TEST

OnePlus 5T im Test

Mehr als nur ein neues Display

Portrait des Authors


Werbung

Neues Display, Veränderungen an der Kamera - fertig ist das nächste Smartphone. Was allerdings nur nach leichter Modellpflege klingt, entpuppt sich im Test jedoch fast als viel mehr. Denn mit dem OnePlus 5T hat OnePlus ein Smartphone auf den Markt gebracht, dass sich auf den zweiten Blick sehr viel stärker von seinem Vorgänger unterscheidet, als viele behaupten. Alle Kritiker wird man dennoch nicht überzeugen können. Schließlich konnte OnePlus in einem Punkt nur zwischen zwei falschen Möglichkeiten wählen.

Denn hätte man sich für die Auslieferung des OnePlus 5T mitsamt Oxygen OS auf Basis von Android 8 entschieden, hätte der Vorwurf gelautet, dass man das neue Modell nur aufgrund der neuen Betriebssystem-Version auf den Markt gebracht hätte. Die Alternative: Der Verzicht auf Android 8 und stattdessen der Einsatz von Oxygen OS auf Basis von Android 7.1.1. Für letzteres hat man sich entschieden, was natürlich ebenfalls zu Kritik führt - ein neues Modell wird mit altem Betriebssystem verkauft.

Das täuscht aber darüber hinweg, dass OnePlus eine weiterentwickelte Version des eigenen ROMs verwendet. Die verspricht nicht nur mehr Stabilität und Sicherheit, sondern fügt auch Funktionen hinzu und entfernt eine. Denn das OnePlus 5T kommt ohne Schummelei bei Benchmarks aus. Das Taktverhalten des SoC wird somit anders als beim OnePlus 5 (Test) bei bestimmten Programmen nicht mehr manipuliert.

Neu ist hingegen das Entsperren des Geräts per Gesichtserkennung. Dabei handelt es sich allerdings um eine reine Software-Lösung, die die Frontkamera verwendet. Das führt natürlich zu Einschränkungen gegenüber Lösungen wie Face ID. Denn mit 100 Erkennungspunkte fällt die Auflösung deutlich geringer aus. Dennoch konnte die neue Entsperrmethode im Test überzeugen. Sie arbeitete nicht nur schnell, sondern auch zuverlässig. Allerdings sollte das jeweilige Gesichts ausreichend beleuchtet sein. Als Faustformel darf gelten: Ist es hell genug zum Lesen eines Buches, reicht es auch für die Gesichtserkennung.

Optic AMOLED in 18:9

Ein Grund für die neue Methode zum Entsperren dürfte das Display sein. Denn das OnePlus 5T hat ein Panel im Format 18:9 respektive 2:1 erhalten und folgt damit jenem Trend, den derzeit kaum ein Hersteller verpassen will. Das hat zur Folge, dass vor allem der obere und untere Rand schmal ausfallen und so kein Platz für den beim OnePlus 5 noch vorne sitzenden Fingerabdrucksensor mehr bleibt. Der sitzt nun auf der Rückseite.

Es gibt aber auch noch andere Auswirkungen. So steigt die Auflösung von 1.920 x 1.080 auf 2.160 x 1.080 Pixel, die Diagonale von 5,5 auf 6,01 Zoll. Die Pixel-Dichte bleibt mit 401 ppi deshalb identisch. Mit 93,21 cm² fällt die Anzeigefläche etwa 11 % größer als beim OnePlus 5 aus, das Verhältnis von Display zu Front ist mit fast 80 % beim OnePlus 5T besser als beim Vorgänger (73 %).

Beim Panel-Typ hat sich hingegen nichts getan. Hier setzt OnePlus erneut auf die sogenannten Optic-AMOLED-Technik. Dabei handelt es sich um die bekannte Super-AMOLED-Lösung, die unter anderem Samsung verwendet, OnePlus nimmt aber Änderungen bezüglich der Abstimmung vor. Wie schon beim OnePlus 5 sind die Sub-Pixel entsprechend einer Pentile-Matrix angeordnet, mit bloßem Auge lässt sich dies allerdings nur bei sehr geringer Entfernung zum Display erahnen. Im Alltag spielt dies keine Rolle.

Störender ist da schon, dass die Display-Helligkeit geringer als beim OnePlus 5 ausfällt. Schon das bot mit 442 cd/m² in der Spitze keinen überragenden Wert, für das OnePlus 5T mit seinen 422 cd/m² gilt es ebenfalls. Bemerkbar macht sich das vor allem im Freien bei Sonnenschein oder bei starken künstlichen Lichtquellen. Den Spiegelungen hat das Smartphone dann kaum etwas entgegenzusetzen.

Im Gegenzug ist OnePlus die Farbabstimmung besser gelungen. Ist ab Werk mit rund 8.000 Kelvin noch ein klarer Blaustich zu erkennen, liefern die Einstellungen sRGB und DCI-P3 Abhilfe. Weiß wird dann mit jeweils etwa 6.600 dargestellt. Wer über ein geschultes Auge oder ein passendes Messwerkzeug verfügt, kann sich im manuellen Modus noch dichter an das Optimum von 6.500 Kelvin herantasten; eingestellt werden kann zwischen 6.100 und 9.100 Kelvin.

In beiden genannten Farbmodi überzeugt das OnePlus 5T mit satten, aber nicht unnatürlichen Farben. Ähnlich sieht es im neuen adaptiven Modus aus. Das liegt aber auch an der typischen OLED-Stärke: Schwarz ist wirklich Schwarz, entsprechend geht der Kontrast ins Unendliche.

Quellen und weitere Links

    Werbung

    KOMMENTARE (2) VGWort