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Jedes Gerät, das ein Hersteller vorstellt, sollte im besten Fall sogenannte Unique Selling Points besitzen. Nokia will auf Nummer sicher gehen und hat gleich mehrere Kaufanreize geschaffen. Das Wichtigste dürfte die PureView-Kamera sein, auf die wir aber erst im Kamera-Review genauer eingehen wollen.
Puremotion HD+ Display
Puremotion HD+ nennt Nokia die Zusammenfassung einzelner Features zum "besten" Smartphone-Display. Dazu gehört unter anderem, dass man nun auf ein IPS-Panel mit einer Auflösung von 1280 x 768 px ("HD+", 332 ppi) im Format 15:9 setzt. Das hat unter anderem den Vorteil, dass alle Windows Phone 7 Apps im Vollbild und ohne schwarze Balken laufen, da das von HTC genutzte 16:9-Format erst mit Windows Phone 8 eingeführt wurde.
Weiterhin versucht man mit den üblichen hohen Blickwinkeln der IPS-Technik sowie mit einer auf 60 fps erhöhten Displaywiederholrate zu glänzen. Letztere soll dafür sorgen, weniger Schlieren bei der Bedienung wahrzunehmen. Mit der Clearblack-Technologie sollen die Schwarzwerte des Displays verbessert werden. Während wir die Funktion der genannten Features bei unserem Test alle nachvollziehen konnten, enttäuscht uns die Clearblack-Technologie etwas. Man erkennt - anders als bei guten AMOLED-Screens wie beim Lumia 900 - trotz der Technik einen deutlichen Unterschied zwischen Displayrand und dem Schwarz des Displays.
Zur Puremotion-Featureliste gehören auch Supersensitive Touch und der Outdoormodus, auf die wir im weiteren ebenfalls noch eingehen. Alle Informationen hat Nokia auch nochmal in einem Datenblatt zu Puremotion bereitgestellt.
Super Sensitive Touch
Ebenfalls zur Puremotion-Technik gehörend ist Supersensitive-Touch. Der "Zauber", bei dem man das Display auch mit Handschuhen bedienen kann, ist eigentlich keiner, sondern einfach eine Technik des Touch-Spezialisten Synaptics. Diese haben mit der Serie 3 der ClearPad-Technologie eine Touchscreen-Technik im Angebot, die genau diese Features bereitstellt. Kurz und knapp: Das Lumia 920 lässt sich so mit vielerlei Dingen bedienen: Handschuhe (sofern nicht zu dick), Bierflaschen, Kulis, Schlüssel, CDs - vieles geht.
Doch es gibt auch Probleme: Mit den im Test verwendeten Handschuhen, die am Finger noch eine etwas dickere Naht besaßen, ließ sich das Lumia nicht immer zuverlässig bedienen - mit etwas "feineren" Handschuhen war dies jedoch kein Problem mehr. Wer mehr über die Technik erfahren möchte, kann dies direkt bei Synaptics in Video- und Textform oder in Nokias Puremotion-Datenblatt.
High-Luminance-Mode
Durch den Helligkeitssensor soll das Lumia 920 erkennen, wenn es sich im Sonnenlicht befindet, und eine zurückgehaltene Helligkeits-Reserve bereitstellen. Es ist das laut Nokia hellste WXGA-Display in einem Smartphone, wodurch auch im Außeneinsatz noch deutlich mehr Details auf dem Display erkennbar sein sollen, als bei der Konkurrenz. Das funktioniert zum einen wie schon gesagt durch Helligkeitsreserven, zum anderen aber auch durch die Anpassung des Kontrasts. Praktisch: Einstellungen sind nicht nötig, das Lumia erledigt alles von alleine.
Doch funktioniert das? In den trüben Herbsttagen lässt sich das natürlich nicht sonderlich gut nachvollziehen, wenn man das Feature aber mit einer recht hellen Lampe testet, merkt man schon, dass das Lumia 920 besser ablesbar ist als die Konkurrenz - dennoch sollte man hier keine Wunder erwarten.
Wireless Charging
Nachdem Palm mit dem Pre und seinem Touchstone schon im Bereich Wireless Charging vorgeprescht ist (und dieser auch mit dem Lumia 920 funktioniert), versucht nun auch Nokia die Technik voranzutreiben. Man hat sich für den Standard Qi entschieden, auf den auch Samsung mit Galaxy S3 und Galaxy Note 2 setzt, wobei es hier noch kein entsprechendes Zubehör von Samsung gibt.
Nokia hat gleich mehrere Partner: unter anderem Cafes und Flughafen-Lounges in den USA sowie den Sound-Spezialisten JBL und Fatboy (Wireless Charging Pillow). Für den Hausgebrauch bringt man eine Ladeplatte und einen Ladeständer, letzterer kommt noch mit NFC-Tag. Aufgrund fehlender Testmuster konnten wir die Funktion bislang nicht testen. Doch was hat man an handelsüblichen Induktions-Gadgets zuhause? Genau, einen Herd - und ob man das Gerät damit laden kann, seht ihr im Video oben (selbst wenn es funktionieren sollte, bitte NICHT nachmachen).
Keramik-Elemente
Richtig gelesen - Nokia setzt auf Keramik. Und zwar an gleich mehreren Stellen: die Umrandung der Kamera ist aus Keramik, Kamera- und Powerbutton sowie Lautstärkewippe bestehen ebenfalls aus dem Material, das gerüchteweise bei Apple schon mehrfach als Gehäusematerial eingesetzt werden sollte, bislang aber nie wurde. Nokia scheint nun die ersten Schritte im Mobiltelefon-Bereich zu machen und verspricht weniger Kratzer als noch auf den Buttons des Lumia 900. Das konnten wir während unserer kurzen Testphase bislang weder bestätigen noch widerlegen.