TEST

Daydream View ausprobiert

Googles Cardboard entwächst den Kinderschuhen - Noch sehr begrenztes VR-Angebot

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Zum Start der Daydream View ist das Angebot innerhalb der Daydram-App noch sehr überschaubar. Neben den Google-eigenen Diensten gibt es lediglich noch ein Dutzend anderer Spiele und Anwendungen. Über Googles Street View kann der Nutzer unter anderem durch Schloss Versailles schlendern, das Taj Mahal besuchen, die Schweizer Alpen besteigen oder aber die Galapagos-Inseln erkunden und ausgewählte Wolkenkratzer bestaunen. Die Daten stammen direkt aus Google Street View, wurden allerdings dahingehend aufbereitet, dass sie in 360 ° konsumiert werden können – eine schnelle Internet-Verbindung vorausgesetzt. In der YouTube-App findet sich der Spieler in einem Kino wieder, über dessen Leinwand er jeden beliebigen Clip der Videoplattform anschauen kann. Das Besondere dabei: 360-°-Videos können auch hier in kompletter Rundumsicht angesehen werden. Wie gut das funktioniert, hängt allerdings von der Videoqualität ab – häufig wirken die Bilder verwaschen.

In „Wonder Glade“ steuert der Spieler ein junges Mädchen durch einen Freizeitpark und ist stets auf der Suche nach wertvollen Tickets, die ihm nicht nur den Zutritt zu neuen Minispielen ermöglichen, sondern auch neue Sammelgegenstände freispielen lassen. In den Minispielen tritt er beispielsweise im Minigolf gegen den Computer an, muss Lavabälle zu wertvollen Edelsteinen zerhacken oder per Feuerlöscher ausbrechende Brände an Hochhäusern löschen. „Wonder Glade“ wird aktuell kostenlos im Play Store bzw. in der Daydream-App angeboten.

In „Mekorama VR“ muss der Spieler hingegen einen namenlosen Roboter in einer dreidimensionalen Welt zum Level-Ausgang an einen roten Punkt begleiten. Die Welt besteht aus vielen kleinen Würfeln ähnlich wie in Minecraft, die sich teilweise in der Welt verschieben lassen. Der Spieler hat dabei die Karte vor sich, kann diese um 360 ° drehen oder den Blickwinkel auf die eben diese verändern. Per Fingerzeig über den Controller weist er den Roboter an, an die gewünschte Stelle zu laufen. Sofern möglich – denn um das Ziel zu erreichen muss der Roboter teils mehrere Hindernisse überwinden. Hierfür werden Brücken verschoben oder Aufzüge nach oben geschoben. Für „Mekorama VR“ werden derzeit 0,99 Euro ausgerufen.

Mit einem Preis von 5,99 Euro etwas teurer ist „Hunters Gate“. Dafür geht es darin deutlich aktionreicher zu. Dabei handelt es sich um einen klassischen Shooter, in dem der Spieler wahlweise als Forge, einem Revolverheld, oder als Payne, einem Magier, gegen finstere Dämonen antritt. Letztere laufen ihm nicht nur noch auf zwei Beinen über den Weg, sondern treten auch in der Luft an. Gesteuert wird die Spielfigur per Touchpad, per Fingerzeig wird geschossen bzw. gezaubert. „Hunters Gate“ bietet sogar einen co-op-Modus an, über den mehrere Spieler gleichzeitig die Stadt befreien können.

Mithilfe des „Sternatlas VR“ kann man mit der Daydream View das Sternsystem erkunden. Sonne, Mond, Erde und andere Planeten können bereist und erkundet werden – und werden dabei natürlich in Abhängig ihrer Größe und Entfernung zueinander realistisch im virtuellen Raum dargestellt. In „Tastemades“ kann sich der Spieler bekochen lassen und so vielleicht noch etwas dazulernen. Die App ist quasi das „Chefkoch.de“ für die virtuelle Welt. Aktuelle Artikel von Buzzfed und dem Wall Street Journal können ähnlich wie in der YouTube-App konsumiert werden – englische Sprachkenntnisse jedoch vorausgesetzt. Ansonsten lassen sich bekannte Gemälde wichtiger Künstler in „Google Arts and Culture“ bestaunen. In „Rhomaleosaurus“ appelliert man auf spektakuläre Weise an das Gewissen des Daydream-View-Trägers, die eigene Umwelt doch zu schützen.

In den kommenden Wochen und Monaten aber sollen weitere Spiele und Anwendungen für Daydream erscheinen. Zahlreiche Titel, darunter sogar von Ubisoft, wurden bereits schon angekündigt.