[User-Review] User-Review QNAP TS-251B & Seagate IronWolf 14TB by RcTomcat

RcTomcat

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22.09.2010
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Hallo und Willkommen zu meinem Review des QNAP TS-251B NAS in Verbindung mit zwei Seagate IronWolf 14TB Festplatten.
Als einer von drei glücklichen Bewerbern habe Ich die Chance erhalten das QNAP und die IronWolf Festplatten testen zu dürfen. Herzlichen Dank an dieser Stelle an die Hardwareluxx Media GmbH, QNAP und Seagate für diese Möglichkeit.

1. Verpackung & Inhalt
Das QNAP TS-251B wird in einer für QNAP typischen, braunen Verpackung geliefert.
Neben dem Firmenlogo befinden sich diverse Aufkleber mit Informationen zu dem System (MAC Adresse, Seriennummer, EAN, UPC) auf der Verpackung. Ein weiterer Aufkleber zeigt ein Bild des NAS und gibt die wichtigsten technischen Eckdaten wieder. In der Verpackung selbst sind neben dem eigentlichen NAS Gehäuse die folgenden Dinge in einem extra Karton enthalten.
Ein Netzwerkkabel zum Anschluss des NAS, ein Quick Installation Guide und ein weiteres Dokument mit Hinweisen zur eingeschränkten Garantie. Zum Befestigen von 2,5 Zoll Festplatten oder SSDs findet sich ein Satz Schrauben in der Verpackung. Das Netzteil, Model DPS-65VB liefert 12 Volt und maximal 5,417 Ampere.
Das NAS selbst wird durch Schaumstoff im Karton gut geschützt.


2. Technische Daten der TS-251B & der Seagate 14TB
Das QNAP TS-251B verfügt wie die 2 am Anfang der NAS Nummer bereits zeigt über 2 Bays. Herzstück des NAS ist ein Intel Celeron J3355 dual Core Prozessor welcher einen Takt von 2,0 GHz bis maximal 2,5GHz besitzt. 2GB RAM runden das Paket ab. Da in dem NAS reguläre DDR3 SO-DIMMS verbaut werden ist der RAM einfach erweiterbar. Für Erweiterungen wie NVMe SSDs oder eine 10GB/s Netzwerkschnittstelle ist ein PCIe Slot verbaut. Auf der Rückseite finden sich neben einem HDMI Anschluss, welcher die Verbindung des NAS mit einem Monitor oder TV Gerät ermöglicht, auch ein 3,5mm Sound Ausgang und zwei 3,5mm Microfon Eingänge. Des weiteren befinden sich 4 USB Ports und ein 1GB/s Netzwerkanschluss auf der Rückseite. Von den 4 USB Ports ist ein Port als USB 3.0 Port gekennzeichnet. Zur Befestigung des NAS ist ein Kensington Schloss vorgesehen. Auf der Vorderseite befinden sich lediglich der Power Button, eine Reihe von Status LEDs (LAN, USB, HDD1,HDD2), ein weitere USB 3.0 Port und ein Copy Button.

Die Seagate IronWolf 14TB stellt die aktuell größte HDD der IronWolf Serie dar. Sie verfügt über eine SATA Schnittstelle und kann mit maximal 6Gbit/s angesprochen werden. 7.200 Umdrehungen pro Minute sorgen für eine hohe Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 210MB/s. Verbaut sind 256MB Cache. Ausgelegt ist die Festplatte auf bis zu 180TB pro Jahr an Schreiblast. Im Standby verbraucht die IronWolf 14TB lediglich 0,8 Watt, im Idle 5,3 Watt und unter Last 7,9 Watt. Seagate gibt auf die Festplatte 3 Jahre Garantie und gibt 1000000 Stunden MTBF an. Des weiteren Verfügen die Festplatten über das IronWolf Health Management welches es dem NAS Betriebssystem ermöglichen soll Fehler frühzeitig zu erkennen. Asustor, QNAP, Synology, Terra Master und Thecus unterstützen das IronWolf Health Management. Ein Data Rescue Service kann optional zu dem Health Management erworben werden und soll im Notfall wichtige Daten professionell wiederherstellen. Das IronWolf Health Management werde Ich später noch genauer unter die Lupe nehmen.


3. Erscheinungsbild
Das TS-251B präsentiert sich in schlichtem Weiß. Durch diese Farbwahl dürfte es in den meisten Wohnzimmern nicht weiter auffallen. Die Verarbeitung des NAS ist als hochwertig zu bezeichnen. Alle Spaltmaße sind gleichmäßig, lediglich der Power Button ist bei meinem Exemplar nicht genau mittig in der vorgesehenen Aussparung platziert, er scheint etwas zu weit rechts zu sitzen. Die HDD Trays sind aus Plastik und verfügen über eine werkzeuglose Montage für 3,5 Zoll Festplatten. Im Vergleich hierzu sind die Trays meines alten TS-410 aus Metall wodurch sie einen deutlich stabileren Eindruck machen. Allerdings wechselt man die HDDs ja auch nicht so häufig. Die Trays des TS-410 sind darüber hinaus abschließbar, eine solche Möglichkeit bietet das TS-251B nicht. 2,5 Zoll Festplatten müssen mit den mitgelieferten Schrauben an den HDD Trays verschraubt werden.


4. Aufbau und Grundkonfiguration
Das NAS ist innerhalb von kürzester Zeit einsatzbereit. Es müssen lediglich die HDDs eingebaut, eine Netzwerkverbindung hergestellt und das Stromkabel angeschlossen werden.
Der Einbau der Festplatten gestaltet sich als sehr benutzerfreundlich. Die Front des NAS muss hierzu nach links abgenommen werden. Zu beachten ist der Sicherungsmechanismus auf der linken Seite des NAS, steht dieser auf der LOCK Position so lässt sich die Front nicht abnehmen. Gehalten wird die Front via zweier Magneten.

Anschließend können die HDD Trays entnommen und die Festplatten verbaut werden. Handelt es sich um 3,5 Zoll Festplatten so kann der Schnellverschluss der Trays genutzt werden. Hierbei werden die Festplatten auch minimal entkoppelt, entsprechende Gummierungen sind am Tray vorhanden.
QNAP sieht die Inbetriebnahme via des Hauseigenen Online Dienstes vor. Hierzu klebt eine Kurzanleitung auf der rechten Seite des NAS. Auf der Website Cloud Install gibt man den Cloud Key des NAS an.

Alternativ lässt sich der auf der rechten Seite abgebildete QR-Code mit dem Handy scannen. Hat man dies eingegeben so fordert einen die Website auf eine QNAP ID anzulegen. Diese wird für Remote Zugriff via der QNAP Dienste benötigt und bietet weitere Vorteile wie Echtzeitbenachrichtigungen. Die Website ist in allen gängigen Sprachen verfügbar. Ich selbst nutze Englisch als Systemsprache da hier meist eine größere Community im Fehlerfall vorhanden ist und die Suche nach einer Lösung dadurch erleichtert wird.
Als nächstes muss man einen Namen und ein Kennwort für den voreingestellten Administrator Account festlegen. Der nächste Schritt beinhaltet das Festlegen der Zeiteinstellungen. Hier empfiehlt es sich einfach den voreingestellten NTP Server pool.ntp.org zu verwenden. Im Anschluss kann man eine feste IP samt der zugehörigen DNS Einstellungen vergeben. Ich nutze diese Möglichkeit und vergebe hier eine IP welche nicht in der DHCP Range meines Routers liegt.
Als 4. Schritt müssen die Dateidienste konfiguriert werden. Hier können je nach verwendeten Endgeräten SMB/CIFS Shares, AFP und NFS aktiviert werden. Die QNAP File Station ist bei allen Optionen dabei.

