Wie würdet ihr recertified HDDs prüfen?

Die 12TB Ironwolf von Conrad ist tatsächlich auch schon DOM 2018, dass ist wirklich echt viel.
Die wurden offenbar 5 Jahre in einem Unternehmen genutzt, denn 5 Jahre sind die vom Hersteller vorgesehene Nutzungsdauer (Service Life), wurde ausrangiert und ist nun wieder im Handel gelandet. Generalüberholt wird da aber gar nichts, es lohnt sich nicht irgendwas auszutauschen und schon gar nicht intern, erst recht bei denen mit Heliumfüllung, denn die bekommt man nie wieder dicht. Da werden die S.M.A.R.T. Werte zurückgesetzt und sie wird mehr oder weniger intensiv auf Funktion getestet.

War zwar mit 105€ günstig aber ich überlege grade ob ich die behalten soll.
Günstig ist relativ, klar scheinen 105€ für eine 12TB HDD auf den ersten Blick günstig, aber nur wenn man dies mit den Preisen nagelneuer HDDs vergleicht. Diese hier ist gebraucht und hat ihre Pflicht von erfüllt, die kann also jederzeit ausfallen. Denn auch wenn die allermeisten HDDs mehr als diese 5 Jahre Service Life überstehen, so halten sie eben auch nicht ewig und man weiß nicht, ob sie noch ein Jahr, zwei Jahre oder bestenfalls noch mal 5 Jahre mitmacht.

Bei 12 Monaten Gewährleistung kann man also nur von einem Jahr Nutzungsdauer ausgehen, nimmt man dagegen eine neue Exos X20 20TB ab 339€ mit 5 Jahren Garantie, auch wenn bei den billigsten Angeboten OEM Modelle verbreitet sein dürften, so hätten man 5 Jahre Garantie, kann also mit Sicherheit von 5 Jahren Nutzungsdauer ausgehen, was dann pro Jahr 68€ für 20TB statt nur 12TB, was also auf 12TB umgerechnet sogar nur 41€ pro Jahr ausmacht. Rechnet man dies so, sind die 105€ schon nicht mehr günstig, da sie über 2½ Jahre durchhalten muss, um pro TB und Jahr Nutzungsdauer günstiger zu sein und dies auch nur, wenn man für die neue X20 wirklich nur 5 Jahre annimmt.

Der Karton war auch ohne Polsterung, also die Disk mit dem kleinen Karton lag ungepolstert im Aussenkarton.
War denn wenigstens der kleine Karton in dem die HDD lag gepolstert? Aber wer HDDs so verpackt, der zeigt schon, dass er nicht weiß wie empfindlich diese sind. Ich würde sie zurückgeben und versuchen die HDDs im Laden, z.B. dem Ladenlokal eine der großen Internethändler zu kaufen. Die bekommen ihre Waren palettenweise und diese fliegen nicht im Laster hin und her, da hat man nur noch das Risiko das deren Lagerarbeiter sie ggf. fallen gelassen hat oder sowas, was aber sehr selten vorkommen dürfte. Dagegen fliegt ein kleiner Karton mit einer HDD drin beim Postversand praktisch auf allen Stationen seiner Reise immer wild durch die Gegend.
 
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Der innere Karton war auch nicht gepolstert, da ist es lediglich etwas gefaltet.
Ich habe die Antistatikfolie noch nicht aufgemacht aber man sieht auch das es seitlich Schleifspuren vom reinschieben gibt und Abdrücke an den Kontakten. Also wird das wohl auch keine überlagerte Disk sein.
Die IronWolf werden ja wohl im Dauerbetrieb eingesetzt und 5 Jahre wären schon über 40tsd Stunden.

Auf der anderen Seite sehen HDD bei mir überhaupt keine großartige Laufzeit weil es Langzeit Archivierung ist.
Und 100€ legt man bei kleinanzeigen schon für eine 8TB hin.
 
Also wird das wohl auch keine überlagerte Disk sein.
Das mit den "ungenutzten Reservedisks", wie solche HDDs gerne angeboten werden, also als neu und unbenutzt, halte ich mehrheitlich für ein Gerücht. Die wenigsten dieser alten HDDs dürften wirklich ungenutzt sein, aber selbst wenn, so wären dies kaum besser, da sie dann eben überlagert wären, denn selbst bei denen mit Heliumfüllung sieht Seagate nicht mehr als 12 Monate Lagerung vor und dies auch nur in der Originalverpackung. Im Zweifel kann eine solche HDD die 5 Jahre nur rumgelegen hat, sogar in einem schlechteren Zustand sein, als eine die 5 Jahre gelaufen ist.
Die IronWolf werden ja wohl im Dauerbetrieb eingesetzt und 5 Jahre wären schon über 40tsd Stunden.
Dies können sie aber ab, sie sind ja eben für den Dauerbetrieb geeignet und daher sind 40.000 Stunden für eine HDD die für den Dauerbetrieb geeignet ist, eben viel weniger relevant als wenn eine HDD die nur für 2400 Power-On-Hours pro Jahr gedacht ist, schon so viele Stunden runter hätte. Bei der wären dies die Betriebsstunden die für mehr als 16 Jahre bei bestimmungsgemäßer Nutzung angefallen wären.

Aber HDDs altern auch, wenn sie nicht genutzt werden und deshalb ist dies auch nicht unproblematisch:
Auf der anderen Seite sehen HDD bei mir überhaupt keine großartige Laufzeit weil es Langzeit Archivierung ist.
Vergiss dabei nicht, sie regelmäßig, so etwa monatlich, auch mal in Betrieb zu nehmen, die liegen sich sonst auch kaputt.
 
Der innere Karton war auch nicht gepolstert, da ist es lediglich etwas gefaltet.
Ich glaube, ich weiß, was Du meinst. Die HDD war in einer Antistatikfolie hängend mit einer weiteren Folie fixiert in einem Karton verpackt und der Karton ist keiner der dünneren Sorte?

Wenn ja, dann ist das zwar nicht die perfekte Versandverpackung, aber auch nicht die schlechteste.
 
nein die HDD wird im Karton nur durch eine Halterung mit 4 Ecken fixiert und rappelt dann noch ein wenig ca. 1cm hin und herIst recht aufwendig gefaltet aber kein hinreichender Transportschutz.
 
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Wenn Dich was daran stört, dann steht Dir die Rücksendung natürlich frei.
 
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Es gibt zwischendrin speziell nach dem einschalten merkwürdige Klopf oder Schlaggeräusche die durchs ganze Gehäuse gehen obwohl die Disk im Fractal Gehäuse mit Gummi gedämpft wird an den Befestigungsschrauben
Ob die im Idle auch länger bleiben habe ich noch nicht getestet. Eigentlich ist es ja eine sehr ruhige Platte ohne diese extra Geräusche.
 
Der Karton war auch ohne Polsterung, also die Disk mit dem kleinen Karton lag ungepolstert im Aussenkarton.
So kenne ich das nicht. Welcher Shop war das?

Ich habe die Antistatikfolie noch nicht aufgemacht aber man sieht auch das es seitlich Schleifspuren vom reinschieben gibt und Abdrücke an den Kontakten. Also wird das wohl auch keine überlagerte Disk sein.
Kenne ich so auch nicht. Die würde ich zurückschicken
 
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ääh das recertified gebraucht heisst, ist dir bewusst?

Was sind das für seltsame Geräusche beim schreiben:
Die ganze Platte vibriert dabei. Das erinnert mehr an ein Floppy Laufwerk.

Edit: Fractal benützt ja beim Define solche Trays:
Und da gibts tatsächlich etliche zehntel Spiel bei den Dingern. Die Disk vibriert so stark und niederfrequent, dass der Tray dann hin und herwackelt. Habe jetzt Panzerklebeband seitlich an den Tray geklebt damit nichts mehr wackeln kann und das Geräusch ist deutlich leiser geworden.
 
