rande.
Vorgeschichte:
Bundy hatte mir den Nickelstar empfohlen und aus der Not heraus musste ich mir dann doch vorzeitig diese Brühe zulegen. Ich habe vor ein zwei Jahren mal Nibor probiert. Grundsätzlich könnte das ähnlich sein. Stichwort Nickelsalze? Der Aktivator könnte in der Tat ein Säure sein, wird man ja spätestens beim einsehen des Datenblattes feststellen. Möglicherweise werde ich mir das auch noch besorgen und mal nen großen Kanister ordern. Das dann aber zu gegebener Zeit...
Vorgehensweise:
Zunächst habe ich die Teile nicht wirklich gereinigt. Die Teile die aus der Produktion kamen sind alle weitgehend sauber. Ist ersichtlich wenn das Kupfer nach einigen Tagen noch immer schön blank ist. Dann habe ich die Teile in den Aktivator gelegt. Nach etwa 4 minuten einmal gewendet. Es ist sehr wichtig, das keine Luftblasen am Kupferteil haften. Dort kommt dann kein Aktivator dran, dort hält dann auch kein Nickel. Das heist, Schale immer mal etwas schwenken damit die Luftblasen da irgendwie aufsteigen können. Nach gut 8 minuen muss das Teil gleichmäßig verfärbt worden sein. Das Teil wäscht man dann unter fließend Wasser ab. Ich habe eine Handbürste dazu genutzt. Laut Anleitung muss das Teil nach dem spühlen getrocknet werden. Das habe ich mit meinen Baumarktkompressor realisiert. Zum Abschluss konnte dann das aktivierte Kupferteil in das Nickelbad gelegt werden. Dieses muss zuvor auf 90-95°C erwärmt werden. Dafür hat sich ein Elektrogrill bewährt. Auch bei diesen Arbeitsgang immer mal etwas das Gefäß schwenken damit die Luftblasen aufsteigen können. Nach rund 5 Minuten habe ich das Teil gedreht und habe nochmals rund 5 Minuten gewartet bis ich das Teil dem Bad entnehmen konnte. Zum Schluss habe ich das Teil wieder unter fließend Wasser abgebürstet und getrocknet. Das wars auch schon.
Fazit: es funktioniert.
Signifikante Punkte:
Alle Schutzmaßnahmen beachten! Schnüffelmaske, Gut belüften, Gummi Handschuhe, Schutzbrille und alte Klamotten. Selbstredend auch fernhalten von Kindern und anderen Mitmenschen und am besten diese auch darüber informieren was man da gerade macht.
Für eine Sachgemäße Entsorgung sorgen.
DENN WIR HABEN NUR EINE GESUNDHEIT UND EINE UMWELT!!!
Gummi Handschuhe gründlich waschen bevor man irgend etwas anderes beginnt da auch dort Staub dran ist. Der kann dann am Kupfer haften und sich unter die Nickelschicht setzen. Dabei wird früher oder später die Nickelschicht gesprengt und die Nickelschicht blättert ab.
Mindestest genauso wichtig wie die anderen 3 Punkte zuvor ist das vorbehandeln des Kupferteils. Kratzer die vor dem nickeln zusehen sind, sind auch nach dem nickeln noch zu sehen. Diese sollten entsprechend rauspoliert werden. Oxidationen am Kupfer die vor dem nickeln zu sehen sind, sind auch nach dem nickeln zu sehen. Diese sollten ebenfalls entfernt werden. Dafür empfehle ich Nevrdull Polierwatte. Wem das händisch zu viel Arbeit ist der kann auch mit einen Exzenterschleifer arbeiten. Durch die exzentrische Bewegung und die Polierwatte wird die Oxidschicht bestens entfernt. Bei längerer Anwendung kann man damit sogar sehr gut polieren. Polieren an den Stellen wo eine Polierscheibe an einen Polierbock nicht heran kommt. Alternativ chemisch... ... das Gehört hier aber nicht hin.
Wie man richtig entfettet muss ich glaube ich niemanden erzählen. Dafür gibts spezielles Reinigungsmittel, oder man nimmt einfach Cillit Bang Farbe Rot/Lila. Entfettet gut, soll Salzsäure beinhalten und schützt vor weiteren Oxidationen. Für mich das bisher beste Reinigungsmittel. Habe Zwischenzeitlich auch Tickupur R33 TR33 TR3 und Citronensäure in Verbindung mit Ultraschall probiert. Also professionelle Lösungen im speziellen Anwendungsverfahren... ... alles Quatsch! Cillit Bang und gut. Wobei ich sicherlich noch einen speziellen Kupferreiniger probieren werde. Das aber nur nebenbei.
Schlussbemerkungen:
Das Aktivieren und Nickeln an sich ist das geringste Übel wenn man die signifikanten Punkte beachtet. Ferner sollte jeden bewusst sein das es sich hierbei um standard Nickel handelt. Kein Chrom oder Glanznickel. Das heißt, die Farbe ist Nickelentsprechend dunkler als Glanznickel. Man kann sich die Nickelkonzentration des Nickelstar deutlich erhöhen lassen. Man muss dem guten Herren aber einen Gewerbenachweis vorlegen. Nickelstar und Aktivator sind einzeln nachbestellbar. Farbe des Nickelstar ist grünlich. Nimmt die Farbe ab, nimmt die Nickelkonzentration ab. Ist quasi kaum mehr grün erkennbar, sind die Nickelbestandteile verbaucht und man kann den Nickelstar gemäß der richtlinien entsorgen. Plant dabei notfalls ein paar Mark ein. Bundy hat für das anpacken der Teile eine Zange verwendet, möglicherweise besteht dabei das Risiko Kratzer zu verursachen. Besser sollte es sein wenn die Teile ein Gewinde haben. In diesen Gewinde kann eine Schraube zum anfassen eingedreht werden. Der Umgang mit den Teilen ist dann nicht ganz so schmerzvoll. Die einzige Frage die für mich noch interessant ist, wieviel µm pro Stunde aufgebaut werden. Bei Nibor sind es rund 9µm/h. Alles über 30µm soll tödlich sein. Rissgefahr der Nickelschicht.
Zu guter letzt noch ein paar sehr schlechte Pix -.- DSRL gestern Vormittag leider verliehen |O
---------- Post added at 09:55 ---------- Previous post was at 09:38 ----------
Dannn nochmal zu den Preisen. Ich habe einige Nickler in ganz Deutschland ausprobiert. Als Referenz gebe ich mal eine Mittelgroße GPU Kühlerplatte an. Preis zwischen 10 und 20€/Stück. Aber, kein vorpolieren, kein Glanznickel. Qualität auch durchwachsen. Soll heißen, das eine Teil war gut, das andere ging so. Ich habe damals etwa 8 Firmen ausprobiert. Das ist aber nun auch schon wieder 4 Jahre her. Die Preise werden ganz sicher deutlich nach oben gengagnen sein. Nickel/Strom/Personal verschlingt auch nicht weniger Geld als im Jahr 2009.
Somit; Nichts gegen Jochens Nickler. Der war anfangs mit rund 10eu pro Bodenplatte sehr billig. Und wenn der jetzt 20€ nimmt, und die Qualität gehalten hat, ist das noch immer ein normaler Preis. Dessen sollte sich jeder bewusst sein bevor er hier die Meckertüte aufreist. Wenn es leute gibt die die Qualität fürn zehner kriegen ist das sehr gut. Der sollte dieser Firma zu liebe dann auch kräftig Werbung machen damit die Welt da draußen diese Dienstleistung auch in Anspruch nehmen kann.