Hat man diese Einstellung getätigt so fragt der Assistent nach der Konfiguration der Festplatten. Man kann diese später einrichten oder nun direkt konfigurieren. Die Auswahl des Volume Types kann für unerfahrene User erst einmal zu einem Problem werden: Es kann hier zwischen Thick Volume (Multi Volume), Static Volume (single Volume) und Thin Volume (Multi Volume) gewählt werden. Die eigene Auswahl sollte sich nach den zukünftig zu verwendenden Features und Funktionen richten. Ich nutze ein Thick Volume da dieses die beste Performance bietet. Ein Thin Volume würde den ausgewählten Speicherplatz nicht direkt allokieren sondern dies erst bei Bedarf tun wodurch die Performance etwas schlechter wäre. Vorausgewählt ist Thick Volume (Multi-Volume) welches für die meisten Anwender eine gute Wahl sein sollte.
Hat man einen Volume Type aus dem Drop-Down Menü ausgewählt so erscheint eine kurze Beschreibung dieses Types unter dem Menü.
Als RAID Typ sind JBOD, RAID0 und RAID1 verfügbar. Wurde nur eine Festplatte ausgewählt so ist lediglich der RAID Typ Single auswählbar. Hat man noch die Größe des anzulegenden Volumes angegeben so kann man sich den letzten beiden Punkten in diesem Konfigurationsschritt widmen. Man hat die Möglichkeit ein Encrypted Volume anzulegen oder auch Bad Block Scan zu aktivieren. Die Verschlüsselung des Volumes erfolgt mit AES 256. Im Benchmark Bereich meines Reviews gehe Ich auf die Auswirkungen der Verschlüsselung in Bezug auf die Performance genauer ein.
Ein Bad Block Scan führt zu einem vollständigen Scan der verbauten Festplatten wobei nach defekten Blöcken gesucht wird. Dies ist bei neuen Festplatten normalerweise unnötig und kostet je nach Größe der verbauten HDDs sehr viel Zeit.
Als letzten Punkt in dem Installations-Assistenten muss man auswählen ob die Multimedia Funktionen des NAS direkt nach der Installation aktiviert werden sollen. Aktiviert werden unter anderem die Medienbibliothek, ein DLNA Server und der iTunes Server.

Am Ende erhält man nochmals eine Übersicht der getätigten Einstellungen, mit Klick auf Apply beginnt die Installation des NAS. Das NAS möchte nochmals die Bestätigung das wirklich ein RAID angelegt werden soll da ja alle Daten auf den Festplatten damit überschrieben würden. Da in meinem Fall keine Daten auf den Festplatten vorhanden sind bestätige Ich auch hier mit OK. Nun folgt die eigentliche Installationsroutine welche von QNAP via einem Statusbalken dargestellt wird. Am zeitaufwendigsten ist hier die Formatierung der 14TB Seagate Ironwolf Festplatten.

Sollte man das NAS nicht via Cloud Key einrichten wollen so kann man auch einfach die Anwendung QFinder von der QNAP Website herunterladen. Diese findet das NAS im heimischen LAN und ermöglicht ebenfalls den Zugriff auf den Setup Assistenten.

Zu meiner Überraschung ertönte noch während der Einrichtung plötzlich eine Stimme neben mir, das NAS teilte mir akustisch mit, dass es nun den RAID Verbund initialisieren wird. Das NAS scheint also einen Lautsprecher verbaut zu haben welcher wichtige Systemnachrichten auch akustisch als Sprachnachricht auf Englisch ausgibt. Bisherige QNAPs die Ich in der Hand hatte haben hier lediglich einen Piepton von sich gegeben.
Nach ein paar weiteren Minuten gelangte Ich auf die Managementoberfläche des NAS.

Bei dem ersten Login muss man sich mit den Privacy Einstellungen einverstanden erklären, es folgt eine Einführung in die QNAP Oberfläche. Als erste Amtshandlung nach der Einführung wies mich das NAS auf ein Firmware Update hin welches auch sofort durchgeführt wurde. Es erfolgte eine akustische Meldung das die Firmware nun aktualisiert wird und Ich auf keinen Fall die Stromversorgung trennen sollte. Solange das Firmware Update im Gange ist dreht der rückwärtig verbaute Lüfter hörbar auf. Es folgen weitere akustische Meldungen sobald das Update vollendet ist und das NAS herunterfährt. Sobald das NAS neu gestartet ist regelt sich auch der Lüfter herunter und wird wieder lautlos. Dieser Prozess dauert mehrere Minuten und sollte daher nicht durchgeführt werden wenn man dringend Zugriff auf das NAS benötigt.
Die Oberfläche des QNAP hört auf den Namen QTS. Sie ist generell sehr aufgeräumt und sagt mir persönlich sehr zu. Kern des NAS bildet ein Linux System mit allen damit einhergehenden Möglichkeiten. Oben rechts in der Ecke findet man einen kleinen „Tacho“. Klickt man diesen an so erhält man eine Übersicht über alle wichtigen Daten des NAS. Temperaturen, Lüfterdrehzahl, Zustand der HDDs, Resourcenauslastung und Daten der Volumes werden hier dargestellt.

Unten Links gibt es einen kleinen Roboter welcher bei Speicherknappheit (RAM) eingreifen soll. Klickt man Ihn an so werden daten zur Arbeitsspeicherauslastung samt der Möglichkeit zur Optimierung angezeigt. Benötigt man diesen öfter so sollte man eine RAM Erweiterung in Erwägung ziehen.
Anwendungen auf dem „Desktop“ der Weboberfläche können aus der Sidebar links per Drag & Drop hinzugefügt werden.

Zusätzliche Anwendungen können über das AppCenter hinzugefügt werden. Hier finden sich diverse Anwendungen zu allen erdenklichen Themen. Einige werden im Zuge des Reviews genauer betrachtet werden. Zu diesem Zweck installiere Ich auch direkt die Hybrid Backup Sync Anwendung und owncloud.
Über die Sidebar gelangt man auch in das Control Panel. Hier können User und Shares angelegt werden, Quoten vergeben, ein Powerplan erstellt oder auch der integrierte Domain Controller aktiviert und diverse weitere Einstellungen vorgenommen werden. Diese alle auf zu listen würde den Umfang dieses Reviews bei weitem sprengen.
Der initiale Sync des RAID 1 benötigt in meinem Fall knappe 17 Stunden, Die Resync Priorität ist hierbei auf Hoch gestellt da Ich persönlich Datenintegrität über Service Verfügbarkeit stelle. Damit steigt die Übertragunsgeschwindigkeit des Resync auf etwa 200MB/s an. Ab Werk ist diese Einstellung auf „Default Medium Speed“ gestellt wodurch der Resync länger dauert, dafür aber alle anderen Dienste kaum beeinträchtigt werden. Entsprechend schwankt bei diesem Setting die Resync Speed. Verwendet man kleinere Festplatten als die Seagate IronWolf 14TB so verkürzt sich natürlich auch die Zeit die für den initialen RAID Build benötigt wird. Da dieser Vorgang allerdings nur direkt nach Erstellung des RAID und bei Ausfällen durchgeführt wird ist die Zeit welche hierfür aufgewandt werden muss meiner Meinung nach zweitrangig.
Die Sprachausgabe des NAS lässt sich im Control Panel unter dem Menüpunkt Hardware, Audio Alert abstellen. Alternativ lässt sich hier die Sprache der Sprachausgabe von English auf Chinese ändern.
Alle Möglichkeiten und Optionen der QTS Oberfläche zu betrachten ist im Umfang eines Reviews welches alle Facetten des NAS betrachten soll nicht möglich. Sofern Fragen zur QTS Oberfläche bestehen werde Ich gerne im Nachgang des Reviews darauf eingehen oder ein extra Review zu der Oberfläche erstellen.
1 QTS und Apps
Wie bereits weiter oben erwähnt empfinde Ich die QTS Oberfläche als äußerst aufgeräumt und benutzerfreundlich. Die Sprache der Oberfläche kann oben rechts über die drei Punkte geändert werden. Ich bevorzuge jedoch Englisch. Da Ich mein QNAP TS-41ß bereits seit 2009 nutze kann Ich die Veränderungen welche sich mit den einzelnen Versionen seitens der Oberfläche ergeben haben gut nachvollziehen. QNAP arbeitet hier kontinuierlich an Verbesserungen und neuen Features. Selbst mein TS.410 bekommt noch Sicherheitsupdates obwohl das Gerät bereits EOL ist! Auf einige der Neuerungen in der aktuellen Firmware möchte Ich an dieser Stelle genauer eingehen.

4.1.1 Security
Im AppCenter findet man den Security Counselor, also den Sicherheitsberater, unter der Kategorie Security. In der Kategorie befindet sich ebenfalls der Malware Remover welchen man auch installieren sollte. Dabei handelt es sich um einen Virenscanner für euer NAS welcher auch das Betriebssystem selbst schützt. Der Security Counselor ist neu, er soll Ratschläge bezüglich der Konfiguration eures NAS in Hinblick auf die Sicherheit geben.
Startet man die Anwendung zum ersten Mal so bekommt man eine Kurzübersicht angezeigt welche einen Einblick in die Funktionsweise des Counselor gibt. Anschließend muss man eine Security Policy, eine Sicherheitsrichtlinie, auswählen oder selbst eine erstellen.

Zur Auswahl stehen drei vorgefertigte Richtlinien welche sich in Ihrer Strenge unterscheiden. Ich möchte einmal alle Einstellungsmöglichkeiten erkunden und wähle daher „Custom“. Es folgt eine Auflistung all der Dinge welche der Counselor prüfen kann. Dazu gehören unter anderem das prüfen der Firmware auf Updates, das prüfen von Apps auf Updates, das prüfen ob Port 80 als http Port verwendet wird, prüfen ob SSH aktiv ist oder ob einfach auch noch das Default Kennwort für den Admin Account aktiv ist. Ich lasse einmal alle aktiv und klicke auf Apply.
Im nachfolgenden Fenster klicke ich auf die große blaue Lupe und starte damit den Scan.

In dieser Ansicht erkennt man auch ob Datei Antivirus aktiv ist und der Malware Remover installiert ist. Die Antivirus Anwendung scannt alle Dateien welche Ihr auf eurem NAS ablegt auf Schädlinge, der Malware Remover schützt das NAS Betriebssystem selbst.
In meinem Fall ergab der Scan des Security Counselors 25 Meldungen wovon zwei als kritisch eingestuft wurden.

Die beiden Meldungen beziehen sich auf die Network Access Protection welche von Haus aus nicht aktiv ist. Wird diese aktiviert so werden bestimmte Zugänge wie SSH, Telnet oder auch FTP nach einer festgelegten Anzahl an fehlgeschlagenen Anmeldeversuchen für einen festgelegten Zeitraum deaktiviert. Dieser Schutz ist vor allem dann sinnvoll wenn das NAS aus dem Internet heraus erreichbar sein wird und erschwert Brute Force oder Dictionary Angriffen. Möchte man den Empfehlungen des Security Counselors folgen so kann man einfach auf die blau hinterlegte Schrift unter Results klicken und kommt sofort zu dem entsprechenden Konfigurationsmenü. Dies ist gut umgesetzt und spart viel „Klickarbeit“ bis man das entsprechende Menü gefunden hat.
Erwähnen möchte Ich an dieser Stelle die Möglichkeit eine zwei Faktor Authentifizierung für den Admin Account einzurichten.

QNAP bietet hier die Möglichkeit eine Authenticator App wie den Google Authenticator als zweiten Faktor zu nutzen. Dies ist besonders dann sinnvoll wenn Zugriffe auf das NAS aus dem Internet geplant sind. Ich aktiviere dieses Feature. Für alle zukünftigen Logins auf das Webinterface muss nun der zweite Faktor zusätzlich angegeben werden. Als Alternative falls das Handy nicht zur Verfügung steht kann man eine Sicherheitsfrage oder eine Email Adresse hinterlegen. Entscheidet man sich für die Email Adresse so muss ein entsprechender Account im Notification Center hinterlegt werden über welchen auch Mails verschickt werden können. Ich gebe hier einen eigenen Email Account an welcher unter einer meiner Domänen extra für dieses NAS angelegt wird. Möglich ist aber unter anderem ein Outlook, Gmail oder Yahoo Konto.
Im Notification Center lässt sich festlegen ob und wenn ja wie auf bestimmte Ereignisse reagiert werden soll.

Möglich ist eine Benachrichtigung per Email, SMS, Instant Messaging oder Push.
Für SMS Benachrichtigungen ist ein Abo bei einem SMSC Service von Nöten. Für Instant Messaging Benachrichtigungen ist die Verbindung zu myQNAPcloud Vorraussetzung. Der Push Service arbeitet mit der QNAP App Qmanager welche für Android und iOS verfügbar ist.
Hat man einen oder mehrere Benachrichtigungskanäle konfiguriert so muss man noch definieren über welche Ereignisse man wie benachrichtigt werden will. Unterschieden wird in Event Notification wo man einzelne Apps definieren kann oder Alert Notification wo einfach alle Ereignisse egal welcher App zu einer Benachrichtigung führen. Ich habe mich für eine Alert Notification entschieden welche mir alle Warnungen und Fehler per Mail weiterleitet. Normale Hinweise sind für mich uninteressant und werden daher nicht zu einer Mail führen.
Ich kann jedem nur nahelegen sich hier einmal genauer in die möglichen Einstellungen einzuarbeiten und ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten. So können mögliche Fehler wie zum Beispiel fehlgeschlagene Backups frühzeitig erkannt werden ohne das man selbst proaktiv prüfen muss.

4.1.2 Qcenter
Das Qcenter ist eine Management Oberfläche über welche sich mehrere QNAP NAS verwalten lassen.
Man kann auf einen Blick den Zustand der Geräte erkennen und Firmware Updates durchführen. Ebenso kann man Regeln und Regelsets erstellen welche gewisse Konfigurationseinstellungen vorgeben. So lassen sich grundlegende Systemeinstellungen wie zum Beispiel Power Schedule, FTP und SSH Zugriff einheitlich über alle Geräte konfigurieren und zentral verwalten.

Interessant ist auch die Ansicht des Speicherwachstums über einen gewissen Zeitraum. Dies kann bei einer eventuell anstehenden Speicherplatzerweiterung helfen da hier genauere Informationen vorhanden sind.
Des weiteren werden Performance Daten wie zum Beispiel CPU Last, RAM Auslastung, Disk IOPS, Disk Latency und Disk Throughput gesammelt. Dies ist hilfreich sofern Probleme auftreten.

5. IronWolf Health Management
Das IronWolf Health Management wird durch das QNAP TS-251B unterstützt.
Unter dem Menü Storage & Snapshots findet man den Unterpunkt Disks welcher einem den Zustand der verbauten Festplatten anzeigt. Hier gibt es den Button Disk Health welcher genaue Daten zu der ausgewählten Festplatte bereit hält.

Voraussetzung dafür das Daten in diesem Menü IronWolf Health Management angezeigt werden ist ein S.M.A.R.T full Test. Es wird ebenfalls angezeigt ob man über einen Rescue Plan verfügt. Ein S.M:A.R.T Rapid-Test wird bei mir einmal im Monat durchgeführt um Fehler frühzeitig zu erkennen.

Das IronWolf Health Management bietet einem die Möglichkeit das letzte Log File des IHM Tests herunter zu laden. Tut man dies so erhält man eine .sq2 Datei welche wohl nur durch den Seagate Support ausgewertet werden kann. Weitere Informationen neben einem „Healthy“ werden nicht dargestellt, wie hier das Verhalten im Fehlerfall ist kann ich aktuell nicht prüfen da Ich keine fehlerhafte Festplatte mit IronWolf Health Management besitze.

6. Performance Tests JBOD, RAID 0 und 1
Die folgenden Modelle treten in dieser Kategorie gegeneinander an:
QNAP TS-410, mein 2009 erstandenes 4 Bay NAS, ein QNAP TAS-168, ein QNAP TS-453A eine Synology DS213 und das QNAP TS-251B. Das TAS-168 und das TS-453A System wird mir freundlicherweise aus dem Bekanntenkreis ausgeliehen. Alle QNAP NAS mit Ausnahme des TS-410 und des TAS-168 verwenden die zum Zeitpunkt des Tests aktuellste Firmware 4.3.5.0760. Das TS-410 nutzt die Version 4.2.6 da eine neuere für das Modell nicht verfügbar ist. Das TAS-168 nutzt die Version 4.3.3.0724, auch dies ist die aktuellste Version für dieses Modell. Als Festplatten kommen in den NAS jeweils die beiden Seagate IronWolf 14TB zum Einsatz. Dieses Vorgehen macht die Messungen zwar sehr zeitintensiv, verspricht jedoch optimale Vergleichbarkeit.
Hier die wichtigsten Eckdaten der Systeme in tabellarischer Form.
Modell & HerstellerQNAP TS-251BQNAP-TS453AQNAP-TS410QNAP TAS168Synology DS213
CPUIntel Celecon J3355 (2x 2,0-2,5GHz)Intel Celeron N3150 (4x 1,6GHz)Marvell 6281 800MHzARM® 1.1 GHz dual-core processorMARVELL Kirkwood 88F6282 2,0 GHz
RAM2GB DDR316GB DDR3256MB DDR22GB DDR3512MB DDR3
Netzwerk1x 1Gbit/s4x 1Gbit/s2x 1Gbit/s1x 1Gbit/s1x 1Gbit/s


Zwischen meiner TS-410 und der neuen TS-251B liegen nicht ganz 10 Jahre. Später im Review werde Ich meine Daten von der TS-410 auf die TS-251B migrieren. Für die Benchmarks werden alle NAS zwecks der Vergleichbarkeit mit lediglich einem Gbit/s angebunden. Die TS-453A könnte auch Port Trunking, Ich habe aktuell kein Endgerät welches mehr als 1Gbit/s leisten kann, daher ist dieses Szenario für die Benchmarks sinnlos. Im Realbetrieb kann hier natürlich ein Vorteil entstehen sofern mehrere Endgeräte auf das NAS zugreifen. Das QNAP Ts.410 könnte ebenfalls Porttrunking, hier ist jedoch die CPU nicht in der Lage eine der beiden Netzwerkkarten voll auszulasten, daher bleibt die Option auch hier deaktiviert. Die TS-251B erlaubt den Einbau einer 10Gbit/s Netzwerkkarte in den vorhandenen PCIe-Slot. Ich werde später die Ergebnisse mit einer 10Gbit/s Karte ergänzen, diese wird auch zwecks NVMe Cache angeschafft werden.

6.1 Intel NAS Performance Toolkit & andere Benchmarks
Für den ersten Test wird die NASPT Version 1.7.1 verwendet. Alle Tests werden 3 Mal durchgeführt und dann der Mittelwert gebildet. Als Ziel für die Tests dient ein SMB Share auf den Testkandidaten. Verwendet werden alle Tests die das Intel NAS Performance Toolkit bietet. Das Intel NAS Performance Toolkit simuliert diverse Szenarien, unter anderem werden HD Videos abgespielt, ein Video auf das Target geschrieben, diverse Office Dokumente erstellt und kopiert und natürlich größere Dateien geschrieben und gelesen. Das Programm simuliert dabei echte Pfade, Videos werden zum Beispiel unter X:\test\HDVideo_1Play\Documents and Settings\All Users\Documents\My Videos abgelegt. Als zweiter Benchmark kommt das Tool Anvils Storage Utilities in der Version 1.1.0 zum Einsatz. Driter Benchmark ist das Tool ATTO in der Version 3.05. Bei diesem Test vergleiche Ich die Werte der 16MB Messung. Sollte jemand Interesse an allen Messungen haben so findet er die Screenshots in der Bildergalerie ganz am Ende des Reviews.
6.2 Copy & Read von großen Dateiblöcken und kleineren Test Files
Für diesen Test werden diverse Dateien (iso, VHDX, Ansammlung von kleineren Dateien) auf die Testkandidaten geschrieben bzw. von diesen kopiert. Auch hier werden fünf Durchläufe pro Test gemacht und daraus der Mittelwert gebildet. Ein Cache kommt bei keinem der Testkandidaten zum Einsatz.
6.3 iSCSI Performance
Im Zuge dieses Tests wird ein iSCSI Target auf den NAS erstellt und an mein Testsystem angebunden. Gemessen wird die Performance mit Anvils Storage Utilities.
Alle Kandidaten sind via iSCSI minimal schneller als via SMB Shares.
6.4 Benchmarkresults
Bei nahezu allen Benchmarks liegen das QNAP TS-453A und das neue QNAP TS-251B gleichauf, lediglich beim iSCSI Write Test kann sich das QNAP TS-453A leicht absetzen. Maximal werden 116MB/s erreicht. Limitierender Faktor scheint hier bei beiden NAS die Gigabit Netzwerkschnittstelle zu sein. Ein Vergleichstest mit dem QNAP TS-453A wobei Port Trunking aktiviert wurde bestätigt diese Vermutung. Auf Platz 3 folgt die Synology DS213, danach die QNAP TAS-168. Den letzten Platz belegt wie erwartet mein altes QNAP TS-410. Bei diesem NAS ist der 800Mhz starke Prozessor der limitierende Faktor.


6.5 Encryption vs no Encryption
In diesem Teil meines Reviews möchte Ich auf die Auswirkungen der AES 256 Verschlüsselung eines Volumes in Hinblick auf die Performance eingehen. Hierzu wird ein neues, verschlüsseltes Volume auf dem QNAP TS-251B angelegt. Um ein möglichst realistisches Alltagsscenario zu simulieren werden die Daten aus dem vorherigen Copy& Read Test erneut verwendet und damit die Geschwindigkeit gemessen. Als Vergleich dient das QNAP TS-453A, mein altes TS-410 ist ja bereits ohne Verschlüsselung weit langsamer und verfügt nicht über eine CPU seitige AES Unterstützung, die extra Last an der CPU würde die Übertragungsraten endgültig gegen 0 wandern lassen.
Das QNAP TS-453A als auch das TS-251B zeigen beim kopieren keinerlei Unterschied zu dem Test ohne Verschlüsselung. Daher sehe Ich an dieser Stelle von einem erneuten Auflisten der genauen Messungen ab. Dies würde eventuell bei der Verwendung von mehreren Netzwerkschnittstellen anders aussehen, in Ermangelung einer 10Gbit/s Erweiterungskarte kann Ich dies aber nicht verifizieren. Sobald Ich eine 10Gbit/s Karte samt Infrastruktur erworben habe werde Ich dies ergänzen.

7. Anschluss via HDMI an TV/ Beamer und die damit einhergehenden Möglichkeiten
Über den HDMI Anschluss kann das NAS an einen Monitor, TV oder Beamer angeschlossen werden. Sound wird via dem 3,5mm Anschluss auf der Rückseite des NAS ausgegeben. Für die diversen Karaoke Anwendungen aus dem AppCenter sind zwei 3,5mm Mikrofon Eingänge vorgesehen. Um das NAS via dem HDMI Anschluss nutzen zu können ist die HybridDesk Station (HD Station) vorgesehen. Bleibt die HybridDesk Station deaktiviert so erhält man direkten Konsolenzugriff auf das NAS Die HD Station wird auf der Weboberfläche aktiviert. Im Zuge der Aktivierung kann man mehrere zusätzliche Apps wählen welche nachher via HDMI verfügbar sein sollen. Hier sind LibreOffice, Plex Home Theater, Chrome und diverse weitere Media Player erwähnenswert. Weitere bei mir installierte Anwendungen können dem Bild entnommen werden.
Zur Nutzung via HDMI ist eine Maus zwingend von Nöten, eine Tastatur ist optional aber durchaus empfehlenswert. Alternativ kann eine Fernbedienung mit dem NAS verbunden werden.
7.1 Anwenderfreundlichkeit
Als erstes nach dem Login wollte ich das Plex Home Theater starten welches jedoch bis auf ein animiertes Q, welches eine Art Ladebalken darstellt, keinerlei Funktion hatte. Der Plex Media Server ist auf dem NAS installiert und funktioniert auch über andere Clients problemlos Die App habe Ich bis heute nicht funktionsfähig bekommen. Alle anderen Anwendungen funktionieren problemlos. Die Oberfläche ist sehr simpel gehalten und erinnert mich ein wenig an ein Android Tablet. Die Navigation und Nutzung der Apps ist entsprechend selbsterklärend.


7.2 Transkodier Tests beim Streaming an mehrere unterschiedliche Endgeräte
Um Videos via der VideoStation auf einem Endgerät abspielen zu können ist das Programm QVHelper von Nöten welches es für Windows und Mac gibt. Damit können Videos nun auch im VLC Player problemlos wiedergegeben werden, Stream können direkt transkodiert werden. Auch mit 4 Endgeräten habe Ich hier beim transkodieren keine Ruckler bei der Wiedergabe. Das NAS kann also durchaus jedem Familienmitglied seinen eigenen Stream samt Transkodierung liefern. Die Wiedergabe kann natürlich auch via dem HDMI Ausgang erfolgen, die entsprechende VideoStation HD App muss dann installiert sein. Probleme scheint es bei manchen AVC Tonspuren zu geben. Hier verweigert der Player die Wiedergabe.
Plex Media Server steht auch ohne die HybridDesk Station als App zur Verfügung und ermöglicht das erstellen seiner eigenen Mediathek. Streaming an Tablets, Handys und normale PCs ist problemlos möglich. Transkodieren funktioniert ebenfalls fehlerfrei.
Für Karaoke Liebhaber ist die App OceanKTV vorgesehen, diese kann die beiden Mikrofoneingänge auf der Rückseite des NAS verwenden.
Cinema28 bietet eine Art zentrale Verwaltung für Streaming. In meinem Fall wurde direkt mein Raspberry Pi mit Openelec erkannt. Per Drag & Drop können nun hier Dateien an das Gerät gestreamed werden.

Der HDMI und der Sound Ausgang werden ebenfalls identisch dargestellt. Für mich ist die Option allerdings kaum von Bedeutung da Ich entweder direkt an einem Gerät mit Openelec sitze oder das Endgerät selbst per Sprachsteuerung anweisen kann was zu tun ist. Video Dateien werde Ich auf diese Weise kaum streamen.

8. - Migrationswege von Daten der TS-410 auf die TS-251B einschließlich der Migration selbst
Generell ist eine Migration auf ein neues QNAP NAS sehr einfach durchführbar. Man nehme die Festplatten aus dem alten NAS und baue Sie in das neue ein. Dies ist in meinem Fall jedoch nicht möglich da mein TS-410 vier Festplatten im RAID5 verwendet, das neue TS.251B jedoch lediglich über zwei Bays verfügt. Ein weiterer weg wäre das Feature Snapshot Replication wobei ein Snapshot meines alten NAS auf das neue transferiert würde aus welchem Ich dort wiederum das Volume wiederherstellen könnt. Da mein altes TS-410 allerdings keine Snapshots unterstützt ist dieser Weg auch nicht möglich. Das TS-453A welches Ich ausgeliehen habe würde diese Funktion allerdings unterstützen.
Um meine Daten von dem TS-410 auf das neue TS-251B zu migrieren bleibt mir daher
Entweder Copy & Paste, ein Backup- oder ein Sync Job. Da der Sync Job doch die elegantere Lösung darstellt und auch eventuell auftretende Änderungen an Dateien berücksichtigt entscheide Ich mich für diese Art der Migration. Um diese einzurichten gehe Ich in die Hybrid Backup Station auf dem TS-410 und lege einen neuen One-Way-Sync Job zu einem Remote Target an.
Als nächstes kann man zwischen vier Protokollen wählen welche alle für einen Sync in Frage kommen. Zwischen zwei QNAP NAS empfiehlt sich RTRR da dieses sehr schnell und Resourcenschonend arbeitet. Zwischen einem QNAP und einem Synology kann Ich Rsync nutzen. Alternativ bleiben FTP und CIFS/SMB welche jedoch aufgrund der Protokollbeschaffenheit einen größeren Overhead erzeugen und entsprechend langsamer sind als Rsync oder RTRR. Ich wähle RTRR und aktiviere daher in der Hybrid Backup Station des TS-251B den RTRR Server. Dort lässt sich auch der Datendurchsatz limitieren oder ein Kennwort vergeben. Anschließend gehe Ich zurück auf das TS-410 und lege ein neues Profil für RTRR an.

Zuletzt muss ein Zeitplan festgelegt werden indem man mittig auf Schedule klickt. Da ich die Daten nur zur Migration kopieren möchte verwende Ich einen einmaligen Zeitplan. Nun gehe Ich zurück auf das TS-251B und lege alle noch fehlenden Shares an da diese im nächsten Schritt als Ziele für die Daten von dem TS-410 dienen. Zurück auf dem TS-410 gebe Ich nun die Ordnerpaare für die Migration an. Quelle TS-410 gegen Ziel TS-251B. Mein Sync Job wird nun über Nacht anfangen meine Daten zu kopieren.

Insgesamt dauert es knappe drei Tage alle Daten ( etwa 6TB ) von meinem alten auf das neue NAS zu synchronisieren, dies ist jedoch der langsamen Übertragungsrate des alten NAS geschuldet.

9. Datensicherung und eventuelle Replikation auf das TS-410 nach erfolgreicher Migration (Backup Station/ Hybrid Backup Station, Snapshot Replikation)
Aufgrund der oben bereits genannten Beschränkungen des QNAP TS-410 kann Ich nach geglückter Migration lediglich einen weiteren Sync Job bzw. Backup Job auf dem TS-451B einrichten welcher die Daten auf das TS-410 sichert. Sofern das zweite NAS Snapshop Replikation unterstützt würde Ich natürlich diese Möglichkeit wählen da hier auf Blockbasis gearbeitet werden kann was die Übertragung schneller und effizienter gestalten würde als eine auf Dateiebene funktionierende Replikation.

9.1 Datensicherung auf USB Datenträger
Ein USB Datenträger kann entweder als Backupziel oder Backupquelle konfiguriert werden. Dient er als Quelle so reicht ein Druck auf den Copy Button an der Front des NAS und alle Daten welche sich auf dem Datenträger befinden werden auf einen zuvor im Webinterface festgelegten Share kopiert. Ist der USB Datenträger als Ziel definiert so werden alle zuvor ausgewählten Shares auf den Datenträger kopiert. Dank USB 3.0 geht dies äußerst schnell und stellt eine tolle und vor allem schnelle Möglichkeit dar eine monatliche Vollsicherung des NAS auf eine externe Festplatte zu erstellen.
Konfiguriert wird das Ganze in der Hybrid Backup Station App, dort unter dem Menü External Backup / USB One Touch Copy.
Neu ist eine Funktion namens Smart Import welche aktuell noch im Beta Status ist. Hier sollen nur neue Daten auf das NAS kopiert werden, bereits vorhandene Daten werden ignoriert.
Neben dem USB Anschluss an der Front lässt sich auch jeder andere USB Port am NAS für ein Backup auf einen USB Datenträger nutzen. Hier muss dann allerdings entweder ein Zeitplan oder Real-Time Sync konfiguriert werden. Ich persönlich nutze den Front USB Port für gelegentliche Sicherungen wo der Datenträger im Anschluss wieder entfernt wird.

9.2 Datensicherung / Sync mit Clouddiensten

Im AppCenter stehen diverse Anwendungen für alle erdenklichen Cloud Dienste zur Verfügung. Ebenso ist es möglich auf Blocklevel Storage aus der Cloud zu sichern bzw. diesen ein zu binden. Die meisten Heimanwender werden jedoch eine Sicherung auf die gängigen Clouddienste Dropbox, Google Drive oder Amazon Drive durchführen. Diese drei Dienste werde Ich hier genauer betrachten.
Die Hybrid Backup Station unterscheidet generell zwischen einem Backup, Restore oder Sync Job. Ein Backup Job sichert Daten entweder lokal, remote auf ein anderes NAS oder in die Cloud. Ein Restore Job stellt Daten aus den oben genannten Quellen wieder her. Ein Sync Job kann ebenfalls lokal, remote oder in die Cloud durchgeführt werden, zusätzlich unterscheidet man hier jedoch noch zwischen One-Way Sync, Active Sync und Two-Way Sync.
Two-Way Sync untersützt lediglich einen Remote Server oder Cloud Dienste.
Active Sync kann nur einen Windows PC, NAS oder andere Geräte welche RTRR, FTP oder CIFS/SMB unterstützen auf das NAS synchronisieren. One-Way Sync synchronisiert wie der Name schon sagt nur in eine Richtung, sprich entweder von dem NAS weg oder hin zu diesem. Two-Way Sync ermöglicht beide Wege, dies ist vor allem dann sinnvoll wenn auf beiden Seiten Änderungen an den zu synchronisierenden Daten vorgenommen werden.
Möchte man einen One-Way Sync Job erstellen so muss man entscheiden ob Local to Cloud oder Cloud to local gewünscht ist. Bei einem Two-Way Sync entfällt diese Auswahl naturgemäß.
Im Anschluss kann man zwischen diversen Cloudanbietern wählen. Ich wähle Dropbox und gebe meine Login Daten an. Im nächsten Schritt muss man die Ordner auswählen welche synchronisiert werden sollen. Über den Button Advanced Settings lassen sich Zeitpläne und Filter einstellen. Geht man nach dem erstellen des Jobs in den Menüeintrag Profile unter dem Hauptmenü Storage Spaces innerhalb der Hybrid Backup Station so kann man das Dropbox Profil auswählen und hier auch ein Passwort für Datenverschlüsselung festlegen. Die Daten werden dann beim Upload entsprechend verschlüsselt, können allerdings auch nur durch die Hybrid Backup Station wieder entschlüsselt werden. Dies ist damit nur bei einem reinen Backup in die Cloud sinnvoll welches nie von einem PC oder anderen Endgerät gelesen werden muss.
Erwähnen möchte Ich an dieser Stelle noch die App Gmail Backup welche Sicherungen eines Google Mail Accounts durchführt bzw. Daten auch in andere Accounts wiederherstellen kann.


9.3 Möglichkeiten der Client Sicherung auf das NAS
Je nach Endgerät bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten dieses auf das NAS zu sichern. Für Apple User bietet die Hybrid Backup Station einen Time Machine Server welcher von Haus aus deaktiviert ist.
Für Windows Nutzer gibt es den Netbak Replikator und QNAP QSync. Der Netbak Replikator erlaubt das erstellen von Backups und die Wiederherstellung, QNAP QSync bietet die Synchronisation von einzelnen Shares oder Daten.
QSync ist ebenfalls für Ubuntu und Mac verfügbar.
Ich persönlich nutze eine andere Backup Software als die von QNAP angebotene da Ich mit dieser mehr Funktionen zur Verfügung habe. Für einfache Backups und Wiederherstellungen ist der Netbak Replikator aber durchaus tauglich. QSync kommt bei mir ebenfalls zum Einsatz und synchronisiert ein paar kleinere jedoch wichtige Ordner zwischen meinen PCs und dem NAS.

9.4 Datensicherung in eine VM
Mein Backup System sieht monatliche Vollsicherungen und tägliche inkrementelle Sicherungen vor. Da Ich meine täglichen Backups gerne mindestens 30 Tage und die monatlichen Sicherungen gerne mindestens 6 Monate aufbewahren möchte wächst der Speicherplatzverbrauch entsprechend stark. Eine Möglichkeit dem Ganzen entgegen zu wirken stellt Deduplizierung dar. Vereinfacht gesagt werden hierbei redundante Datenblöcke lediglich einmal geschrieben, alle Backups die diesen Datenblock benötigen verweisen nur noch darauf statt diesen ebenfalls vollständig zu speichern. Diese Technik bringt natürlich nur einen Mehrwert wenn viele identische Datenblöcke vorhanden sind, bei Backups ist dies normalerweise der Fall da sich ein Vollbackup ja nur hinsichtlich der letzten Änderungen von dem vorherigen unterscheidet. Da QNAP leider keine derartige Funktion in seinen SOHO und KMS NAS unterstützt installiere Ich eine virtuelle Maschine mit Windows Server 2019 als Betriebssystem. Da Ich aktuell wieder studiere habe Ich Zugriff auf eine entsprechende Lizenz. Alternativ lässt sich auch ein Linux System mit der entsprechenden Funktionalität aufsetzen. Aus der virtuellen Maschine heraus erstelle Ich eine VHDX Datei, eine virtuelle Festplatte, welche Ich auf einen Share des NAS ablege. Da die virtuelle Maschine mit dem virtuellen Switch verbunden ist findet kein Netzwerkzugriff im herkömmlichen Sinne statt, es fliesen keine Daten über das Kabel zum „echten“ Switch. Anschließend wird Deduplizierung auf dem Volume aktiviert welches sich auf der VHDX Datei befindet und ein Netzwerkshare erstellt. Mein Endgerät kopiert die Backups dann auf diesen Netzwerkshare. Meine 9TB an Backups welche Ich aktuell besitze können so auf lediglich 4,3TB reduziert werden. Eine Ersparnis von über 50%. Der Prozess der Deduplizierung, die redundanten Blöcke zu finden, ist sehr CPU intensiv und sollte entsprechend nur dann ausgeführt werden wenn das NAS idle ist. Hierfür erstelle Ich einfach einen Zeitplan in dem Windows Server welcher Deduplizierung täglich Nachts von 2 bis 6 Uhr unter Einsatz aller der VM zur Verfügung stehenden Ressourcen durchführt, tagsüber darf nur im Hintergrund dedupliziert werden. Für Langzeitbackups oder auch ein großes ISO Dateien Archiv ist dieses Vorgehen eine echte Bereicherung da man teuren Speicherplatz einspart. Natürlich „verliert“ man RAM und CPU Ressourcen an die virtuelle Maschine, meine VM besitzt jedoch lediglich 2GB RAM und einen virtuellen CPU Kern wodurch die Platzeinsparung bei mir deutlich überwiegt.

10. Einbinden der IP Kamera in die Surveillance Station
QNAP bietet mit der Surveillance Station die Möglichkeit diverse IP Kameras mit dem NAS zu verbinden und entsprechend Videomaterial zu speichern. Hierzu muss die Surveillance Station aus dem AppCenter installiert werden. Eine Kamera hinzu zu fügen ist relativ einfach gehalten, QNAP unterstützt diverse Anbieter. Sollte der Hersteller der eigenen Kamera nicht aufgelistet sein so kann man immer noch selbst alle Einstellungen konfigurieren. Das einbinden meiner Instar und meiner Xiaomi Kamera gelang mir in weniger als 10 Minuten.

Ein Assistent führt einen durch die Einrichtung der Kameras. Sollte der Assistent die Kamera im Netzwerk nicht erkennen so kann man selbst die entsprechende IP angeben. Es lassen sich auch Zeitfenster festlegen in welchen nicht aufgezeichnet werden soll. Ich verwende dies zum Beispiel für mein Wohnzimmer da dort nur aufgezeichnet werden soll wenn Ich nicht im Haus bin. Ab Werk liefert QNAP 2 Lizenzen für IP Kameras mit aus, weitere können über das License Center erworben werden.

11. Upgrade des RAM (2x 4GB DDR3L vorhanden)
Um mehr als die ab Werk 2GB (alternativ 4GB) nutzen zu können muss das NAS geöffnet werden. Hierzu entfernt man die oberste und unterste Schraube auf der Rückseite. Anschließend lässt sich das Gehäuse vorsichtig öffnen. Um an die RAM Slots zu gelangen müssen noch die HDD Käfige entfernt werden.

Ein RAM Upgrade empfiehlt sich vor allem dann, wenn man viele Container oder eine größere VM nutzen möchte. Für File Shares und etwas Transcodierung sind auch die 2GB welche das Testsample von Haus aus mitbringt ausreichend. Für das Upgrade verwende Ich zwei 4GB SO-DIMMS von Crucial mit 1600MT/s welche Ich noch auf Lager hatte. Das genaue Modell lautet CT51264BF160B.

Nach dem Start erkennt das NAS nun 8GB RAM wovon laut der GUI 7,7GB nutzbar sind. Die Konsole gibt nach dem Login via SSH volle 8071444kB an, damit werden volle 8GB erkannt.

12. Nutzung des PCIe-Slots für eine SSD als Cache
Seit der QTS Version 4.3.4 ist es nicht mehr ohne Einschränkungen möglich Adapter von Drittherstellern zu verwenden. Wird ein solcher Adapter eingesetzt so kann man noch SSD Cache aktivieren, das Erstellen eines neuen Storage Spaces wird jedoch unterbunden. QTier erlaubt es einen tiered Storage Pool anzulegen. Dabei werden häufig benötigte Blöcke automatisch auf die schnellen SSDs verlagert, weniger häufig benötigte Datenblöcke werden auf den HDDs belassen. Dies bietet eine gute Möglichkeit einen Storage Pool zu beschleunigen.
Die Karte welche Ich erwerben will ist aktuell nicht kurzfristig lieferbar, sobald mir die Karte vorliegt werde Ich das Thema Cache und QTier genauer beleuchten.

13. Container Station, Virtualization Station

Das QNAP TS-251B bietet einem die Möglichkeit virtuelle Container und Maschinen anzulegen. In diesem Teil des Tests möchte Ich dieses Feature etwas näher beleuchten.

13.1 Anlegen von Containern und VMs
Je nachdem was genau benötigt wird kann man sich zwischen einem Container und einer vollständigen virtuellen Maschine entscheiden. Bezüglich eines Containers steht einem das volle Potential von Docker zur Verfügung. Ich persönlich nutze hier einen iobroker Container welcher es meiner Alexa ermöglicht einen Infrarot Hub zu steuern über welchen Ich alle Geräte in meinem Wohnzimmer anspreche. Das Anlegen eines solchen Containers ist sehr simpel gestaltet.
Voraussetzung ist natürlich die Installation der Container Station aus dem AppCenter. Nach dem erstmaligen Start der Container Station muss man einen Pfad festlegen unter welchem alle zukünftigen Container gespeichert werden.

Ich belasse es bei dem Default Pfad. Die Übersichtsseite der Container Station gibt Auskunft über aktuell laufende Container samt deren Ressourcenverbrauch und eine animierte Gesamtansicht von CPU und RAM Verbrauch.

Via dem Create Button in der linken Sidebar kann man einen neuen Container erstellen. Ich gebe „iobroker“ in das Suchfeld ein und erhalte als Ergebnis alle iobroker Container welche über Docker Hub verfügbar sind.

Ein Klick auf „Install“ startet den Installationsassistenten. Im ersten Schritt muss die Version gewählt werden sofern mehrere Verfügbar sind.

Ein typisches Beispiel ist hier die Unterteilung in Stable und Beta Versionen. Ich wähle die aktuelle Stable und bestätige mit Next. Nun weist mich QNAP darauf hin, dass diese Anwendung durch Dritte hergestellt wurde und QNAP daher nicht für irgendwelche aus der Nutzung dieser Anwendung resultierende Schäden haftbar sein wird.

Hier muss der Haken gesetzt und mit OK bestätigt werden. Im nächsten Schritt kann ein Name und die zugewiesenen Ressourcen wie CPU und RAM definiert werden. In den Advanced Settings kann unter anderem eine feste IP angegeben werden Ich lege an dieser Stelle eine IP fest da Ich die IOBroker Instanz gerne einfach aufrufen möchte. Bestätigt man mit Create so wird der Container erstellt. Hierzu werden die benötigten Images von Docker Hub im Hintergrund heruntergeladen was je nach Internetanbindung ein paar Minuten dauern kann. Nachdem der Container erstellt wurde wird dieser automatisch gestartet und ist nun nutzbar. In meinem Fall bedeutet dies das ich auf das Webinterface von iobroker zugreifen und dies konfigurieren kann. Alle heruntergeladenen Images können unter Images in der linken Menüführung verwaltet werden. Es kann ein neuer Container aus dem bestehenden Image erstellt oder dieses bei Bedarf auch gelöscht werden. Der Pull Button bringt alle Images auf den neusten Stand und lädt die entsprechenden neuen Versionen herunter.

Beim erstmaligen Start der Virtualization Station prüft das NAS gewisse Voraussetzungen. Unter anderem werden 4GB RAM und ein eigener virtueller Switch verlangt. Da Ich mein NAS bereits auf 8GB RAM aufgerüstet habe stellt dies kein Problem dar, der virtuelle Switch wird automatisch erstellt. Innerhalb der Virtualization Station gibt die Übersicht Informationen über alle bestehenden VMs, im Account Manager können einzelne Accounts mit unterschiedlichen Rechten bezüglich bestehender VMs erstellt werden (Control, View, Power, Snapshot) während unter dem Punkt Back Up & Restore VM Sicherungspläne für VMs angelegt und verwaltet werden. Die Erstellung einer virtuellen Maschine ist auch sehr einfach gehalten. Der Assistent erfragt die grundlegenden Einstellungen wie Name, OS Typ (Generic, Android, Linux, Unix, Windos), die Anzahl der CPU Kerne, die Menge des RAM, die Lokation und Größe der zu verwendenden virtuellen Festplatte, Netzwerkanbindung und den Pfad zu dem für die Installation wichtigen ISO Abbild. Ebenso kann ein VNC Kennwort festgelegt werden welches beim Zugriff über das Webinterface abgefragt wird. Ich installierte einen Windows Server 2019 in eine virtuelle Maschine zwecks der im Themenbereich Backup erwähnten Deduplizierung.


13.2 Verwaltung
Sowohl Container als auch VMs können in den jeweiligen Übersichtsmenüs einfach und effizient verwaltet werden. Bei den VMs gibt es natürlich mehr Einstellungsmöglichkeiten da hier ja vollwertige virtuelle Maschinen zum Einsatz kommen. Die Maschine kann aus der Übersicht heraus an/abgeschalten oder pausiert werden, es gibt einen Link zur Webconsole, es kann eine ISO Datei in das virtuelle CD Laufwerk eingelegt werden, ein USB Gerät durchgeschleift werden, Snapshots erstellt oder die ganze VM geklont werden. Ebenso ist es möglich die VM zu exportieren oder diese zu teilen wodurch man anderen Zugriff auf diese VM gewährt. Natürlich kann die VM auch entfernt oder die virtuelle Hardware bearbeitet werden.


13.3 Virtuelle Switche
QNAP ermöglicht das Einrichten und Verwalten von virtuellen Switchen über das Network & Virtual Switch Menü. Um dem neu erstellten Container auch Netzwerkzugang zu ermöglichen wird der Default Virtuelle Switch namens Container Network (lxcbr0) automatisch angelegt und verwendet. Ebenso wird ein zweiter Switch namens Container Network (docker0) angelegt. Über die Advanced Ansicht kann man schön sehen welcher Container oder welche VM mit welchem virtuellen Switch verbunden ist und welche physischen Netzwerkkarten hier verwendet werden. Man könnte zum Beispiel einen eigenen virtuellen Switch erstellen um ein Netzwerk zwischen mehreren virtuellen Maschinen auf zu bauen ohne das diese jemals die echte Netzwerkschnittstelle nutzen. Jeder der Default Switche hat einen eingebauten DHCP Server und vergibt entsprechend IPs an angeschlossene Container und VMs. Die vergebenen IPs sind unter dem Reiter DHCP Server einsehbar, dort muss lediglich das Lupensymbol neben dem entsprechenden Switch geklickt werden. Dort lassen sich auch Reservierungen für bestimmte IPs anlegen.


14. Eigene Clouddienste auf dem NAS: „Boardmittel“, Owncloud und ähnliches
Die App owncloud kann über das AppCenter installiert werden. Im Anschluss kann man owncloud wie gewohnt über das Webinterface konfigurieren. Der Zugriff auf das NAS ist dann mit jedem owncloud Client möglich, es muss lediglich der entsprechende Port auf dem Router/der Firewall weitergeleitet werden. Die Einrichtung ist in unter 10 Minuten erledigt da lediglich die App installiert, ein Admin Kennwort vergeben und die Ports auf dem Router weitergeleitet werden müssen.
QNAP liefert ab Werk seine eigene Cloud Verbindung namens myQNAPcloud aus.

Der Assistent hilft einem dabei eine QNAP ID zu erstellen, ein Account welcher zwingend benötigt wird, das NAS zu registrieren und den Zugriff von extern einzurichten. Um das NAS zu registrieren muss ein Device Name angegeben werden welcher weltweit einzigartig sein muss. Hier muss man eventuell etwas experimentieren da der Wunschname in meinem Fall zum Beispiel bereits vergeben war.

Vorsicht ist bei der Konfiguration der Dienste geboten! Es können Haken für die automatische Router Konfiguration (sofern UPnP unterstützt wird), Dynamic DNS, CloudLink (Zugriff über die QNAP Website) und das Publishen der Services (Unter anderem Music und Filestation, Webserver) gesetzt werden. Das DropDown Menü Access Control steht per Default auf Public.

Damit könnte JEDER nach meinem NAS suchen und die Dienste welche nach extern verfügbar gemacht wurden sehen. Ich bevorzuge hier das Setting Private oder Customized da hier das NAS nicht per Suchfunktion auffindbar ist und nicht jeder die Dienste sehen oder gar nutzen könnte. Im Anschluss wird das NAS registriert und ist über die QNAP Cloudlink Website oder per Dynamic DNS Link erreichbar, Der CloudLink Link ist ebenfalls nun konfiguriert und erlaubt den Zugriff auf das NAS ohne Änderungen am Router vornehmen zu müssen. Über die Weboberfläche myQNAPCloud ist der Login auf das NAS problemlos möglich. Für den Login wird der zweite Faktor welcher zuvor durch mich konfiguriert wurde benötigt.

Dies ist meiner Meinung nach auch sehr sinnvoll und gibt zusätzlichen Schutz gegen Missbrauch. Über das Cloud Portal können weitere User welche über einen QNAP Account verfügen eingeladen oder Dateien geteilt werden.


14.1 Remote Zugriff von diversen Endgeräten

Auf dem Handy oder Tablet ist es via der App Qfile (iOS, Android) möglich von remote auf das NAS zuzugreifen, hierfür muss man sich lediglich mit der QNAP ID in der App anmelden. Alternativ steht das Webportal der QNAP Cloud zur Verfügung. Bei meinen Tests hatte Ich keinerlei Probleme beim Zugriff auf das NAS, selbst wenn kein WLAN zur Verfügung stand klappte die Verbindung tadellos. Man sollte natürlich nur beachten keine riesigen Dateien herunterladen zu wollen da sonst das Datenvolumen das Mobilfunkvertrages eventuell schnell aufgebraucht ist.

Sollte owncloud verwendet werden so muss natürlich ein kompatibler Client eingesetzt werden.

14.2 Qmanager & weitere Apps von QNAP
Die App Qmanager ermöglicht eine Überwachung des NAS aus der Ferne. Es werden alle wichtigen Infos wie Temperatur, Zustand der Festplatten und Volumes und eine Übersicht zu dem Sicherungsstatus aufgelistet. Ein guter Überblick, da ich aber mit einem gut konfigurierten Notification Center jedoch bereits Emails im Fehlerfall erhalte ist für mich persönlich kein großer Mehrwert durch die App gegeben.

QNAP bietet diverse weitere Apps an, darunter QFile welche Zugriff auf die Daten des NAS gewährt, Qphoto welches die PhotoStation nutzt, Qmusic und Qvideo welche jeweils die gleichnamige App auf dem NAS nutzen. Alle Apps funktionieren problemlos, sind für mich jedoch persönlich kaum relevant da Ich nicht zu jenen Personen gehöre welche unterwegs unbedingt einen Film schauen müssen. Wünscht man dies so wäre es jedoch problemlos möglich.


15. Vergleich QNAP TS-410, TS-251B und Synology DS213
Mir persönlich gefällt die Oberfläche der QNAPs schon immer wesentlich besser als die eines Synology NAS. Jemand anderes mag diese allerdings der QTS Oberfläche vorziehen.
Performance technisch ist das neue QNAP TS-251B meinem alten TS-410 und der DS213 überlegen. Auch die Möglichkeiten welche sich durch Virtualisierungs- und Container-Station ergeben machen das QNAP TS-251B wesentlich vielseitiger als die beiden Konkurrenten.
Man muss natürlich bedenken dass mein TS-410 nun bald 10 Jahre auf dem Buckel hat und immer noch tadellos seinen Dienst verrichtet. Es ist aber durchaus sehr schön einmal mit mehr als 30MB/s seine Daten auf das NAS schreiben zu können.

16. Fazit
Das TS-251B bietet alle grundlegenden NAS Funktionen, gute Performance und eine sehr gute Erweiterbarkeit über die Apps aus dem AppCenter oder von Docker. Sollte irgendetwas fehlen so kann die Funktion in einer eigenen virtuellen Maschine schnell nachgerüstet werden. Hierfür ist eventuell ein Upgrade des RAMs von Nöten welcher allerdings selbst durch Laien welche noch nie einen PC geöffnet haben schnell und sicher durchführbar ist.
Leider ist im QNAP TS-251B nur eine 1Gbit/s Netzwerkschnittstelle verbaut, diese stellt in allen Benchmarks den Flaschenhals dar und kann die verbauten Seagate IronWolf 14TB nicht voll auslasten. Hier kann der Endbenutzer allerdings selbst tätig werden und den PCIe Slot des NAS nutzen. Die durch QNAP vertriebenen 10Gbit/s Erweiterungskarten in Kombination mit den darauf verbauten SSD Verbindern bieten sich hier natürlich an. Die Erweiterungskarte bietet sich auch als "Beschleunigung" für die Festplatten mittels SSDs an. Entweder als Cache oder als Teil des Tiered Storage kann hier eine Erhöhung der IOPS erreicht werden was besonders bei der Verwendung von virtuellen Maschinen bemerkbar sein sollte.
Das QNAP TS-251B ist meiner Meinung nach ein solides, wohnzimmertaugliches NAS welches sich keine größeren Schwächen leistet. Sofern kein RAID5 benötigt wird ist man mit dem 2Bay TS-251B gut beraten. Die Transferraten stimmen in allen Tests, die Zusatzfunktionen sind dank Appcenter, Docker und Virtualisierung schier endlos. Trotz der gebotenen Möglichkeiten gestaltet sich die QTS Oberfläche immer aufgeräumt und übersichtlich wodurch selbst unerfahrene Nutzer ihr NAS selbst konfigurieren können.
Die Seagate IronWolf 14TB Platten leisten sich ebenfalls keinerlei Schwächen. Die vom Hersteller angegebenen maximalen Transferraten können nur beim RAID Rebuild innerhalb des NAS erreicht werden, bei Transfers von extern limitiert die Netzwerkschnittstelle des NAS. Die Festplatten stellen die aktuell größte Ausbaustufe der IronWolf Serie dar. Das HealthManagement arbeitet mit dem QNAP NAS zusammen und sollte hoffentlich frühzeitig Alarm schlagen sobald eine der Platten ein gesundheitliches Problem bekommt. Das Thema Langlebigkeit werde Ich an dieser Stelle ergänzen sobald mir hier eine Aussage möglich ist. Die Festplatten sind durchaus Wohnzimmertauglich, Ich empfinde Sie nicht als lauter als die in meinem alten NAS verbauten WD Red. Insgesamt stellen die Seagate Platten in Kombination mit dem QNAP TS-251B ein super Gesamtpaket dar.

Bedanken möchte Ich mich nochmals bei der Redaktion des Hardwareluxx, QNAP und Seagate für die Möglichkeit dieses Review schreiben zu dürfen.
Sobald mir die QM2 Karte zugestellt wurde ergänze Ich das Review noch um die Messwerte mit SSD Cache/Tiered Storage.

Sollte jemand einen bestimmten Aspekt/Test oder ein Feature vermissen oder genauer beleuchtet haben wollen so lasst es mich bitte wissen. Ich werde mein Möglichstes tun diesen Wünschen nachzukommen.
 
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