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Das Node 804 ist ein richtig dickes Ding. Erfreulicherweise gilt das aber nicht nur für die Maße des Gehäuses (die sicher manchen Kunden abschrecken, der ein wirklich kompaktes Micro-ATX-System zusammenstellen möchte), sondern auch für Ausstattung und Potential des Cubes.
So unauffällig, ja harmlos das Gehäuse äußerlich aussieht, so beachtlich sind doch die Möglichkeiten, die es im Innenraum bietet. Sie gehen weit über die Montage eines (mittelhohen) Towerkühlers und überlanger Grafikkarten hinaus. Der Zweikammeraufbau stellt sicher, dass Mainboard und Co. sowohl optisch als auch thermisch vom Netzteil und von den Laufwerken getrennt werden. Sowohl Lüfter- als auch Radiatorenplätzen gibt es geradezu im Überfluss. Dabei sollte die Liste der Radiatorenplätze nicht täuschen - es nicht möglich, vier Dual-Radiatoren plus zwei Single-Radiatoren gleichzeitig zu betreiben. Allein die praktisch mögliche Maximalkonfiguration mit einem 280- und einem 240-m-Radiator sowie zwei 120-mm-Radiatoren ist aber beachtlich. Das gilt auch für die zumindest teilweise enorme maximale Radiatorendicke. Gleichzeitig hat Fractal Design alles daran gesetzt, dass selbst bei der Installation mehrerer Radiatoren noch genug Laufwerksplätze nutzbar bleiben.
Zusätzlich zu den brachialen Kühloptionen versteht sich das Node 804 gut auf die kleineren Details. Egal ob man auf das Kabelmanagement, die Staubfilter, den versteckten Montageplatz für das optische Laufwerk oder die überzeugende Kombination aus integrierter Lüftersteuerung und laufruhigen Lüftern schaut, hinterlässt das Gehäuse einen sehr durchdachten und nutzerfreundlichen Eindruck. Hier und da könnte manches noch optimaler gestaltet sein. Die Lüftersteuerung dürfte beispielsweise besser erreichbar sein und komfortabler wäre es auch, wenn beide Bodenstaubfilter nach hinten herausgezogen werden könnten. Und geradezu traditionell ist auch dieses Fractal Design-Gehäuse nicht auf eine werkzeuglose Montage ausgelegt. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Wirklich Grund zur Sorge geben nur die empfindlichen Kunststoffnasen, die die Front am Gehäuse halten - zumal man diese Front beim Node 804 überdurchschnittlich häufig vom Korpus trennen wird.
Das Node 804 ist keineswegs der einzige Micro-ATX-Cube mit beachtlichem Kühlpotential. Auch Gehäuse wie das Aerocool DS oder BitFenix-Modelle wie das Phenom Micro-ATX und das Colossus Micro-ATX bieten genug Raum und ausreichend Kühloptionen für leistungsstarke Hardware. Fractal Design übertrumpft diese Konkurrenten aber gerade in Bezug auf die Wasserkühlungseignung noch einmal deutlich. Gegenüber dem unkonventionellen Parvum Systems S2.0 setzt sich das Node 804 hingegen vor allem durch seine Nutzerfreundlichkeit ab. Schaut man nicht nur auf Micro-ATX-Cubes, sondern auch auf Mini-Tower, konkurriert das Fractal Design-Gehäuse unter anderem mit Corsairs Obsidian Series 350D. Dieses Gehäuse bietet immerhin zwei 240-mm-Radiatorenplätze und ein ähnlich dezentes Erscheinungsbild mit Aluminiumfront. Es trumpft darüber hinaus mit enormer Nutzerfreundlichkeit auf. Anders als das Node 804 bietet es aber keine Lüftersteuerung und wird mit ungeregelten Lüftern wesentlich lauter.
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Das Fractal Design 804 präsentiert sich als Micro-ATX-Gehäuse mit nahezu perfekter Ausstattung und immensem Potential und rechtfertigt damit auch völlig den Verkaufspreis von rund 100 Euro. Wir zeichnen den Cube deshalb mit unserem Excellent-Hardware-Award aus.
Positive Aspekte des Fractal Design Node 804:
- geräumiger, sinnvoll gegliederter Innenraum mit Platz für lange Erweiterungskarten und manchen Towerkühler
- insgesamt zehn Lüfterplätze, verschiedene Montageplätze für Radiatoren bis hin zum 280-mm-Radiatorenplatz
- die drei vormontierten Lüfter sind dreistufig regelbar, wahlweise hohe Kühlleistung oder flüsterleiser Betrieb
- werkzeuglose Montage der Erweiterungskarten, Staubfilter vor Lufteinlässen, Kabelmanagement
- dezentes Erscheinungsbild mit Aluminiumfront, großzügiges Window erlaubt Blick in das aufgeräumte Mainboardsegment
Negative Aspekte des Fractal Design Node 804:
- für ein Micro-ATX-Gehäuse groß geraten
- keine werkzeuglose Laufwerksmontage
- Frontpartie wird nur von empfindlichen Kunststoffnasen gehalten