[Kaufberatung] Selbstbau NAS mit OpenMediaVault

dima82

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Hallo Leute,

ich bräuchte mal wieder ein paar Tipps, aber dieses Mal traue ich mich an etwas neues ran.
Vor zwei Jahren konnte ich endlich mein Wunsch-Haus-Netzwerk aufbauen, mit zwei 10" Schränken und der ganzen notwendigen Hardware.
Im kleineren Schrank (10", 6HE, https://www.hmf-shop.de/de/serverschrank-10-zoll-6-he-tiefe-30-cm?group[8]=83) habe ich aktuell ein Synology DS216j NAS mit 2x 3TB WD Red.

Da der Platz langsam knapp wird habe ich mir überlegt wie folgt mein NAS zu erweitern und dafür meinen Desktop PC zu verkleinern und die Anzahl der HDDs im PC zu reduzieren (aktuell SSD + 2TB + 3TB).

Neues NAS sollte eine DS 420j von Synology sein. Mit den beiden aktuell vorhandenen 3TB im RAID 1 + eine 12TB WD Red oder Seagate IronWolf.

Nun bevorzuge in in letzter Zeit Systeme, die möglichst offen sind (modifizierbar, erweiterbar, konfigurierbar, vielleicht sogar mit OpenSource) und bin auf diese Anleitung gestoßen:

Nun habe ich zwei Probleme:
1. Ich habe schon mehrmals einen PC selbst zusammengeschraubt (letztes mal vor 6 Jahren), aber noch nicht etwas so kleines, kompaktes und spezielles wie ein NAS. Wobei ich glaube, dass sich außer vom Formfaktor nicht wirklich viel unterscheidet. Ich hab da auch schon so meine Konfiguration im Kopf.

2. In den 10" Schrank passt das DS 216j von der Tiefe knapp rein. Das DS 420j wird auch noch reingehen. (Hab dafür extra einen Aluminiumboden biegen lassen.) Ein Selbstbau-NAS ist sicher nicht so kompakt und wird einen neuen Schrank oder andere Befestigungsmöglichkeit an der Wand notwendig machen.


Kommen wir zu Problem 1:
Anforderungen ans NAS:
- Großer Speicher (12 - 16 TB) als Datengrab
- Kleinerer (3 TB, RAID 1) Speicher als sicherer Netzwerkspeicher für alle PCs im Haus. Auch Zugriff von remote über VPN.
- SMB + Rechteverwaltung (für Windows) und DLNA (für Smart TVs), evtl. FTP
- Es wird keine Streaming, Decoding benötigt.

Meine Konfiguration sieht in Anlehnung an die o.g. Anleitung deswegen so aus:
- Gehäuse: Eolize SVD-NC11-4, ca. 135 EUR
- Mainboard + CPU: ASRock J4105-ITX, ca. 88 EUR
- RAM: Crucial CT2K4G4SFS824A, 2x 4GB, ca. 36 EUR
- 12TB WD Red oder Seagate IronWolf, ca. 300 EUR

Benötige ich für dieses Mainboard noch einen RAID Controller, wenn ich die beiden 3TB HDDs im RAID 1 betreiben möchte? Oder kann das softwareseitig konfiguriert werden?
Das OS (OMV) soll auf eine kleine SSD. Da das Mainboard nur 4 SATA Anschlüsse hat, kann ich den vierten HDD Slot in Zukunft nicht nutzen. Wie kann ich dieses Problem lösen?
Würde eine PCIe Adapter Karte mit einer M.2 SSD funktionieren? Einen USB Stick als OS Disk möchte ich nicht nutzen.

Problem 2 braucht erst mal noch nicht diskutiert werden, solange Problem 1 nicht aufgelöst ist.
 
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Einen USB Stick als OS Disk möchte ich nicht nutzen.
USB SSD gibt es auch noch
oder ggf. selber bauen
und da denn eine SSD nach eigener Wahl rein

Ansonsten mag der J4105 für die reine NAS Funktionalität via GBIT-LAN ausreichen, DLNA (z.B. via Plex) dürfte nach Erstindizierung und ohne Transcoding auch noch vernünftig funzen. Beim kopieren kleinerer Dateien geht das Teil aber zwangsweise mehr in die Knie als z.B. ein i3.
Ob die CPU Leistung für einen VPN-Endpunkt (Client2Client-VPN) noch für genug Durchsatz reicht, kann ich nicht sagen, habe da aber leise Zweifel - AES kann sie ja zumindest.


