[Worklog] Red Devil von hitzestau – ...Weiterentwicklung des Pedestals

Hallo,
zuerst einmal ein riesiges Lob für die tolle Arbeit und die hervorragenden Fotos :banana:
Mir persönlich gefallen die von euch als "panzerartig" beschriebenen Füße besser als die Spinnenbeine. Der Red Devil hat dann optisch einen massiveren und solideren Sockel, als mit den doch dünneren Spinnenbeinen. Die Idee mit den Augen finde ich auch sehr gelungen, da sie sehr böse wirken. Die AGB Position der USS Prodigy finde ich hamma:bigok: Gerade mit dem Logo ist es ein echtes Highlight. So was würde denke ich auch beim Red Devil, dann mit einer roten Beleuchtung zusammen mit rot beleuchteten Augen ziehmlich böse wirken.
Ich hoffe ich konnte euch ein bisschen helfen. Ich verfolge das Projekt weiterhin aufmerksam!
 
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Die U.S.S. Prodigy sagt mir mehr zu. Auch das die Triebwerke dann warm werden :)
Ich finde da könnte man dann noch die Front verändern damit der Raumschiff Effekt erhöht wird wie z.B.
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Zum Pedestal:
Die Roboter/spinnenartigen Füsse sehen komisch aus, da das Gehäuse & Radiatoren so gross sind.
Erinnern mich an die Sentries vom Portal Game.
portal_sentry_turret.jpg
Ich würde da die kubische Form mit in die Füsse nehmen, also eher einfach gestaltet auf allen 4 Seiten längliche Ständer, wie Ihr das auch auf 2 Seiten gezeichnet habt, ohne die schrägen Elemente.
Auch wenn dann das Böse etwas entweicht... wäre dann etwas wie der grosse Bruder vom Kraftklotz (log hier im Forum).

Mal sehen vllt fällt mir noch was ein, die besten Ideen kommen meistens unerwartet. Zumindest bei mir.

Ganz tolle Skizzen und Ideen

Weiter so jungs!

lg
 
Red Devil von hitzestau – ...Weiterentwicklung des Pedestals

Nach der Veröffentlichung der ersten Entwürfe zum Pedestal haben wir uns etwas zurückzogen und der Kritik angenommen. Danke nochmals an alle, die sich in den Foren gemeldet haben. Es braucht seine Zeit, neue Ideen und Konzepte auszuprobieren und zu entwickeln. Heute präsentieren wir euch das Ergebnis. Zudem haben wir noch das Projekt "hitzestau one reloaded" gestartet, mit dem wir unser WaKü-Projekt vom letzten Jahr einer Rundumerneuerung unterziehen.

Nun aber zu den neuen Entwürfen. Was haben wir getan? Von den Spinnenbeinen haben wir uns nach reiflicher Überlegung verabschiedet. In den Foren hatten sie sehr kontroverse Reaktionen ausgelöst. Wir haben uns Bilder von richtigen Spinnen angeschaut und da sind die Beine immer sehr schmal und auch sehr lang und ragen vom Körper weg. Mit diesem Stil die richtige Balance im Zusammenspiel mit Gehäuse und Radi-Box zu finden, ist sehr schwierig. Zudem sind sie auch nicht ganz einfach herzustellen, wie wir unterdessen erfahren haben.

Den Stil vom Gehäuse und der Radi-Box haben wir nun besser aufeinander abgestimmt. Für die Füsse, die immer noch am schwierigsten sind zum designen, zeigen wir Euch heute zwei Varianten. Natürlich haben wir in der Zwischenzeit mehr Entwürfe gehabt, aber diese beiden sind am Schluss unsere Favoriten gewesen.

Bleiben wir zuerst beim oberen Teil, der bei beiden Fuss-Varianten gleich ist: Die Frontseiten von Gehäuse und Radi-Box wurden komplett überarbeitet. Die Augen haben wir beibehalten, aber sie sind nach unten gewandert. Der AGB bleibt an seiner Position. Bei der Radi-Box haben wir das rote Band weggelassen.


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Und jetzt zu den Füssen. Wir haben beiden Entwürfen Namen gegeben: Der erste heisst "Snail" und ist extrem schlicht. Von der Seite gesehen erinnert er an eine Schnecke mit Haus.


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Inspiriert worden dazu sind wir vom Buchstaben "L" (User YellowCaps im Forum overclockingstation). Als wir es dann im CGI entworfen hatten, erinnerte es uns auch an das, was man auch als "schwebenden Mönch" kennt (siehe Google). Eventuell braucht es hinten eine Stütze aus Plexiglas, die wir im CGI hier weggelassen haben. Es sieht ohne schöner und witziger aus.

Der zweite Entwurf heisst "Pig".

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Die Füsse geben einen lustigen und tierisch wirkenden Look, den wir auf jeden Fall beibehalten wollten, auch wenn es keine Spinnenbeine mehr sind. Die Füsse sind dicker geworden, aber nicht zu dick. Der Entwurf heisst Pig, weil es im Profil wie ein Schwein aussieht, da die hinteren Beine ebenfalls nach vorne gerichtet sind wie bei einem Schwein. Die Feinheiten der Füsse sollen ein bisschen an die Zehen eines Tieres erinnern.

Nun sind wir gespannt auf Eure Meinungen, sagt uns was euch gefällt. Wir sind immer noch auf der Suche nach Leuten, die mit uns das Ganze bauen wollen, darum wiederholen wir hier nochmal unseren Aufruf und freuen uns auf Lob und Kritik.
 
Zuletzt bearbeitet:
[Worklog] Red Devil von hitzestau – Es geht weiter...

