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Samsung Galaxy S4 - das 'Natürliche' (Teil 1/3)

Portrait des Authors


Samsung ist zurück. Nachdem mit dem Sony Xperia Z (zum Test) und dem HTC One schon die beiden Konkurrenz-High-End-Geräte auf dem Markt verfügbar sind, hat Samsung nachgelegt. Das Galaxy S4 soll an den immensen Erfolg des Galaxy S3 (zum Test) anknüpfen - mit besserer Hardware und noch mehr intelligenten Features sowie einer Reihe neuer Sensoren. Samsung möchte das Smartphone noch weiter in unseren Alltag integrieren. Ob das durchweg gelingt oder ob grobe Schnitzer das S4 daran hindern, wieder die Android-Krone zu tragen, wollen wir in unserem ausführlichen Testbericht klären.

Wir bedanken uns bei 'getgoods.de' für die schnelle und problemlose Bereitstellung des Testsamples.

Wie üblich für unsere High-End-Tests wird unser Bericht geteilt erscheinen. Im ersten Teil behandeln wir das Smartphone allgemein inklusive des Displays sowie der Akkulaufzeit, während wir in Teil 2 des Berichts die Kamera ausführlich vorstellen, testen und mit dem aktuellen Kamera-König Nokia Lumia 920 (zum Test) vergleichen. Teil 3 wird sich um die Software-Features drehen, wobei wir in diesem Teil auch zu einem abschließenden Fazit kommen werden.

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Varianten

Das Galaxy S4 kommt natürlich auch wieder in verschiedenen Varianten - die Farbvarianten beschränken sich aktuell auf "Black Mist" und "White Frost", weitere werden sicherlich (wie schon beim Galaxy S3) im Laufe der Zeit folgen. Beim internen Speicher kann zwischen 16, 32 und 64 GB gewählt werden. Aufgrund der fehlenden App2SD-Funktion werden trotz microSD-Slot alle Apps sowie deren Daten auf dem internen Speicher abgelegt - bei der 16-GB-Version stehen nach Auslieferung lediglich 9 GB zur Verfügung.

Einige große Spiele sowie die Navigation können das Gerät somit schnell füllen. Wer keine Lust auf Basteleien und Root-Zugriff hat, sollte also lieber direkt zur 32 oder 64 GB Variante greifen. In Kombination mit einer microSD-Karte hätte man somit bei der größten Variante insgesamt max. 128 GB Speicherplatz. Gerüchteweise soll noch im Juli eine metallisch-orangene Outdoor-Variante des S4 als S4 Active auf den Markt kommen.

 

Optik, Haptik, Hardware

Das Galaxy S4 kommt in einer pseudo-umweltfreundlichen Verpackung in Holzoptik, die mit Soja-Tinte bedruckt und zu 100% recyclebar ist. Durchaus eine nette Idee; die vielen Plastik-Folien und Verpackungen innerhalb der Box hätte man in diesem Zuge jedoch ebenfalls noch entfernen können. In der Box befindet sich dann das Übliche: Das Galaxy S4 selbst, ein Akku, Kopfhörer und Ear-Plugs, Ladegerät und microUSB-Kabel sowie einige Anleitungen. Das Gerät selbst - wir haben die weiße Variante im Test - erinnert stark an das Galaxy S3. Beeindruckend: bei der Konstruktion des neuen S4 hat man die Maße gegenüber dem S3 sogar noch etwas verringern können, obwohl die Hardware deutlich stärker geworden ist, ein größerer Akku verbaut wurde und das Display in der Diagonale um fast 0,2-Zoll gewachsen ist. Ebenfalls fast identisch geblieben ist das Gewicht: mit 130 Gramm ist das S4 sogar 3 Gramm leichter als sein Vorgänger in der LTE-Variante. 

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Hier kann man den Ingenieuren bei Samsung definitiv gute Arbeit attestieren - der Trend zu großen Displays ist nicht jedermanns Sache und gerade bei 5-Zoll-Geräten fängt oftmals eine Schmerzgrenze an, bei der viele Käufer dankend abwinken. Wenn jedoch das Gerät insgesamt nicht größer ist als der schon sehr beliebte Vorgänger, sollte dieser Punkt nicht zu Problemen führen. 

Das S4 selbst ist im Gegensatz zum Vorgänger natürlich - wie es sich für ein High-End-Gerät gehört - mit deutlich besserer, fast übertrieben starker Hardware ausgestattet worden. In Deutschland müssen wir aktuell zwar "lediglich" mit dem Qualcomm Snapdragon 600, einem Quad-Core-Prozessor mit 4 x 1,9 GHz, vorlieb nehmen (in anderen Regionen ist teils ein Prozessor mit 8 Kernen verbaut) - dessen Leistungsfähigkeit ist jedoch so überragend, dass ein noch schnellerer Prozessor lediglich mehr Strom verbrauchen, jedoch keinesfalls die gefühlte Geschwindigkeit erhöhen würde.