- Kleinerer (3 TB, RAID 1) Speicher als sicherer Netzwerkspeicher für alle PCs im Haus.
Auch Zugriff von remote über VPN.
OMV kann zwar auch via Open-VPN als VPN Endpunkt eingerichtet werden, erfordert aber entsprechende Weiterleitungen auf dem Router!
Ein VPN terminiert man besser auf dem Router (Client2LAN-VPN) oder einem dedizierten VPN Gateway zwischen LAN und Router, da der VPN-Durchsatz von z.B. den Fritten nicht gerade berauschend ist


Achja, Fernwartung (Remote-KVM / iKVM) hat deine Konfiguration nicht - bzw. nur wenn das OS ordungsgemäß läuft

 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Hab den Beitrag anscheinend im falschen Unterforum eröffnet :rolleyes2:

USB SSD gibt es auch noch
...
oder ggf. selber bauen
...
und da denn eine SSD nach eigener Wahl rein

Ich möchte eigentlich nicht, dass da am Gehäuse was dranhängt oder steckt. Eine saubere Lösung mit komplett intern verbauter Hardware wäre wünschenswert.

Ansonsten mag der J4105 für die reine NAS Funktionalität via GBIT-LAN ausreichen, DLNA (z.B. via Plex) dürfte nach Erstindizierung und ohne Transcoding auch noch vernünftig funzen. Beim kopieren kleinerer Dateien geht das Teil aber zwangsweise mehr in die Knie als z.B. ein i3.
Ob die CPU Leistung für einen VPN-Endpunkt (Client2Client-VPN) noch für genug Durchsatz reicht, kann ich nicht sagen, habe da aber leise Zweifel - AES kann sie ja zumindest.

Ich werde zwar öfter mal größere Dateien kopieren, aber es wird nie exzessiver Multi-User-Zugriff stattfinden.
VPN ist bereits eingerichtet und läuft auf einem Mini-Server, der die notwendigen Netzwerkdienste bereitstellt.

Und ich denke schneller als eine Synology DS216j oder DS420j wäre meine Konfiguration mit Sicherheit.

Ich hätte gerne etwas effizientes, was aber nicht so "sparsam" ist, dass ich das in der Performance merke.


Auf den Beitrag bin ich schon vor ein paar Tagen gestoßen. Klingt alles sehr interessant und vernünftig. Im privaten Bereich finde ich das aber für mich ein Overkill.
In den über 20 Jahren, in denen ich mich mit IT beschäftige, hatte ich zwar schon öfter Datenverluste, aber diese waren fast immer Hardwaredefekte, die durch den Benutzer verursacht wurde, oder einfach Dummheit mit Bedienungsfehlern.

Alleine für den ECC RAM würde ich ein viel teureres Mainboard, CPU und den RAM selber benötigen. Weiterhin bin ich in der Thematik nicht so tief rein und müsste mich da erst einarbeiten, ob noch anderer Konfigurationsaufwand notwendig ist. Und einfach reinstecken und darauf hoffen, dass es zuverlässig läuft ist keine gute Idee. Man müsste die Funktion auch irgendwie verifizieren können. Und dafür habe aktuell überhaupt keine Zeit.

Achja, Fernwartung (Remote-KVM / iKVM) hat deine Konfiguration nicht - bzw. nur wenn das OS ordungsgemäß läuft

Nur über SSH und WebInterface. Vielleicht benötige am Anfang für die Installation einen Monitor mit Input-Geräten, aber dann soll das ganze headless laufen.


Danke für den Link. Hab wirklich einiges daraus ziehen können.

Ich gehe auch immer mehr weg von der Idee, ein NAS zu bauen, was irgendwie in meinen oder einen anderen 10" Schrank passt.
Da in diesen Schrank sowieso nur das NAS reinkommen würde, kann der eigentlich auch weg. Ein Regalboden aus Aluprofilen wirds genauso tun.

Deswegen hat sich das Problem 2 aus dem ersten Beitrag eigentlich erledigt.

Und meine Konfiguration sieht jetzt so aus:

- Mainboard + CPU: ASRock J4105-ITX (unverändert)
- RAM: Crucial CT2K4G4SFS824A, 2x 4GB (unverändert)
- 12TB WD Red oder Seagate IronWolf (unverändert)
- 2x 3TB WD Red (bereits vorhanden) als Software-RAID 1
- Samsung SSD 840 Pro 256GB als Systemdisk (bereits vorhanden, aus meinem aktuellen PC, dieser wird dann ausgeschlachtet, wenn das NAS und ein neuer PC aufgebaut wird)

Muss mal etwas recherchieren ob ein anderes Mainboard und CPU sinnvoll und wirtschaftlich wäre...