...aber wie? – Unser Red Devil Projekt geht weiter, aber anders als geplant. Die Gründe dafür und wie es mit dem Projekt weitergehen wird, möchten wir Euch an dieser Stelle erklären.

Die Idee von Red Devil war ja, ein kompaktes Gehäuse mit viel WaKü-Kühlleistung zu bauen. Die letzten Entwürfe dafür hatten wir im Juni vergangenen Jahres vorgestellt. Wir möchten hier allen Forumsusern danken, die sich damals an der Diskussion unserer Entwürfe beteiligt haben. Die Herausforderung war dann, die Pläne in die Realität umzusetzen. Es ging darum, die Details an unseren Entwürfen auszuarbeiten und das Gehäuse schlussendlich zu bauen.

Dafür haben wir Kontakt zu einer Blechbearbeitungs-Firma in unserer Region aufgenommen. Mit unseren Plänen konnten wir ein gewisses Interesse wecken, aber so lange damals nichts spruchreif war, wollten wir auch hier kein Update zum Stand der Dinge veröffentlichen. Es wurde uns über mehrere Monate hinweg zugesagt, dass da was zusammen machbar wäre und wir wurden immer wieder vertröstet.

Dazu kommt, dass wir uns bei hitzestau nicht nur mit WaKü-Themen und –Projekten beschäftigen, sondern auch angefangen haben, uns mit Themen wie Server / LAN / Storage oder Home Entertainment auseinander zusetzen. Zudem hatten wir unser eigenes Benchtable-System aufgebaut und in Betrieb genommen. Fotografie und Reviews zu Mobilgeräten gehörten schon länger zu unserem Themenspektrum – ganz nach unserem Motto "Leben mit Technik".

So haben wir also viele Dinge parallel versucht, voranzutreiben. Dazu kommt, dass es bei uns in der Region nicht so viele Firmen gibt, welche über die notwendigen Techniken und Maschinen verfügen. Alle Personen, mit denen wir gesprochen haben, sagten uns, der Engineering-Aufwand (Erstellung eines CAD) sei bei unseren Designvorschlägen extrem hoch.

Ein paar Monate später - Ende Januar dieses Jahres um genau zu sein - wurde dann klar, dass eine Zusammenarbeit, wie wir sie uns vorgestellt hatten, nicht zustande kommen würde. Das war natürlich für uns und für das Projekt erstmal ein harter Schlag. Trotzdem wollten wir unsere Idee nicht einfach abhaken und suchten weiter nach einem Unternehmen, mit dem wir zusammenarbeiten konnten.

Als dann am 2. April der Vater von Monk-Trader aus unserem Team unerwartet verstarb, zog es uns buchstäblich den Boden den Füssen weg. Eine Welt brach zusammen – alles andere war auf einen Schlag unwichtig geworden. Alles was wir noch tun konnten, war eine Pause auf dem Blog bekannt zu geben – und zwar von unbestimmter Dauer.

Anfangs Juni legten wir mit dem Bloggen wieder los. Wir mussten liegen gelassene Themen wieder aufgreifen und gleichzeitig offen für Neues sein. Zum Thema WaKü haben wir ein ausführliches Interview mit Marc Gaser von Liquid Extasy veröffentlicht. Zudem machten wir uns auch Gedanken, wie wir das Projekt fortführen können. Wir hatten zwar bis dahin kein Unternehmen gefunden, darum haben wir nach einem anderen Ansatz gesucht. Nach sehr viel Brainstorming und Diskussionen haben wir uns von unserer ursprünglichen Design-Idee getrennt. Aber das Konzept mit einem Pedestal für Radiatoren bleibt erhalten, weil uns diese Idee sehr gut gefällt. Wir haben aus unseren bisherigen Erfahrungen die Lehre gezogen, mehr zu simplifizieren und zu vereinfachen. Es ist zwar schön, aufwändige Designs als CGI zu kreieren, aber man sollte die Umsetzbarkeit nicht aus den Augen verlieren. Mehr wollen wir an dieser Stelle noch nicht verraten.

Etwas anderes hat uns aber zudem schon länger auf dem Magen gelegen. Das Red Devil-System war seit seinem ersten Zusammenbau im April letzten Jahres ein luftgekühltes System. Das wollten wir als allererstes endlich ändern. Um dies in die Tat umzusetzen, haben wir auf eine Kompaktwasserkühlung von Cooler Master, den Eisberg 240L, gesetzt. Dieses System hatten wir schon vor einigen Monaten für ein Review zur Verfügung gestellt bekommen. Das Red Devil-Gehäuse (Prodigy von BitFenix) im mini-ITX-Format schien uns dazu sehr gut geeignet. Wir wollten mit diesem Praxisbeispiel testen, wie gut sich ein solches System in ein relativ kompaktes Gehäuse einbauen lässt. Zudem planten wir, nicht nur den CPU damit zu kühlen, sondern auch die Grafikkarte mit in den Kreislauf zu integrieren.

Was wir dabei alles erlebt haben, schildern wir Euch im nächsten Post "Eisberg voraus!"
 
Warum wollt ihr das denn extern fertigen lassen?
Mit ein wenig Geduld könnt ihr das auch selber bauen.
 
Warum wollt ihr das denn extern fertigen lassen?
Mit ein wenig Geduld könnt ihr das auch selber bauen.


Das ist ja genau das Problem. Wir haben keinen Zugang zu einer Werkstatt und wir verfügen auch nicht über grosse Erfahrung in der Metallbearbeitung.
 
[Worklog] Red Devil von hitzestau – Eisberg voraus!

