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Der Name Kazam sagt nichts? Kein Wunder, denn das britische Unternehmen wurde erst Mitte 2013 gegründet und hat sich bislang mit Werbung deutlich zurückgehalten. Gänzlich unerfahren ist man in Sachen Smartphones aber nicht, denn unter den Verantwortlichen sind mehrere ehemalige HTC- und Nokia-Manager. Was den Käufer eines Kazam-Handys erwartet, haben wir uns exemplarisch am 189 Euro teuren Thunder Q4.5 angeschaut.
Von Anfang an festgestanden habe, so Kazam, dass man auf überflüssige Ausstattung verzichten und dem Käufer stattdessen eine aufeinander abgestimmte Hardware sowie eine außergewöhnliche Garantieleistung zum fairen Preis bieten wolle. Außergewöhnlich deshalb, da im Preis eines jeden Kazam-Smartphones ein einmaliger kostenloser Display-Tausch binnen der ersten zwölf Monate nach Kauf enthalten ist; der Grund für den Defekt soll dabei keine Rolle spielen. Auf diese Idee gekommen ist man den eigenen Angaben zufolge in Gesprächen mit den Handelspartnern, zu denen zunächst einmal große Ketten wie Media Markt, Saturn und Expert gehören, nicht aber Mobilfunkanbieter.
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Daran dürfte sich so schnell auch nichts ändern, denn eine weitere Besonderheit der Kazam-Geräte - und somit auch des Thunder Q4.5 - ist die verbaute Dual-SIM-Funktion. Was vor allem Reisende freut, stört die Provider, lassen sich durch eine zweite SIM doch auf einfachem Wege die Roaming-Gebühren umgehen. Doch alle diese Versprechen haben kaum Gewicht, wenn das Smartphone selbst nicht überzeugt.
Optik & Ergonomie
Zumindest optisch hat man beim Thunder Q4.5 jedoch vieles richtig gemacht. Das 136,0 x 64,6 x 8,9 mm große und 137 g schwere Gerät hält sich in puncto Design vornehm zurück, die Linienführung erinnert leicht an das Nexus 4. Zwar besteht das Gehäuse komplett aus Kunststoff, in Sachen Haptik und Verarbeitung gibt es aber nichts zu kritisieren. Im Gegenteil: In beiden Punkten bewegt sich das Thunder Q4.5 auf einem Niveau wie Smartphones mit Samsung- oder Sony-Logo.
Nur durchwachsen fällt hingegen die Bewertung in Sachen Ergonomie aus. Zwar liegt das Handy auch aufgrund der angenehm angerauten Rückseite gut in der Hand, mit nur 63 Prozent nimmt das Display aber vergleichsweise wenig Fläche auf der Vorderseite ein. Zwei weitere Gegensätze: Während man sich bezüglich der Unterbringung der Tasten für das Einschalten und die Lautstärkeregulierung Gedanken gemacht hat, wirken die drei android-typischen Bedienelemente unterhalb des Display willkürlich platziert. Denn diese liegen ungewöhnlich weit unter der Anzeige, erst nach einigen Tagen hat man sich daran gewöhnt.
Hardware
Aus technischer Sicht keine Experimente eingegangen ist Kazam bei der Wahl des SoCs. Verbaut wird MediaTeks MT6582M, der über vier Cortex-A7-Kerne verfügt und Taktraten von bis zu 1,3 GHz erlaubt. Dementsprechend sortiert sich das Thunder Q4.5 eher im unteren Mittelfeld ein, wenn es um die Leistung geht; in mehreren Tests bewegt es sich auf einem Niveau wie HTCs One Mini. Lediglich in einigen wenigen Fällen fiel das Gerät durch ein leichtes Ruckeln negativ auf. Dass es trotz der schwächeren CPU-Performance für eine solches Abschneiden reicht, liegt an der GPU vom Typ Mali-400, die mit zwei Kernen vertreten ist.
Ebenfalls in den in 28 nm gefertigten Chip integriert sind ein HSPA+-taugliches Mobilfunkmodem, WLAN nach n-Standard sowie Bluetooth 4.0. Auf NFC muss man verzichten, dafür ist 1 GB Arbeitsspeicher verlötet. Der interne Speicher fasst 4 GB und kann per microSD-Karte erweitert werden. An den Telefonieeigenschaften gibt es kaum etwas auszusetzen, allenfalls die zu geringe Lautstärke des Gesprächspartners sollte verbessert werden. Verbindungsabbrüche fielen auch bei schwachem Empfang nicht auf.
Display
Ebenfalls nicht nach der Spitze strebt man hinsichtlich des Displays. Das 4,5 Zoll messende IPS-Display löst mit 854 x 480 Pixeln auf und bietet damit 217 ppi, was nicht immer für eine scharfe Darstellung ausreicht. Vor allem beim Browsen stört dies schnell, hier macht das deutlich günstigere Moto E vieles besser. Gut gefällt hingegen die stabile Darstellung auch bei größeren Betrachtungswinkeln sowie die generell gute Wiedergabe von Farben. Mit 532 cd/m2 fällt das Display zudem sehr hell aus, auch bei direkter Sonneneinstrahlung lassen sich die Inhalte noch erkennen - mit einer Homogenität von 96 Prozent ist die Beleuchtung sehr gleichmäßig. Allerdings kann der Kontrast aufgrund eines eher schwachen Schwarzwerrtes nicht ganz auf dem hohen Niveau mithalten, der Verhältnis liegt aber dennoch bei guten 1.181:1.