TEST

OnePlus 5T im Test

Mehr als nur ein neues Display - Kamera, Leistung, Laufzeit, Ausstattung

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Dual-Kamera mit neuem Konzept

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Die zweite, und vielleicht wichtigere, Änderung betrifft das rückseitige Dual-Kamera-System. Während das OnePlus 5 mit je einer Tele- und Weitwinkel-Kamera dem iPhone 7 Plus nacheiferte, verfolgt man mit dem OnePlus 5T ein eher ungewöhnliches Prinzip. Denn beide Linsen verfügen über die gleiche Brennweite (27 mm), die Kameras haben aber dennoch ganz eigene Aufgaben. Der Primärsensor - erneut ein Sony IMX 398 mit 16 Megapixeln und einer Pixel-Kantenlänge von 1,12 µm - ist für Aufnahmen oberhalb von 10 Lux zuständig, der Sekundärsensor - ein Sony IMX 376K (20 Megapixel, 1,0 µm) statt wie bisher ein Sony IMX 350 - übernimmt hingegen erst bei 10 Lux und noch geringerer Helligkeit.

Dass dabei trotz der kleineren Pixel und gleicher Blende (f/1,7) bessere Aufnahmen entstehen sollen, liegt an der sogenannten Intelligent Pixel Technology, die schon im OnePlus 3T zum Einsatz kam. Die fasst während der Aufnahme zunächst vier Pixel zu einem zusammen, skaliert sie anschließend aber wieder auf 20 Megapixel. Zusätzlich unterstützt die Sekundärkamera im Tiefenschärfemodus. Der kann zwar auch mit verdeckter Sekundäroptik genutzt werden, der Tiefenschärfeeffekt fällt dann aber deutlich schwächer aus - mitunter fehlt er komplett. Einen optischen Bildstabilisator gibt es hingegen auch beim OnePlus 5T nicht, ebenso kann nicht mittels Laser scharfgestellt werden. Zusätzliches Licht liefert ein Dual-LED-Blitz.

Die Bildqualität reicht je nach Lichtverhältnissen von leicht überdurchschnittlich bis sehr gut. Letztere Note verdienen Fotos und Videos, die bei optimalen Lichtverhältnissen aufgenommen werden. Farben, Details und Helligkeit überzeugen dann. Bei etwas ungünstigeren Situationen, beispielsweise in der frühen Dämmerung oder dem fortgeschritten Morgengrauen hat die Hauptkamera hingegen mitunter mit leichten Farbverschiebungen zu kämpfen. Grün wirkt dann mitunter etwas bläulich, Rot hingegen etwas zu blass. Zudem ist ab ISO 400 bereits leichtes Bildrauschen zu erahnen, das aber noch nicht wirklich störend ist.

Bei schlechten Lichtverhältnissen hängt die Bild- und Video-Qualität in erster Linie von der Frage ab, ob helle künstliche Lichtquellen vorhanden sind. Ist dies nicht der Fall, werden Farben und Helligkeit gut festgehalten, feine Details gehen hingegen im Bildrauschen ein Stück weit verloren. Sind hingegen Lampen vorhanden, sinkt die Qualität deutlich. Kamera und Software schaffen es unter derartigen Bedingungen nicht, saubere Übergänge zwischen Licht und Hintergrund zu erzeugen, sodass Details, Farben und Helligkeit in der unmittelbaren Nähe der Lichtquelle fast vollständig verloren gehen.

Nicht viel anders sieht es aus, wenn die Sekundärkamera zum Einsatz kommt. Das Zusammenfassen und anschließende Hochskalieren entpuppt sich nicht als die optimale Lösung, vor allem in Hinblick auf Bildrauschen und Farbunterschiede. Immerhin landet man diesbezüglich immer noch über dem, was viele andere Smartphones bei vergleichbaren Lichtverhältnissen erreichen.

Im Tiefenschärfemodus schwankt die Qualität deutlich stärker. Gelingen die Aufnahmen, überzeugen sie mit einer klaren Trennung zwischen Vorder- und Hintergrund sowie einer fast natürlich wirkenden Unschärfe. Gelingen sie nicht, gibt es entweder keine oder nur eine teilweise klare Trennung. Woran das liegt, konnte im Test nicht ermittelt werden. Denn selbst wenn das Ergebnis unbefriedigend ausfiel, wurde zuvor die Erkennung des Objekts bestätigt.

Die Frontkamera bietet insgesamt vergleichsweise gute Aufnahmen, denen allerdings meist ein wenig Schärfe fehlt. Eine Überraschung ist das nicht, schließlich kommt die gleiche Hardware wie beim OnePlus 5 (16 Megapixel, 1 µm, Fixfokus) zum Einsatz. Und auch etwas anderes kennt man vom Vorgänger: Der HDR-Modus überzeugt auf beiden Seiten nicht. Videos zeichnet das OnePlus 5T maximal in UHD mit 30 fps auf, möglich sind zusätzlich unter anderem 1080p60 und 1080p30. Stärken und Schwächen entsprechen dabei denen des Fotomodus'.

Die Kamera-App des OnePlus 5T wurde im Vergleich zum OnePlus 5 (Auslieferungszustand) leicht verändert. Neu ist unter anderem, dass die verfügbaren Aufnahmemodi nun durch einen - vom Porträtmodus ausgehend - Wisch nach oben aufgerufen werden. Die Bedienung fällt allerdings immer noch weitestgehend leicht, störend sind im Wesentlichen lediglich einige zu kleine Piktogramme. Im Pro-Modus kann der Nutzer erneut direkten Einfluss auf die wichtigsten Parameter nehmen, ein Histogram informiert bereits vor dem Auslösen über mögliche Einschränkungen. Die spätere Bildbearbeitung erleichtert das Speichern von Fotos im RAW-Format.

Gut auch ohne Schummelei

Da OnePlus am Snapdragon 835 und einem 3.300 mAh fassenden Akku festgehalten hat, gibt es nur geringfügige Änderungen. Allerdings fällt im direkten Vergleich auf, dass das OnePlus 5T in einigen Benchmarks besser als das OnePlus 5 abschneidet - obwohl die Schummelei beendet wurde. Eine Rolle dürften Änderungen an Oxygen OS sein, gleiches gilt für einige schlechtere Werte. Throtteling spielt keine Rolle, obwohl unter Dauerlast auf der Rückseite des Smartphones fast 42 °C erreicht wurden - die Leistung blieb nahezu konstant. Aber nicht nur deshalb eignet sich das OnePlus 5T für alle Lebenslagen. Im Alltag erreicht es seine Grenzen ebenso wenig wie im Einsatz als mobile Spielekonsole.

Hinsichtlich der Laufzeiten gibt es hingegen unter Umständen relevante Unterschiede zwischen OnePlus 5 und OnePlus 5T. Bedingt durch die höhere Auflösung - es gibt rund 12 % mehr Pixel - muss unter anderem die GPU etwas mehr leisten. In der Video-Schleife macht sich das durch ein Minus von etwa 4 % bemerkbar. Bei mehr als 18 Stunden Laufzeit mit einer Ladung, ist das Ergebnis dennoch mehr als respektabel. Im PCMark hielt das Smartphone fast 10,5 Stunden durch, im simulierten Alltag etwa 49 Stunden. Das ist etwas weniger als beim Vorgänger. Wer über einen längeren Zeitraum viel Leistung abruft, muss wie üblich täglich laden. Dank Dash Charge geht das schnell vonstatten; das Ladegerät liefert ausgangsseitig maximal 20 W. Drahtloses Laden ist erneut nicht vorgesehen.

Vieles ist dabei, nur Android 8 fehlt

Sieht man von kleineren Änderungen an Oxygen OS - ausgeliefert wird mit Version 4.7, beim Start des OnePlus 5 war es 4.5 - ab, stimmen Software und weitere Ausstattung des OnePlus 5T mit der des Vorgängers überein. OnePlus' ROM stimmt in weiten Teilen mit Vanilla-Android 7.1.1 überein, nur an wenigen Stellen wie beispielsweise der Kamera-App geht man eigene Wege. Neulinge werden etwas weniger als bei HTCs Sense oder einigen anderen Oberflächen an die Hand genommen.

Dafür erleichtern bestimmte Gesten wie „Double Tap to Wake Up" die Bedienung. Ein Update auf Android 8 respektive eine entsprechende Oxygen-OS-Version wurde bereits angekündigt, einen konkreten Termin gibt es aber noch nicht.

Spätestens dann dürfte auch Bluetooth 5 nutzbar sein. Zwar spricht OnePlus schon jetzt von der aktuellen Version des Kurzstreckenfunks, mangels Treiber steht aber nur Bluetooth 4.2 zur Verfügung. ac-WLAN im 2x2-MIMO-Design und NFC kennt man ebenso vom OnePlus 5 wie auch das nicht vollständig genutzte LTE-Modem. Hier ist bei 600 und 150 MBit/s im Down- und Uplink Schluss; technisch erreicht das Modem maximal 1 GBit/s. Zum Einsatz können zwei SIM-Karten kommen, nur eine davon jedoch im Zusammenspiel mit LTE-Netzen.

Bezüglich der Verbindungs- und Telefonieeigenschaften gibt es gegenüber dem OnePlus 5 keine spür- und hörbaren Unterschiede. Lautsprecher und Mikrofone arbeiten gut, Verbindungsabbrüche gab es im Test nicht, aber auch das OnePlus 5T genehmigt sich nach dem Einschalten, bzw. nach dem Deaktivieren des Flugmodus' mehr Zeit als viele andere Smartphones. Für Nutzer hochwertiger Kopfhörer hat OnePlus an der 3,5-mm-Audio-Buchse festgehalten.

Zur Wahl stehen zwei Varianten: 6 GB RAM und 64 GB interner Speicher für 499 Euro sowie 8 GB RAM und 128 GB interner Speicher für 559 Euro. Für den Test stand letzere Konfiguration zur Verfügung.

Quellen und weitere Links

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