Eigentlich wollten wir Euch an dieser Stelle ein Review zum Eisberg 240L Prestige von Cooler Master präsentieren. Aber auf Grund unserer gemachten Erfahrungen kommt jetzt alles ein wenig anders. Oder um es anders auszudrücken: Wir sind mit unserem PC voll gegen den Eisberg geknallt und haben nun den Salat...

Der Eisberg 240L ist eine so genannte Kompaktwasserkühlung: Im CPU-Block sind Pumpe und AGB verbaut. Der Radiator ist mit zwei Schläuchen mit dem Block verbunden und die Kühlflüssigkeit ist auch schon drin. So weit, so gut. Vom Hersteller Cooler Master wird er als erweiterbar beworben. Konkret heisst das, man kann die Schläuche vom Radiator oder CPU-Block lösen und eine weitere Komponente wie etwas eine Grafikkarte in den Kreislauf einbauen. Alles was man dafür braucht ist – abgesehen von der Karte und einem passenden Waterblock – ein bisschen Schlauch und zwei Tüllen.

Hier zeigen wir Euch ein offizielles Produktfoto von der Webseite:

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Cooler Master Eisberg 240L Prestige. Quelle: Cooler Master

Im Lieferumfang sind enthalten:

  • Radiator
  • Schläuche mit Knickschutz, inkl. Tüllen
  • CPU-Block mit integrierter Pumpe und AGB
  • Kühlflüssigkeit (eingefüllt im System)
  • 2 Lüfter (120mm) mit Schraubenset
  • Montagekits für CPU-Sockel
  • Kabel

Theoretisch tönt dies sehr verlockend und scheint ein einfacher Einstieg in die Welt der Wasserkühlung zu sein. Um den Eisberg 240L nicht nur in seiner Grundkonfiguration zu testen, sondern auch seine Erweiterbarkeit, haben wir uns schon vor dem Einbau bei Aquatuning passende 10/8-Anschlüsse und ebenso grossen Schlauch besorgt.

Und dann konnte es losgehen mit dem Einbau im Red Devil-System...

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Der Einbau bedeutete natürlich auch, vom Prolimatech-CPU-Kühler mit dem Enermax-Lüfter Abschied zu nehmen, die uns über ein Jahr gute Dienste geleistet hatten. Um den Prolimatech-Kühler zu demontieren, mussten wir das Mainboard aus dem Gehäuse herausnehmen. Aber auch um den CPU-Block des Eisberg zu verschrauben, muss das Mainboard aus dem Gehäusen entfernt werden.

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Beim ersten probeweisen Positionieren von CPU-Block und Radiator im Gehäuse haben wir schnell ein grundlegendes Problem festgestellt. Wenn man wie wir Radiator und Lüfter im Deckel einbaut, bleibt nicht allzu viel Raum oberhalb des CPU-Blocks. Der Radidator ist zwar mit 30mm Höhe nicht besonders dick, aber man darf die Lüfter und die gummierten Puffer / Shrouds (Dicke etwa 5 mm) nicht vergessen. Da die Schläuche in der Länge vorbestimmt sind, wurde die Schlauchführung schnell kritisch, da diese oben gegen den Radiator oder die Lüfter drückten. Im Lieferumfang sind zwei Typen von Schrauben dabei: Kurze, um den Radiator direkt an eine Halterung oder Gehäusewand zu schrauben. Die Langen sind dafür gedacht, die Lüfter auf dem Radiator zu montieren und ihn am Gehäuse zu verschrauben. Allerdings sind diese so lang, dass man die oben erwähnten Gummipuffer verwenden muss. Für eine Montage ohne Puffer sind die Schrauben zu lang.

In diesem Zusammenhang muss man noch ein anderes Problem erwähnen, dass natürlich sehr Gehäuse-spezifisch ist. Wenn man Radiator, Shrouds und Lüfter am Deckel innerhalb des Gehäuses befestigt, ist in der Höhe zu wenig Platz für eine Grafikkarte mit Waterblock. Dessen Anschlüsse stossen gegen den Radiator bzw. die Lüfter. Zum Glück hatten wir andere Schrauben im Haus, so dass wir die Lüfter ohne Shrouds montieren konnten. Dann passte es von der Höhe auch mit dem Waterblock.

Um einen besseren Winkel hinzubekommen, haben wir uns entschieden, die Original-Tüllen gegen die 45Grad-Winkelstücke auszutauschen. Dazu mussten wir auch die Kühlflüssigkeit komplett aus dem System entfernen.

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Die Tüllen vom CPU-Block zu lösen ging nur mit der Zange. Die Überwurfmutter liess sich gar nicht lösen, um den Schlauch abziehen zu können. Schlussendlich haben wir den Schlauch einfach abgeschnitten, da wir ja eh andere Anschlüsse verwenden wollten.

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Beim Hantieren mit dem CPU-Block haben wir, nachdem wir die neuen Tüllen aufgeschraubt hatten, immer wieder kleine Flüssigkeitstropfen am Rande der Gewinde festgestellt. Wir haben das als Reste vom Auslaufen lassen der Kühlflüssigkeit oder von einer ausgespülten Tülle angesehen.

Aber auch das ganze Handling mit einer Kompaktkühlung erschien uns zunehmend unpraktisch. Radiator und CPU sind ja ständig mit den Schläuchen verbunden. Wenn man Radiator und Lüfter im Gehäuse montieren oder den CPU-Block auf dem Mainboard verschrauben will, ist garantiert immer etwas davon im Weg.