Gehäuse und Netzteil:
- Option 1: In Win IW-MS04-01 inkl. 265W Netzteil, ca. 200 EUR
- Option 2: Thermaltake Core V21, ca. 65 EUR + Xilence Performance C Series, 350W, ATX, ca 30 EUR
- Option 3: Cooler Master Elite 130 + Xilence Performance C Series, 350W, ATX

Ein Inter-Tech oder Supermicro Gehäuse würde vielleicht auch in Frage kommen.
Aber eigentlich brauche ich keine Hot-Swap-Steckplätze. Fest verbaut ist auch ok. Dann mach ich halt das Gehäuse auf, falls eine Platte gewechselt werden soll.

Kann mir vielleicht jemand was zu den beiden Gehäusen (Opt 1, 2 und 3) sagen?
Vielleicht gibts noch andere Vorschläge mit mindestens 3x 3,5" HDD Slots + 1x SSD?
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ging eiegentlich mehr um die Aussage "Raid ersetzt kein Backup"
Ob man ECC Speicher einsetzen will ist muß jeder selbst entscheiden - artet z.T. schon in einen "Glaubenskrieg" aus, da auch non ECC Hardware gefühlt recht zuverlässig arbeitet.

Zur USB SSD: Es gibt auch Mainboards mit einer internen USB 3-Buchse - ansonsten gibt es auch Adapter für den USB Header - verleirt dann natürlcih den Anschluß für dei Gehäuse USB Buchse
 
Ich habe nun die letzten Tage viel gelesen. ECC klingt für mich immer sinnvoller. Jedoch ist es wie eine Versicherung, man braucht sie nicht, bis was passiert....

Weiterhin braucht man anscheinend nichts konfigurieren, damit ECC RAM funktioniert. Passendes, Mainboard, RAM und CPU, und fertig. Bin über ein paar Beiträge gestolpert, bei denen ECC Support im BIOS aktiviert werden musste, aber in den meisten Fällen ist es anscheinend by default aktiviert.

Kann man ECC Funktionalität irgendwie testen? Angeblich soll es mit MemTest86 gehen. Aber lese da ständig unterschiedliche Aussagen in verschiedenen Foren.

Auf Grund all der neuen Informationen würde ich mein NAS jetzt anders zusammenstellen.

Mainboard: Fujitsu D3644-B, 1151v2, µATX, Intel C246 - ca. 145 EUR
CPU: Intel Pentium Gold G5420, 3.80 GHz, boxed - ca. 50 EUR
RAM: 2x 8GB Kingston KTD-PE424E/8G DDR4-2400 ECC DIMM CL17 oder 8GB Kingston Server Premier KSM24ES8/8ME DDR4-2400 ECC DIMM CL17 - ca. 45 EUR
HDDs: 2x 3 TB WD Red (bereits vorhanden) im RAID 1 + 1x 12 TB WD Red oder 12 TB Seagate Ironwolf - ca. 320 EUR
SSD (Systemdisk): Transcend 110S, , 128 GB, M.2 2280 PCIe 3.0 x4 3D-NAND TLC (TS128GMTE110S) - ca 22 EUR
SSD (Datendisk): Samsung SSD 840 Pro 256GB (bereits vorhanden)
Netzteil: be quiet! Pure Power 11, 300 W, ATX, Non-Modular, 80+ Bronze - ca. 40 EUR

Das sollte alles wunderbar in ein Thermaltake Core V21 (ca. 78 EUR) passen.

Damit bin ich etwas über den von mir selbst gesetzten Budget von 600 EUR.

