TEST

Mountain Everest 60 im Test

60%-Layout, 100 % anpassbar - Praxiseindrücke und Fazit

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In der Praxis

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Bei der Everest Max hatte Mountain noch Cherry-MX-Switches genutzt. Für die Everest 60 kommen nun aber Switches aus eigenem Haus zum Einsatz. Davon gibt es drei Varianten: Die gelben Linear 45 mit einer Betätigungskraft von 45 g, die silbergrauen Linear 45 Speed mit 45 g und auf 1,1 mm verkürztem Auslöseweg und die taktilen Tactile 55 mit 55-g-Betätigungskraft. Linear 45 und Tactile 55 lösen jeweils nach 2 mm aus. Alle Switches sollen auf 100 Millionen Betätigungen ausgelegt sein und werden von Mountain mit Cherry-Stabilisatoren ausgerüstet und mit Krytox GPL 205 Grade 0 vorgeschmiert. In Kombination mit Silikon- und Schaumstoffeinlagen soll für eine gedämpfte Geräuschkulisse gesorgt werden.

Die Linear 45 unseres Testsamples bedienen sich nach unseren Eindrücken tatsächlich "wie geschmiert" - also angenehm gleichförmig. Und sie wirken auch akustisch etwas gedämpfter, als man das von den vielen anderen mechanischen Switches gewohnt ist. Sie erinnern vom Klang her eher an Cherry MX Silent Red als an normale Cherry MX Red, fühlen sich beim Tippen aber satter und smoother an. Auch die griffigen PBT-Double-Shot-Tastenkappen unterstreichen das überzeugende Tippgefühl. An die spezielle Tastenanordnung der Everest 60 (speziell rechts vom Buchstabenfeld) muss man sich allerdings erst einmal gewöhnen - sowie unter Umständen auch an der US-Layout.

Bei Bedarf können die Switches mit dem mitgelieferten Werkzeug gegriffen und einfach nach oben herausgezogen werden - und das auch im laufenden Betrieb. Die Everest 60 nimmt sowohl 3- als auch 5-Pin-Switches im Cherry-MX-Stil auf. 

Fazit

Mountain hat mit der Everest 60 nicht einfach nur eine deutlich kompaktere Alternative zur Everest Max entwickelt, sondern das neue Mini-Modell in einigen Bereichen auch weiterentwickelt. Besonders auffällig sind bei der Nutzung das Tippgefühl und die Akustik, die durch vorgeschmierte Switches und dämpfende Silikon- und Schaumstoffmatten erreicht werden. Haptisch und akustisch kann sich die Everest 60 so deutlich von den meisten anderen mechanischen Tastaturen am Markt absetzen. 

Dass die bewährten Cherry-MX- durch Mountain-Switches ersetzt wurden, kann erst einmal verunsichern. Die linearen Switches unseres Testsamples fanden wir jedoch allemal überzeugend. Nur Langzeiterfahrungen haben wir natürlich noch nicht sammeln können. Wer von einer Full-Size-Tastatur umsteigt, sollte generell etwas Geduld mitbringen. An das verdichtete Tastenfeld der Everest 60 muss man sich erst einmal gewöhnen. Zusatztasten z.B. für die Steuerung der Medienwiedergabe oder des Beleuchtungssystems können platzbedingt erst recht nicht geboten werden. Für einige Funktionen gibt es zwar Tastenkombinationen unter Einbeziehung der Fn-Taste - aber die sind eben weniger nutzerfreundlich als separate Tasten. Auch auf eine Handballenauflage muss man verzichten. Dafür spart die Everest 60 gegenüber einem Full-Size-Modell aber auch viel Platz und passt optisch auch bestens zu minimalistisch gestalteten PC-Plätzen. Den Ziffernblock gibt es immerhin als optionales Zubehör. Und er kann flexibel und denkbar unkompliziert an beiden Seiten der Everest 60 andocken. 

Auch das abnehmbare (aber etwas kurz geratene) USB-Kabel kann nicht nur an einer, sondern an gleich drei Stellen an der Tastatur angeschlossen werden. Dazu bietet Mountain alternative Tastenkappen an und ermöglicht den einfachen Austausch der Switches. Gegenüber der Everest Max fehlen zwar einige Ausstattungsmerkmale wie Handballenablage, die Display-Tasten am Ziffernblock oder der USB-Typ-A-Passthrough-Anschluss. Dafür ist die Everest 60 aber deutlich günstiger und kompakter. 

Als hochwertige und flexible Mini-Tastatur überzeugt uns die Everest 60 letztlich so sehr, dass wir sie mit unserem Technik-Award auszeichnen. 

Positive Aspekte der Mountain Everest 60:

  • modulares Konzept mit austauschbaren Schaltern, optionalen Tastenkappensets und optionalem Ziffernblock
  • 60-Prozent-Layout spart Platz
  • drei vorgeschmierte Mountain-Switches zur Auswahl
  • PBT-Double-Shot-Tastenkappen
  • RGB-Beleuchtung für Tasten und Tastaturränder
  • abnehmbares Anschlusskabel mit USB Typ-C-Anschluss zur Tastatur, drei Anschlussmöglichkeiten dafür an der Tastatur
  • Höhenanpassung in mehreren Stufen durch magnetische Standfüße
  • übersichtliche Software

Negative Aspekte der Mountain Everest 60:

  • keine Handballenauflage, gegenüber der Everest Max auch in einigen anderen Bereichen einfacher ausgestattet
  • verdichtetes Tastenfeld beim Umstieg von Full-Size- oder TKL-Tastaturen gewöhnungsbedürftig
  • Anschlusskabel mit 1,6 m relativ kurz
  • vorerst nur US-Layout