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Motorola Moto X (2014) im Test - Software, Kamera

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Software

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Erfreulicherweise unangetastet gelassen hat Motorola die Software - zumindest in Hinblick auf eine eigene Oberfläche. Wie schon beim ersten Moto X setzt man auf ein kaum verändertes Android, nun in der aktuellen Version 4.4.4. Der große Vorteil: Während TouchWiz und Co mal mehr, mal weniger Ressourcen benötigen und somit das System ausbremsen, kann das Moto X die vorhandene Leistung für andere Aufgaben verwenden. Im Gegenzug muss damit aber auf so manche hilfreiche Applikation verzichten, respektive nachträglich installieren. Entsprechend der eigenen Vorliebe kann sich der Vorteil so auch in einen (kleinen) Nachteil verwandeln. Allerdings bedeutet der Verzicht auf Anpassungen auch, dass Updates deutlich schneller als bei der Konkurrenz zur Verfügung gestellt werden können.

Unverfälschtes und aktuelles Android mit zwei nützlichen Zusatz-Apps

Unverfälschtes und aktuelles Android mit zwei nützlichen Zusatz-Apps

Denn die einzige Veränderung, die Motorola gegenüber dem puren Android vornimmt, ist die Installation von „Moto“ und „Migrate“. Hinter ersterem verbirgt sich die im vergangen Jahr noch als „Assist“ bezeichnete Lösung zum Erstellen von bestimmten Regeln, beispielsweise für den Einsatz des Smartphones im Auto oder zum Definieren des Nachtruhe-Modus. Zusätzlich dient „Moto“ aber auch als Zentrale für die Sprachsteuerung und Darstellung von Informationen bei abgeschaltetem Display. „Migrate“ soll hingegen beim erstmaligen Einrichten des Moto X helfen, in dem verschiedene Daten vom alten Smartphone automatisch übertragen werden. Genutzt werden kann der Assistent aber nicht nur im Zusammenspiel mit einem Android-Modell, auch iPhones und Feature Phones werden unterstützt - wenn auch nur in eingeschränktem Umfang.

Kamera

Nicht nur mit der vereinfachten Bedienung, auch mit den Fähigkeiten der Kamera wurde das erste Moto X beworben. Der verbauten 10-Megapixel-Sensor sollte vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen punkten, in der Praxis sorgte er jedoch für wenig Begeisterung. Vielleicht auch deshalb verzichtet man beim neuen Modell darauf, explizit auf die Qualitäten der Kamera zu verweisen. Dabei setzt Motorola auf eine neue Lösung.

Diese bietet nun 13 Megapixel sowie Blende f2.25 und kann bei Bedarf einen Dual-LED-Blitz hinzuschalten, der dank Kunststoff als Ringblitz ausgeführt ist. Damit soll gewährleistet werden, dass die Helligkeit gleichmäßiger verteilt wird, was im Test befriedigend funktionierte. Nur wenig verändert hat man an den Software-Features. Nach wie vor kann der Nutzer auf alle üblichen Modi wie HDR, Panorama und Gesichtserkennung zurückgreifen, darüber hinaus steht ein Burst-Modus zur Verfügung - das gesamte Funktionspaket kann als Standard bezeichnet werden.

Neutrale Farben und viele Details bei idealen Lichtverhältnissen

Neutrale Farben und viele Details bei idealen Lichtverhältnissen

Ähnlich sieht es bei der Qualität der Aufnahmen aus. In geschlossenen Räumen werden Farben und Details bei ausreichendem Tageslicht neutral festgehalten, hier schneidet das Moto X überdurchschnittlich gut ab. Etwas schlechter fällt das Ergebnis im Freien aus, vor allem wenn das Motiv direktem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Denn zumindest die Farben werden dann leicht verfälscht, am Detailgrad gibt es hingegen nichts auszusetzen. Unbrauchbar sind hingegen Fotos, die bei schlechten Lichtverhältnissen geschossen werden - das Bildrauschen ist unübersehbar. Zumindest auf kurze Distanz kann der Blitz hier Abhilfe schaffen, über Schnappschussqualität kommt man aber nicht heraus.

Bei Sonneneinstrahlung werden Farben verfälscht, Details bleiben jedoch erhalten

Bei Sonneneinstrahlung werden Farben verfälscht, Details bleiben jedoch erhalten

Insgesamt gut schneidet die Video-Funktion ab. Auf Wunsch zeichnet das Moto X Clips in UHD-Auflösung auf, bei schnelleren Bewegungen treten jedoch vereinzelt Artefakte auf. Beschränkt man sich auf Full HD, ist dies seltener der Fall.

Deutliches Bildrauschen bei abnehmender Helligkeit

Deutliches Bildrauschen bei abnehmender Helligkeit

Für Video-Telefonate ausreichend ist die Frontkamera, die 2 Megapixel bietet. Zwar bietet sich das Smartphones aufgrund des entsprechenden Sprachkommandos für Selfies regelrecht an, aber auch hier gilt: Mehr als Schnappschüsse werden nicht produziert.

Ein kleines Gimmick hat Motorola in der Galerie versteckt. Hier erstellt die Highlight-Funktion kurze Filme auf Basis von Fotos, die thematisch, zeitlich oder örtlich zusammenpassen. Zwar überzeugen die Videos nicht immer hinsichtlich der Zusammenstellung, eine unterhaltsame Alternative zum üblichen Austausch sind sie aber dennoch.

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (7) VGWort