Abkotzen über andere Rollen in der Firma bringt genau eins: nämlich gar nichts. Wenn man was ändern möchte muss man miteinander reden und gemeinsam die Probleme identifizieren um zu verstehen was man besser machen kann. Sowas muss aber halt auch als Fehlerkultur gelebt werden, gibt es leider in den wenigsten Betrieben weil meckern ist einfacher. Und die meisten die meckern können auch nix verbessern weil sie in Wahrheit gar nicht die Allergeilsten sind.
Das Ding ist eigentlich immer gleich. Die Aufgaben der Anderen sind immer komplexer, als die eigene Meinung glaubt. Dadurch entstehen permanent Differenzen und Fehler, weil Person A nicht an Möglichkeit X gedacht hat, die nun Person B ausbaden darf. Da Person A aber auch noch nie die Aufgabe von Person B gemacht hat, hat er auch gar keinen Plan, das es öfter Abweichungen von der Theorie kommt. Oder anders gesagt: Büropupser haben keinen Plan, was auf der Baustelle/ in der Ausführung wirklich abläuft. Es ist einfach der absolute Klassiker. Wenn studierte Leute 3 Monate irgendwo ein Praktikum gemacht haben, besitzen sie 0,00000001% vom Wissen, was die ausführenden Leute in einer anderen Firma wirklich machen.
Was helfen würde, wäre ein tauschen beider Seiten, bzw. das beide Seiten jeweils auch mal die andere Seite sehen. Wenn der Ausführende sieht, mit was sich der Bürohengst rumschlägt und wieso er bestimmte so und so entscheidet, versteht er auch eher, warum er am Ende auf der Baustelle improvisieren muss. (Beispiele wären zb falsche Zeichnungen vom Kunden, spätere Änderungen, Toleranzabweichungen oder einfach gar keine Infos vorab). Wenn der Büromitarbeiter dann mit zur Baustelle fährt, sieht er dann aber auch, mit was die sich da rumschlagen müssen und können ggf. eher Dinge machen, die es den Leuten vor Ort die Arbeit erleichtert.
Ich habe ne Ausbildung und ein Studium und bin somit als Büropupser deutlich dichter am Handwerker, weil ich selbst 4 Jahre dort gearbeitet habe und mich selbst damals über die Büroheinis aufgeregt habe. Ich habe meine selbst entwickelten Maschinen auch selbst aufgebaut, so das ich weiß, was bestimmte kleine Fehler wieder für ein Aufwand bedeuten, obwohl ich sie vorher als "wayne" abgestempelt habe.
Ich habe erst Montag wieder erlebt, wie der neue Monteur sich über die Konstruktion aufgeregt hat, die ich vor 6 Monaten mit völlig anderen Hintergrundwissen über die Baustelle anders entschieden habe. Es wird sich über die 1 Sache aufgeregt, die man im "hinterher ist man immer schlauer" Manier ja besser hätte machen können, hätte man die Infos damals schon gehabt. Das aber die Anlage in 2,5 statt 5 Tagen aufgebaut wurde dank guter Planung, wird natürlich nicht erwähnt. Am Ende sind die Leute einfach auch sehr gerne Jammerlappen und suchen gerne den Fehler bei anderen