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Nach der unbeleuchteten VPRO V700 ist die VPRO V800 schon die zweite Gaming-Tastatur von Rapoo. Im Kurztest wollen wir klären, wie überzeugend das neue Multi-Level-Beleuchtungssystem ist und inwiefern sich die VPRO V800 sonst noch von der VPRO V700 unterscheidet.
Die Rapoo VPRO V700 bietet zwar Switches, die den typischen Bedürfnissen von Spielern entgengenkommen, ist aber vergleichsweise mager ausgestattet. Dadurch erreicht Rapoo einen Verkaufspreis, der für eine mechanische Tastatur vergleichsweise günstig ist. Die neue VPRO V800 soll eine andere Rolle spielen. Bei einem Verkaufspreis von 131 Euro ist sie fast 60 Euro teurer als die 74 Euro teure VPRO V700.
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Dabei sind die Unterschiede auf den ersten Blick gar nicht besonders augenfällig. Auch mit der VPRO V800 haben die Rapoo-Designer eine wuchtige und platzbedürftige Gaming-Tastatur geschaffen. Der eingesetzte Kunststoff wird in zwei Farben eingefärbt und die Oberflächen unterschiedlich behandelt. Die Grenze zwischen beiden Kunststoffpartien verläuft regelrecht im Zick-Zack, sodass sich die VPRO V800 in eigenständiger Optik präsentiert. Im Vergleich mit der VPRO V700 fällt auf den ersten Blick vor allem eine zusätzliche Tastenspalte linkerhand vom regulären Tastenfeld auf. Noch auffälliger als diese fünf Makrotasten ist aber die Tastenbeleuchtung, die nach dem Anschließen der USB-Tastatur erstrahlt. Anders als bei der ersten mechanischen Tastatur von Rapoo leuchten bei der VPRO V800 unter sämtlichen Tasten LEDs.
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In unserem Ausgepackt & angefassst-Video zeigen wir unter anderem, welche Switches Rapoo verbaut. Erneut kommen Kailh Yellow zum Einsatz. Diese linearen Switches benötigen eine Betätigungskraft von 50 Gramm und haben einen Auslöseweg von 2 Millimertern. Damit haben sie eine Charakteristik, die zwischen der von Cherry MX Red und Cherry MX Black liegt. Weil die Switches leichtgängig und linear auslösen, eignen sie sich besonders gut für Spiele, in denen schnelle Reaktionen gefragt sind. Gerade Shooter profitieren von den Switches. Allerdings kann Rapoo auch bei der VPRO V800 das größte Problem der VPRO V700 nicht ganz abstellen. Wer die Tasten mit Schwung betätigt, bekommt ein schepperndes Nachhallen der metallischen Bodenplatte zu hören. Im direkten Vergleich neigt die VPRO V800 nicht ganz so stark zum "Scheppern" wie das günstigere Geschwistermodell, ein Probetippen ist aber allemal empfehlenswert.
Technische Details - Rapoo VPRO V800:
- Switches: Kailh Yellow
- Betätigungskraft: 50 Gramm
- Tastenweg bis zur Auslösung: 2 Millimeter
- Lebensdauer: 60 Millionen Anschläge laut Rapoo
- Beleuchtung: mehrstufiges Beleuchtungssystem mit fünf Modi
- Kabel: gesleevt, 2 m Länge, vergoldeter Stecker
- Highlights: mechanische Switches, mehrstufige Tastenbeleuchtung, 109 Tasten frei belegbar, fünf Makro-Tasten, Anti-Ghosting
- Abmessungen: 506 × 190 × 40 mm
- Gewicht: 1.510 g
- Preis: 131 Euro
Die Rapoo VPRO V800 im Detail
Im robusten Karton liegt nicht nur die Tastatur, sondern auch ein Umschlag mit einer mehrsprachigen Schnellstartanleitung und einer CD mit der Tastatursoftware. Die Software kann aber auch von der VPRO-Seite heruntergeladen werden. Solange man nur die Kernfunktionen der Tastatur (einschließlich der Tastenbeleuchtung) nutzen möchte, kann auf die Softwareinstallation verzichtet werden. Die Software ermöglicht wie schon bei der VPRO V700 das individuelle Konfigurieren der Tasten innerhalb von fünf unterschiedlichen Profilen. Die Tasten können auch mit Makro-Funktionen belegt werden. Dafür bieten sich besonders die fünf neuen Makro-Tasten am linken Rand an.
Diese Tasten G1 bis G5 sind mit ihrem geringen Abstand zum Haupttastenfeld allerdings erst einmal gewöhnungsbedürftig. Wer Strg, Shift und Co. drücken möchte, landet schnell versehentlich auf den G-Tasten.
Auch am rechten Rand der VPRO V800 weichen einige Tasten vom Standardlayout ab. Die vier Tasten oberhalb des Ziffernblocks steuern zentrale Funktionen. Neben der Stummschaltung (als einzige Medientaste, weitere Medientasten z.B. als Zweitbelegung der F-Tasten fehlen) gibt es eine Taste für das Sperren der Windowstasten, eine für den Profilwechsel und eine für die Steuerung des Beleuchtungssystems. Das "Multi-Level-Beleuchtungssystem" ist das wichtigste neue Feature der Rapoo-Tastatur. Hinter der klangvollen Feature-Bezeichnung verbirgt sich letztlich aber nur, dass die Helligkeit der weißen LEDs in vier Stufen angepasst werden kann. Eine fünfte Stufe schaltet die LEDs ganz aus. Auch ein "Atmen"-Effekt, der die LEDs langsam dimmt, ist über die Beleuchtungstaste aufrufbar. Neben dem "herkömmlichen Atmungsmodus" gibt es den "intelligent pulsierenden" Modus.
