Was für ein Wochenende. Erst die Beerdigung am Freitag, welche ich den Umständen entsprechend einigermaßen gut verkraftet habe.
In der vergangenen Nacht musste ich dann das erste Mal in meinem Leben die 112 wählen. Wir wurden gegen 4.30 Uhr von einem grellen Piepen geweckt. Im Halbschlaf musst du erstmal orten, wo das Signal herkommt und was das ist. Schnell bemerkten wir, dass es der Rauchmelder in der Nachbarwohnung war. Ein übler Rauchgestank machte sich im Hausflur breit. Wir wohnen im dritten Stock unterm Dach, da kommste nicht so schnell runter, wenn es ernst wird. Ich habe ein paar Mal kräftig gegen die Tür geklopft - keine Reaktion.
Dann die Feuerwehr angerufen, Freundin, Katze und den wichtigsten Ordner geschnappt (hatte mir irgendwann mal überlegt, was ich mitnehme, falls der Ernstfall eintritt) und das komplette Haus evakuiert, indem wir überall angeschellt haben. Der besagte Nachbar zeigte immer noch keine Reaktion, obwohl er zu Hause sein musste. Als erstes traf die Polizei ein. Die gingen nach oben und gaben der Feuerwehr sofort Bescheid, dass der Löschzug anrücken soll. Dieser war auch innerhalb von ein paar Minuten vor Ort. Die Tür zum Nachbarn wurde mittlerweile aufgebrochen. Er war tatsächlich zu Hause und hat einen Topf auf dem Herd stehen lassen, welcher schon zu kokeln begonnen hat. Irgendwann war der junge Herr dann auch auf der Straße und wurde vernommen.
Es ist zum Glück nichts weiter passiert. Wir fragen uns aber alle, wie er den Rauchmelder, den Gestank und unser Klopfen nicht wahrnehmen konnte. Drogen? Alkohol? Eines ist sicher: Rauchmelder retten Leben!