Auch die weitere Ausstattung kann überzeugen: eine 13 MP Kamera (die in Teil 2 unseres Tests noch beweisen muss, dass sie gute Fotos macht), 2 GB an Arbeitsspeicher, ein Full-HD-Super-AMOLED-Display mit 4,99-Zoll und wahnwitzigen 441 ppi sowie ein gut dimensionierter 2600 mAh Akku bilden die Grundlage des neuen High-End-Boliden.

Prozessor 4 x 1,9 GHz (Qualcomm Snapdragon 600)
Display & Auflösung 4,99-Zoll SuperAMOLED; 1920 x 1080 px (441 ppi)
Akku 2600 mAh, entnehmbar
Kamera (sekundär) 2,1 MP
Kamera (primär)

13 MP, LED-Blitz, Autofokus

int. Speicher 16 GB (9 GB verfügbar), microSD-Slot
Maße / Gewicht 130g; 136,6 x 68,8 x 7,9 mm
Die Übersicht aller Features befindet sich auf der letzten Seite des Testberichts.

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Der Rundgang um das Gerät offenbart die klassischen Buttons wie Power (rechte obere Seite) und Lautstärke (linke obere Seite) sowie den 3,5-mm-Klinke- (Oberseite) und microUSB-MHL-Anschluss (Unterseite). Erstere hätten bei gegebener Größe jedoch etwas weiter unterhalb positioniert werden können. Bediener mit großen Händen werden hier zwar keine Schwierigkeiten bekommen, alle anderen werden aber wohl zum umgreifen gezwungen. An der Oberseite befindet sich neben einem Noise-Cancellation-Mikrofon noch ein Infrarot-Sender, die Unterseite wird ebenfalls durch ein Mikrofon ergänzt.

Vorder- und Rückseite bieten wieder Standardkost. Von Samsung gewöhnt, kommt auch das S4 mit einem physischen Home-Button auf der Vorderseite. Diese wird im Vergleich zum Vorgänger noch mehr vom Display dominiert. Auf der Rückseite finden sich Lautsprecher und Kamera mit LED-Blitz. Letztere steht leicht hervor, sodass das S4 nicht Plan auf dem Tisch aufliegt - bleibt zu hoffen, dass Samsung hier auf ein sehr kratzfestes Kamera-Glas gesetzt hat.

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Die beste Hardware nutzt jedoch nichts, wenn das Äußere nicht stimmt. Die Punkte Verarbeitung und Haptik sowie natürlich Optik wurden schon beim S3 heiß diskutiert. Während Apple, Sony und HTC auf hochwertigere Materialien wie Aluminium oder Glas setzen, hält Samsung weiter am Kunststoff fest. Dadurch ist das Gerät weniger anfällig für Sturz-Schäden und insgesamt gute 10 Prozent leichter als die Konkurrenz. Wer den Kunststoff des Galaxy S3 in Ordnung fand, wird auch mit dem S4 zurechtkommen. Eine neue Strukturierung gibt dem S4 ein (unserer Meinung nach) hochwertigeres Aussehen, die Haptik hingegen wurde nicht bemerkenswert verbessert.

Das soll nicht bedeuten, dass sich das S4 billig anfühlt - ganz im Gegenteil. Die Verarbeitung ist tadellos; durch die runden Formen liegt das Gerät gut in der Hand. Dennoch ist nicht abzustreiten, dass die Konkurrenzprodukte einfach hochwertigere Materialien einsetzen und hier einfach mehr Plus-Punkte sammeln können. 

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Ergonomie / Handhabung

Bei 5-Zoll wird man wohl belächelt, wenn man von Ergonomie spricht. Einhandbedienung wird für die wenigsten ein Thema sein, dennoch wollen wir auch hier darauf hinweisen, dass das S4 kleiner ist als sein Vorgänger (und kleiner als seine Konkurrenz, ausgenommen dem iPhone 5) und lediglich die Display-Fläche zugenommen hat. Um als Rechtshänder an die obere linke Ecke zu gelangen, ist selbst bei großen Händen umgreifen angesagt. Insgesamt jedoch lässt sich das S4 erstaunlich gut bedienen.

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Unsere errechneten Werte attestieren dem High-End-Boliden ebenfalls solide Ergebnisse. Die Display-Ausnutzung (Verhältnis Displaygröße zu Frontfläche) kann das S4 eindeutig für sich entscheiden. Mit 71,5 Prozent der genutzten Fläche setzt es sich sogar vor unseren aktuellen Spitzenreiter, das nur unwesentlich größere Sony Xperia Z, das zwar ebenfalls mit einem 5-Zoll-Display kommt, durch die etwas größeren Maße jedoch nur auf 69,1 Prozent Ausnutzung kommt. Mit 1,73 g/cm³ liegt es auch in der Gewichts-Verhältnis-Liga vor dem Xperia Z und insgesamt im Mittelfeld. Deutlich leichter sind lediglich entweder Budget-Telefone oder Phablets.