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Sapphire Radeon HD 7770 OC und 7750 Ultimate

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In den letzten Wochen hatten wir so einige AMD-Grafikkarten im Test. Kein Wunder, denn mit Ausnahme der GeForce GTX 680 weiß NVIDIA der breit aufgestellten Radeon-HD-7000-Familie nicht viel entgegenzusetzen. Heute widmen wir uns zwei "Cape Verde"-Modellen, die ungleicher eigentlich nicht sein könnten. Während die Sapphire Radeon HD 7770 OC über ein eigenes Kühlsystem abseits vom Referenzlayout verfügt und obendrein auch noch mit höheren Taktraten ausgestattet ist, wird die Sapphire Radeon HD 7750 Ultimate komplett passiv gekühlt, muss sich dafür aber strikt an die Vorgaben halten, die AMD für das kleinere Serien-Mitglied vorsieht. Wir haben die Sapphire Radeon HD 7770 OC und die Sapphire Radeon HD 7750 Ultimate auf Herz und Nieren getestet.

Zugegeben: Die Sapphire Radeon HD 7770 OC und die Radeon HD 7750 Ultimate sind ein ungleiches Paar, zeigen aber durchaus, was mit AMDs kleinster DirectX-11.1-GPU alias "Cape Verde" möglich ist. Während die Radeon HD 7770 OC auf die schnellere "XT"-Variante setzt und obendrein von einem eigenen Kühlsystem abseits der Referenz auf Temperatur gehalten wird und zudem mit leicht höheren Taktraten ausgestattet ist, muss sich der kleine Bruder mit der "Pro"-Version zufriedengeben und sich strikt an die Vorgaben der US-amerikanischen Grafikschmiede halten. Dafür gibt er dank eines aufwendigen Passiv-Kühlers, der mit zahlreichen Aluminiumfinnen und dicken Kupfer-Heatpipes versehen wurde, keinen einzigen Laut von sich. Wir haben die Sapphire Radeon HD 7770 OC und die Radeon HD 7750 Ultimate des gleichen Hauses durch unseren breit angelegten Benchmark-Parcours gejagt und den beiden Mittelklasse-Grafikkarten gehörig auf den Zahn gefühlt. 

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Bevor wir jedoch mit unseren Messungen beginnen und mit den Benchmarks starten werden, wollen wir noch einen näheren Blick auf die Architektur der beiden "Cape Verde"-GPUs werfen. Wie alle aktuellen Grafikkarten der Radeon-HD-7000-Familie werden auch diese Grafikprozessoren im fortschrittlichen 28-nm-Prozess gefertigt, sind mit rund 1,5 Milliarden Transistoren aber nicht mehr ganz so komplex wie "Pitcairn" oder gar "Tahiti". Die eingesparten Schaltungen sind zum großen Teil fehlenden Einheiten zuzuschreiben. Besitzt eine Radeon HD 7970 noch 32 Compute-Units, stehen den kleinen Schwestermodellen nur noch zehn bzw. acht solcher Shadergruppierungen zur Seite. Erhalten geblieben sind pro CU aber jeweils vier SIMD-Einheiten, die sich nochmals in 16 ALUs unterteilen. Daraus resultieren dann die spezifizierten 640 respektive 512 Streamprozessoren (10 x 4 x 16 bzw. 8 x 4 x 16). Da an jede CU eine Quad-TMU angeschlossen ist, besitzt die Radeon HD 7770 40 Textureinheiten, wohingegen der Radeon HD 7750 immerhin noch 32 TMUs zur Seite stehen. 

Keine Unterschiede zwischen beiden Testkandidaten gibt es innerhalb der Speicherausstattung, die im Vergleich zu "Tahiti" und "Pitcairn" aber nochmals kräftig beschnitten wurde. Zur Verfügung stehen nur noch zwei 64-Bit-Controller, die jeweils zwei 256-MB-Chips ansteuern. Somit bringen es beide "Cape Verde"-Ableger auf  insgesamt 1024 MB und einen 128 Bit breiten Datenbus. Eine Radeon HD 7800 konnte hier jeweils mit der doppelten Menge aufwarten. Die Frequenzen liegen auf einem von AMD gewohnt hohen Level. Während das kleinste Modell der Radeon-HD-7700-Familie standardmäßig mit 800/1125 MHz angetrieben wird, werden die 640 Streamprozessoren der Radeon HD 7770 mit mindestens 1000 MHz befeuert. Sapphire drehte zumindest bei seiner Radeon HD 7770 OC leicht an der Taktschraube und lässt Chip und Speicher mit 1150 bzw. 1250 MHz agieren. Auch der Referenz-Kühler musste einem eigenen System weichen, der der Radeon HD 7750 gar einem passiven Kühler. 

Die technischen Daten haben wir tabellarisch zusammengefasst:

Sapphire Radeon HD 7770 OCSapphire Radeon HD 7750 Ultimate
Straßenpreis ab 135 Euro Straßenpreis ab 105 Euro
Homepage Sapphire-Produktseite Homepage Sapphire-Produktseite
Technische DatenTechnische Daten
GPU Cape Verde XT GPU Cape Verde Pro
Fertigung 28 nm Fertigung 28 nm
Transistoren 1,5 Milliarden Transistoren 1,5 Milliarden
GPU-Takt 1150 MHz GPU-Takt 800 MHz
Speichertakt 1250 MHz Speichertakt 1125 MHz
Speichertyp GDDR5 Speichertyp GDDR5
Speichergröße 1024 MB Speichergröße 1024 MB
Speicherinterface 128 Bit Speicherinterface 128 Bit
Speicherbandbreite 80,0 GB/Sek. Speicherbandbreite 72,0 GB/Sek.
DirectX-Version 11.1 DirectX-Version 11.1
Shadereinheiten 640 (1D) Shadereinheiten 512 (1D)
Shadertakt 1150 MHz Shadertakt 800 MHz
Textur Units 40 Textur Units 32
ROPs 16 ROPs 16
Pixelfüllrate 18,4 Gigapixel Pixelfüllrate 12,8 Gigapixel
SLI/CrossFire CrossFire SLI/CrossFire CrossFire

Dank der werksseitigen Übertaktung fallen zumindest die Speicherbandbreite und die Pixelfüllrate der Sapphire Radeon HD 7770 OC leicht höher aus, als wir es bisher von einer Radeon HD 7770 gewohnt waren. Diese liegt jetzt bei 80,0 GB/Sek. bzw. bei 18,4 Gigapixel. Der passive Kandidat liegt mit Werten von 72 GB/Sek. und 12,8 Gigapixel pro Sekunde auf altbekanntem Niveau.

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Die Sapphire Radeon HD 7750 Ultimate dürfte leistungsmäßig einer normalen Radeon HD 7750 in nichts nachstehen, dafür aber völlig lautlos agieren. Ob die Temperaturen stimmen und wie das Overclocking-Potential der Grafikkarte ausfällt, erfährt man auf den nachfolgenden Seiten. Gleiches gilt für die Radeon HD 7770 OC, die sich leistungsmäßig über dem Pressesample direkt von AMD ansiedeln sollte.

Zunächst werfen wir aber noch einen genaueren Blick auf die Testkandidaten selbst.