Benro Carbon-Stativ Explorer C-297n6
heute ist endlich mein neues Stativ angekommen. Ich hatte mich nach längerer Internetrecherche und User-Meinungen für ein Benro Carbon-Stativ entschieden. Eine schwierige Entscheidung war immer die Frage nach dem Gewicht, dem minimalen Packmass und der minimalen Aufstellhöhe ohne Mittelsäule. Kleinigkeiten wie eine eingebauten Libelle zur besseren Null-Nivellierung des Statives, mindest Aufstellhöhe für bodennahes Knipsen oder eine mitgelieferte Tasche kamen dann noch hinzu. Es gibt ja viele Vertreter und der eine oder andere von uns wird sich je nach seinen Ansprüchen und Geldbeutel anders entscheiden. Gitzo, Velbon, Feisol, Manfrotto, Novoflex und Benro (um nur einige zu nennen) standen zur Wahl. Ein Manfrotto 190XProb hatte ich bereits, das Feisol
CT-3342 hatte ich kurzzeitig, hat mir aber nicht so zugesagt.
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BENRO C-297n6:
Es gibt leider nicht viele Onlinehändler, welche Benro in ausreichendem Umfang verkaufen.
Zitat des Herstellers:
"Die Benro HVC-FLEXPOD Serie bietet eine multifunktionale Mittelsäule, die eine horizontale und gleichzeitig vertikale Ausrichtung der Mittelsäule zulässt. In der vertikalen Position bietet das Stativ die Stabilität der A-Serie bzw. der C-Serie von Benro. In der horizontalen Richtung kann die Kamera mit der Mittelsäule in eine beliebige Position gebracht werden. In dieser Position können die Beine des Stativs ganz flach gestellt werden, so dass es möglich ist direkt an Objekte in Bodennähe zu gelangen. Die HVC-FLEXPOD Stativserie bietet ansonsten alle Qualitäten und Funktionalitäten der C-Serie und der A-Serie"
an meinem alten Manfrotto 190XProb hatte ich auch eine umklappbare Mittelsäule, durch den 3-Wegeneiger konnte ich diese aber nur bedingt händeln. An dem Berno macht die Mittelsäule einen viel stabileren Eindruck.
Was mir gleich positiv bei der Lieferung aufviel, das Stativ wird mit einer Bedienungsanleitung geliefert. Diese ist zwar nur auf dem Umkarton aufgedruckt, aber immerhin, man kann sich somit ein Bild von den Möglichkeiten des Statives machen.
Das Stativ hat drei Beinsegmente, damit erreicht es ein Packmass von 655mm. Die mitgelieferte Tasche ist jedoch um knapp 11cm länger, somit kann das Stativ problemlos inkl. Kugelkopf transportiert werden. Die Tasche ist nicht ganz so gut gepolstert wie die von Feisol, macht aber einen hochwertige(re)n Eindruck. Neben einem Doppel-Tragegurt für die Hand, liegt auch ein langer Schultergurt mit zusätzlicher Schlaufe (der Gurt kann an die Öse des Stativs geklipst werden, die Schlaufe legt man um die Stativbeine, damit sie sich nicht öffnen können) bei. Dieser hat auch eine kleinere Polsterung, welche nicht so wegrutscht auf dem Gurt wie die bei Feisol. Die Tasche wird nicht am Kopf geöffnet, sondern der Länge nach mittels Reißverschluss. Alle Karabiner und Ösen sind aus Metall (kein Kunststoff) und vermitteln einen hochwertigen und massiven Eindruck. Im Inneren der Tasche befindet sich noch eine kleinere Seitentasche, darin wird das Verkzeug und die Spikes (bei andern Herstellern teilweise aufpreispflichtig) verstaut. Außen befindet sich noch ein Namensschild, kennen wir von Reisentaschen und Koffern, ob jedoch jemand das Stativ bei Verlust abgeben würde, ist fraglich
Wer die Wahl hat hat die Qual:
geringeres Packmasss -> 4 Beinsegmente -> höheres Gewicht -> dünnere Beine?
oder
größeres Packmass -> 3 Beinsegmente -> geringeres Gewicht -> dickere (und damit stabilere) Beine?
Ich habe mich für die stabilere Variante entschieden und das C-297n6 mit 3 Beinsegmenten genommen (obwohl lt. Herstellerangaben das C-298n6 die
gleiche Traglast haben soll). Dazu eine kurze Mittelsäule um bei bodennahem fotografieren nicht unbedingt die Mittelsäule kippen zu müssen.