Die Überwurfmuttern der neuen Anschlüsse liessen sich nicht richtig über den Schlauch drehen. Etwas genervt haben wir uns entschieden, die vormontierten Schläuche komplett zu entfernen und das ganze System auf 16/10-Anschlüsse und -Schlauch umzurüsten. Beides hatten wir zum Glück noch zu Hause. Zudem konnten wir dann die Schlauchlänge auch selber bestimmen und auf die Platzverhältnisse im Gehäuse anpassen.

Zur Vorbereitung der Montage auf dem Mainboard haben wir die Anschlüsse durch Verschlusskappen ausgetauscht, damit keine Reste der Flüssigkeit auf das Mainboard gelangen. Hier schon mal ein "Probesitzen" auf dem Mainboard.

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Auf dem CPU-Block sollten 90Grad Winkelstücke zum Einsatz kommen. Dazu haben wir den Blocks nochmals vom Mainboard runtergenommen und die Winkelstücke montiert.

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Auf den Radiator haben wir Schnellkupplungsstücke von Koolance eingeschraubt, um den Einbau zu vereinfachen.

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Die Montage des CPU-Blocks auf dem Mainboard entpuppte sich als alles andere als problemlos. Cooler Master liefert zwar Schraubensets und Halterungen für die verschiedenen Sockel mit, aber anschreiben können sie die einzelnen Tüten nicht. Um die Bedienungsanleitung zu lesen, mussten wir eine Lupe verwenden… Und welche Schritte man genau machen muss, wird nicht erklärt, für PC-Schrauber-Neulinge ist der Eisberg 240L definitiv nicht gedacht. Es fehlt die Erklärung, wo Lüfter und Pumpe angeschlossen werden. Auch die mitgelieferte Kühlpaste hat uns nicht überzeugt.

Wir haben den restlichen Einbau nicht mehr fotografisch dokumentiert. Da wir jetzt mit Radiator und CPU getrennt arbeiten konnten und die Schläuche in der Länge angepasst waren, ging der Einbau ohne weitere Schwierigkeiten von statten.

Um den Kreislauf zu befüllen, haben wir via die Koolance-Schnellkupplungen den Cooler Master und den Radiator mit dem Kreislauf von unserem Benchtable verbunden. So ging das Befüllen ganz leicht und ohne den Fillport auf dem CPU-Block im engen Gehäuse zu verwenden.

Dann kam der grosse Moment, das erste Einschalten des PC nach dem Einbau. Doch anstatt normal hochzufahren, bekam der Bildschirm kein Signal von der Grafikkarte und der Bootvorgang wurde nicht initialisiert. Wir haben das erstmal auf BIOS-Probleme geschoben, die wir von dem Board schon zu genüge kannten. Was aber sofort auffiel, war die unangenehm laute Pumpe. Das war schon ein kleiner Schock, eine Wasserkühlung sollte doch leise sein?!

Wir haben ein wenig mit der Pumpe herumexperimentiert. Auch die Lüfter auf dem Radiator drehen bei voller Stärke sehr laut. Für die Pumpe gibt es drei Leistungsstufen (steuerbar über ein Kabel mit drei Strängen: für 12V, 7V, 5V). Nur bei 5V ist die Lautstärke als akzeptabel zu bezeichnen. Wie es dann aber mit der Durchflussmenge oder der Kühlleistung aussieht, konnten wir nicht feststellen. Ob ein erweiterter Kreislauf mit 5V überhaupt sinnvoll zu betreiben wäre (Durchlaufmenge und Kühlleistung), muss ebenfalls unbeantwortet bleiben.

Da der PC auch nach mehrfachem Neustart nicht hochfahren wollte, haben wir den Bildschirm noch auf die CPU-interne Grafikkarte umgehängt, was aber auch keine Verbesserung gebracht hat. Also haben wir uns an eine Fehleranalyse gemacht und das Gehäuse geöffnet: Dabei haben wir Feuchtigkeit auf dem Mainboard neben dem CPU festgestellt. An einem Gewinde des CPU-Blocks war Flüssigkeit ausgetreten.

Wir standen also mit defekter Hardware da und ohne funktionierenden PC. Dass wir frustriert waren, könnt Ihr sicher verstehen, Archangel wollte seinen PC endlich auf Wasserkühlung bringen. Da es schon drei Uhr morgens war, musste eine Lösung her. Als erstes haben wir die RAM herausgenommen und auf dem Benchtable getestet. Sie funktionierten ohne Probleme. Dasselbe galt für das Netzteil. Also hatte es Mainboard und CPU getroffen! Als wir am folgenden Tag den CPU abgenommen haben, war deutlich zu sehen, dass die CPU-Kontakte feucht waren, der Sockel stand sogar unter Wasser. Und es handelt sich dabei ja nicht um reines Wasser, in der Kühlflüssigkeit sind immer verschiedene Zusätze mit drin.

Jetzt hatten wir den "Eisberg"-Salat. Unser nächster Schritt war jetzt, neue Hardware zu beschaffen um den PC wieder in Betrieb nehmen zu können. Die Frage war, wo bekommen wir um drei Uhr morgens ein Z77-Board her? Eine Online-Recherche bei verschiedenen Shops ergab, dass solche so gut wie nicht mehr zu kaufen sind, also stand ein Architekturwechsel auf Z97 an. Als nächstes mussten wir herausfinden, in welchen Läden in Basel ein Mini-ITX Board sozusagen im Regal stand, denn eine Online-Bestellung mit ein paar Tagen Wartezeit wollten wir nicht in Kauf nehmen, da Archangel mit seinem PC wieder arbeiten wollte. Schlussendlich haben wir uns für ein Board von Gigabyte (Z97N-WiFi) und einen CPU von Intel (i7 4790K) entschieden. Beides war bei STEG am nächsten Morgen verfügbar. Zudem kam uns eine etwas verrückte Idee, die auch Archangel wieder aufgeheitert hat: Wir haben einige nicht mehr benutzte Wasserkühlungs-Komponenten zu Hause eingelagert – warum nicht daraus ein komplett neues Wasserkühl-System für das Red Devil-Gehäuse zusammenbauen? Das war also unser Plan für den folgenden Tag, der Bericht vom Zusammenbau folgt dann im nächsten Post.

