Da liegst du komplett falsch, wenn man ein Free to Play game gerne spielt, dann kauft "man" weit ehr ein Skin/whatever, als wenn man für das game schon 30€ oder mehr bezahlt hat.
Die Intention liegt darin, das man in Ingameshops eher viele Sachen zu kleinen Preisen kauft, statt einmalig was teureres (wie das Spiel selbst z.B.). Man gibt halt eher 5 mal 4,99€ als einmal 19,99€ aus. Das ist erstmal unabhängig davon ob das Spiel ein Kauftitel oder F2P ist.
Die F2P Titel setzen dabei vorallem auf hohe Verbreitung. Ein Spiel das man erstmal für 30€ kaufen muss, können nur die spielen, die es zuvor gekauft haben. Dementsprechend können auch nur diese überhaupt Ingame was kaufen.
Eine F2P-Titel probiert man halt eher mal schnell aus, weil kost ja nix. Dann kommen schonmal mehr Menschen überhaupt ins Spiel und es bleiben auch mehr am Spiel dran. Je mehr Menschen ein Spiel spielen, desto wahrscheinlicher wird es, das einige davon auch für Ingamekram Geld ausgeben.
Zudem zielen Ingame-Shops (ebenfalls wieder unabhängig davon ob F2P oder Kauftitel) auf "Whales" ab. Wenige Individuen, die riesige Beträge in Ingameshops liegen lassen. Gibt auch da haufenweise Statistiken zu, die alle in etwa das gleiche zeigen, z.B. das 90% des Umsatzes von nur 5% der Spieler gemacht wird und 35% der Spieler überhaupt kein Geld ausgeben. Es gibt halt Leute die geben für so nen scheiß am Ende insgesamt 5-6 stellige Beträge aus. Weil sie reich sind und es sie nicht juckt, oder weil sie Streamer sind und alleine durch die Surprise-Pack-Unboxing-Videos auf Youtube und Twitch mehr verdienen, als die 5000€-Box gekostet hat.
F2P funktioniert obendrein ganz gut mit "Gruppenzwang". Also bevorzugt Multiplayerspiele. Wenn alle coole Skins haben, "muss" man selber natürlich auch einen kaufen.
Ich glaube nicht, das ein Baldurs Gate 3 als F2P großartig Umsatz generieren würde, selbst wenn es einen Ingameshop hätte. Man braucht also schon auch das passende Spielkonzept.
Und wie man auch immer mehr sieht, neigen F2P-Titel dazu Hit & Run zu werden. Idealerweise erzeugt man einen großen Hype, dann wird ein paar Jahre abkassiert und dann verschwindet das Spiel wieder in der Versenkung. Entweder haut die Playerbase sowieso ab, weils langweilig wird oder es was neueres, besseres gibt, oder weil sich die Entwickler nichtmehr um das Spiel kümmern oder Probleme nicht in den Griff kriegen (wie man hier ja sieht.
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"Mit Free-to-Play-Videospielen wurde im Jahr 2020 weltweit ein Umsatz von rund 98,4 Milliarden US-Dollar erzielt. Für das Jahr 2023 wird der Umsatz auf 112 Milliarden US-Dollar geschätzt."
(klar, das ist nicht nur auf den pc bezogen, aber f2p games lohnen sich für die entwickler schon)
Und insgesamt lautet die Prognose für 2023 mit Videospielen insgesamt 234 Mrd Dollar Umsatz. Also machen die F2P-Spiele "nur" etwas weniger als die Hälfte vom Gesamtumsatz aus. Das F2P also allgemein mehr Geld bringen würden, denke ich kann man so direkt nicht unbedingt behaupten.