Aber auch ein schöner Einwurf, wir werden angehalten Strom zu sparen, aber haben noch "massiv" übrig, um ihn zu verkaufen!?
Die Rechnung geht so nicht auf, weil man/wir Strom nicht ansatzweise in ausreichenden Mengen speichern kann. Man hat also keinen Puffer um stark schwankende Stromproduktion zu kompensieren.
Wir haben nicht insgesamt zuviel Strom, so das wir ihn verkaufen müssen, sondern wir haben temporär zuviel Strom, so das wir ihn los werden müssen. Z.b. an einem sonnigen Sommertag um Mittag rum.
Nachts haben wir dann aber zu wenig Strom, so das wir z.T. sogar Strom aus dem Ausland gleich wieder "zurückkaufen".
Das Bindeglied, das man den "zuviel"-Strom Tagsüber speichern könnte und diesen dann nachts aufbraucht, fehlt leider. Bzw. so eine Technik existiert aktuell nicht. Es gibt keine die in ausreichend großem Maßstab funktioniert.
Deswegen ist "Strom sparen müssen" und trotzdem mal "Strom verkaufen müssen" nicht unbedingt ein Widerspruch.
Also ja, an einem Juni-Tag mit strahlendem Sonnenschein über ganz Deutschland, brauchst du dich eigentlich nicht bemühen jedes einzelne Watt zu sparen. Ganz im Gegenteil, da wäre es sinnvoll deine Großverbraucher anzuwerfen. Z.b. Die Waschmaschine halt nicht nachts laufen lassen, sondern tagsüber bei schönem Wetter. Auch wenn du keine eigene PV-Anlage hast, weil da dann trotzdem die Stromproduktion im ganzen Netz zum Teil temporär sogar komplett aus PV-Strom gedeckt werden kann (und es sogar immernoch zuviel ist, weswegen wir Strom verkaufen müssen). Früher gabs Nachtstromtarife... heute wären Sonnenschein-Stromtarife sinnvoll.
Das kriegst du aber nicht in die Köpfe der meisten Leute rein, wann es denn richtig/wichtig wäre wirklich Strom zu sparen und wann man ihn guten Gewissens "verschwenden" kann, weil gerade eh mehr als genug da ist. Die einzige Lösung: Man versucht die Leute dazu zu bringen allgemein und immer Strom zu sparen.