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Sharkoon Skiller SGS3 im Test - schmal geschnitten, gut gepolstert - Einstellmöglichkeiten und Sitzkomfort

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Einstellmöglichkeiten

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Die Optik spielt bei vielen Anwendern sicherlich eine, wenn nicht die entscheidende Rolle beim Kauf eines Schreibtischstuhls – das sollte sie aber nicht. Wer viel am Rechner sitzt, oder beispielsweise im Home-Office ganztägig am Rechner sitzt, für den ist die Ergonomie das „A und O“ beim Kauf eines Schreibtischstuhls. Da aber nun einmal jeder Anwender einen anderen Körperbau besitzt und darüber hinaus auch noch andere Vorlieben bzgl. eines bequemen Sitzens hat, muss ein Stuhl möglichst vielfältig anpassbar sein. Eine Vorgabe, die Sharkoon an zahlreichen Stellen umgesetzt hat.

Analog zu Corsair setzt auch Sharkoon auf eine Gasdruckfeder Klasse 4. Das ist gleichbedeutend mit einem maximal zulässigen Gewicht von 120 kg und entspricht aktuell dem Standard bei Gaming-Chairs. Die Einstellung der Sitzhöhe erfolgt über einen Hebel auf der Unterseite des Stuhls, im Bereich der Armlehne. Der Hebel ist recht gut zu erreichen und gut auslösbar. Die maximale Sitzhöhe liegt bei 55 cm, während sich die minimale Sitzhöhe bei 48,5 cm befindet. Das ist ein ausreichend großer Einstellbereich, damit es keine Einschränkungen für Nutzergruppen gibt.

Die Armlehnen sind ebenfalls wichtig, damit der Anwender über einen langen Zeitraum bequem am Schreibtisch sitzen kann. Sharkoon setzt auf eine 4-Wege-Verstellung, mit der es problemlos möglich sein sollte, eine bequeme Position zu finden. Die Höhe kann in einem Bereich von 10 cm angepasst werden. Darüber hinaus können die Länge, Drehung und seitliche Position angepasst werden. Jetzt müsste die Oberfläche nur noch besser gepolstert werden.

Über einen Hebel auf der rechten Seite kann die Recliner-Funktion genutzt werden. Es besteht die Möglichkeit den Skiller SGS3 in einem Bereich von 90-160° zu kippen. Zusätzlich kann die Sitzfläche um 14° geneigt werden - bei Corsair waren es 10°. Der Widerstand kann über ein Drehrad auf der Unterseite eingestellt werden.

Wichtig ist es an dieser Stelle zu beachten, dass der Skiller SGS3 nicht über eine Synchronmechanik verfügt: Die Sitzfläche befindet sich immer in dem voreingestellten Winkel zum Rückteil und wird nicht automatisch angepasst, wie es viele hochwertige Bürostühle heutzutage bieten. Es ist schade, dass Corsair trotz des aufgerufenen Preises auf eine entsprechende Funktion verzichtet, da es für die Rückenmuskulatur besonders wichtig ist, dass in diesem Bereich eine möglichst freie Bewegung ermöglicht wird.

Zwei Dinge gehören aktuell gefühlt zur Standard-Ausstattung eines jeden Gaming-Chair: ein Nackenkissen und ein Rückenkissen. Letzteres hat die Aufgabe, die Lumbalstütze zu ersetzen, die leider beim Sharkoon Skiller SGS3 nicht in die Rückenlehne integriert ist, wie es eigentlich die wünschenswertes Lösung wäre. Denn nur über eine in der Hohe und Tiefe verstellbare Stütze kann der Rücken ideal unterstützt werden. Das von Sharkoon beigelegt Kissen erfüllt diesen Zweck nur bedingt. Zum einen kann die "Intensität" nicht verstellt werden - das Kissen ist immer gleich dick. Von daher gilt: Entweder es passt oder es stört. Darüber hinaus wird das Kissen lediglich mit zwei Gurten befestigt - ein Verrutschen ist so vorprogrammiert.

Das Nackenkissen wiederum kann angenehm sein. Auch hier gilt am Ende aber wieder: Es kann gefallen, muss aber nicht.

Praxistest – der Sitzkomfort

Viel haben wir bislang über den Sharkoon Skiller SGS3 geschrieben. Am Ende zählt aber natürlich nur eine Sache: Wie gut sitzt es sich auf dem Stuhl? Als Vergleich werden wir den Corsair T1 Race heranziehen.

An dieser Stelle sei allerdings darauf hingewiesen, dass der gefühlte Sitzkomfort eine sehr persönliche Wahrnehmung ist. Was dem einen passt, kann den zweiten merklich stören. Daher gilt: Bei unseren Beschreibungen handelt es sich um subjektive Erfahrungen.

Wie gut ein Stuhl ist, hängt am Ende von diversen Faktoren ab, gerade vielfältige Einstellmöglichkeiten sind aber besonders wichtig, denn nur so kann gewährleistet werden, dass über einen langen Zeitraum ein bequemer Sitzkomfort geboten wird. Dank angemessen dimensionierter Einstellmöglichkeiten gelang es schnell, eine bequeme Sitzposition zu finden - und das trotz der Größe des Testers von 195 cm.

Auf den ersten Blick sehen sich Corsair T1 Race und Sharkoon Skiller SGS3 sehr ähnlich in der grundlegenden Form. Während des Tests mussten wir feststellen, dass es sich doch recht unterschiedlich auf beiden sitzt. Die Sitzfläche ist bei beiden angenehm tief, sodass auch große Nutzer keine Probleme bekommen. Gleichzeitig ist die Polsterung auch bei Sharkoons Stuhl sehr angenehm - nicht zu fest, nicht zu weich. Bei der Rückenlehne gibt es hingegen größere Unterschiede. Sharkoons Lehne ist im unteren Bereich deutlich weiter ausgestellt, sodass der Rücken schon etwas besser unterstützt wird, als beim T1 Race. Im täglichen Einsatz empfanden wir dies als sehr angenehm. Die beiliegenden Kissen werden so überflüssig.

Gleichzeitig erweist sich der Skiller-Chair als deutlich schmaler geschnitten. Die Seitenwangen vermitteln deutlich mehr Halt. Was beim Sportwagen praktisch sein kann, ist beim Bürostuhl etwas zu viel des Guten, denn allzu viel Spielraum wird bei der Position nicht geboten.

Zudem gehen wir davon aus, dass sich dieser Effekt im Sommer weiter verstärkt, denn das Material ist, wie bereits erwähnt, nicht sonderlich atmungsaktiv. 

Weniger gut gefällt erneut, dass es auf eine synchrone Kippmechanik verzichtet wird. Im Gegenzug spricht die Neigungsverstellung aber sehr feinfühlig an. Darüber hinaus konnten die Armlehnen größtenteils gefallen, denn wer hier keine passende Position findet, hat schlichtweg nicht lange genug gesucht. Nur etwas besser gepolstert könnten sie sein.

Quellen und weitere Links

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