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Samsung Galaxy Note 3 im Test - Vergleich mit Note 2

Akku, Kamera, Software

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Der Umstieg vom Galaxy Note 2

Note 2 Besitzer werden sich die übliche Frage bei der Vorstellung eines Nachfolgers stellen. Lohnt der Umstieg? Auf der vorherigen Seite haben wir das "Alte" schon in puncto Verarbeitung und Haptik mit dem Neuling verglichen. Kaufentscheidend sind aber auch andere Punkte, die wir im Folgenden genauer beleuchten wollen. Kamera, Akkulaufzeit und der eigentlich wichtigste Bestandteil der Note-Serie, der S-Pen, wurden von uns auf Herz und Nieren getestet.

 

S-Pen & mehr: Alt gegen Neu

Der S-Pen ist zentraler Bestandteil der Note-Serie. Ohne ihn wären die Note-Geräte lediglich übergroße Smartphones. Der Stift selbst wurde beim Geräte-Update nur unwesentlich verändert. Durch das eckigere Smartphone ist auch der Stift etwas kantiger geworden. Anders als beim Gerät selbst trägt das aber nicht unbedingt zum Komfort bei. Hier hat der Note 2 Stift leicht die Nase vorn. Dafür hat man die Spitze des S-Pen beim Note 3 überarbeitet. Diese sitzt nun fester im Gehäuse und "klackert" nicht mehr, wie es noch beim Note 2 der Fall war. Das hinterlässt einen hochwertigeren Eindruck, auch wenn der Stift des Note 2 durch seine halbrunde Form etwas angenehmer war.

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Die Features hingegen sind beim Note 3 absolut überlegen und wurden fast alle überarbeitet. Mit Air Command hält eine Funktion einzug, die die komplizierten Stift-Gesten des Note 2 vollständig ersetzen. ActionMemo erweitert die Popup-Notes und mit Scrapbook erhält das Note 3 eine völlig neue Applikation, in der verschiedenste Datentypen (Bilder, Notizen, Videos, Internet-Snippets) unter Zuhilfenahme des Stifts abgelegt werden können. Mit dem S Finder lassen sich alle Notizen oder auch andere Dateien schnell wiederfinden und das verbesserte S Note erlaubt es, die gemachten Notizen mit Evernote oder einem Samsung Account zu teilen. Richtig praktisch: Ab sofort können auch die kapazitiven Buttons mittels S-Pen bedient werden.

Alle neuen Software-Features haben wir auf der nächsten Seite genauer erklärt und getestet. Welche davon auf das Note 2 kommen, das ebenfalls ein Android 4.3 Update bekommen soll, ist bislang nicht klar. Zumindest Air Command wäre aber ein Feature, das ohne größeren Aufwand auch auf dem "alten" Gerät laufen sollte.

 

Akkulaufzeit im Vergleich

Die Akkulaufzeit fiel beim Note 2 mit ordentlichen 10:31 Stunden im 720p-Videoloop bei einer Displayhelligkeit von ca. 200 cd/m² schon großzügig aus. Mit nur 100 mAh Mehrkapazität versucht Samsung das größere, höher auflösende Display, die neuen Features und die verbesserte Hardware zu ähnlich langen Laufzeiten zu bewegen. Erstaunlicherweise gelingt das, vermutlich auch aufgrund von neuen Stromsparmechanismen in der Software, sehr gut. Mit 13 Stunden und 20 Minuten übertrifft der Neuling das Note 2 deutlich.

 

Kamera - ein Entscheidungskriterium?

Durchaus kann die Kamera in einem Smartphone bzw. in diesem Fall Phablet mittlerweile als eines der wichtigsten Features benannt werden. Oftmals wird eine Kaufentscheidung über diesen Punkt getroffen. Keine Frage also, dass wir das Note 2 gegen das neue Note 3 antreten lassen, um zu gucken, in welchem Maße sich die Kamera verbessert hat. Auf dem Papier sieht es für das Note 3 nach einem klaren Sieg aus: 13 MP BSI gegen 8 MP BSI Sensor, UltraHD-Videoaufnahme vs. FullHD, eine High CRI LED gegenüber einer normalen beim Note 2 sowie viele neue Kamera-Software-Features, die man schon vom Smartphone-Flaggschiff Galaxy S4 kennt. Was der Kamera das Note 3 noch immer fehlt, ist ein optischer Bildstabilisator. Dieser wird - anders als beim S4 - lediglich softwareseitig umgesetzt.