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Diese "schlagenden Geräusche" klingen einfach nach Bewegungen des Schreiblese-Arms. Bei heliumgefüllten Disks sind die gerne sehr laut und "knackig", während die Laufgeräusche eher leise sind; Du darfst nicht vergessen das die Masse haben bei vielen Plattern.

Ob man Disks, deren gesamte angedachte Laufzeit abgelaufen ist und man nicht weiss was die hinter sich haben, bewusst kauft und denen wichtige Daten anvertraut: ich weiss nicht. Persönliche Meinung: nein, traue ich nicht.
 
ääh das recertified gebraucht heisst, ist dir bewusst?
Nee, nur dass diese nochmals zertifiziert wurden
Was du meinst sind refurbished HDDs ;)
https://www.attingo.de/blog/was-sind-rezertifizierte-festplatten/

Meine sahen äußerlich nagelneu aus. Und nicht mal unter der Lupe konnte man Schleifspuren an den Kontakten sehen. Normalerweise sieht man die schon bei einem einzigen Steckvorgang

Meine waren auch recht gut verpackt…
 
Nein, beides recertified und refurbished sind gebrauchte Disks. Refurbished wird von einigen Händlern gerne benutzt z.B. für Laptops die mal gereinigt und neu installiert wurden.
Die Disk hatte laut Smart auch 0 Std. Laufzeit und ich glaube nicht das Conrad in der Lage ist den Zähler zurück zu setzen, also ist eine recertified von Seagate.

Mit Seatools hatte ich auch keinen Fehler entdecken könne, ich werde die erstmal drin lassen.
 
Nee, nur dass diese nochmals zertifiziert wurden
Von wem und nach welchen Kriterien erfolgte diese neue Zertifizierung? Ich weiß es nicht, aber Du weißt es eben auch nicht! Da kann auch einer in einem Hinterhof sitzen und die Breite und Länge der Gehäuse mit dem Zollstock nachmessen und wenn sie nicht um mehr als einen cm von der Herstellervorgabe abweicht, hat sie diese neue Zertifizierung bestanden. Du lachst jetzt vermutlich, aber sowas ist gar nicht so selten, diverse Produkte mit oft fragwürdiger Wirkung werden in ähnlicher Art verkauft, da heißt es dann TÜV geprüft und es werden 10% weniger Kraftstoffverbrauch und mehr Leistung für den Motor versprochen, aber dies hat der TÜV gar nicht geprüft, sondern nur z.B. die Kindersicherung des Verschlusses der Flasche.

Normalerweise sind die Recertified solche wo z.B. der LKW beim Transport einen Unfall hatte und solche die von Kunden zurückgeschickt wurden, auf Garantie oder, wenn der Händler es mitmacht, auch aufgrund des Widerrufsrechts. Die werden dann vom Hersteller bzw. eines von ihm beauftragten Unternehmen nach seinen Vorgaben getestet und wenn sie die Tests bestehen, dann mit zurückgesetzten S.M.A.R.T. Werten und meist auch entsprechender Kennzeichnung als Recertified z.B. als Ersatz für Garantiefälle rausgeschickt oder ggf. auch verkauft. Aber solche HDDs fallen eben nur von Modellen an die noch aktuell sind und produziert werden, nicht von uralten Modellen wie den X16, denn von denen werden schon keine wirklich neuen Exemplare mehr verkauft und schon gar nicht wird Seagate HDDs nach Jahren der Nutzung noch als recertified wieder in den Verkehr bringen.

