[User-Review] Toshiba N300 NAS-HDD Lesertest

Wastel

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08.07.2015
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Einleitung

Vorweg möchte ich mich beim Hersteller Toshiba sowie der Hardwareluxx Redaktion bedanken, dass ich für diesen Lesertest ausgewählt wurde. Zudem möchte ich noch anmerken, dass anders als ursprünglich vorgesehen aufgrund eines Defekts Seagate ST4000VN000 anstatt Seagate IronWolf NAS HDDs verwendet wurden.

Die N300er Serie von Toshiba gehört zu den sogenannten NAS Festplatten, was dies genau bedeutet wird im weiteren Verlauf des Berichtes noch ausführlich geklärt.
Die HDDs der „N300er“-Serie sind mit verschiedenen Speicherkapazitäten verfügbar – 4TB, 6TB und 8TB. Damit ist die „N300er“-Serie auf die meisten Einsatzbereiche des Privatlebens ausgelegt und teilweise auch für kleinere Unternehmen interessant.

Leitungsdaten:
- 128MB Cache: Gewährleisten den schnellen Zugriff auf die Daten
- 7200 Umdrehungen/Min (RPM): Garantieren eine schnelle Übertragungsgeschwindigkeit
- SATA 6Gbit/s Schnittstelle: Der Anschluss ist somit nicht der Flaschenhals des Systems
- 3 Jahre Garantie: Zeigt das Vertrauen in die Festplatte – Ist aber bei NAS-HDDs üblich

Preislich liegt die „N300er“ Serie auf einer Ebene mit den Iron Wolf NAS Modellen von Seagate. Die NAS-Festplatten der „Red“-Serie von WD sind teilweise etwas günstiger, verfügen aber auch nur über 5400rpm was zu schlechterer Performance führt, jedoch die Festplatten auch leiser macht.

Somit sind die Festplatten der N300er“-Serie geeignet für den Einsatz im heimischen NAS oder als Serverfestplatten für Kleinunternehmer und vervollständigen das Produktportfolio von Toshiba im Bereich der internen HDDs.

Nun stehen neben den normalen Festplatten für den Rechner („X300er“-Serie und „P300er“-Serie), den Energiesparplatten („E300er“-Serie) und den 2,5 Zoll Modellen („L200er“-Serie und „H200er“-Serie) auch NAS-HDDs mit auf der Agenda.


Verpackung

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Die Festplatte wird in einem kleinen Karton geliefert, auf dem schon einmal die wichtigsten Features abgedruckt sind. Schneidet man nun das Sigel auf und öffnet den Karton, kann man die Festplatte herausnehmen. Diese wurde mit speziellen Luftpolsterelementen verpackt und ist somit gut vor Stößen während des Versands geschützt. Anbei findet sich noch ein „Installation and Safety“-Guide. Dieser weißt aber nur in jeder erdenklichen Sprache drauf hin, einen Händler oder das Onlinehandbuch zu kontaktieren, sollte etwas mit der Festplatte nicht stimmen.


Hintergrundwissen

Eine Festplatte ist nicht gleich eine Festplatte – Nicht nur das zwischen SSD und HDD unterschieden wird, auch die verschiedenen Arten von HDDs unterscheiden sich voneinander. Dies ist darauf zurück zu führen, dass es unterschiedliche Einsatzgebiete gibt. Die HDDs müssen also entsprechend angepasst und verändert werden.
Deshalb bieten die großen Hersteller wie Toshiba, WD und Seagate eigene Produktlinien für NAS-Festplatten an. Diese sind für den Dauerbetrieb in kleinen Homeservern im Verbund- oder Einzelbetrieb ausgelegt. Natürlich kann man diese Festplatten auch im PC verwenden, jedoch wäre das in gewisser Hinsicht eine Verschwendung da Nas- HDDs meist etwas teurer sind als die Standardplatten für den Desktopbetrieb.

Dies liegt daran, dass die Lebensdauer einer Festplatte von der Beanspruchung und Laufruhe abhängt. Hierbei werden logischerweise an Serverfestplatten die im 24/7 Betrieb verwendet werden ganz andere Anforderungen gestellt, als an HDDs im Desktop PC die nur ein paar Stunden pro Tag im Betrieb sind. Aufgrund dessen verfügen diese über spezielle Sensoren und Extras, die die Festplatte unterstützen aber auch den höheren Preis rechtfertigen und verursachen.

Beispielsweise ein aktiver Rotationsschwingungssensor in den HDDs sorgt dafür, das kleinste Vibrationen, hervorgerufen durch Lüfter oder andere Festplatten, erkannt und korrigiert werden können. So werden Ausfallzeiten verringert und die Lebensdauer der Platten erhöht.

