Hallo,
auch wenn der Test schon etwas her ist, muss ich hier noch mal einhaken, weil er mich dazu veranlasst hat, mir eine neue Soundkarte zu gönnen.
Entsprechend habe ich mir eine SB-Z und eine Xonar DX geholt, weil beide preislich vergleichbar waren. Entsprechend konnte ich zwischen SB-Z und Xonar DX (und teilweise X-FI Ti) vergleichen, meine Recon hingegen wartet aktuell auf Einbau in meinen Server, daher ist aktuell kein Vergleich mit der möglich.
Zunächst einmal fällt folgendes bei der Xonar im Vergleich zur SB-Z auf:
- Extra Stromanschluss (für die Endstufen und vielleicht auch für den PLX PCI -> PCIe Chip, daher vermutlich auch etwas höherer Verbrauch)
- Schaltgeräusche beim Hochfahren/Herunterfahren, stört nicht weiter, fand ich aber ungewöhnlich
- Höherer Pegel: Sowohl meine AKG K550 als auch meine 5.1 Anlage (analog per 6-Ch Direkteingang verbunden) hatten an der Asus etwas höheren Pegel, aber selbst die Creative Karte reicht vom Pegel her locker (bei den Kopfhörern war ich da bei maximal 30% Gesamtlautstärke, wobei Winamp auch nur auf 50% läuft); die Asus hatte per Default den Mixer nur auf 70% (oder waren's 75%?), man sollte also auf 100% hoch drehen, sonst wundert man sich über den schwächeren Pegel.
- im Asus Konfigurationsmenü ist der Equalizer etwas klein geraten, was das tunen nicht gerade erleichtert, da finde ich die Creative Lösung etwas angenehmer
Im Stereo Betrieb (Kopfhörer) konnte ich zwischen Z und Xonar keinen Unterschied hören. Quelle war hier in erster Linie eine HQ Studio Aufnahme in 24Bit/96KHz PCM, bei beiden Karten wurden sämtliche "Verbesserungen" deaktiviert, Wiedergabe war über Kopfhörer.
Anders sieht's im Surround Upmix aus. Hier kam unter Anderem eine Harman/Kardon Test-CD zum Einsatz. Die CD habe ich bereits an einem Set aus HK AVR760, 2xJBL Studio 590, 4x JBL Studio 530k, 1xJBL Studio 520C sowie in einem Demo-Auto mit 24 Kanal Mark Levinson System (mit QuantumLogic Upmix, Diamant Hochtönern und Kevlar Tieftönern) gehört, weiß also wie es klingen sollte.
Die SB-Z macht ihre Sache da auch wirklich gut, kommt wohl an L7 ran. Die X-FI und die Xonar versagen hier aber auf ganzer Linie schon beim ersten Test:
Hier sollte eigentlich ein Hubschrauber von links vorne kommend über links hinten, rechts hinten, rechts vorne, center kreisend sich dem Hörer annähern, über ihn hinweg fliegen und dann mittig nach hinten verschwinden. Das klappt bei der Z auch, bei X-FI und Xonar fliegt der Hubschrauber aber von links vorne nach links hinten, springt dann nach rechts vorne, fliegt über den Hörer hinweg und trudelt abwechselnd nach links und rechts hinten weg. Die Kanalzuordnung geht hier also klar schief und das Ganze klingt entsprechend katastrophal. Bei der X-FI hat man hier immerhin noch etwas mehr Pegel auf den Surround Kanälen, auf der Xonar sind die schon etwas schwach, über den Center kommt bei beiden nicht viel.
Bei den Hörtests in einigen Musikstücken hat sich dieses Verhalten dann auch gezeigt. Der Center wird bei Xonar und X-FI kaum genutzt, bei SB-Z kommt hier klar definiert die Sängerin/der Sänger direkt aus dem Center und die Bühne wird außen herum mit präzise platzierten Instrumenten ergänzt. Die Z hat hier auch am wenigsten Verzerrungen bzw. Artefakte.
Alles in Allem finde ich folgende Schulnoten für angemessen:
SB-Z:
Stereo: 2 (die Vergabe einer Note 1 würde ich nur bei einem Vergleich mit den Topmodellen von Creative und Asus und mit besseren Kopfhörern in Erwägung ziehen)
Surround: 2 (etwa auf Logic7 Niveau)
Xonar DX:
Stereo: 2
Surround: 4-5 (fehlerhafte Kanalzuweisung, kaum Nutzung des Centers)
Für Surround Upmix ist die Xonar DX aktuell nicht zu gebrauchen, da die Positionsbestimmung fehlerhaft und unpräzise ist. Das selbe Problem trifft auch exakt auf die X-FI Titanium zu, deren CMMS scheinbar ebenfalls den DPL IIx Upmix Algorithmus nutzt. Wer nur Stereo nutzt, den interessiert das sicher nicht, aber wer zu hause eine Surround Anlage hat, der sollte sich darüber im Klaren sein.
M.f.G.