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Mad Catz R.A.T. Pro X im Test - die ultimative Transformers-Maus - Software und Fazit

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Software:

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Die R.A.T. Pro X-Software unterteilt sich in drei Bereiche - Programmierung, Einstellungen und Support. 

Mad Catz R.A.T. Pro X

Der Programming-Teil ist der umfangreichste Teil und wirkt auf den ersten Blick schon fast verwirrend. Den einzelnen Mausprofilen können hier individuelle Tastenbelegungen zugeordnet werden. Dabei werden nicht nur einfach Tastenbelegungen, sondern auch vordefinierte bzw. selbst erstellte Shortcuts unterstützt. Die Maus kann so unter Windows für den Schnellzugriff auf einzelne Programme/Funktionen oder auch für eine effektive Browserbedienug optimiert werden. Und für einzelne Spiele lassen sich wiederum Profile für die jeweils wichtigsten Befehle erstellen. Allerdings wird im Endeffekt der Profilwechsel etwas dadurch erschwert, dass die Profiltaste am Boden sitzt. Wer so z.B. von seiner Windowsbelegung zu einer Spielebelegung wechseln möchte, wird in der Ladezeit erst einmal die Maus umdrehen und sich zum gewünschten Profil durchtasten müssen. Dass die Profiltaste am Boden sitzt, ist dem Konzept geschuldet - die Profile werden im Sensormodul hinterlegt, und das sitzt nun eben am Boden der Maus. Alltagstauglicher wäre aber trotzdem eine Profiltaste an der Mausoberseite. 

Mad Catz R.A.T. Pro X

Der Settings-Reiter ist etwas irreführend beschriftet. Darunter lassen sich eigentlich nur zwei Dinge anpassen - die Kalibrierung der Strafe-Achsen des Mausrades und die Lift-Off-Distance (LOD). Der Hinweis auf die Mindesthöhen ist übrigens durchaus ernst gemeint - wenn man die LOD zu niedrig einstellt, tastet zumindest der Pixart ADNS-9800 das Mauspad überhaupt nicht mehr ab. Dann funktionieren nur noch die Maustasten, der Mauszeiger lässt sich hingegen nicht mehr steuern.  

Alle weiteren Einstellungen werden im Einstellungsmenü des Programming-Reiters vorgenommen. Dort können z.B. die DPI-Stufen für den DPI-Schalter definiert, die Abtastrate (maximal 1.000 Hz) ausgewählt oder Angle Snap (eine automatische Glättung der Mausbewegungen) an- und ausgeschaltet werden. Der dritte Reiter, der Support-Reiter, verlinkt einfach diverse Supportfunktionen. Insgesamt erfüllt die Software ihren Zweck und lässt weitreichende Anpassungen zu. Zumindest auf unserem Windows 10-Testsystem lief sie aber nicht immer zuverlässig und fror teilweise beim Wechsel zwischen einzelnen Funktionen ein.

Fazit:

Die R.A.T. Pro X ist eine extreme Gaming-Maus. Ein solches Level an Anpassbarkeit ist selbst für Mad Catz neu. Der Nutzer wird schon fast mit Individualisierungsmöglichkeiten erschlagen. Herausragend ist dabei vor allem die Möglichkeit, das Sensormodul der eigenen Wahl zu verbauen. Gerade der Sensor als Herzstück bestimmt ganz entscheidend, wie sich eine Maus handhaben lässt. Dabei muss aber noch die Frage offenbleiben, ob Mad Catz es bei den drei Sensormodulen belässt oder die R.A.T. Pro X auch in Zukunft mit neuen Sensormodulen versorgen wird. Der getestete ADNS-9800-Lasersensor konnte im Test einmal mehr überzeugen. Wem es nur um den Sensor geht, der kann im Handel aber auch deutlich günstigere Mäuse damit finden - beispielsweise die vor wenigen Monaten von uns getestete CM Storm Mizar

Die Modularität der R.A.T. Pro X kann aber weder die Mizar, noch irgendeine andere aktuelle Maus bieten. Egal ob man die Form, die Gleiteigenschaften oder selbst das Mausrad anpassen möchte - die R.A.T. Pro X macht es möglich. Dabei sind die einzelnen Optionen keineswegs nur Spielerei, sondern durchweg sinnvoll. Das gilt auch für die zahlreichen Anpassungsmöglichkeiten der leider (bei uns) nicht immer ganz zuverlässig laufenden Software. Wer sich die Zeit nimmt und mit den einzelnen Bauteilen und Softwaresettings experimentiert, erhält am Ende eine Maus, die den eigenen Vorstellungen so nahe kommt wie nur irgend möglich. Und auch der Lebensdauer kommt die Modularität zugute, schließlich können defekte Anbauteile einfach ersetzt werden. Über die kleinen Nachteile des modularen Konzepts wie die schwammigen Daumentasten und die ungünstig gelegene Profiltaste kann man da schon fast hinwegsehen. 

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Nicht ignorieren lässt sich allerdings der hohe Verkaufspreis. Knapp 200 Euro sind auch für eine überzeugende High-End-Maus ein mehr als stattlicher Preis. Der Käufer bezahlt letztlich für das Alleinstellungsmerkmal, also für die enorme Anpassbarkeit und für den Einsatz von wertigen Materialien wie Magnesium, Karbon, Titan (für die Schraubengewinde) und Keramik. Allein dieser Exotenstatus dürfte manchem Käufer aber dann doch die knapp 200 Euro wert sein. Alternativ bietet Mad Catz mit der R.A.T. Pro S auch ein viel günstigeres Modell mit reduzierter Ausstattung und eingeschränkter Modularität an. Unabhängig von der Frage, ob der Verkaufspreis nun noch angemessen ist oder nicht, muss die extreme Modularität der Mad Catz R.A.T. Pro X mit einem Technik-Award belohnt werden. 

Mad Catz R.A.T. Pro X

Positive Eigenschaften der Mad Catz R.A.T. Pro X:

  • Modularität auf die Spitze getrieben, Mausform, Mausrad, Gleitfüße und selbst Sensor individualisierbar
  • durch austauschbare Sensormodule potentiell langlebiger
  • Scrollrad mit zusätzlicher analoger Achse
  • Verarbeitung, Materialwahl und Handhabung (trotz Modularität geringes Gewicht)
  • Software mit zahlreichen Anpassungsmöglichkeiten

Negative Eigenschaften der Mad Catz R.A.T. Pro X:

  • Daumentasten schwammig, Profiltaste an der Unterseite
  • Software auf dem Testsystem teilweise mit Hängern
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