Werbung
Kurz vor der Auslieferung der Apple Watch kämpfen zahlreiche Hersteller um die Gunst der Nutzer. Die Auswahl ist inzwischen derart umfangreich, dass sicherlich für jeden etwas dabei ist. Ob mit oder ohne Herzfrequenzsensor, ob mit großem oder kleinem Display - oder wie im Fall der Withings Activité Pop gänzlich ohne. Dabei gilt aber immer zu beachten, dass nicht jeder Tracker identisch gut arbeitet. Einmal liegt die Stärke im Zählen der Schritte, ein anderes Mal wird die zurückgelegte Strecke sehr genau erfasst.
An mehr oder weniger professionelle Systeme reichen die meisten Fitness-Tracker aber nicht heran. Ein Brustgurt mit Herzfrequenzsensor und eine daran gekoppelte Uhr lassen sich noch immer kaum ersetzen. Auch die Herangehensweise der Datenerhebung bzw. deren Analyse ist höchst unterschiedlich. Nike verwendet bei seinem inzwischen eingestellten Fuelband (Hardwareluxx-Artikel) beispielsweise die sogenannten Fuelpunkte. Inzwischen aber konzentrieren sich die meisten Tracker auf die Anzahl der zurückgelegten Schritte und lassen auch noch weitere Daten mit in die Fitness-Berichte einfließen.
Mit dem Fitbit Charge und der Withings Activité Pop haben wir sicherlich zwei sehr unterschiedliche Fitness-Tracker im Test. Allerdings sollen sie sich weder im Anspruch noch in der Nutzung großartig unterscheiden. Optik und Material sind die wichtigsten Unterscheidungsmerkmal, während sich die Funktionsweise kaum unterscheidet.
[h3]Fitbit Charge[/h3]
Der Fitbit Charge darf als klassischer Fitness-Tracker für den sportlich ambitionierten Nutzer gesehen werden. Das kleine Display stellt die wichtigsten Informationen zur Verfügung und neben einer Bewegungsanalyse bietet die Sensorik auch noch die Erkennung der nach oben gestiegenen Etagen. Daraus werden dann die weiteren Werte wie verbrannte Kalorien, zurückgelegte Wegstrecke usw. berechnet. Nach erfreulich schneller Synchronisation führt die App die dabei gewonnenen Daten schnell und ausreichend detailliert auf. Besonders interessant ist dabei das Schlaf-Tracking, welches erstaunlich gut funktionierte.
Der in einem flexiblen Elastomer eingebettete Tracker lässt für sportlich aktivere Nutzer eigentlich nur die Herzfrequenzmessung aus, doch auch hierzu hat Fitbit bereits ein entsprechendes Modell, den Charge HR auf den Markt gebracht. Musste Fibit bereits ein Produkt aufgrund von Hautirritationen zurückrufen, gibt es dazu bisher keine Meldungen und auch wir konnten im Testzeitraum keinerlei derartige Probleme feststellen. Allerdings sollte man darauf achten, den Fitbit Charge beim Wechsel der Kleidung nicht allzu stark durch ein Abstreifen zu belasten, da sich sonst die Elastomer-Hülle lösen kann. Ebenfalls gerne öffnet sich der Verschluss des Armbandes, wenn man mit dem Handgelenk irgendwo hängenbleibt. So kann der Tracker auch schnell einmal verloren gehen. Das wäre bei einem Preis von etwa 120 Euro sicher nicht allzu leicht zu verschmerzen. Weiterer Kritikpunkt ist sicherlich die trotz eines kleinen OLED-Displays nur relativ geringe Akkulaufzeit von 3-5 Tagen.
[h3]Withings Activité Pop[/h3]
Withings versucht es mit einem komplett anderen Ansatz als rund 95 Prozent der anderen Anbieter. Die Activité Pop ist vielleicht ein Ausblick auf das, was uns in Kürze von der Initiative der Schweizer Uhrenhersteller erwarten dürfen. Auch diese haben natürlich längst den Trend der Smartwatches erkannt und auch wenn sie den ersten Zug verpasst haben, scheint die Präsentation der Apple Watch eine Art Weckruf gewesen zu sein.
Die Activité Pop von Withings setzt beim klassischen Uhrendesign an. Analoge Anzeigen, nur drei Zeiger und kein Display. All dies kommt nicht nur der Optik zu Gute, sondern auch der Akkulaufzeit. Withings gibt diese mit acht Monaten an, was dem Vielfachen einer klassischen Smartwatch entspricht. Verzichten muss man dabei nur auf die ohnehin teilweise eingeschränkten Anzeigen auf der Uhr selbst. Alle notwenigen Daten landen via Bluetooth-Verbindung auf dem Smartphone bzw. der dazugehörigen App.
Der Funktionsumfang ist dabei fast identisch zur Fitbit Charge, allerdings verzichtet die Activité Pop auf den Höhenmesser. Ansonsten geboten werden die üblichen Funktionen eines Fitness-Trackers. An den Algorithmen feilt Withings aber noch, sodass bisher nur das Laufen automatisch als solches erkannt wird. Für das Schwimmen soll im April ein Software-Update zur Verfügung gestellt werden. Anders als der Fitbit Charge darf die Activité Pop bis zu einer Wassertiefe von 50 m getragen werden. Die Funktionsweise von Hard- und Software haben wir ausführlich auf den Seiten zuvor erläutert. Größere Probleme konnten wir nicht feststellen. Einzig die langsame Synchronisation, die selbst beim Abgleich von 2-3 Tagen bereits mehrere Minuten dauert, darf als störend betrachtet werden.
Mit einem Preis von 150 Euro liegt die Withings Activité Pop preislich über der Konkurrenz, aber noch deutlich unter dem, was für vollwertige Smartwachtes derzeit aufgerufen wird. Die Withings Activité Pop macht also vor, auf was wir uns in nächster Zeit von den etablierten Herstellern freuen dürfen. Mit diesen Smartwatches dürften dann auch die Liebhaber analoger Anzeigen ihre Freude haben.