Immer wieder hört man: Kompaktkameras sind tot, denn die verbauten Kameras in aktuellen Top-Smartphones sind ihnen ebenbürtig, wenn nicht sogar besser. Ein Vorteil der Smartphone-Knipsen liegt auf der Hand: Sie sind leicht, klein und - da gleichzeitig auch Telefon - immer dabei. Zudem lassen sie sich wunderbar mit neuen Apps erweitern und die damit entstandenen Fotos landen schnell und unkompliziert auf Flickr, in der eigenen Cloud oder natürlich auf Facebook und Google+. Wir haben uns Sonys Xperia Z1 und LGs G2 geschnappt und gegen Samsungs Systemkamera NX1000 antreten lassen.
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Da aktuelle Flaggschiffe gut und gerne (zum Release) um die 600 Euro kosten, die Leistung von vielen Nutzern aber kaum gebraucht wird, ist der Vergleich mit einer Systemkamera, die ab etwa 270 Euro anfängt, gerechtfertigt. Denn für die restlichen 300+ Euro gibt es durchaus mehr als nur brauchbare Smartphones, die ebenfalls mit guten Kameras ausgestattet sind. Da wären z.B. das Nokia Lumia 920, Samsung Ativ S oder im Android-Lager das Sony acro S zu nennen. Das Blackberry Z10 ist zwar ebenfalls für rund 300 Euro zu erstehen, konnte in unserem Test bei den Kamera-Ergebnissen aber so gar nicht punkten.
Verwendete Hardware
Die verwendete Hardware ist schnell aufgezählt. Da wären: ein LG G2, das aktuell schon um etwa 500 Euro gehandelt wird. Ein Sony Xperia Z1, das bislang noch bei mehr als 600 Euro vorbestellbar ist, sowie eine Samsung NX1000 Systemkamera für rund 270 Euro (Kit mit 20-50 mm Objektiv). Da die NX1000 auch einige Social-Media-Anbindungen, Effekte und integriertes WiFi mitbringt, ist ein Vergleich zu den aktuellen Smartphones gar nicht so abwegig. Eines vorweg: die einzige Kamera im Test mit einem OIS ist die des G2 - ob dies bei Low-Light-Shots wirklich die ersehnten besseren Ergebnisse bringt, werden wir natürlich ebenfalls erörtern.
Während LG extrem zurückhaltend mit Informationen über die Kamera ist, ist Sony mit Specs und Marketing-Aussagen nur wenig zurückhaltend. Dass die Samsung NX1000 natürlich ebenfalls mit Spezifikationen glänzen möchte, ist bei einem Produkt, das eigentlich nur aus der Kamera besteht, natürlich verständlich.
Die Automatik ist überlegen?
Wir haben diesen Praxistest ausschließlich mit der Automatik-Funktion durchgeführt. Der einfache Grund dafür: der größte Teil der Käufer nutzt das Smartphone als einfache Point-and-Shoot-Kamera. Schnappschüsse sollen damit entstehen, die man mit einer DSLR und viel Equipment häufig aus einfachen Zeitgründen nicht hinbekommt. Dass dabei die Qualität natürlich möglichst perfekt sein soll, liegt auf der Hand.
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Sony ist sich seiner Sache sehr sicher und nennt die Automatik-Funktion gleich "Überlegene Automatik", während Samsung den dezenteren Namen "Smart-Modus" nutzt. LG nennt das ganze Unterfangen "Intelligente Automatik". Im Endeffekt sind es bei allen drei lediglich die Automatik-Modi, in denen die meisten Kunden fotografieren. Wie sich die Geräte in diesem Modus schlagen, wollen wir auf den nächsten Seiten anhand einiger realer Testfotos herausfinden - und verzichten dabei auf besondere Messungen oder ähnliches. Denn was zählt, ist das rein subjektive Ergebnis, das keine Messung so gut wiedergeben kann. Gefällt das Foto? Dann sind die Messwerte (ob gut oder schlecht) weitestgehend irrelevant.