Aber vorher noch ein paar abschliessende Überlegungen zum Cooler Master Eisberg 240L Prestige und Kompaktwasserkühlungen im Allgemeinen: Beim ganzen Einbau des Eisberg 240 L sind uns Schritt für Schritt einige Mängel und Probleme aufgefallen:

  • Die Bezeichnung "Kompaktkühlung" bedeutet nicht, dass sie speziell für kleine Gehäuse wie das BitFenix Prodigy geeignet sind. Die Höhe zwischen CPU und Radiator im Deckel und die Schlauchlänge können schnell zum Problem werden.
  • Je nach Gehäuse kann auch die Höhe zwischen Mainboard und Radiator / Lüfter nicht ausreichen, um eine Grafikkarte mit Waterblock einzusetzen.
  • Beim Eisberg 240L werden im CPU-Block Kunsstoffgewinde verbaut, die schnell ausleiern. Als wir die Anschlüsse handzahm festziehen wollte, überdrehten sie schnell im Gewinde oder schienen nicht sauber zu greifen. Am Schluss war es sogar möglich, die eingeschraubten 90 Grad Anschlüsse ohne zu drehen und ohne grossen Kraftaufwand einfach aus dem Gewinde herauszuziehen. Das geht definitiv nicht!
  • Die Original-Tüllen sind so fest eingedreht, dass sie sich nur mit der Zange lösen lassen. Das gilt auch für die Überwurfmuttern.
  • Man muss immer mit CPU-Block, Schläuchen und Radiator als Ganzes hantieren. Das ist nicht gerade praktisch für den Einbau.
  • Die mitgelieferten Schraubenlängen berücksichtigen nur die Lüftermontage mit den Shrouds. Wer diese nicht einbauen will, muss sich selber passende Schrauben besorgen
  • Die Bedienungsanleitung ist keine grosse Hilfe, was die Verkabelung von Lüftern und Pumpe angeht. Auf Grund unserer Erfahrung war das für uns kein Problem, aber für Neulinge – und an die richten sich solche Kompaktkühlungen ja auch – sollte schon mehr konkrete Hilfestellung mit dabei sein.
  • Die Pumpe erreicht eine Lautstärke, die nicht akzeptabel ist.
  • Hinter die "Erweiterbarkeit" machen wir ein nach unserer Erfahrung ein grosses Fragezeichen.

Abgesehen davon, dass wir als Endresultat der ganzen Aktion mit einem kaputten Mainboard und CPU dastanden, können wir von unserer ersten Erfahrung mit einer Kompakt-Wassserkühlung keine positive Bilanz ziehen. Wir denken, dass es auch für Einsteiger besser ist, auf Einzelkomponenten oder fixfertig zusammengestellte Sets wie die von Aquatuning zu setzen. Diese bestehen aus Grundkomponenten wie Pumpe, Radiator, Ausgleichsbehälter, Schlauch, Anschlüsse und Flüssigkeit. Die einzelnen Teile können auch separat gekauft werden. Zudem ist es auch möglich, ein ausgewähltes Set zu ergänzen, zum Beispiel um einen Durchflussmesser. So kann man Komponenten und Schlauchlängen auf die Platzverhältnisse im Gehäuse abstimmen. Zudem kann man die Pumpe besser einschwingt montieren. Und bei Einzelkomponenten ist auch die Erweiterbarkeit tatsächlich gegeben, das heisst man kann nachträglich den Kreislauf erweitern oder einzelne Komponenten austauschen, wenn man möchte.

Wie schon gesagt, wir haben uns von dieser Erfahrung jedoch nicht entmutigen lassen, sondern am folgenden Tag angefangen, einen neuen Wasserkühlungs-Kreislauf im Red Devil-System einzubauen. Welche Herausforderungen wir dabei zu meistern hatten, erzählen wir Euch im nächsten Bericht. Eines sei jetzt schon verraten: Es wurde noch einmal feucht-spritzig...
 
[Worklog] Red Devil von hitzestau – Neue Hardware

Unser letzter Bericht ist schon eine Weile her, aber wir waren in den vergangen Wochen auch noch mit vielen anderen Themen und Dingen beschäftigt, wie Ihr bei uns auf dem Blog nachlesen könnt. Unter anderem haben wir ein Fotoshooting mit GPU-Blöcken von Watercool vorbereitet. Aktuell arbeiten wir immer noch daran, kleine Backstage-Berichte findet Ihr ebenfalls bei uns auf dem Blog.

Jetzt geht es hier weiter mit den Red Devil-Berichten. Unterdessen hat es ein paar geplante wie ungeplante Umbauten an unserem System gegeben, höchste Zeit also, Euch auf den aktuellen Stand der Dinge zu bringen.

Mit dem Einbau des Cooler Master Eisberg 240L haben wir sozusagen "Schiffbruch" erlitten. Wie wir schon geschrieben hatten, haben wir am nächsten Tag ein neues Mainboard und einen neues CPU beschafft, da wir den PC zügig wieder in Betrieb nehmen wollten. Entschieden haben wir uns für ein Board von Gigabyte (Z97N-WiFi) und einen CPU von Intel (i7 4790K), was auch eine Architekturwechsel gegenüber dem alten Board entsprach, also von Z77 auf neu Z97.

