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Samsung Gear Fit im Test

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Mangelndes Durchhaltevermögen kann man Samsung nicht vorwerfen. Denn trotz der wohl schlechten Verkaufszahlen der im vergangenen Herbst gestarteten Galaxy Gear hat man Runde zwei im Kampf um Marktanteile eingeläutet. Dabei verlässt man sich jedoch nicht auf ein, sondern gleich auf drei Modelle. Als heimlicher Star entpuppte sich auf dem MWC dabei die Gear Fit.

Denn die kleinste der drei Smartwatches bietet nicht nur eine sehr eigenständige Optik, sondern konnte vor allem mit ihrem Display für Begeisterung sorgen. Aber auch in anderen Punkten hebt sie sich von den Geschwistern Gear 2 und Gear 2 Neo ab, vor allem in konzeptioneller Hinsicht. Denn während die Gear-2-Modelle eher klassische "smarte" Uhren repräsentieren, soll sich die Gear Fit eher an die Aktiven richten - die Konkurrenz heißt demnach auch Nike Fuelband und Fitbit Flex und nicht nur Sony Smartwatch 2 oder Pebble.

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Optisch kommt die Gear Fit aber eher als Uhr denn als Armband daher. Prägendes Element ist das Display im ungewöhnlichen 27:8-Format, in dem die gesamte Technik untergebracht ist. Fest daran montiert ist das Armband, das aus einem weichen, aber sehr belastbaren Kunststoff besteht und angenehm zu tragen ist. Für ein kleines Minus sorgt die Länge. Denn schon mit nur leicht überdurchschnittlich dickem Handgelenk muss diese voll ausgereizt werden, ein weiterer Zentimeter hätte nicht geschadet.

Nichts zu bemängeln gibt es hingegen beim eigentlichen, 57 x 23 x 12 mm großen Gehäuse, das es zusammen mit dem Armband auf 27 g bringt. Während die Unterseite konkav geformt ist und sich damit gut der Armform anpasst, ist die Oberseite konvex. Dabei folgt das eigentliche Display der Form, möglich wird dies durch den Einsatz eines flexiblen Super-AMOLED-Panels mit Touch-Sensor.

Gut geformtes Gehäuse (hier mit Lade-Dongle), aber zu kurzes Armband

Gut geformtes Gehäuse (hier mit Lade-Dongle), aber zu kurzes Armband

Auffällige Punkte am Gehäuse sind darüber hinaus der zentral auf der langen Seite angebrachte Multifunktionstaster sowie die auf der Unterseite platzierten Ladekontakte und der Pulsmesser. Für das Auge nicht erkennbar: Das gesamte Gehäuse ist gemäß IP67 vor dem Eindringen von Wasser und Staub geschützt und folgt damit dem Galaxy S5. Dem Einsatz im Regen steht somit ebenso wenig etwas im Weg wie dem Tragen der Gear Fit unter der Dusche. Samsung weist jedoch darauf hin, dass der Wasserschutz sich lediglich auf klares Wasser, nicht jedoch auf andere Flüssigkeiten bezieht.

Wie beim Galaxy S5 leidet unter dem Einsatz im Feuchten jedoch der Bedienkomfort. Denn auch das Display der Gear Fit interpretiert Feuchtigkeit mitunter als Eingabe, was nicht gewollte Reaktionen zur Folge hat.

Display 1,84 Zoll (432 x 128 Pixel)
Super AMOLED (flexibel)
Akku Lithium-Polymer, 210 mAh
Maße (Gehäuse) 57 x 23 x 12 mm
Gewicht 27 g
Sensoren Pulsmesser, Bewegungssensor, Lagegsensor
Produktseite www.samsung.de

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Display und Bedienung

Hinsichtlich der Anzeige ist dies jedoch der einzige Schwachpunkt. Die auf 1,84 Zoll verteilten 432 x 128 Pixel stellen Inhalte mit satten Farben und ausreichend scharf da, ein großer Pluspunkt, der bereits unmittelbar nach der Präsentation der Smartwatch auffiel. Dank der Super-AMOLED-Technik leidet die Darstellungsqualität nicht unter verschiedenen Blickwinkeln. Ebenfalls kein Problem ist die Helligkeit. Diese lässt sich in sechs Stufen regulieren, die höchste - der sogenannte Outdoor-Modus - wird aber nach fünf Minuten wieder deaktiviert, um den Akku nicht unnötig zu belasten.

Ausreichend helles Display mit hervorragender Farbdarstellung und präzisem Touch-Sensor

Ausreichend helles Display mit hervorragender Farbdarstellung und präzisem Touch-Sensor

Wirklich benötigt wird die Maximaleinstellung jedoch nicht, bei direkter Sonneneinstrahlung erwies sich im Test auch Stufe fünf als ausreichend. Allerdings hat Samsung auf einen Helligkeitssensor verzichtet, womit das Verändern der Helligkeit manuell erfolgen muss.

Einfache Menüstruktur für leichte Bedienung

Einfache Menüstruktur für leichte Bedienung

Besser gefällt der Touch-Sensor, der äußerst präzise auf Eingaben reagiert. Wichtig ist dies deshalb, da nahezu die gesamte Bedienung über das Display erfolgt; über den Multifunktionstaster wird die Uhr lediglich ein- und ausgeschaltet sowie der Startbildschirm aufgerufen. Die Navigation erfolgt immer in horizontaler oder vertikaler Richtung - je nachdem, welcher Modus für die Benutzeroberfläche gewählt wurde. Trotz der begrenzten Aktionsmöglichkeiten fällt das Navigieren erstaunlich leicht. Zum einen, da es in fast allen Menüs einen Zurück-Schalter gibt, zum anderen, da es nicht viel gibt, das eingestellt werden müsste und Samsung sich für eine klar strukturierte Menüführung entschieden hat.

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