Benchmarks wie dd und bonnie messen vor allem sequentielle Transferraten
(Schreiben/ Lesen großer Dateien am Stück). Dabei kommen meist tolle Werte zustande..
Viele Anwendungen z.B. Datenbanken und Webserver brauchen vor allem hohe I/O Werte
die damit garnicht erfasst werden. Hier zählen Transaktionen und Zugriffszeiten.
ESXi+ZFS NFS bringen die Besonderheit, dass sie sync-write schreiben, das heisst, dass die
Schreiboperationen bestätigt werden müssen. Das bringt enorme Sicherheit (Wenn ZFS eine
Schreiboperation bestätigt, sind die Daten tatsächlich konsistent auf der Platte). Normalerweise
sagt das Betriebssystem OK und schreibt dann mit Verzögerung irgendwann die Daten oder eben nicht.
Wenn die Schreiboperation z.B. heißt, A hat mir eine Million überwiesen, deshalb und dann überweise
ich 800000 Euro nach B dann ist es schon wichtig, das bei einem Problem die Daten auf der Platte stimmen.
Da dies vor allem kleine und viele Daten/s betrifft, sind vor allem die großen Platten mit geringer Zugriffszeit
hier relativ schlecht. SMB Server via ZFS-NFS via ESXi sind deshalb oft richtig sicher aber nicht so schnell.
Speziell bei All-In-One kann aber eventuell sync ausgeschaltet werden, da bei Problemen der schreibende
Rechner mit abstürzt und dieser eh keine weiteren Transaktionen aufgrund falscher Daten durchführen kann.
Ansonsten: Schnell braucht schnelle Platten oder langsame Platten als Hybridspeicher mit SSD
(wobei sich deren Vorteil bei sequentiellen Tests nicht erschließt)
Bei sequentiellen Test steigt die Schreib/Leserate mit jeder Datenplatte entsprechend, da ZFS
(falls genug CPU-Leistung da ist) ja parallel liest und schreibt - nicht jedoch die I/O Rate und nicht
bei sync-write. Richtig schnell sind da nur Pools aus mirrors, am Besten aus schnellen kleinen Platten
oder SSD only oder als Hybridspeicher.
Benchmarks und Optimierungen sind darüber immer extrem einzelfallabhängig.
Ein toller Rechner und ein halbdefektes Kabel können tagelange Fehlersuche bedeuten und selbst
fast identische Systeme können völlig unterschiedliche Benchmarks ergeben.
Ich habe mir Benchmarks und Optimierungen daher weitgehend abgewöhnt. Ich plane meine Server mit etwas Reserve.
Entweder es ist dann gefühlsmäßig ok oder es ist was grundlegend falsch gelaufen oder defekt.
(Meine persönliche Regel lautet: mehr als 30% mehr Performance und nur dann fühle ich das wirklich)
Das ist es ja was ZFS ausmacht. Es ist das sicherste Dateisystem. Es kann auch richtig schnell sein,
braucht dann aber auch richtig Hardware-Power. Sync write lasse ich immer eingeschaltet.
Literatur:
http://constantin.glez.de/blog/2010...ove-oracle-solaris-zfs-filesystem-performance
http://www.solarisinternals.com/wiki/index.php/ZFS_Evil_Tuning_Guide