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Dann ging’s ans Planen der Wasserkühlung… wie schon gesagt, wir wollten ein System aus Komponenten zusammenbauen, die wir noch zu Hause hatten. Das meiste stammte aus unserem ersten System “hitzestau one”, welches wir beim Zusammenbau unseres Bench-Systems ausser Betrieb genommen hatten:

  • AGB (EK Water Blocks EK-Multioption RES X2 – 250 Advanced)
  • Pumpe (Aquacomputer Aquastream XT USB 12V)

Da die Grafikkarte vom Benchtable zurück ins Red Devil-System wandern sollte, standen uns neben dem CPU-Waterblock auch eine wassergekühlte GPU zur Verfügung.

  • CPU-Block: Watercool HEATKILLER CPU Rev3.0 1155/1156 Ni-BL + Backplate
  • GPU: EVGA GTX 670 SC+ 4GB
  • GPU-Block: Watercool HEATKILLER GPU-X GTX 670 Ni-Bl

Den Radiator mussten wir vom Eisberg 240L übernehmen, da wir keinen anderen zu Hause hatten.

Was das ganze zu einem kleinen Abenteuer machte war, dass die Komponenten die wir zur Verfügung hatten, eher für ein Tower-Gehäuse geeignet sind und nicht unbedingt für ein kompaktes MINI-ITX Gehäuse wie das BitFenix Prodigy. Als Alternative hätten wir noch eine Laing DDC zur Verfügung gehabt, aber nur ohne eine Möglichkeit, die Pumpe oder die Lüfter zu regeln. Deshalb haben wir uns für die Aquastream XT mit der Steuerungsmöglichkeit über die Aquasuite entschieden.

Kreatives Planen war gefragt, und das fing schon mit der Positionierung des AGB an: Der AGB passte von der Höhe her nicht ins Gehäuse, da er mit dem Radiator im Deckel zusammenstiess. Die Pumpe beansprucht mit ihren Anschlüssen ebenfalls recht viel Platz. Also gab es für den AGB nur eine Lösung, nämlich aussen am Gehäuse. Zur Montage der Halterungen haben wir die Lüftungslöcher verwendet. Für die Schläuche mussten natürlich zwei Löcher gebohrt werden. Damit man die seitliche Tür trotzdem abnehmen kann, planten wir die beiden Schläuche innen mit zwei Schnellkupplungsstücken von Koolance zu versehen. Wenn man das Gehäuse öffnen will, kann man die Tür vorsichtig auf machen und die Schläuche trennen. Dann kann man die Tür mit dem AGB beiseitestellen.

Provisorische AGB-Montage um die Position der beiden Löcher zu bestimmen:

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Anzeichnen zum Bohren:

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Und hier sind die Löcher schon fertig gebohrt. Die Kanten haben wir mit feinem Schleifpapier geglättet, damit sie den Schlauch nicht beschädigen.

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Passt und sitzt... :)

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Und so sieht es "hinter den Kulissen" aus, wenn der AGB an der Aussenseite montiert ist.

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Als nächstes haben wir uns an die Reinigung der Wasserkühlungs-Komponenten gemacht. Hier spülen wir den Radiator in der Badewanne durch:

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Hier noch Bilder vom neuen Mainboard und dem neuen CPU:

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Der nächste Arbeitsschritt war die Montage von Radiator und Lüfter im Gehäusedeckel. Im Gegensatz zur Montage beim Eisberg haben wir den Radiator um 180 Grad gedreht, so dass die beiden Anschlüsse nicht mehr vorne, sondern hinten über dem Mainboard sind. Der Radiator ist ein gutes Beispiel dafür, dass wir den Zusammenbau und die Verschlauchung nicht bis ins Detail vorausgeplant und immer noch Dinge ausprobiert oder geändert haben. Im späteren Verlauf haben wir uns entschieden, die Lüfter direkt unter den Deckel zu montieren und den Radiator darunter. Auch bei den beiden Tüllen gab es noch Anpassungen.

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Für die CPU-Kühlung kam ein CPU Heatkiller von Watercool zum Einsatz: Hier die schöne Backplate...

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...und hier ist er schon fertig montiert auf dem Mainboard im Gehäuse: Das Mainboard ist hier noch nicht verschraubt, es darf hier nur mal zu Demozwecken probeliegen. Eine der beiden geraden Tüllen auf dem CPU-Block haben wir dann später noch gegen ein Winkelstück ersetzt.

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Auf dem unteren Bild seht Ihr jetzt auch, wie wir die Pumpe montiert haben. Sie ist direkt im Gitter der Frontseite mit Entschwingungsschrauben montiert. Der "OUT"-Anschluss zeigt nach oben, der "IN"-Anschluss nach vorne, auf dem ist schon ein 90Grad-Anschluss vorgesehen.

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Die Position von AGB und Pumpe zueinander ist sicher nicht ideal, weil das Wasser nicht direkt in die Pumpe laufen kann, aber bei den Platzverhältnissen ist uns keine andere Lösung eingefallen, die wir zügig umsetzen konnten.

So sieht die montierte Pumpe von vorne aus:

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Dann ging es weiter mit dem Einbau der Grafikkarte: Wie Ihr auf dem Bild sehen könnt, haben wir um die Grafikkarte mit dem Waterblock überhaupt einsetzen zu können, Lüfter und Radiator umgebaut und die Shrouds weggelassen. Sonst hätte der Waterblock mit den Anschlüssen von der Höhe her gar nicht reinpasst. Schon beim Einbau des Cooler Master Eisberg 240L hatten wir ja festgestellt, dass es mit der Höhe für eine Grafikkarte knapp werden könnte. Zudem war so sichergestellt, dass kein Schlauch gegen die drehenden Lüfter stossen könnte.

