Khorne
Admiral , Quietsche-Entchen
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Vorwort
Spannungswandler: Ebenso klein wie unscheinbar sind sie doch gewaltige Hitzköpfe. Gerade bei Alternativkühlern sind sie seit einigen VGA-Generationen ein Dauerbrenner, gelang es doch bislang kaum, sie ohne Wasserkühlung auch nur auf das Niveau des jeweiligen Stockkühlers zu bringen. Thermalright hat nun die VRM-Klötze R1 und R2 der 48x0-Serie auch für das Referenzdesign der ATI 58x0 eine High-End Lösung angepasst, die sich nun in einem Kurztest gegen den Stockkühler und die Lösung von Prolimatech behaupten muss.
Inhalt
11) Verarbeitung und Lieferumfang
• Zwei 6mm Heatpipes
• 1x80x15/25Lüfter
• Ideal für Towerkühler
• Gewicht: 156g
Was bekommt man im Tausch für 22 Taler? Zunächst präsentiert sich der Kühler in dem typischen, schlicht-braunen „Thermalrightkarton“, der allenfalls einen spröden Charme versprüht. Selbst das Füllmaterial zeugt von der Corporate-Identity - abgesehen von der Größe der Verpackung könnte jeder Kühler aus der aktuellen Produktpalette enthalten sein. Im Karton findet man neben dem Silbering 3x Thumbscrews, 3x Unterlegscheiben und 2 Lüfterklammern und zwei Wärmeleitpads, also großzügige bemessen. Eine komplett werkzeuglose Montage ist möglich.
Die Verarbeitung selbst ist untadelig: Neben einem feinen Finish stützen sich hier die Lamellen gegeneinander ab, Beschädigungen sind also nur mutwillig möglich.
22) Montage
Dank der sehr ausführlichen Anleitung und den lediglich zwei Schrauben ist die Montage selbst im Schlaf noch möglich. Allerdings ist das Anbringen des Wärmeleitpads fummelig geraten. Da es nur schwach klebt, fällt es bei der Montage leicht vom Kühler. Die hohen RAM-Kühlkörper des MK-13 passen jedoch nicht mit dem R4 zusammen. Glücklicherweise stehen dort auch kompaktere in zur Auswahl.
Die Abmaße sind gänzlich unproblematisch. Obwohl der R4 über den RAM-Bänken zu liegen kommt, bleibt genug Platz für hohe Heatspreader. Auch für voluminöse Towerkühler ist noch genug Raum. Mit einer Bauhöhe von 1,4cm auf dem PCB gewährleistet Thermalright dabei hohe Kompatibilität auch zu Kühlern anderer Hersteller.
33) Testsystem und -ablauf
• Intel Core i7 920 (3,2Ghz, 1,104V)
• Prolimatech Megahalems, Noiseblocker MF12 S2 (920rpm)
• Asrock X58 Extreme
• 3x 2GB Chaintech Apogee GT
• HIS Radeon 5850
• Prolimatech MK-13 mit 2x BeQuiet Silent Wings USC (900rpm), seitlich montiert.
• Enermax Pro82+ 525W
• Coolermaster Stacker STC-01, Noiseblocker MF12 S2 (920rpm), Yate Loon DS12L (600rpm)
• Western Digital Black 640GB, Scythe Quiet Drive
Getestet wurde der Newcomer im semipassiven Betrieb, also ohne den optionalen 80mm-Kreischquirl. Für Frischluft war allein der Noiseblocker MF12 am CPU-Kühler zuständig.
Auf einer aktuellen Radeon 5850 von HIS im Referenzdesign, wurde der Kühler mit einem Prolimatech MK-13 kombiniert. Platz nimmt die Pixelschleuder auf einem Asrock X58 Extreme, dem günstigsten Einstieg in Intels High End Plattform. Diese wird von einem kleinen Core i7 920 befeuert, sanft übertaktet auf 3,2Ghz und auf Temperatur gehalten von einem Prolimatech Megahalems. Als Gehäuse dient das schon etwas ältere Coolermaster Stacker STC-01. Im Heck und an der CPU finden je ein Noiseblocker MF12-S2 auf 920rpm gedrosselt Platz während in der Gehäusefront ein alter YateLoon DS12L frische Luft mit 600 Drehungen heranschaufelt. Als Bestriebssystem kommt Windows 7 in der Professional-Version zum Einsatz. Für den ersten Durchlauf wurde die Karte moderat über das CCC auf 775/1125Mhz übertaktet. Im zweiten Versuch kam der MS Afterburner (1.50) zum Einsatz: 900/1150 Mhz wurden bei 1,175V angelegt um die Abwärme deutlich nach oben zu treiben.
