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SilverStone Temjin TJ04-E - die Evolution schreitet voran - Fazit

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SilverStone hat das TJ04 in vielen Bereichen so weiterentwickelt, dass das TJ04-E ein zeitgemäßes Gehäuse geworden ist. Besonders hervorzuheben ist die Gestaltung der modularen HDD/SSD-Käfige, die insgesamt ganze 15 Laufwerke aufnehmen können. Bei Bedarf lassen sie sich aber auch entfernen, um Platz für lange Netzteile oder Erweiterungskarten zu schaffen. Ähnlich modern ist das Kühlsystem, das nach dem Überdruckdesign konzipiert wurden. In Verbindung mit den vorhandenen und abnehmbaren Staubfiltern wird so Staubablagerungen im Gehäuse vorgebeugt. Bei der Lüftergeschwindigkeit hat SilverStone einen guten Kompromiss zwischen Kühlleistung und Lautstärke gefunden. Noch besser wäre natürlich eine Lüftersteuerung, mit der die Lüftergeschwindigkeit bedarfsabhängig geregelt werden könnte.

Eine gute Verarbeitung, das solide ausgestattete I/O-Panel mit USB 3.0-Ports und das gute Kabelmanagement sind weitere Punkte, die für das Gehäuse sprechen - ganz zu schweigen von der hochwertigen, aber dezenten Aluminiumfront, die in den acht Jahren seit Erscheinen des Ur-TJ04 nicht an Attraktivität eingebüßt hat. Allerdings ging die Evolution offenbar spurlos an den Montagemechanismen vorbei. Wie schon beim TJ08-E muss man auch beim TJ04-E intensiven Gebrauch vom Schraubenzieher machen. Die Schraubmontage von Erweiterungskarten und 2,5-/3,5-Zoll-Laufwerken wirkt wie ein lebendes Fossil. Zumindest Rändelschrauben wären hier angebracht. Warum SilverStone die Montage der Erweiterungskarten dann auch noch durch eine angeschraubte Abdeckung erschwert, bleibt ein Rätsel.

Das Angebot an Midi-Towern ist riesig. Auch wer auf schlichtes Design und edle Haptik steht, findet durchaus einige Alternativen. Diesem Anspruch wird z.B. das LanCool PC-K9X gerecht, das wir im Januar getestet haben. Das Konzept des TJ04-E wird hier noch etwas weiter geführt. Das Stahlgerüst wird nicht nur um eine Aluminium-Front, sondern auch um Seitenteile und einen Deckel aus dem begehrten Leichtmetall ergänzt. Die Ausstattung ist in weiten Teilen vergleichbar. Das LanCool-Modell bietet ebenfalls drei vormontierte Lüfter (allerdings keine optionalen Lüfterplätze), leicht abnehmbare Staubfilter vor Lufteinlässen, USB 3.0-Ports, einen lackierten Innenraum, modulare HDD-Käfige und Kabelmanagement. Die Zahl der Laufwerksplätze fällt zwar geringer aus, doch dafür kann das PC-K9X in zwei wichtigen Disziplinen auftrumpfen: es bietet gelungene werkzeuglose Montagemechanismen, die den Einbau des Systems bzw. den Austausch von Komponenten sehr erleichtern - und außerdem ist sein Preis mit 85 Euro deutlich attraktiver.

Wer auf die Aluminiumfront verzichten kann, aber ein Gehäuse mit dem Innenaufbau des Temjin TJ04-E sucht, sollte übrigens das Geschwistermodell Kublai KL04 in Erwägung ziehen. Es ist preislich mit knapp 90 Euro deutlich attraktiver.

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SilverStone kombiniert für das Temjin TJ04-E die zeitlose Optik des TJ04 mit vielen zeitgemäßen Ausstattungsmerkmalen. Allerdings wirkt die Schraub-Montage etwas antiquiert und der Preis etwas hoch angesetzt.

Positive Aspekte des SilverStone Temjin TJ04-E:

  • gut verarbeitetes Gehäuse mit hochwertiger Aluminiumfront und schlichter, aber edler Optik
  • separate 3,5- und 2,5-Zoll-Laufwerkskäfige ermöglichen üppige HDD/SSD-Bestückung, Käfige modular
  • drei vormontierte Lüfter mit angemessener Geschwindigkeit/Lautstärke, solide Kühlleistung
  • entfernbare Staubfilter vor allen einsaugenden Lüftern
  • gelungenes Kabelmanagement
  • selbst mit montiertem HDD-Käfig ausreichend Platz für alle handelsüblichen Grafikkarten bis zur Radeon HD 5970

Negative Aspekte des SilverStone Temjin TJ04-E:

  • Montage aufwändig, da intensiver Schraubenziehereinsatz nötig und Montage der Staubfilter diffizil
  • Festplattenentkopplung nicht ausreichend