Das gesleevte Anschlusskabel fällt immerhin 20 cm länger als bei der VPRO V700 aus und ist 2 m lang. Zum Anschließen dient ein vergoldeter USB-Stecker. An einen Mantelstromfilter hat Rapoo genauso gedacht wie an einen Klettverschluss zum Bündeln des Kabels.
Praktisch sind auch die beiden ausklappbaren Standfüße. Kleine Gummistopper an ihrer Unterseite stellen sicher, dass die Tastatur auch aufgestellt nicht zu leicht verrutscht. Der VPRO V700 fehlten diese Gummistopper noch.
Praxiseinsatz
Weil Rapoo auch für die VPRO V800 Kailh Yellow verbaut, gilt wie schon bei der VPRO V700: Kailh Yellow sind lineare Switches mit einer Betätigungskraft von 50 g und einem Auslöseweg von 2 mm. Vergleichbar sind sie deshalb vor allem mit Cherry MX Red und Cherry MX Black - beide sind ebenfalls linear und erfordern eine Betätigungskraft von 45 g (MX Red) bzw. 60 g (MX Black).
Die Ähnlichkeiten bei der Auslegung bestätigen sich im Praxiseindruck - gerade mit MX Red sind die Kailh Yellow gut vergleichbar. Die Leichtgängigkeit der Tasten ist optimal für den Einsatz in schnellen Spielen, beispielsweise Shootern. Die Tasten lösen mit minimalem Widerstand aus, sind dabei aber trotzdem überaus präzise zu bedienen. Für den reinen Schreibeinsatz könnte man sich hingegen noch etwas mehr Feedback wünschen, wie es speziell klickende und taktile Switches (beispielsweise Cherry MX Blue) bieten. Wie die linearen Switches von Cherry sind auch die Kailh Yellow keineswegs lautlos, aber leiser als beispielsweise MX Blue. Wer es wirklich leise mag, wird wohl ohnehin kaum mit der Anschaffung einer mechanischen Tastatur liebäugeln. Die Kailh-Switches ermöglichen mit ihrer Kreuzaufnahme auch die Nutzung von Cherry MX-Tastenkappen. Damit kann der Tastaturbesitzer bei Bedarf von der breiten Auswahl an Cherry MX-Tastenkappen profitieren und entweder verschlissene Tastenkappen ersetzen oder seine Tastatur einfach individualisieren.
Die positiven Eigenschaften der Switches werden aber auch bei der VPRO V800 wieder durch ein schepperndes Nachhallen überlagert, das gerade bei der Officenutzung störend ist.
Fazit
Rapoo hat der VPRO V800 nicht nur ein paar Makrotasten und das Beleuchtungssystem spendiert, sondern im Vergleich zur VPRO V700 auch einige Detailverbesserungen wie das etwas längere Anschlusskabel oder die Gummistopper an den Standfüßen umgesetzt. Dadurch ist die zweite mechanische Tastatur von Rapoo ganz klar das bessere Produkt. Allerdings fällt der Aufpreis von fast 60 Euro zu groß aus. Gerade die günstigeren Kailh-Switches sollten eigentlich einen Preisvorteil gegenüber Konkurrenzprodukten mit Cherry MX-Switches ermöglichen - beim anvisierten Kaufpreis kann die Rapoo-Tastatur sich preislich aber nicht absetzen.
Direkte Konkurrenten für die VPRO V800 sind vor allem mechanische Tastaturen mit Cherry MX Red oder MX Black und Tastenbeleuchtung. Dazu zählen beispielsweise die Corsair Gaming K70 , die QPAD MK-80 oder auch die FUNC KB-460. Teilweise sind diese Tastaturen trotz Cherry MX-Switches und Beleuchtung schon für unter 100 Euro erhältlich. Allerdings machen diese Modelle deutlich, dass eine weiße Beleuchtung eher ungewöhnlich ist. Selbst die Kombination aus weißer Tastenbeleuchtung, Cherry MX Red und günstigerem Preis wird aber durchaus angeboten - beispielsweise in Form der Cooler Master CM Storm Quickfire Rapid-I (User-Review).
Als reine Gamingtastatur kann die Rapoo VPRO V800 überzeugen, im Vergleich zur Rapoo VPRO V700 ist sie zudem besser ausgestattet. Bei der Alltagsnutzung vermisst man aber Medientasten und eine ausgeformte Handballenauflage. Zudem stören scheppernde Tastengeräusche. Vor allem aber spricht das Preis-Leistungs-Verhältnis beim aktuellen Kaufpreis nicht gerade für Rapoos zweite mechanische Tastatur.
Positive Aspekte der Rapoo VPRO V800:
- mechanische Switches mit passender Gamer-Charakteristik
- regelbare Tastenbeleuchtung
- fast alle Tasten frei konfigurierbar, Makro-Funktionalität, Speicher für fünf Profile, Makro-Tasten
- übersichtlicher Treiber (nur für Zusatzfunktionen nötig)
- Kreuzaufnahme für Cherry MX-Tastenkappen
Negative Aspekte der Rapoo VPRO V800:
- auffallendes Nachhallgeräusch ("Scheppern")
- keine wirkliche Handballenauflage
- kaum Mediatasten
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