Schon 2016 hatten wir hier eine Welle von angeblich neuen, ungenutzten Hitachi HDDs, meist Ultrastar, obwohl Hitachi seine HDD Sparte 2011 an WD verkauft und in dem Zusammenhang in HGST umbenannt hat. Dies waren also alles gebrauchte HDDs die nach 5 oder mehr Jahren der Nutzung weiterverkauft, statt verschrottet wurden. Aber eben nicht von Hitachi, die hatte da schon lange nichts mehr mit HDDs zu tun und HGST hat alle HDDs mit eigenem HGST Label und HGST in der Kennung verkauft. Dies war irgend ein Hinterhofladen und dies sah man auch daran, dass sie nicht einmal die S.M.A.R.T. Logs gelöscht hatten, die kann man z.B. mit smartctl auslesen und sieht da bei wie vielen Betriebsstunden Fehler aufgetreten oder Selbsttests ausgeführt wurden.
Was du meinst sind refurbished HDDs
Dies wird alles gerne durcheinandergeworfen und man sollte bei refurbished oder generalüberholt nicht an das denken, was man von Autoteilen kennt. Dort wird ein Anlasser oder eine Lichtmaschine bei der Generalüberholung komplett zerlegt und alle Verschleißteile werden ersetzt. Dies geht bei HDDs gar nicht, bzw. wäre komplett unwirtschaftlich und daher werden die garantiert nicht geöffnet, erst recht wenn sie mit Helium gefüllt sind. Mehr als Defekte der Elektronik, wie der Tausch der Schutzdioden oder der Kontaktleiste, werden kaum ausgeführt, vielleicht wird auch die ganze Platine getauscht, wenn die Firma in der Lage ist die Kalibrierdaten zu übertragen. Aber selbst dies dürfte schon zu viel Aufwand sein, die werden gereinigt, mehr oder weniger intensiv getestet und dann werden die S.M.A.R.T. Werte zurückgesetzt und vielleicht gibt es einen neuen Label.
 
@Holt
Ich kann natürlich nur auf das Label vertrauen, das schreibt, dass die HDD bei Seagate rezertifiziert wurde. Ich weiß natürlich nicht, ob „Hinterhöfe“ auch das Chassis lasern dürfen (können, wahrscheinlich ja)


@xrated
War das Chassis bei dir auch gelasert?
 
Wobei auch da die Frage bleibt, wann die Kennung mit dem Laser am Chassis angebracht wurde. Dies kann ja auch schon vor Jahren passiert sein, danach wurde sie jahrelang genutzt bis sie ausrangiert wurden und dann in einem Hinterhof oder sonstwo wieder ihre S.M.A.R.T. Werte zurückgesetzt bekommen hat. Nur weil sie also vielleicht einmal von Seagate recertified wurde, muss dies ja nicht bedeuten, dass dies gerade erst erfolgt ist und dazu kommt, dass diese Hinterhof Zertifizier sowieso nicht danach fragen, was sie dürfen. Wenn die Lasergravur die Sache glaubhafter macht und damit das Geschäft besser läuft, dann wird eben gelasert. Es gibt ja wahrscheinlich auch dort wo das passiert, kein Gesetz welches es verbietet, mehr als eine Zivilklage der Käufer wegen B*trugs haben sie also nicht zu befürchten und da die Käufer vermutlich überwiegend im Ausland sein dürften, ist auch dies Risiko sehr gering.
 
Was heißt Gebrauchsspuren? Ob man z.B. Kratzer an der Seite sehen kann, hängt doch vor allem davon ab wie die HDD montiert wurde, also in was für einem Gehäuse/Halterung und wie vorsichtig dabei vorgegangen wird. Kratzer sollte es eigentlich nicht geben, wenn dies richtig gemacht wurde. Anhand des Fehlens solche Spuren, kann man also nicht automatisch sagen, dass sie nie irgendwo montiert wurde.

Was die Kontakte angeht, so sollte es da immer leichte Spuren geben, die Platte muss ja auch für die Recertifizierung angeschlossen werden und ob da nun ein, zwei oder dreimal ein Stecker angeschlossen war, kann man auch nicht wirklich sehen, wenn dies richtig gemacht wurde.

Was man da genau bekommt, ist auf jeden Fall ein Glücksspiel und es dürfte von wirklich beim Hersteller rezertifizierten, ungenutzten HDD bis gebrauchten HDDs die in einem Hinterhof ihre S.M.A.R.T. Werte zurückgesetzt bekommen haben, alles dabei sein. Es muss jeder selbst wissen, ob ihm die Ersparnis das Risiko wert ist.
 
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