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Immer oben: Galaxy Note 2. Immer unten: Galaxy Note 3. Alle Einstellungen wurden dem Automatik-Modus der beiden Kamera-Apps überlassen.

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Runde 1: Note 2 gegen Note 3 im Außeneinsatz bei bedecktem Himmel. Das Foto des Note 3 wirkt insgesamt klarer, schärfer und detailreicher. Mit Gegenlicht haben beide Kameras ihre Mühe, das Note 3 ist damit aber nicht ganz so stark überfordert. Insgesamt sind beide Fotos ordentlich, das Note 3 kann aufgrund des neuen Sensors an dieser Stelle aber punkten. Weitere Tageslichtaufnahmen im Freien (siehe SkyDrive) zeigen teils einen nicht ganz so drastischen Unterschied, wobei das Note 3 durch bessere Schärfe und realistischere Farben eigentlich immer die Nase vorn hat. 

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Immer oben: Galaxy Note 2. Immer unten: Galaxy Note 3. Alle Einstellungen wurden dem Automatik-Modus der beiden Kamera-Apps überlassen.

Richtig interessant wird es bei Nachtaufnahmen. Schlechte Beleuchtung und Regen sind für Smartphones oftmals ein KO-Kriterium. Das Note 2 schlägt sich hier erstaunlich gut, wenngleich das Note 3 deutlich mehr Licht aus der Szene holt. Das realistischere Bild liefert das Note 2, bei den Details und der Schärfe hat das Note 3 definitiv die Nase vorn. Weitere Bilder bei schlechter Beleuchtung (SkyDrive, Foto von Textaufnahmen im Kunstlicht) bescheinigen dem Note 3 eine bessere Indoor-Performance mit weniger Hang zum Verwackeln und höherer Bildqualität.

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Immer oben: Galaxy Note 2. Immer unten: Galaxy Note 3. Alle Einstellungen wurden dem Automatik-Modus der beiden Kamera-Apps überlassen.

Runde 3 geht ebenfalls an das Note 3. Während beide Geräte den Stamm detailreich abbilden können, gelingt es dem Note 3, diesen auch in seiner kompletten Krümmung scharf darzustellen. Details sind an dieser Stelle deutlich besser sichtbar.

Insgesamt ist die Kamera des Note 3 tagsüber nicht haushoch aber durchaus sichtbar überlegen. Im Nachteinsatz ist die Lichtausbeute deutlich gestiegen, Indoor-Fotos sind weniger oft verwackelt und die Detailschärfe ist bei fast allen Fotos deutlich besser als noch beim Note 2. Wer Wert auf eine gute Kamera legt und mit den Ergebnissen des Note 2 schon zufrieden war, hat mit der neuen Kamera des Note 3 durchaus einen weiteren Grund, sein Gerät zu tauschen. Alle Testfotos in voller Auflösung sowie ein 2160p-, ein Zeitraffer- und ein Zeitlupen-Video gibt es auf unserem SkyDrive-Account.

 

Was gibt's für das Alte?

Das ist eine Frage, die nicht so einfach beantwortet werden kann. Das Android-4.3-Update mit Unterstützung für die Galaxy Gear wird kommen. Welche Software-Features und Apps es jedoch auf das Note 2 schaffen, ist noch ungewiss. Je mehr Features kommen, desto uninteressanter wird ein Umstieg. Natürlich ist das Note 3 in Sachen Hardware der zweiten Generation deutlich überlegen und auch Akkulaufzeit, Verarbeitung und Kamera sind besser als beim Vorgänger. Ein wirklicher Umstiegsgrund könnte aber die Bedienung der Soft-Buttons mittels S-Pen sein - oder eben die neuen, wirklich cleveren Software-Addons. 

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Solange nicht bekannt ist, welche Features kommen, kann auch keine klare Umstiegsempfehlung gegeben werden. Sollte keine der wirklich praktischen Funktionen auf das Note 2 kommen und man nicht bereit sein, etwas an der Software zu basteln (denn Communities wie bspw. die XDA-Developers werden hier Wege finden, die Funktionen zu portieren), ist ein Umstieg aber durchaus lohnenswert. Das Note 3 wurde in fast allen Punkten gegenüber dem Note 2 verbessert. 

Was gibt's noch für das Alte kann man aber auch anders verstehen: Für rund 300 Euro gehen aktuelle Note-2-Geräte mit 16 GB über die Gebrauchtwaren-Theke. Abzüglich des Neupreises von gut 660 Euro würde man aktuell bei einem gut erhaltenen Note 2 für 350-400 Euro ein Galaxy Note 3 erstehen können.