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Mit der GeForce GTX 680 Classified wollte EVGA die ultimative GeForce GTX 680 bieten und hat dies auch geschafft. Sicher ab Werk ist für den Takt noch einiges an Luft, der Nutzer kann sich problemlos in Taktregionen schrauben, die mit kaum einer anderen Karte möglich sind. EVBot war ein herausragendes Merkmal, das für zusätzliches und bei geeigneter Kühlung nahezu unbegrenztes Overclocking-Potenzial sorgte. Mit der GeForce GTX 680 Classified Hydro Copper wollte EVGA dem die Krone aufsetzen, wurde von NVIDIA aber ausgebremst.
Wir wollen dieses Thema auch gleich zu Begin des Fazits behandeln, da es in unseren Augen ein entscheidendes für die finale Beurteilung der Karte ist. Auf der einen Seite ist es verständlich, dass NVIDIA einige Vorgaben für die eigenen Produkte macht. Wenn ein Hersteller die Hardware aber derart abwandelt, wie EVGA es getan hat, so sollten auch die nötigen Freiheiten gewährt werden. Vorgaben bei der Verwendung des von NVIDIA entwickelten PCBs sind verständlich - Modifikationen darüber hinaus sollten den Herstellern weitere Freiheitsgrade geben. EVGA wird ein Großteil der Daseinsberechtigung mit dem Wegfall von EVBot genommen und diesen Schuh muss sich NVIDIA auch anziehen. Hier wird ein Hersteller in seiner Entwicklung und Nutzung eines entscheidenden Features gestoppt, was nur dazu führen kann, dass mit der nächsten Generation kein Geld mehr in die Entwicklung eines solchen Produktes gesteckt wird. NVIDIA erreicht mit einem solchen Vorgehen nicht den Schutz des eigenen Produktes, sondern einen Einheitsbrei an Grafikkarten, die sich beim Takt bereits innerhalb der Vorgaben von NVIDIA bewegen müssen und sich zukünftig allenfalls noch durch die Kühlung unterscheiden. Hier sollte ein Umdenken stattfinden, sonst reicht uns vielleicht bald ein Test einer einzigen Karte, um eine komplette Modellreihe beurteilen zu können.
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Zurück zur EVGA GeForce GTX 680 Classified Hydro Copper: Die Karte ist ab Werk eine der schnellsten aktuell verfügbaren Karten. Der doppelt so große Grafikspeicher wird bei den meisten Anwendern kaum bis gar nicht ins Gewicht fallen, dennoch ist es eine sinnvolle Zugabe, gerade bei einem derartigen High-End-Modell. Das PCB, die Strom- und Spannungsversorgung sowie die übrig gebliebenen OC-Features (OC-Switch und Spannungsmesspunkte) legen für diese Karte ein ganz anderes Anwendungsgebiet nahe. Der kundige Bastler, der bereits im Besitz eines EVBot ist, wird für die auf dem PCB freigewordenen Lötpunkte für den entsprechenden Anschluss sicherlich Verwendung finden. Durch die Wasserkühlung sind Werte wie Temperatur und Lautstärke nahezu unschlagbar. Der Stromverbrauch ist der gebotenen Leistung entsprechend gut.
Kompromissloses Overclocking ist die Spielwiese, auf der sich die EVGA GeForce GTX 680 Classified wohl fühlt. Auch wenn sich die Karte nun nicht mehr ganz so ausgiebig austoben kann, so überzeugen die Overclocking-Ergebnisse dennoch. Ein GPU-Takt von 1258 MHz und ein Speicher-Takt von 1700 MHz können sich sehen lassen.
Ein Großteil des durch die verbaute Wasserkühlung freigemachten Potenzials bleibt letztendlich brach liegen. Wer bereits eine Wasserkühlung besitzt und eine Grafikkarte mit vormontierter Kühlung verwenden möchte, für den bietet EVGA mit der GeForce GTX 680 Hydro Copper eine günstigere Alternative. Der geneigte Bastler, der auch noch einmal mit dem Lötkolben an der EVGA GeForce GTX 680 Classified Hydro Copper Hand anlegen möchte, sollte zuschlagen. Der Preis von 720 Euro ist sicherlich kein allzu kleines Gegenargument.
Positive Aspekte der EVGA GeForce GTX 680 Classified Hydro Copper:
- sehr gute Performance ab Werk
- gute OC-Features (Spannungsmesspunkte und OC-Switch)
- gutes OC-Potenzial
- niedrige Idle- und Last-Temperaturen
- niedrige Lautstärke (bei entsprechender Wasserkühlung)
- PCI-Express 3.0
- DirectX 11.1
Negative Aspekte der EVGA GeForce GTX 680 Classified Hydro Copper:
- hoher Preis
- kein EVBot