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Gainward GeForce GTX 780 und GTX 760 Phantom

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Mit den neuen Grafikkarten der GeForce-GTX-700-Reihe brachte NVIDIA-Exklusiv-Partner Gainward wieder drei neue Modelle der Phantom-Reihe auf den Markt. Für diesen Test erhielten wir mit der Gainward GeForce GTX 760 Phantom und der Gainward GeForce GTX 780 Phantom GLH zwei verschiedene Vertreter. Beide Modelle können mit dem herstellereigenen Kühler und höheren Taktraten auf sich aufmerksam machen. Wie sich die beiden Grafikkarten der Mittel- und High-End-Klasse in unserem Test geschlagen haben, erfährt man auf den nachfolgenden Seiten.

Sofern uns nicht alles täuscht, war die Gainward GeForce GTX 560 Ti Phantom der erste Vertreter der Produktreihe, den wir bei uns in der Redaktion auf den Prüfstand stellen konnten. Auf den ersten Blick mögen die Phantom-Modelle einem passiven Ableger ähneln. Entgegen vielen anderen Boardpartner-Karten befinden sich die Lüfter aber nicht auf den Kühllamellen, sondern zwischen der Platine und den restlichen Kühleinheiten. Das wird wohl auch der namensgebende Punkt gewesen sein. Im Falle der Gainward GeForce GTX 780 Phantom GLH befinden sich gleich drei 75-mm-Axiallüfter zwischen dem Printed Circuit Board und den zahlreichen Aluminiumfinnen. Der kleine Bruder, die Gainward GeForce GTX 760 Phantom, muss hingegen auf einen Lüfter verzichten, die mit einem Durchmesser von 70 mm obendrein auch noch etwas kleiner ausfallen. Bei beiden Modellen lassen sich die Rotorblätter aber ohne aufwendige Demontage entfernen und von Staub und Dreck befreien. Dazu gibt es bis zu fünf dicke Kupfer-Heatpipes und höhere Taktraten im Vergleich zur Referenz. Vor allem unsere GLH-(Goes Like Hell)-Edition der GeForce GTX 780 Phantom macht mit deutlich schnelleren Frequenzen auf sich aufmerksam und dürfte das Feld der GeForce-GTX-780-Karten klar anführen. 

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Wer allerdings zu einer Phantom-Grafikkarte von Gainward greift, der sollte sich bewusst sein, dass die Grafikkarte nicht die üblichen zwei Slots in der Höhe an Platz benötigt. Das Kühlsystem fällt mit fast fünf Zentimetern etwas höher aus und benötigt fast 2,5 Slots an Bauhöhe. Preislich mussten zu Redaktionsschluss zwischen 250 und 650 Euro für unsere beiden Testkandidaten eingeplant werden. Der Aufpreis im Vergleich zum günstigsten Vertreter der jeweiligen Grafikkarte betrug damit zwischen 30 und satten 95 Euro.

Architektonische Eckdaten

Die Gainward GeForce GTX 780 Phantom GLH und die Gainward GeForce GTX 760 Phantom setzen beide auf unterschiedliche Grafikprozessoren - positionieren sie sich doch auch in unterschiedlichen Preis- und Leistungssegmenten. Während der schnellere von beiden Vertretern auf der abgespeckten GK110-GPU, welche schon auf der GeForce GTX Titan zum Einsatz kommt, aufbaut, setzt die langsamere Variante hingegen auf eine leicht angepasste GK104-GPU, die schon zu Zeiten der GeForce GTX 680 und GTX 670 ihre Dienste verrichten durfte. Im Falle der GeForce GTX 780 setzten sich die 7,1 Milliarden Transistoren aus 2304 Shadereinheiten, 192 TMUs und 48 ROPs zusammen. Wie gewohnt unterteilen sich die CUDA-Cores in SMX-Cluster und einzelne ALUs. Jede der zwölf SMX-Gruppierungen (GTX 780) splittet sich noch einmal in 192 Shadereinheiten auf. An jede SMX-Einheit sind zudem insgesamt 16 TMUS gekoppelt, weswegen es die GeForce GTX 780 in der Summe auf 192 Textureinheiten bringt. Beim Speicherausbau setzt man standardmäßig auf sechs 64-Bit-Controller und schnellen GDDR5-Speicher. Das Speicherinterface legt so 384 Bit in die Waagschale, der Speicher fasst 3072 MB.

Vom Aufbau der GeForce GTX 760 hat sich im Vergleich zu älteren GK104-GPU nicht viel getan. Auch hier sind die SMX-Cluster mit jeweils 192 ALUs bestückt. Von der Anzahl her sind es aber deutlich weniger geworden. Zieht man die größere GTX 780 zum Vergleich heran, so ist es mit sechs SMX-Clustern nur noch die Hälfte geworden. Die Gainward GeForce GTX 760 Phantom muss somit mit 1152 CUDA-Cores und 96 Textureinheiten auskommen. Auch beim Speicherinterface mussten zwei 64-Bit-Controller dem Rotstift zum Opfer fallen. Das Interface besitzt nur noch eine Breite von 256 Bit, der Speicher fasst damit mit 2048 MB ebenfalls etwas weniger, setzt sich dafür aber noch immer aus schnellen GDDR5-Chips zusammen. Bei den Taktraten fährt NVIDIA ein gewohnt hohes Level. Gainward gab sich mit den Referenz-Taktraten aber noch längst nicht zufrieden und drehte weiter an den Reglern für Chip und Speicher. Die kleine Phantom rechnet mit 1072 respektive 1550 MHz, während die GLH-Edition der GeForce GTX 780 Phantom mit 980 bzw. 1550 MHz im Vergleich zur Referenz ein deutlich größeres Taktplus mit sich bringt. 

Gainward GeForce GTX 700 Phantom
Modell Gainward GeForce GTX 760 Phantom Gainward GeForce GTX 780 Phantom GLH
Straßenpreis etwa 250 Euro etwa 650 Euro
Homepage www.gainward.com www.gainward.com
Technische Daten
GPU GK104 (GK104-225-A2) GK110 (GK110-300-A1)
Fertigung 28 nm 28 nm
Transistoren 3,54 Milliarden 7,1 Milliarden
GPU-Takt (Base Clock) 1072 MHz 980 MHz
GPU-Takt (Boost Clock) 1137 MHz 1033 MHz
Speichertakt 1550 MHz 1550 MHz
Speichertyp GDDR5 GDDR5
Speichergröße 2048 MB 3072 MB
Speicherinterface 256 Bit 384 Bit
Speicherbandbreite 198,4 GB/Sek. 297,6 GB/Sek.
DirectX-Version 11.0 11.0
Shadereinheiten 1152 (1D) 2304 (1D)
Texture Units 96 192
ROPs 32 48

Beide Modelle dürften sich aufgrund ihrer höheren Taktraten leistungsmäßig vor die NVIDIA-Vorlage setzen und auch so manch anderer Hersteller-Karte den Rücken zeigen. Ob auch das Kühlsystem in Sachen Lautstärke und Kühlleistung überzeugen kann und was man aus den beiden Grafikchips im Overclocking-Test noch alles herausholen kann, erfährt man auf den nächsten Seiten. Bevor wir die Gainward GeForce GTX 760 Phantom und die Gainward GeForce GTX 780 Phantom GLH aber durch unseren breit angelegten Benchmark-Parcours jagen, stellen wir beide Vertreter auf den nächsten Seiten ausführlich vor.