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Samsung Galaxy S6 edge im Test - Fazit

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Fazit

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Größer, schärfer, schneller. Wer die Entwicklung der Smartphones in den letzten Jahren verfolgt hat, dem ist das Wettrüsten der Hersteller nicht entgangen. Prozessoren wurden schneller, Displays größer und mit immer mehr Pixeln ausgestattet, Kameras und Software immer ausgefeilter. Oftmals wurde beim Zusammenwürfeln der Einzelteile aber das Gesamtwerk aus dem Blick verloren. Zwar las sich das Datenblatt dann wie das „Who’s Who“ des technisch Machbaren, aber im Zusammenspiel tauchten Probleme auf. Ob nun der Akku der gebotenen Leistung nicht viel entgegensetzen konnte oder aber die Benutzeroberfläche trotz potenter SoCs mehr an eine Dia-Show als einen Fluss erinnerte, auch Samsung produzierte in der Vergangenheit nicht nur einen solchen Ausreißer.

Hinzu kam im Fall der Asiaten, dass mehr und mehr Nutzer Kritik übten. Für einen Oberklassepreis wurde zwar eine entsprechende Ausstattung geboten, das Gegenüber konnte dies aber nur selten erkennen, es fehlte so etwas wie der iPhone-Faktor - meinem Handy kann man den Preis ansehen. Mit dem Galaxy S6 edge soll sich dies nun ändern - und es wird sich auch ändern.

Viele Stärken reichen am Ende nicht aus,...

Viele Stärken reichen am Ende nicht aus,...

Denn erstmals in der durchaus langen Geschichte Samsungs hat man ein Smartphones geschaffen, dass sowohl in den Punkten Technik und Software als auch beim Gehäuse das Siegerpodest erreicht. Nicht in jedem Punkt reicht es für den Spitzenplatz, die Zahl der ernsthaften Konkurrenten ist in Summe aber sehr überschaubar - selbst für Kalifornier wird die Luft je nach Teilbereich sehr dünn. Der SoC bietet mehr als genügend Leistung für alle Lebenslagen und dürfte selbst in zwei oder drei Jahren an keiner Aufgabe scheitern. Das Display bietet mehr als ausreichend Pixel für angenehmes Surfen. Die Kamera gehört zu den besten, die bislang in Smartphones verbaut wurden und stellt so manche Kompaktkamera in den Schatten. Das Gehäuse kombiniert hochwertige Materialien mit einer gelungenen und eigenständigen Optik. Und am Ende hat man es sogar noch geschafft, das mitunter verhasste TouchWiz kräftig zu entrümpeln.

Dem idealen Smartphone ist das Galaxy S6 edge sehr nahe. Wären da nicht die wenigen, aber dennoch - im Alltag teils massiv - störenden Details.

Allen voran ausgerechnet die namensgebende Biegung des Displays. Was beim Galaxy Note Edge noch irgendetwas zwischen Experiment und Gimmick mit zwei, drei interessanten Anwendungsmöglichkeiten war, verkommt beim Galaxy S6 edge stellenweise zu einer störenden Eigenschaft. Beim Videoschauen stört das veränderte Bild, beim Tippen die mitten auf der Wölbung liegenden Tasten, beim Hochnehmen der viel zu schmale seitliche Rahmen. Weitaus schlimmer jedoch: Samsung hat es entgegen aller Erwartungen nicht geschafft, dem Seitenbildschirm einen praktischen Nutzen zu verleihen. Wo sind die Anwendungen, die beim Verbraucher den Kaufreiz auslösen sollen? Und warum biegt man beide Seiten des Displays, wenn man dann doch nur eine nutzen kann? Den typischen Early Adopter dürfte dies nicht stören, im Laufe der kommenden Monate wird Samsung mit hoher Wahrscheinlichkeit die ein oder andere Funktion nachreichen.

..., wenn es im Detail zu viele Schwächen gibt

..., wenn es im Detail zu viele Schwächen gibt

Was aber auch den Technikerinnen und ausprobierfreudigen Nutzern stören dürfte: Für 849 Euro in der günstigsten Ausführung darf man ein Smartphones erwarten, das auch in Sachen Verarbeitung den höchsten Ansprüchen gerecht wird. Statt dessen werden unterschiedliche Spaltmaße, ein schiefer Rahmen und ein durchscheinendes Display geboten. Aber Kritik muss auch am Streichen von Merkmalen des Vorgängers geübt werden. Denn mit dem Wegfall des microSD-Slots, des austauschbaren Akkus und der IP-Zertifizierung bietet Samsung drei Punkte weniger, mit denen man sich von Apple - und vielen Android-Konkurrenten - bislang absetzen konnte.

Das Samsung Galaxy S6 edge ist das technisch derzeit beste Smartphone

Das Samsung Galaxy S6 edge ist das technisch derzeit beste Smartphone

Für wen lohnt sich das Galaxy S6 edge am Ende? Wer ein vollständig ausgestattetes Smartphone mit sehr guter Kamera und viel Leistung sucht und bereit ist, dafür viel Geld zu investieren, sollte das Smartphone in die engere Wahl aufnahmen. Allerdings fällt der Mehrwert gegenüber dem gewöhnlichen Galaxy S6 derzeit derart gering aus, dass der Aufpreis nicht zu rechtfertigen ist. Angesichts der genannten Mängel sowie der im Vergleich zum Vorgänger deutlich schlechteren Akkulaufzeit kann eine allgemeine Empfehlung nicht ausgesprochen werden.

Zu guter Letzt ein Vorgriff auf den Test des Galaxy S6: Viele der genannten Kritikpunkte sind dort nicht vorhanden.

Positive Aspekte des Samsung Galaxy S6 edge:

  • aktuelles Android
  • scharfes und helles Display mit guter Farbdarstellung und exzellentem Kontrast
  • umfangreiche und aktuelle Ausstattung
  • Schnelllade-Funktion
  • Akku kann drahtlos geladen werden
  • hohe Systemleistung
  • überzeugende Kamera

Negative Aspekte des Samsung Galaxy S6 edge:

  • Ergonomie leidet unter dem Display
  • Verarbeitung mit Mängeln
  • Speicher nicht erweiterbar
  • Akku fest verbaut
  • IP-Zertifizierung des Vorgängers nicht vorhanden
  • kaum Anwendungsszenarien für das gebogene Display

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