Werbung
Die Hardwareseite des Kindle Paperwhite Kids kann absolut überzeugen. Kinder erhalten hier nicht ein technisch abgespecktes Produkt, sondern einen vollwertigen Kindle Paperwhite der aktuellen Generation. Und den hat Amazon noch einmal weiter verbessern können. Punkte wie das größere Display mit schmalerem Rahmen, die kürzere Umblätterzeit, die homogenere Beleuchtung mit regelbarer Farbtemperatur, der USB-Typ-C-Anschluss mit Schnelllade-Unterstützung oder die längere Akkulaufzeit sind für sich genommen zwar behutsame Weiterentwicklungen, machen den aktuellen Kindle Paperwhite in Summe aber zu einem besseren Gerät als die Vorgänger.
Eltern, die Zweifel am sorgsamen Umgang ihrer Sprösslinge mit dem Gerät haben, werden bei der Kids-Variante sowohl durch die mitgelieferte Hülle als auch durch die längere Garantie etwas beruhigt. Die Hülle umschließt den eBook-Reader schützend und steht in drei unterschiedlichen Designs zur Auswahl. Die beiden Motivvarianten zeigen sich kindgerecht gestaltet.
Ob der Kindle Paperwhite Kids ein attraktives Angebot ist, hängt aber auch entscheidend davon ab, wie man die Inhalte des 1-Jahres-Amazon-Kids+-Abos und das Abo-Modell als solches bewertet. Das Abo umfasst eigentlich Bücher, Spiele, Audible Hörbücher und Hörspiele sowie Videos und Lern-Apps. Am eBook-Reader nutzbar sind aber vor allem die Bücher und mit einem zusätzlichen Bluetooth-Kopfhörer oder -Lautsprecher die Hörbücher/Hörspiele. Die Nutzung der anderen Inhalte setzt andere Geräte (Fire-Tablet und Fire TV bzw. Android-, iOS- oder Chrome-OS-Geräte) voraus.
Das Buchangebot soll "Tausende" von Kinderbüchern umfassen. Nach unseren Eindrücken stößt man bei der gezielten Suche nach einzelnen Titeln aber schnell auf große und durchaus ernüchternde Lücken im Angebot. Von den zufällig herausgegriffenen Kinderbüchern im Foto oben konnten wir z.B. nur etwa die Hälfte im Amazon-Kids+-Abo finden - und zum Teil noch nicht einmal den konkreten Titel, sondern nur Titel der gleichen Serie. Bei den beliebten "Bitte nicht öffnen"-Büchern von Charlotte Habersack ist so zwar Bitte nicht öffnen 1: Bissig! verfügbar, die fünf weiteren Bände sind aber nicht Teil des Abos und müssten separat als eBook gekauft werden. Das Buchangebot im Abo eignet sich damit eher für Leser, die einfach munter in die vorhandenen Titel hineinlesen und die weniger gezielt nach bestimmten Büchern suchen. Nach Ablauf des kostenlosen Nutzungszeitraums fallen Kosten an - wer die vermeiden will, der muss das Abo rechtzeitig kündigen. Die Kündigung ist laut Amazon jederzeit möglich.
Als günstigere Alternative zum Kindle Paperwhite Kids bietet Amazon selbst den Kindle Kids an. Dieses Angebot kombiniert für 109,99 Euro einen regulären Kindle (10. Generation) mit einer kindgerechte Hülle und auch wiederum einem Jahr Amazon Kids+. Bei diesem eBook-Reader müssen vor allem Abstriche beim Display gemacht werden. Es ist kleiner (6 statt 6,8 Zoll), hat eine geringere Pixeldichte (167 statt 300 ppi) und eine einfachere Beleuchtung (vier statt 17 LEDs, keine Anpassung der Farbtemperatur, kein Lichtsensor für automatische Anpassung). Der Kindle Kids ist zudem nicht wasserfest.
Insgesamt kann Amazon mit dem Kindle Paperwhite Kids (und damit letztlich auch mit dem regulären Kindle Paperwhite) einen überzeugenden und sinnvoll weiterentwickelten eBook-Reader bieten. Nicht ganz so überzeugt sind wir vom recht lückenhaften Amazon-Kids+-Angebot. Weil das 1-Jahres-Abo ohne Aufpreis Teil des Angebots ist, bietet es aber allemal einen klaren Mehrwert.
Amazon Kindle Paperwhite Kids | ||
Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Nicht verfügbar |
Amazon Kindle Paperwhite Kids |