sidewinderdxii
Legende
siehe oben. Meiner Ansicht nach hat niedriger Lohn nichts mit Raffgier zu tun. Ich jedenfalls zahle keine 10 Euro Stundenlohn für jemanden, der 8 Stunden aufm Stuhl hockt und Teile aus ner Maschine abnimmt und in ne Kiste legt. Bei mir wird dies mit 8,50 zzgl. Option auf Überstunden verrechnet und das ist fair. Ich kenne genug persönliche Tragödien meiner Mitarbeiter, wo dies Geld leider nicht reicht; aber das kann nicht zu Lasten des Unternehmens gehen; das sind private Geschichten.
Ich sehe es als Raffgier an. Um die Gewinne zu maximieren, werden die Löhne gedrückt wo es nur geht. Dies ist allerdings ein Problem, das durch Gerhards Hartz4 Gesetze erst ermöglicht wurde. Die Leute werden dazu gezwungen, für Hungerlöhne zu arbeiten. Zeitgleich beklagen die Unternehmen zurückgehende Gewinne, weil keiner mehr ihren Scheiß kauft. Wovon bitte schön, wenn das Geld so eben für die Miete und um sich am kacken zu halten reicht?
Nimm das Beispiel bitte nicht wörtlich. Defakto leben wir in einer Gesellschaft, in der überall unnötiger Konsum suggeriert wird. Das ist ein großes Problem im Niedriglohnbereich, denn dort herrscht nicht die dafür erforderliche Finanzdecke.
Die Leute, denen du das vorwirfst, haben garkein Geld dafür. Du sagst es ist ein großes Problem im Niedriglohnsektor. Dann sei mal ein Vorbild für andere Arbeitgeber und zahle anständige Gehälter. Deine Mitarbeiter verlieren wahrscheinlich im Schnitt 50% ihres Lohnes, für Miete und Nebenkosten.
Wenn man bewusst Kinder in die Welt setzt - und ich unterstelle mal, er hat nicht 5x vergessen zu verhüten - muss man im Vorfeld Verantwortung zeigen, indem man entsprechende Bedingungen aufweist, um dies auch bewältigen zu können.
Wenn mein Produktionshelfer plötzlich Drillinge bekommt, verdient er auch nicht mehr als vorher. Sein Plus sind erheblich geringere Steuerbelastungen + Kindergeld. Ganz sicher nicht auf Kosten des Unternehmens.
Also soll ein verheirateter Mann, der einen gutbezahlten Job hat nur mit Gummi vögeln, weil er seinen Job verlieren könnte und dann in den Niedriglohnsektor rutscht? Muss ich nicht verstehen. Einerseits wird gejammert, das zu wenig Kinder in Deutschland zur Welt kommen und von der Arbeitgeberseite kommen dann so Kinderfeindliche Sprüche!
Um auf dein Beispiel einzugehen: Was erwartest Du mit frischer Ausbildung ohne Einschlägige Berufserfahrung (unterstelle ich einfach mal, da du nichts anderes geschrieben hast) und Neuling (!) in einem Unternehmen? Es ist Dir imho hoch anzurechnen, dass du umgeschult hast und nicht "hängen" geblieben bist, aber die nackte Wahrheit am Arbeitsmarkt ist, dass du im neuen Beruf ebenso bei Null beginnst, wie andere auch. Entsprechend sollte man seine Lohnerwartungen nicht zu hoch ansetzen
Aha und nur, weil man dafür sorgt das man eine zweite Ausbildung gemacht hat und mit anfang 30 fertig ist, soll man für 7,50€/h arbeiten gehen? Ihr wollt Fachkräfte haben, also zahlt anständig und Ihr bekommt Fachkräfte. Wie könnte es z.B. sein, das ich bei einer Maßnahme für Langzeitarbeitslose einen arbeitlosen Architekten kennengelernt habe, der es sich nicht erlauben kann für 8€ am Zeichenbrett zu sitzen?
Rot