Irgendwo muss aber dies der Ansatz gewesen sein, ansonsten hätte man sich das modulare Design völlig sparen können.
Nein. Der Ansatz basierte weder auf mässiger IPC noch auf hohem Takt. Ein modularer Ansatz ist unabhängig davon.
"Die länge der Pipeline ist für einen hohen Takt noch lange nicht das einzige entscheidende Kriterium."
Das hat ja auch niemand behauptet. Sie ist aber architektonisch gesehen das Hauptkriterium.
"Keine Weiterentwicklung des Ur-Bulldozers hat die IPC entscheidend angehoben, es bleibt mehr oder weniger dasselbe in grün."
Nö, bleibt es nicht. Insgesamt wurde die IPC schon um einiges angehoben. Piledriver hat 5-10% draufgelegt, Steamroller 10%, Excavator 5-10%. Macht insgesamt also gut 20-30%. Bdver1 fehlten ~15% auf K10. Alles singlethreaded wohlgemerkt. Multithreaded stieg die IPC sogar noch etwas mehr seit bdver1.
"Die IPC der aktuellen Excavator Ausbaustufe liegt auf dem Niveau eines Phenom II Anno 2009"
Nein, sie liegt darüber. Ausserdem solltest du mit Propus vergleichen. Deneb hatte einen L3 Cache, der Architekturvergleiche zu sehr verfälschen kann.
"Groß können diese Designfehler nicht gewesen sein, denn immerhin hat man im Vergleich zu heute vielleicht 15% mehr Leistung pro Takt hinzugewonnen, das ist der übliche Raum für Verbesserungen."
Doch, die Designfehler waren so gravierend, dass man die ursprüngliche Zielsetzung verfehlte. Und wie gesagt, es sind heutzutage eher 20-30%, nicht 15%.
"2011, jetzt 2016, knapp 5 Jahre und es hat sich "nichts" getan."
Wenn du die Entwicklung von Zen als "nichts" bezeichnest, bitteschön.
"Ein Serverdesign mit geringem Durchsatz ist auch ein Clientmarkt System mit geringem Durchsatz.
Das Problem ist überhaupt nicht das Serverdesign."
Doch, ist es. Als Serverdesign hatte Bulldozer einen recht hohen Durchsatz.
"Funktionierte bei Prozessoren von AMD und Intel, außer BUlldozer, meistens ausgezeichnet."
Nein, funktionierte so gut wie nie. Umgekehrt übrigens auch nicht. IA64 war 'ne Krücke für Clients. P4 war 'ne Krücke für Clients. Da musste man erst auf den mobilen Pentium und später Core zurückgreifen, um wieder Fuss zu fassen. P-M/Core war 'ne Krücke für Server. Da mussten erst die Spezis aus Oregon wieder ran, um mit Nehalem ein Serverdesign daraus zu machen. Barcelona war anfangs 'ne Krücke für Clients. Usw. Die Liste kann man beliebig fortsetzen. Serverdesigns sind alles andere als prädestiniert für den Client-Markt. Und wenn man es zu extrem treibt, dann geht's halt in die Hose.
"Dann sind diese halt weniger parallelisiert, das spielt überhaupt keine Rolle"
Doch, genau das tut es.
"aber das ist ja nunmal immer so"
Nein, ist es eben im Serverumfeld nicht, wo Anwendungen oft auf das System angepasst werden und auch schneller ISA-Erweiterungen nutzen.
"Kinderkrankheiten? Steamroller verdoppelte die Decoder, hat unterm Strich kaum etwas gebracht und war auch nicht Sinn und Zweck des Designs."
Entweder verstehst du nicht, was Kinderkrankheiten sind. Oder hast schlichtweg keinen Plan davon, was in bdver1 alles unausgereift war. Dass das Design fertig war, ist dafür irrelevant. Vom verdoppelten Decoder habe ich auch nicht gesprochen. Der übrigens durchaus einiges gebracht hat. Bei zwei Threads auf einem Modul bis zu 10%. Wie gesagt, erst mit Steamroller waren die meisten Kinderkrankheiten behoben.
Es wirkt so, als ob du in keinster Weise irgendeine Erklärung zum Thema beizutragen hast, sondern nur mit Halb- und Falschwissen andere Argumente zu zerreden versucht. Dabei scheiterst du allerdings kläglich und entlarvst dich als Unwissender, der von Bulldozer rein gar nichts versteht. Woher hast du denn dein Halb- und Falschwissen?
"Aber auch ein Steamroller hätte wohl gegen Nehalem nicht großartig etwas reißen können, schon gar nicht gegen die 6 Kern Varianten."
Doch, ein Design mit Steamroller Modulen hätte sehr gut gegen Nehalem ausgeschaut. Ursprünglich waren übrigens auch Bulldozer mit mehr als 4 Modulen pro Die geplant. Dank MCM gibt es ja auch schon länger 8-Modul Bulldozer. Es gab zudem gar keinen 6-Kern Nehalem. Es gab nur einen 4-Kern Nehalem (später noch eine abgespeckte Desktop-Version mit Dual-Channel statt Triple-Channel) und Nehalem-EX mit 8 Kernen. 6 Kerne hatte Dunnington (Core 2 basierend) und der 32nm Westmere. Beide haben mit Nehalem aus 2008/2009 herzlich wenig zu tun. Langsam frage ich mich, wovon du überhaupt Ahnung hast. Von AMD nicht, und von Intel anscheinend auch ziemlich wenig.
"Ein Nehalem i7 ist heutzutage leicht übertaktet vor der Stromschleuder FX9590 und ein Steamroller oder Excavator die bringen kaum mehr IPC."
Übertaktet zählt nicht. Erstens falsch, Excavator hat einiges mehr an IPC als Piledriver. Und zweitens, zeig uns doch mal paar Nachweise, wo Nehalem im Schnitt vor einem Vishera + 15-20% liegt.
Tja, was hat AMD da falsch gemacht? An einem Konzept festgehalten, das seit 2001 existierte und bei seiner Umsetzung dann letztendlich zu realitätsfern war. Da mussten einige zu recht dann gehen. Die hätten nach dem K8-Erfolg und dem K8-X2 beginnen müssen neu zu denken, das ist nicht passiert. Resultate waren K10 und BD. Danach hat man mit neuen Leuten grundsätzlich neu gedacht und ganz neu begonnen -> Zen. Es fehlte also schlicht der Mut etwas Neues zu wagen.
Bulldozer war doch genau das Neue, was es bis dato in der Form im x86 Markt noch nicht gab. Also der neue Denkansatz, das Wagnis. Zen ist jetzt wieder ein klassischerer Ansatz. Der ist konzeptionell nichts grundsätzlich Neues.