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Im Spätsommer 2015 zeigte AVM mit dem FRITZ!Fon C5 die Erweiterung der Festnetz-Familie, die bis dahin aus drei Modellen bestand. Nach längerem Test zeigt sich nun, dass bahnbrechende Veränderungen fehlen. Eine Enttäuschung ist das neue Telefon deshalb aber nicht, denn entscheidend sind die Details.
Kennern der FRITZ!Fon-Familie fielen schon bei der Präsentation des Modells die zahlreichen Parallelen gegenüber dem FRITZ!Fon C4 und FRITZ!Fon MT-F auf. Ersteres kam Anfang 2014 auf den Markt und stellte so etwas wie einen größeren Sprung gegenüber letzterem dar. Optisch wirkte das neue Telefon deutlich gediegener, technisch bot und bietet es mehr, in Sachen Handling war es für manchen aber ein Rückschritt. Mit dem FRITZ!Fon C5 will man nun einen Kompromiss schaffen, der mit unverbindlichen 79 Euro zu Buche schlägt.
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Neue alte Optik
Deutlich wird das zunächst beim Design. Hier ähnelt das neue Modell dem Vor-Vorgänger. Das Weiß des FRITZ!Fon C4 musste dem Schwarz des FRITZ!Fon MT-F weichen, die Form des Gehäuses stammt in fast allen Teilen von letzterem. Um Unterschiede zu entdecken, muss man schon sehr genau hinschauen. Denn dass das neue Telefon 2 mm breiter und 1 mm dicker als das MT-F ist, fällt sonst nicht auf. Etwas anders sieht es im Vergleich mit dem C4 aus: Hier können plus 5 mm in der Länge sowie minus 3 mm in der Dicke eher wahrgenommen werden.
Ob man die runde Form des C4 oder die etwas eckigere Form des C5 optisch bevorzugt, ist wie übliche eine Frage des eigenen Geschmacks. Ähnliches gilt für die Mischung aus matten und glänzenden Oberflächen. Die Verarbeitung des komplett aus Kunststoff bestehenden Gehäuses ist insgesamt gut. Das gilt auch für die Ladestation, die neu geformt ist. Das Telefon steht nun etwas aufrechter, was ein Umfallen unwahrscheinlicher macht und zudem weniger Platz kostet.
FRITZ!Fon C5 | FRITZ!Fon C4 | FRITZ!Fon MT-F | |
Display | 2,2 Zoll, 320 x 240 Pixel | ||
Telefoniefunktionen | Anklopfen, Rufumleitung, Halten, Makeln, Vermitteln, Dreierkonferenz, interne Gespräche, Freisprechen (Full Duplex), Kurzwahl, Rufnummernsparre, Rufnummernunterdrückung, CLIR | ||
Multimedia-Funktionen | Internet-Radio, Podcasts, E-Mail, Steuerung von Smart-Home-Geräten und UPnP-Media-Servern, Babyfon, Weckruf | ||
Bedienung | 22 Tasten plus Vier-Wege-Ring | 20 Tasten plus Vier-Wege-Ring | 22 Tasten plus Vier-Wege-Ring |
Standards | DECT-GAP, DECT-Eco, SIP (RFC 3261), HD-Telefonie (G.722) | ||
Anschlüsse | 3,5 mm Audio | ||
Akku | 750 mAh, Lithium-Ionen | ||
Maße | 150 x 48 x 15 mm | 145 x 48 x 18 mm | 150 x 50 x 14 mm |
Gewicht | 111 g | 115 g | 92 g |
Beim Blick auf die Ergonomie schneidet das neue Telefon aber etwas besser ab. Das liegt vor allem an der Form des Rahmens, der sich der Hand besser anpasst; das um 4 g - insgesamt sind es 111 g - geringere Gewicht spielt keine spürbare Rolle. Von Vorteil sind aber unter Umständen die zurückgekehrten seitlich platzierten Tasten für die Lautstärkeregulierung sowie die nun am oberen Ende untergebrachte Buchse für Headsets.
Keine Verschlechterung gegenüber dem C4 ist die fast 1:1 vom MT-F übernommene Tastatur. Zwar fallen die Zwischenräume zwischen den Tasten geringer aus, bei der Nutzung machte sich das aber nicht negativ bemerkbar. Abweichungen vom bekannten Layout gibt es lediglich beim Vier-Wege-Kreuz sowie der Menü-Taste direkt darüber. Die Beleuchtung der 20 Tasten auf der Front fällt hingegen wie gehabt gut aus, Druckpunkt und Hub überzeugen.
Aufmerksamen Betrachtern könnte der Annäherungssensor im Bereich des Frontlautsprechers auffallen. Dieser soll präziser als der im C4 eingesetzte Bewegungssensor erkennen, ob das Telefon am Ohr gehalten wird – und entsprechend das Display ein- und ausschalten.
Damit wären die technischen Unterschiede zwischen beiden Generationen auch abgearbeitet. Denn das Farb-Display des C5 entspricht mit 2,2 Zoll und 320 x 240 Pixeln dem des C4, den 750 mAh fassenden Akku kennt man ebenfalls schon.
Volle Leistung nur mit FRITZ!Box
Auch die Inbetriebnahme und Nutzung erfolgt unverändert. Da das FRITZ!Fon C5 dem DECT-Standard entspricht, kann es mit jeder entsprechenden Basisstation verwendet werden, die Koppelung erfolgt meist in weniger als ein oder zwei Minuten. Wie schon beim Vorgänger kann das volle Potential aber nur dann ausgeschöpft werden, wenn das C5 an einer FRITZ!Box betrieben wird. Andernfalls stehen nur die absoluten Grundfunktionen zur Verfügung, wie der probeweise Einsatz an einem Speedport Hybrid der Deutschen Telekom zeigt. Dessen internes Telefonbuch kann ebenso wenig genutzt werden wie die Internet-Funktionen oder die Liste der zuletzt gewählten Rufnummern. Aus dem vielseitigem Kommunikationswerkzeug wird dann ein schnödes Telefon.
Ganz anders sieht es aus, wenn die Basis von AVM stammt. Nicht nur, dass die Installation dann nochmals einfacher vonstattengeht, auch die Liste der verfügbaren Funktionen wird um ein vielfaches länger. Dazu gehören dann nicht nur die Standardpunkte wie Babyfon-Funktion und Weckruf, die man 2016 von einem Festnetztelefon erwarten darf, sondern auch die ganzen Extras wie die Wiedergabe von Internet-Radio, das Steuern von mit der FRITZ!Box verbundenen Smart-Home-Komponenten oder der Musikwiedergabe. Und natürlich können auch wieder RSS-Feeds empfangen sowie E-Mails gelesen und verschickt werden.
Damit man im Wust der Funktionen und Informationen nicht untergeht, kann die Hauptansicht wie schon beim Vorgänger in einem gewissen Umfang angepasst werden. Dennoch erfordert es etwas Einarbeitungszeit, die sich aber lohnt - wenn man denn wirklich viele oder gar alle Funktionen nutzt. Gerade das Zusammenspiel mit Smart Home macht das C5 zu einem Allrounder, leider ist die Zahl der unterstützten Komponenten - AVM setzt auf DECT-ULE - noch sehr überschaubar: Erhältlich sind leidglich ein Heizkörperthermostat sowie eine schaltbare Steckdose. Ebenfalls nur im Betrieb mit einer FRITZ!Box können Software-Updates installiert werden. Schon in der Vergangenheit hat AVM so mehrfach Funktionen nachgereicht oder Fehler beseitigt.