Ein weiterer Unterschied zur normalen HDD ist, dass NAS-Festplatten weitaus weniger Strom als „gewöhnliche“ Festplatten für den PC-Betrieb benötigen. Aber auch zwischen den verschiedene NAS-HDDs gibt es minimale Unterschiede im Stromverbrauch laut Angaben:

Toshiba N300 6TB NAS HDD: bis zu ca. 10 Watt
Seagate 6TB NAS HDD (STV6000VN) : bis zu ca. 9 Watt
Iron Wolf 6TB NAS HDD : bis zu ca. 11 Watt

Da der Stromverbrauch von der Speicherkapazität in gewisser Weise abhängig ist, macht es natürlich nur Sinn, Festplatten mit derselben Kapazität zu vergleichen. Da normale Desktop HDDs meist nicht mit 6 TB verfügbar sind, sind diese schlecht zu vergleichen.
Trotzdem verbraucht eine Seagate Barracuda mit 7200 RPM und nur 3TB im Betrieb bis zu 8 Watt bei halber Speicherkapazität.


Benchmarks im NAS

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Zum Testen der Festplatte bei Realbedingungen wurden diese in einen QNAP TS-251C NAS eingebaut, dieser wurde anschließend mit der neusten Software auf den Werkszustand zurückgesetzt und initialisiert.
Die Geschwindigkeiten wurden mit einer ca. 10GB großen „.mkv“-Videodatei getestet. Diese Datei wurde von meiner SSD (PC) auf den NAS hochgeladen (Gigabit-Netzwerk über einen Standard Kabel Deutschland Router für 100.000er Leitungen) um optimale Voraussetzungen zu gewährleisten.

NAS in der RAID 0 Konfigurierung:
-> Upload: 112MB/s (+/- 0,25 MB/s)
-> Download:95 MB/s (+/- 5MB/s)
-> Kopieren: 129 MB/s

NAS in der RAID 1 Konfigurierung:
-> Upload: 59MB/s max.
-> Download:80 MB/s (+/- 5MB/s)
-> Kopieren: 129 MB/s

Über das Gigabit-Netzwerk ist theoretisch eine Geschwindigkeit von 125MB/s (1000Mbit/8) möglich. Natürlich hängt dies auch an Faktoren wie dem Router, dem Switch und natürlich der Rechenleistung des NAS ab.

Um also die N300er HDDs vergleichbar zu machen, habe ich die selbe Prozedur mit meinen Seagate NAS HDDs (STV4000N000) in der JBOD- Konfiguration durchgeführt.

-> Upload:85MB/s (+/- 3MB/s)
-> Download:88MB/s (+/- 2MB/s)
-> Kopieren:85MB/s

Wie man sieht, sind die N300er NAS HDDs in derselben Umgebung merklich schneller. Dies liegt vermutlich an den höheren RPM (7200rpm statt 5900rpm) und auch dem größeren Cache (128MB statt 64MB) der N300er Platten.
Auf der Kontra Seite haben wir aber auch eine höhere Hitzeentwicklung. Die Belüftung meines NAS steht auf Automatikmodus und die Toshiba HDDs erreichten Temperaturen bis zu 55 Grad. Im Regelfall lag die Temperatur zwischen 35 und 45°C.
Des Weiteren sind die N300er Platten auch merklich lauter – für den Gebrauch im Wohnzimmer direkt neben dem TV finde ich Sie viel zu laut. Dennoch sind sie bei weitem nicht so laut wie meine HGST Deskstar NAS HDD mit 6TB, welche durch ihre ständigen Schreibgeräusche quasi unerträglich laut ist.


Benchmarks im PC


Da die im NAS durchgeführten Test nicht die maximale Leistung zeigt zu der die N300er HDDs fähig sind, habe ich diese noch einmal in meinen PC eingebaut und mit dem Analyseprogramm Crystal Disc Mark einige Werte gemessen. Der mittlere Wert aus 3 Werten wurde ausgewählt.

toshiba pc CDM.png

Was hierbei sehr beachtlich ist, ist die Geschwindigkeit der Lese- und Schreibvorgänge. Angeben von Toshiba sind Geschwindigkeiten bis 210 MB/s – Diese werden bei dieser HDD sogar übertroffen um fast 4 MB/s. Die Festplatte hält was von Toshiba versprochen wird.

Um sich einen Eindruck zu verschaffen, was diese Werte nun bedeuten und aussagen, wurde ebenfalls mit Crystal Disc Mark eine 2 Jahre alte HGST Deskstar 6TB NAS Festplatte getestet:

hgst.png

Weiterhin wurde die Festplatte der N300er Serie im Realbetrieb als normale PC Festplatte getestet. Dafür wurde zum einen die Bootzeit unter Windows 8.1 sowie die Ladezeiten von 2 Spielen gemessen.