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Auch das Verschlauchen ging recht zügig mit dem Masterkleer-Schlauch. Hier seht Ihr die endgültige Schlauchführung vom CPU zum Radiator und dann weiter zur Grafikkarte. Mit einer geraden Tülle auf dem CPU-Block hätten wir den Bogen nach oben nicht so schön hinbekommen. Auch die Anschlüsse auf dem Radiator haben wir noch ausgewechselt. Rechts ist neu ein Winkelstück und links haben wir noch einen Temperatursensor eingeschraubt. Dadurch wird die gerade Perfect Seal-Tülle etwas nach unten "verlängert", so dass beide Schläuche besser aneinander vorbei kommen.

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Nachdem wir alles verschlaucht hatten, ging es ans Befüllen. Die Frage war: Wie kriegen wir die Flüssigkeit ins System? Die Pumpe kann die Flüssigkeit aus dem AGB nicht ansaugen, da sie dafür nicht konstruiert ist. Also haben wir die Idee gehabt, den AGB zu befüllen und die Flüssigkeit dann mit Druck aus einer Druckluftflasche, die wir sonst zum Reinigen benutzen, in den Kreislauf zu drücken. Eine Verschlusskappe haben wir nicht ganz zugedreht, damit der Druck entweichen kann. Für das Befüllen haben wir keinen Strom auf die Pumpe oder die übrige Hardware gegeben.

Die Idee mit der Druckluftflasche hat auch sehr gut geklappt, die Flüssigkeit ist regelrecht ins System "reingeschossen". Also haben wir den AGB zum zweiten Mal vollgefüllt und wieder Druck gegeben. Doch da ist uns durch die Löcher in der Tür und in der Front die Flüssigkeit regelrecht entgegengespritzt. Nicht schon wieder! Dann hiess es schnell die Tür aufmachen und die Flüssigkeit mit Tüchern aufsaugen und wegwischen. Die meiste Flüssigkeit war durch die Tür nach aussen gespritzt oder hatte sich unten im Gehäuse gesammelt. Der Radiator und die Pumpe hatten auch recht was abbekommen, das Mainboard zum Glück nur etwas Spritzwasser. Dank der Konstruktion des Prodigy war nichts ins Netzteil geflossen.

Als die meiste Flüssigkeit weggewischt war und wir uns vom ersten Schreck wieder erholt hatten, mussten wir herausfinden, was genau geschehen war. Zuerst hatten wir die Schnellkupplungsstücke von Koolance in Verdacht, aber es ist eigentlich nicht möglich, diese nicht korrekt zusammen zu stecken. Also musste der Fehler wo anders liegen. Wir haben alle Anschlüsse überprüft und dann war klar, dass die Flüssigkeit beim Winkelstück vorne auf der Pumpe ausgetreten war. Sehr wahrscheinlich haben sich beim Anbringen und Schliessen der Seitentür mit dem AGB die Schläuche innen so ungünstig verschoben, dass das Schlauchende trotz Schlauchschelle nicht mehr richtig auf dem Winkelstück der Pumpe sass. Da ja die Seitentür geschlossen war, konnten wir das auch von aussen nicht mehr sehen.

Es sah also so aus, als würde der Schlauch nicht mehr ganz richtig auf dem Winkelstück sitzen, so dass Schlauch und Anschluss nicht mehr komplett dicht zueinander abschlossen und sich ein kleines Rinnsal bilden konnte. Wir haben diese Situation nach der Demontage der Hardware in der Badewanne nochmals repliziert und immer wieder kam es zu Undichtigkeiten. Dazu haben wir den Schlauch direkt an den Wasserhahn angeschlossen, vollen Druck gegeben und Winkelstück und Schlauch gegeneinander abgeknickt. Als wir dann ein paar Wochen später das Ganze nochmals nachstellen wollten um es zu Fotografieren und zu Filmen, ist es uns aber nicht mehr gelungen. So muss es sich hier um einen unglücklichen Einzelfall handeln, denn man nicht mehr nachstellen kann. Über die Gründe können wir natürlich nur spekulieren, vielleicht stimmte an der Stelle etwas mit dem Innendurchmesser des Schlauchs nicht. Oder der Masterkleer-Schlauch könnte zu weich sein, um dicht auf dem Winkelstück drauf sitzen zu können. Mit einer geraden Perfect Seal-Tülle hatten wir definitiv kein Dichtigkeitsproblem.

Aber erstmal hiess, den gesamten PC wieder auseinanderzubauen und die Hardware mit Fön, Haushaltspapier und Ohrenstäbchen trocken kriegen. Wir haben die Hardware über Nacht zum fertig trocknen liegen gelassen, und für den kommenden Tag hatten wir schon eine Lösung im Kopf. Diese könnt Ihr dann im nächsten Beitrag lesen...
 
[Worklog] Red Devil von hitzestau – Kreislauf mit Gewebeschläuchen

Vom Wassereinbruch am vergangenen Tag haben wir uns nicht entmutigen lassen, wir wollten endlich unser neues Wasserkühlungs-System zum Laufen bringen. Die Hardware und das Gehäuse hatten wir wie schon geschrieben über Nacht trocknen lassen. Von dieser Seite also war alles bereit für einen neuen Zusammenbau. Bezüglich Schlauch wollten wir auf Nummer sicher zu gehen und haben uns entschieden, den Gewebeschlauch zu verwenden, den wir sonst nur zum Reinigen und Durchspülen der Wasserkühlungs-Komponenten verwenden. Wir wollten nicht schon wieder nasse Füsse bekommen und deshalb einen Schlauch benutzen, der bombenfest auf den Winkelstücken und Tüllen sitzt. Der Schlauch hat mit 9 mm einen etwas geringeren Innendurchmesser, was sich aber beim Aufziehen auf die Anschlüsse deutlich bemerkbar macht. Und ganz ehrlich gesagt, einen anderen Schlauch hatten wir auch nicht zur Hand...

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Der Vorteil bei diesem Zusammenbau war, dass wir schon wussten schon welche Tüllen wir wo verwenden mussten und wie herum der Radiator eingebaut werden sollte. So ging es recht zügig, die Hardware wieder einzubauen.

Die Schlauchführung haben wir eins zu eins vom Vortag übernommen. Den Gewebeschlauch mussten wir mit heissem Wasser geschmeidig machen, sonst hätten wir ihn unmöglich über die Anschüsse ziehen können. Bei den einzelnen Komponenten haben wir ihn zuerst jeweils über die Perfect Seal-Tüllne gezogen, weil es bei diesen viel schwerer ging als bei den Winkelstücken. Die neuen Schlauchstücke konnten wir gezielt auf die passende Länge zuschneiden, da wir die Schläuche vom Vortag aus Vorlage genommen haben. Hier haben wir schon die beiden kurzen Schlauchstücke am Radiator angebracht:

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Der Bogen von der Pumpe zum CPU-Block geht sehr knapp am Radiator vorbei. Trotzdem war es gut, die Lüfter oberhalb des Radiators zu verbauen. Hier haben wir den Schlauch zuerst auf die Tülle montiert und diese dann in das Gewinde auf der Pumpe verschraubt, da wir nicht so viel Druck auf das Gehäuse der Pumpe ausüben wollten.

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Auf das Winkelstück vorne auf der Pumpe haben wir den Schlauch besonders sorgfältig aufgezogen :) Die Kabelbinder auf der Seite sind schon vorbereitet für die Kabelführung.

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Hier seht Ihr sehr gut, wie die beiden Schläuche geführt werden, die durch die Tür zum AGB gehen. Die Koolance-Schnellkupplungsstücke sind bereits montiert. Die offenen Schlauchenden kommen später auf die Tüllen am AGB. Bei den Koolance erwies sich der Aussendurchmesser des Schlauchs (14 mm) als zu knapp, damit die Überwurfmuttern richtig zupacken konnten. Trotzdem sitzt der Schlauch fest auf den Kupplungsstücken drauf, um ihn abzureissen braucht es viel mehr Kraft, als im System überhaupt vorhanden ist.

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Nochmal ein Blick von nahem auf die Pumpe. Der Schlauch sitzt fest auf dem Winkelstück, hier wird wohl nicht so schnell nochmal Wasser austreten.

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So sieht der CPU-Block von oben aus:

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Nachdem wir alles fertig verschlaucht hatten, ging es wiedermal ans Befüllen. Wie am Tag zuvor, haben wir die Flüssigkeit vom AGB mit Druck in den Kreislauf gedrückt. Wir haben aber die Tür mit dem AGB neben das Gehäuse gestellt, um Alles gut im Blick zu haben. Als genug Flüssigkeit bei der Pumpe angelangt war, haben wir die Druckflasche abgehängt und nur die Pumpe mit einem externen Phobya-Netzteil gestartet. Sie hat sofort die Flüssigkeit weiter in den Kreislauf gepumpt, während wir beim AGB mit einem Trichter vorsichtig weiter nachgefüllt haben, bis der Wassserspiegel kurz unter dem oberen Ende des grösseren Steigröhrchen war.

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Auch im Inneren war alles dicht, die Hardware hatten wir natürlich als Vorsichtsmassnahme mit Papier abdeckt.

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Um das System fertig zu stellen, mussten wir noch die letzten Kabel verlegen und richtig führen. Und so sieht der PC von aussen aus, wenn der Gehäusedeckel mit dem AGB geschlossen ist.

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Am nächsten Tag war dann wegen dem Hardwarewechsel eine komplette Neuinstallation angesagt. Wir haben nicht nur Mainboard und CPU gewechselt und die Grafikkarte wieder eingebaut, sondern auch das SSD-RAID (Samsung SSD 840 Pro) aufgelöst. Neu läuft im Red Devil-System nur noch eine Samsung SSD 830 Pro mit 512 GB. Seit der Inbetriebnahme unseres HP-Servers und eines NAS-Laufwerks von Synology ist der lokale Speicherbedarf massiv gesunken. Die ganzen RAW-Files zu den Lightroom-Katalogen liegen jetzt auf dem Server. Die beiden SDD 840 Pro setzen wir jetzt beim Benchtable-System ein. Zudem wäre es auch nicht sicher gewesen, dass das neue Mainboard das RAID überhaupt erkannt hätte. (Interessanterweise hat das Mainboard vom Benchtable, ein ASUS Maximus V Extreme, das RAID erkannt.)

Aber das Red Devil-System war nun endlich wieder dicht und betriebsbereit und lief mit einer schönen Wasserkühlung, die wir nur aus Teilen zusammengebaut haben, die wir noch zu Hause hatten. Einzig bei den Gewebeschläuchen hatte Monk-Trader Bedenken, dass sie mit dem innovatek Protect reagieren könnten. Archangel hoffte, dass alles gut gehen würde. Mal sehen, wer Recht behält...
 
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