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Im Bereich der Chipsätze für AMD-Prozessoren ist es in den letzten Monaten sehr still geworden. NVIDIA wird auf absehbare Zeit keine Chipsätze für AMD-Prozessoren entwickeln. Den nForce 780a hat man einfach in nForce 980a umbenannt. Ansonsten konzentriert man sich hier auf die ION-Plattform.
AMD dagegen hatte schlicht und ergreifend keinen Grund einen neuen Chipsatz auf den Markt zu bringen. Die beiden Sockel AM2+ und AM3 waren und sind durch die aktuelle 780/785/790-Serie abgedeckt. USB 3.0 und SATA 3.0 sind die einzigen Gründe, warum AMD nun einen neuen Chipsatz präsentiert und hier hätte es sicher auch ausgereicht, die neue Southbridge SB850 zusammen mit der alten Northbridge zu betreiben. Doch um etwas Traktion in den Markt zu bekommen, hat sich AMD entschieden einen neuen Chipsatz zu vermarkten.
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Die Neuerungen des AMD 890GX beschränken sich also auf die Unterstützung für SATA 3.0 und USB 3.0. Ersteres wird nativ über die Southbridge angeboten und dürfte daher eine sehr gute Anbindung an das System besitzen. Intel beispielsweise kann SATA 3.0 oder 6 Gbit/s nur über Zusatz-Chips realisieren, die dann über eine freie PCI-Express-Lane angebunden und theoretisch in der Bandbreite limitiert sind. Nicht ganz so nativ wie AMD es den Redakteuren und nun auch Kunden glauben machen will verhält es sich mit USB 3.0. Dies ist nicht einfach in der SB850-Southbridge untergebracht worden, sondern wird über einen Zusatz-NIC von NEC realisiert.
Doch was ist eigentlich mit der integrierten Grafik namens Radeon HD 4290? Anhand der Architektur unterscheidet sie sich nicht zur Radeon HD 3200 die im 790GX zum Einsatz kommt. In beiden Fällen kommt noch die RV620-GPU zum Einsatz. Daher stammen auch die Ähnlichkeiten, was die Anzahl der Shader-Prozessoren (40 in 8x 5D-Konfiguration) sowie die fehlende Unterstützung für DirectX 11 betrifft. Dabei sollte DirectX 11 keine Rolle bei der Unterstützung für entsprechende Games spielen, sondern vielmehr bei der Unterstützung des System bei rechenintensiven Anwendungen. AMD und NVIDIA lassen keine Gelegenheit aus, dies uns und dem potenziellen Kunden schmackhaft zu machen. Warum AMD sich aber nun dazu entschieden hat, diese Möglichkeiten in Form von DirectX-Compute nicht zu nutzen, ist unklar. Vermutlich aber ist es nicht möglich eine RV810/Cedar-CPU, die auf der ATI Radeon HD 5450 eingesetzt wird, in den Chipsatz zu integrieren. Der Last-Verbrauch von 19,1 Watt sowie der Idle-Verbrauch von 6,4 Watt dürften hier aber eine entscheidende Rolle gespielt haben.
Die Leistung der ATI Radeon HD 4290 im 890GX-Chipsatz ist so auch nur auf den ersten Blick höher einzuordnen als beim 790GX. Denn dieser arbeitet mit einem Takt von 500 MHz, während der dazugehörige Speicher mit 1333 MHz läuft. Beim 890GX ist der Speicher ebenfalls mit 1333 MHz getaktet, allerdings läuft die GPU mit 700 MHz (im Falle des von uns verwendeten Gigabyte GA-890GPA-UD3H). Takten wir nun die ATI Radeon HD 3200 des 790GX ebenfalls auf 700 MHz, sind kaum noch Unterschiede in der 3D-Leistung der beiden Chipsätze zu erkennen.
Zu einem Overclocking-Test des neuen Chipsatzes sind wir aus zeitlichen Gründen leider nicht mehr gekommen. Nach der CeBIT, auf der zahlreiche Hersteller ihre 890GX-Mainboards präsentieren werden, werden wir uns aber diesem Thema noch einmal widmen.
Positive Aspekte des AMD 890GX:
- niedriger Idle-Stromverbauch
- nativer Support für SATA 3.0
Negative Aspekte des AMD 890GX:
- mäßige 3D-Leistung, für aktuelle Spiele kaum noch geeignet
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