Zunächst wurde der Rechner gestartet und nach fünf Minuten die Idletemperatur ausgelesen. Im Anschluss folgte der Crysis - Benchmark mit der integrierten Demo des Eislevels. Die Detailregler waren am Anschlag: VeryHigh, 4xAA, DX10 und 1920x1200 (32Bit) sollten für Temperaturen sorgen. Direkt nach Ende der Crysis-Sequenz wurde Furmark in der Version 1.8 gestartet. Die Settings hier waren mit 1680x1050,4xMSAA, PostFX und dem XtremeBurningMode aber keinesfalls moderater. Nach 2:30 Minuten wurden die Gradzahlen notiert. Nach einer Ruhephase startete die letze Runde mit dem integrierten Dirt2 Benchmark, natürlich in maximaler Auflösung und Details, DX11 und 4xMSAA. Die Delta-T VRM Werte des Prolimatech- und ATI-Kühlers wurden aus dem Review des MK-13 entnommen. Die Raumtemperatur (~24 °C) notiert ein einfaches Medion-Raumthermometer. In Zusammenspielt mit der aus den mit GPU-Z 0.39 geloggten Werten errechnet der Windows-Rechner Delta-T Werte.
44) Temperaturen
Der Thermalright-Kühler zeigt eine absolut beeindruckende Leistung. Erst mit erhöhter Spannung und gesteigerten Taktraten erreicht er im Furmark - und nur dort - das Level des ATI-Belüfters. Röhrte der jedoch wie ein liebestoller Hirsch, blieb die Dual-Heatpipelösung im semipassiven Betrieb völlig lautlos. Prolimatech war mit dem 1,175V auf der GPU im Furmark überfordert. Die Temperaturen gingen geradewegs durch die Decke und mussten nach nur 40 Sekunden bei 120 Grad abgebrochen werden.
55) Fazit
Was der MK-13 für die GPU leistet, liefert Thermalright nun für die Spannungswandler. Selbst stark übertaktet im Alltagsbetrieb besser als das ATI-Konstrukt - perfekt. Prolimatech liegt, auch angesichts des deutlich geringeren Materialaufwandes, deutlich zurück. Allerdings ist der Kühlkörper hier auch bloß die Beigabe zu einem Multi-GPU-Kühler und nicht das eigentliche Produkt. Verbindet man die beiden Spitzenprodukte, hat man zunächst über 100€ auf den Tisch gelegt. Im Gegenzug kann der betuchte User auf Waküterrain, der ganz linken Spur, wildern. Mit den selben Vor- und Nachteilen: Der VRM Kühler ist nur für einen Kartentyp passend, der Platzbedarf nicht zu verachten (ein Wasserkühler braucht Pumpe, Radiator etc) und das Gewicht ebenfalls hoch. Dafür bekommt man die beste Temperierung seiner Karte, die derzeit mit Luft und für Geld möglich ist. Übertakten ist damit nicht nur kein Problem, sondern auch Pflicht, will man die enorme Investition in zwei High End Produkte rational rechtfertigen. Geht es nur um geringe Lautstärke, reicht ein günstiges Konkurrenzprodukt wie z.B. der Scythe Setsugen, auch in Kombination mit dem R4 oder der MK-13 Solo. Dessen Spawakühlung ist ohne erhöhte VGPU auch völlig ausreichend.
Trotz des Preises gibt‘s jetzt den Lecker!-Award von Khorne.
Die VRM R-3 bis 5 könne aktuell ausschließlich beim Thermalright-Distributor pc-cooling.de bezogen werden.
Nachwort
Fertig. Mein zweites Review. Da es sich um ein Kurzreview handelt, ist es natürlich nichts für lange Winterabende. Wer gerne weitere Messungen hätte, darf das gerne Kundtun. Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge dürfen gerne und besonders zu den Bildern gemacht werden. Die sehen irgendwie nicht so profimäßig aus Kurz und knapp: Ich bitte um Kritik!
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