Geliefert wird das Stativ in einer hochwertigen Tasche mit Werkzeug, 3 Spikes, Bedienungsanleitung und Garantiekarte (also schön alles aufheben!!).
Das Stativ macht einen sehr (hoch-)wertigen und stabilen Eindruck. Die Lackierung am Magnesiumgrundköper ist solide, die Beine aus 8-lagiger Carbonfaser (ob mit Beimischung anderer Materialien ist gerade in Klärung). Ebenso die Mittelsäule. Leider wird das Stativ nur an einem Bein mit einer Schaumstoffhülle ausgeliefert. Da es aber kein Alu-Stativ ist, sollte es nicht ganz so kalt werden. Es wird aber im Netz empfohlen, an alle drei Beine die Schaumstoffhülle zu montieren (nachrüstbar) um bei einem Sturz das Carbon besser zu schützen. Denn das ist auch der grösste Nachteil von Carbon: einmal durch einen tieferen Kratzer oder Schlag beschädigt, ist die Gewebestruktur des Carbonmaterials zerstört und damit das ganze Bein (oder gar das ganze Stativ) hinüber.
Die Beinarretierung ist "schwer"-gängig, aber doch gut zu handhaben. Die Beine sind verdrehsicher (nicht wie bei dem Feisol) und können separat verstellt und arretiert werden. Die Arretierung der Beinanstellwinkel ist anders als ich es bisher kannte. Man muss die Kunststoffverschlüsse herausziehen und kann dann die Beine in die drei vorgegebenen Position bringen. Vollausgeklinkt arretieren die Verschlüsse in dem weitesten Beinanstellwinkel, die Zwischenposition muss durch Gefühl abgepasst werden, funktioniert nach einiger Übung aber gut.
Die Arretierung der Beinanstellwinkel erfolgt jedoch beim Benro nach kurzer Zeit intuitiv und problemlos.
Der Stativkopf hat eine eingebaute Libelle zur besseren Ausrichtung des Statives auf unebenem Untergrund. Zusätzlich gibt es noch einen kleinen eingebauten Konpass an dem man gut ablesen kann in welche Himmelsrichtung man schaut bzw. fotografieren möchte. An der Seite befindet sich noch eine kleine Öse, dort kann man wohl etwas anhängen?
Die mitgelieferte
lange Mittelsäule (ca. 35cm ohne Haken) ist ebenfalls aus Carbon und besitzt unten einen Haken an dem seinen Fotorucksack oder ähnliches zur besseren Stabilisierung des Statives hängen kann. Die Mittelsäule ist höhenverstellbar, drehbar und schwenkbar. Optional ist auch eine
kurze Mittelsäule (12cm) aus Carbon erhältlich. Diese wird zusammengebaut geliefert, hat aber wohl keine Möglochkeit einen Haken unten zu montieren, besitzt aber ein Innengewinde, vielleicht findet sich ja was im Bauhaus.
Der Verstellmechanismus der Mittelsäule hat drei Aufgaben: eine Kontermutter an Unterseite der Mittelsäule ist zum Lösen des Stativkopfes selber um diesen komplett drehen zu können. Am Kopf befinden sich zwei weitere Kontermuttern, welche einmal für die Höhenverstellung und einmal für das Kippen der Mittelsäule verantwortlich sind. Der Kippmechanismus besitz eine innere Verzahnung, sodass die Säule einerseits nicht weggleiten kann, andererseits sind damit nur bestimmte Positionen möglich.
Mit eingebauter kurzer Mittelsäule (oder umgeklappter Mittelsäule) beträgt die minimale Aufstellhöhe (mit Beinarretierung) 19cm.
In der Normalposition der Beinwinkel und eingefahrener Mittelsäule hat das Stativ eine Höhe von 62cm (ohne Spikes). Wenn alle drei Beinsegmente voll ausgefahren sind beträgt die Stativhöhe (ohne Kugelkopf o.ä.) 144cm, mit ausgefahrener Mittelsäule 163,7cm (der Haken schaut unten nuch raus).
Alle Gelenke und auch die Innengewinde der Gummifüsse sind mit einem zähen (als Chinafett) bezeichneten Fett eingeschmiert, jedoch nicht zuviel, das es rausquillt. es geht halt alles dadurch etwas schwergängiger.
Lustig ist auf alle Fälle die Werbung auf der Garantiekarte, wo sich ein Chinesischer Mitarbeiter an das Stativ hängt
So, jetzt fehlt nur noch mein Kugelkopf und losgeht´s
Verwundert hat mich nur das Herstelldatum: 08-12-2007
hier noch ein direkter Größenvergleich zu meinem alten Manfrotto 190XProb: