Es ist durchaus möglich, dass die nakten Zahlen gut aussehen. Wie sieht es aber mit dem Komfort und der echten Nutzbarkeit aus. Kann jeder unkompliziert und transparent sein Auto laden, auch jemand der nichts mit Online-Technologie zu tun hat? Gibt es für die Stadt eine Lösung wenn man in einem großen Wohnhaus wohnt oder hängt man da aus dem 4.Stock ein Kabel runter?
Ich glaube, dass jeder der mit Technik grundsätzlich auf Kriegsfuß steht aktuell schon ein gewaltiges Problem hat. Ich habe im letzten Jahr gesehen, wie Rentner quer durch Europa selbstverständlich mit NFC zahlen und sich gegenseitig Katzenvideos schicken. Egal ob Richtung Süden oder Richtung Norden. Nur nicht in Deutschland. Wenn man nicht gerade auf irgendwelche Ladestationen aus der Urzeit trifft, funktioniert das mit dem Anzeigen der geladenen Menge verdammt gut. Irgendwelche Abrechnungs-Fails habe ich noch nicht erlebt. Du nimmst halt einfach die Karte, die überall das gleiche Kostet und dann weißt du auch immer was es kostet. So schwer ist das wirklich nicht. DU suchst dir aus, was der Strom kosten soll, die Ladesäule gibt es dir nicht vor. Überfordert von Freiheit...?!
Beim Laden in der Wohnanlage gibt es derzeit einen Großversuch:
https://www.electrive.net/2019/12/10/netze-bw-e-mobility-carre-startet-2020/ Was der Vorgängerversuch "Elektromobilität Allee" gezeigt hat, sieht man in dem Interview:
https://www.golem.de/news/mobilitae...-elektroautos-die-stromnetze-1910-144658.html
- teuere und vor allem schwere Autos
- weniger Komfort und Reichweite
Keine wirkliche bessere CO2 Billanz als ein Verbrenner.
Ähm - Wenn man anfängt mittlere und schwere Geländewägen mit Kompaktfahrzeugen und Limousinen zu vergleichen. Diese Vorurteile werden seit über 10 Jahren regelmäßig mit Hybriden und Elektroautos aufgewärmt und werden nicht wahrer.
Der e-Golf kostet nach der letzten Preissenkung real weniger als der Verbrenner - schon ab Kauf. Der e-UP und seine Geschwister 2020 liegen preislich in der gleichen Region wie die Verbrenner-Pendants. Beim Leasing sind sie sogar günstiger. Wenn man das Tesla Model 3 mit einem A4 vergleicht, ist das Gewicht überraschend ähnlich: 1600kg für ein Front- bzw. Heckgetriebenes Fahrzeug, 1800kg für die Allrad-Versionen. Vergleicht man die Preise vor Förderung, liegen beide einige hundert Euro auseinander. Der einzige Vorteil, den ein A4 bietet, ist dass es ihn als "Nacktmulch" gibt. Mit Handschalter, mit Plastiklenkrad und ohne Navigationssystem. Ich bin so einen A4 gefahren und ehrlich gesagt war ich schockiert von der Verarbeitung und der Materialanmaßung im Innenraum. Der Besitzer meinte, das Teil hätte was um die 40.000€ gekostet und er würde nie wieder einen Audi kaufen. Und jetzt wundern wir uns eine Runde, warum Audi Absatzprobleme hat.
Dabei macht der PKW-Verkehr nur den kleineren Teil des CO2.
Luftfahre, Seefahr, LKW ... da muss man ansetzen.
Die Umwelt wird in vielfacher Weise für Verkehrszwecke in Anspruch genommen. Eine nachhaltige Verkehrspolitik ermöglicht Mobilität und verringert die Umweltbelastungen.
www.umweltbundesamt.de
2346,8 PJ ("Milliarden Megajoule") für Personenverkehr verglichen mit 1017,3 PJ im Güterverkehr. Luftverkehr und Binnenschifffahrt sind nicht gerade die größten Brocken. Seefahrt ist tatsächlich schwerer zu quantifizieren, dazu habe ich so schnell keine Zahlen gefunden.
Wenn du schon Fingerpointing betreiben willst, dann liefere wenigstens die Basis dazu.
Ausserdem ist der Akku-Elektro-Auto-Scheiß keine gute Lösung.
Wasserstoff und Brennstoffzelle wäre um Welten besser
Die Brennstoffzelle ist im PKW schlicht sinnlos. Die Technik ist zu groß für die meisten Fahrzeuge. Die Tanks für Wasserstoff bei Mirai und Nexo wiegen trotz neuester Verbundwerkstofftechnik mehrere hundert Kilo. Der Mirai wiegt 1850kg und der Nexo 1889kg. Viel kleiner kann man die Teile nicht bauen. Batterien kann man relativ elegant im Unterboden, als Mitteltunnel oder im Fahrzeug verteilt unterbringen. Ein BZ-Golf hätte allerdings keinen Kofferraum mehr. Mit der geplanten Infrastruktur kommt man zwar an die Adria - aber halt leider nicht mehr wieder zurück. In ganz Italien gibt es eine H2-Tankstelle in Bozen. Mit der geplanten H2-Infrastruktur in Frankreich kommt man nicht mal bis Südfrankreich. In Norwegen und Schweden und Teilen Dänemarks ist nach der Tankstellenexplosion erstmal Feierabend mit H2.
Ich weiß zwar, dass es aufgrund der ganzen Wasserstoff-Schreihälse im VW-Konzern wieder vermehrt sowas wie Wasserstoff-Entwicklung gibt (so ganz tot war das nie), aber der Markt dafür ist schlicht nicht da. Für die größten Deutschlands ist der Stoff schon viel zu teuer (ohne Subvention und ohne Steuern 16€/kg aufwärts), geschweige denn für den Rest Europas oder der Welt.