20170910010206.jpg 20170910180812_1.jpg DayZ Standalone

20170910011228.jpg 20170910180710_1.jpg Life is Strange - Before the Storm

20170910012310.jpg Windows 8.1 ( kein Freshinstall )

Die Werte der SanDisk 480GB SSD wurden nur zur Veranschaulichung mit eingefügt. Es zeigt sich hierbei jedoch, obwohl die HGST Festplatte bei den 4k Tests etwas besser ist, dies in der realen Anwendung keinen Vorteil bringt. Die Ladezeiten sind dennoch nicht übermäßig langsam und daher in der Alltagsnutzung nicht nachteilig.
Abschließend wurden noch die Temperaturen während des Desktop Betriebs und den Tests gemessen und im Folgenden zu sehen. Die hohen Temperaturwerte die auch schon
im NAS gemessen wurden, waren auch im Big-Tower-Gehäuse vorzufinden. Dies liegt somit nicht am mangelnden Airflow im NAS/PC Gehäuse sondern ist eine kleine "Schwäche" vieler NAS Festplatten.

20170910011821.jpg

Fazit

+ 3 Jahre Garantie
+ 3 verfügbare Größen (4TB, 6TB, 8TB)
+ hochwertige Verarbeitung
+ minimal höhere Geschwindigkeiten werden erreicht als angegeben
+ solide Benchmarkwerte
+ sehr sichere Versandverpackung

- erhöhte Lautstärke
- Hitzeentwicklung bis zu 55 Grad unter Last.

Nachdem die N300er Festplatte sowohl im Desktop als auch im NAS-Betrieb ausgiebig getestet wurde, steht folgendes fest:

Die gemessenen Geschwindigkeiten, Temperaturen und auch die Lautstärken während dem Betrieb sind im Vergleich zu anderen HDDs durchschnittlich bis gut zu bewerten.
Die Festplatte von Toshiba ist mit der Konkurrenz knapp auf Augenhöhe unterwegs und braucht sich nicht zu verstecken, sowohl was die Leistung als auch den Preis (N300 6TB ca. 189€ vs. HGST 6TB ca. 180€ vs. Iron Wolf 6TB 185€) angeht.
Größtes Manko ist in meinen Augen die Lautstärke, sodass sich die Festplatten für mich nicht für einen Silent PC oder vielmehr einen möglichst geräuscharmen NAS im Wohnzimmer sondern eher Flur eignen.

Rundum bin ich jedoch durchaus zufrieden mit den Toshiba N300er NAS Festplatten.

(Disclaimer: Alle gemessenen Werte können je nach Testumgebung abweichen, Alter, Umgebungstemperatur und verbaute Hardware sind logischerweise keine Konstante bei jedem Benchmark)
 
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- 128MB Cache: Gewährleisten den schnellen Zugriff auf die Daten
- 7200 Umdrehungen/Min (RPM): Garantieren eine schnelle Übertragungsgeschwindigkeit
Ein größerer Cache-Speicher erhöht nur die kurzfristige Schreibgeschwindigkeit. Anders beim großen, nichtflüchtigen SSD-Cache in SSHDS. Dort werden oft benutzte Daten in den SSD-Cache geladen, sodass in vielen Fällen auch die Lesegeschwindigkeit enorm steigt.
Eine hohe Umdrehungszahl erhöht nicht zwingend die sequentielle Übertragungsgeschwindgikeit, sondern verringert primär die Zugriffszeiten.

Danke für den ausführlichen Test! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
...

SSHD's sind so was von out. Als Systemplatte wo keine SSD in Einsatz kommt, ok. Aber das rechnet sich heute nicht mehr.

Als Spieleplatte hintersinning. Wenn Du das Game wechselst, dauert es einige Start's bis diese sogenannten Vorteile dann ziehen.

Und dann startest Du ein anderes Game...

Preis/Leistung rechnet sich da nicht. Und wenn ich mich nicht täusche, sind Seagate die einzigen, die SSHD's produzieren. Firecuda Max. 2TB

...
 
Die Größe des Caches ist für die praktische Performance egal, zumal immer nur noch die Größe des DRAMs des Controller angegeben wird von dem er aber nur einen eher kleinen Teil wirklich als Datencache verwendet. Dies ist bei HDDs also die unwichtigste Angabe in den technischen Daten. Die Drehzahl bestimmt zwar nicht alleine die seq. Transferraten, da spiet auch die Datendichte eine Rolle und wo die Daten stehen, denn auf den äußeren Spuren ist der Umfang größer und daher gibt es dort mehr Sektoren pro Spur und daher sind die Transferraten dort meistens etwa doppelt so hoch wie auf den inneren Spuren. Die Datendichte ist bei den heutigen HDDs, gerade denen mit hohen Kapazitäten aber bei allen Hersteller etwa gleich hoch.
 
Wo hast du denn die bis zu 11W bei der IronWolf 6TB (ST6000VN0033) her? Die Platte ist mit 8,1W angegeben im Datenblatt.

Was meinst du mit STV6000VN?

Bei bis zu 55°C sollte man eine Empfehlung zum Kühlen geben da die übliche Deadline ca. 60°C sind.

Ansonsten ordentlicher Bericht :)
 
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