Zusätzlich hätte ich noch folgende Fragen:
- Sind die oben gelisteten Komponenten (vor allem Mainboard, CPU und RAM) zu einander passend?
- Was ist der Unterschied zwischen den beiden von mir aufgeführten RAM Riegeln?
- Ich habe nur 1 Gigabit-LAN. Ist die IronWolf mit 7200 u/min sinnvoll? Oder lieber die WD Red nehmen? Laut tests gibts aber keinen signifikanten Geschwindigkeitsunterschied. Da das System im Keller stehen wird, ist mir die Lautstärke egal.
- Kann eine SSD als Datendisk verwendet werden? Ich glaube ich habe in irgendeinem Forum gelesen, dass OMV oder unRaid keine SSDs als Datendisks unterstützt.
- Ist das Netzteil passend? Ich denke 250 Watt würden es auch tun, aber es gibt keine so "kleinen" ATX Netzteile. Überlege mir sogar ein modulares Netzteil zu kaufen, z.B. be quiet! Pure Power 11 CM, 400 W, Modular 80+ Gold für ca 56 EUR. Was haltet Ihr von der Idee?
- Ist die Transcend SSD als Systemdisk zu empfehlen? Gibt es bessere alternativen? (Bitte keine USB-Speicher vorschlagen!)
- Reicht der boxed Kühler, oder lieber einen größeren nehmen?


Als ich den Beitrag eröffnet habe, dachte ich es gibt nur OMV als freies NAS OS.
Dabei gibt ein Dutzend oder mehr. Was würdet ihr mir für die folgenden Anforderungen empfehlen (unRaid würde auch in Frage kommen, auch wenn es Lizenzgebühren kostet, wenn es meine Anforderungen erfüllt):

- nur Datenspeicher, kein Transcoding
- Keine Virtualisierung
- RAID 1
- Datendienste (für Windows und Kodi): SMB, FTP
- UPnP (DLNA) für LG und Samsung TV
- Nutzung der SSD als Datendisk (Syncthing)
- Syncthing Server für tägliche Backups von Daten von Android Geräten
- Solide Rechteverwaltung
- Energiemanagement (StandBy der HDDs)
- Remote Zugriff über SSH und WebInterface (keine Admin Konsolen o.Ä.)


Schon mal vielen Dank im Voraus für die Hilfe und Tipps.
 
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Also, einige Fragen konnte ich durch Recherchieren schon selbst beantworten.
Gem. Herstellerseite:
ftp://tst-ftp.ts.fujitsu.com/pub/Ma...ility_CPU_x_Board/Compatibility_CPUxBoard.pdf
ist die CPU und das Mainboard kompatibel.

Es gab hier auch schon eine Diskussion zu einer CPU aus der gleichen Prozessorfamilie, ob dieser ECC unterstützt:
Das ist aus dem o.a Datenblatt eigentlich nicht klar. Sollte aber lt. Aussage vieler User hier unterstützt werden. Das Datenblatt des G5420 bestätigt ja auch ECC support.

Kann mir einer was zum RAM sagen.
- 8GB Kingston KTD-PE424E/8G DDR4-2400 ECC DIMM CL17
- 8GB Kingston Server Premier KSM24ES8/8ME DDR4-2400 ECC DIMM CL17

Was ist der Unterschied zwischen den beiden? Welcher wäre für die o.g. Konfig zu wählen?
 
Überlege mir sogar ein modulares Netzteil zu kaufen, z.B. be quiet! Pure Power 11 CM, 400 W, Modular 80+ Gold für ca 56 EUR. Was haltet Ihr von der Idee?

  • DC/DC-Wandler sorgt für eine starke Spannungsregulierung - sogar bei heftigen Cross-Loads
Wegen dem DC/DC-Wandler haben einige Leute genau dieses Netzteil bzw. die 400W gekauft. Ohne DC/DC-Wandler soll es angeblich zu Problemen kommen (können).

HDDs: 2x 3 TB WD Red (bereits vorhanden) im RAID 1 + 1x 12 TB WD Red oder 12 TB Seagate Ironwolf - ca. 320 EUR
Persönlich würde ich nur zwei HDDs nutzen.
Niedriger Stromverbrauch. Gut, du hast schon HDDs, die du weiterverwenden möchtest.

Ich würde auf ZFS oder Brfs setzen (idealerweise ZFS Mirror oder Btrfs Raid1) => Datenintegrität. ZFS ist in OMV kein Problem und schnell nachinstalliert.

Übrigens:

OT:
Wenn du Geld und etwas Stromkosten sparen möchtest und auf ECC-Ram verzichten kannst (das kann der Odroid H2+ leider nicht), dann kannst du auch einen Odroid H2+ ggf. nachdenken. Der hat auch 2x 2.5GBe Lan. Allerdings läuft der Treiber unter Linux derzeit nicht rund. Das soll sich mit dem kommenden Linux-Kernel ändern (dann wandert der Treiber auch in den Kernel). Der Odroid H2+ läuft auch mit FreeNAS bzw. TrueNAS Core.
AFAIK 2xSATA + M2 + eMMC
 
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