Werbung
Bereits zwei GeForce GTX 780 Ti mit Custom-Kühler hatten wir Test und beide konnten auf ihre Art und Weise überzeugen. Während die Inno3D iChill GeForce GTX 780 Ti HerculeZ X3 Ultra durch maximale Performance überzeugen konnte, man aber einige Abstriche bei der Lautstärke machen muss, schaffte es die EVGA GeForce GTX 780 Ti Superclocked mit ACX-Kühler bei minimal geringerer Performance zumindest im Idle-Betrieb deutlicher leiser zu sein. Gigabyte will mit der GeForce GTX 780 Ti GHz Edition die ab Werk schnellste Single-GPU-Karte liefern, ohne dabei Kompromisse bei der Kühlung eingehen zu müssen. Wir haben uns angeschaut, ob die versprochene Leistung sich auch in der Praxis so darstellt.
Mit der Umstellung des Testsystems sind diese Werte mit der nun folgenden Karte, der Gigabyte GeForce GTX 780 Ti GHz Edition, leider nicht mehr vergleichbar. Somit ist sie unser Neueinstieg bei den High-End-Karten, denn mit der PowerColor Radeon R9 270X PCS+ feierten wir die Einweihung des neuen Benchmark-Parcours. Anders als bei der GeForce GTX Titan öffnete NVIDIA recht schnell das Design der GeForce GTX 780 Ti. Dies ermöglichte es einigen Herstellern bereits eine Woche nach dem offiziellen Release erste Modelle mit modifizierter Kühlung auf den Markt zu bringen. Noch einen Schritt weiter gehen sie, wenn auch gleich das PCB und damit meist auch die Strom- und Spannungsversorgung angepasst werden können. Mit der Gigabyte GeForce GTX 780 Ti GHz Edition haben wir die erste dieser Karten im Test.
{jphoto image=47755}
Bei Gigabyte staffelt sich das Angebot bei den GeForce GTX 780 Ti wie folgt: Ein Modell ist komplett im Referenzdesign gehalten und kostet in etwa 575 Euro. Wer etwas Übertaktung für nötig hält und auch dem WindForce-3X-Kühler sein Vertrauen schenken möchte, für den bietet sich die Gigabyte GeForce GTX 780 Ti WindForce 3X OC an, die ab 585 Euro zu haben und den geringen Aufpreis zur Referenzversion sicher wert ist. Wer die derzeit auf dem Papier schnellste GeForce GTX 780 Ti sein Eigen nennen möchte, für den bietet sich die von uns getestete GeForce GTX 780 Ti GHz Edition an. Mit 675 Euro ist sie aber schon deutlich teurer. Ob sie diesen Aufpreis auch wert ist, werden wir nun genauer unter die Lupe nehmen.
[h3]Architektonische Eckdaten[/h3]
Gigabyte GeForce GTX 780 Ti GHz Edition | |
---|---|
Straßenpreis | ab 675 Euro |
Homepage | www.gigabyte.de |
Technische Daten | |
GPU | GK110 (GK110-425-B1) |
Fertigung | 28 nm |
Transistoren | 7,1 Milliarden |
GPU-Takt (Base Clock) | 1.085 MHz |
GPU-Takt (Boost Clock) | 1.150 MHz |
Speichertakt | 1.750 MHz |
Speichertyp | GDDR5 |
Speichergröße | 3.072 MB |
Speicherinterface | 384 Bit |
Speicherbandbreite | 336 GB/Sek. |
DirectX-Version | 11.0 |
Shadereinheiten | 2.880 |
Textur Units | 240 |
ROPs | 48 |
Pixelfüllrate | 52,1 GPixel/Sek. |
SLI/CrossFire | SLI |
Natürlich sind die architektonischen Eckdaten der Gigabyte GeForce GTX 780 Ti GHz Edition mit denen einer jeden anderen GeForce GTX 780 Ti identisch. Die Unterschiede sind einmal mehr bei der Taktung von GPU und Speicher zu suchen. So hat Gigabyte den Basis-Takt von 876 auf satte 1.085 MHz angehoben. Dies entspricht einer Übertaktung von 209 MHz oder 24 Prozent. Für den Boost-Takt geht es von 928 auf 1.150 MHz, was ein Plus von 222 MHz bzw. ebenfalls 24 Prozent ist. Wohlgemerkt sind dies die Minimum-Werte, die garantiert erreicht werden sollen. In der Praxis sorgt GPU-Boost 2.0 dafür, dass die Taktraten unter Umstände noch deutlich weiter ansteigen. Dazu aber später mehr. Den Speicher hat Gigabyte bei 1.750 MHz belassen.
Alle weiteren Daten entsprechen, wie schon gesagt, denen einer jeden anderen GeForce GTX 780 Ti. NVIDIA gibt eine TDP von 250 Watt an. Diesen Wert dürfte die Gigabyte GeForce GTX 780 Ti GHz Edition aber durch das werksseitige Overclocking übertreffen.
Gigabyte GeForce GTX 780 Ti GHz Edition gegen die Konkurrenz | |||
---|---|---|---|
Modell | AMD Radeon R9 290X | Gigabyte GeForce GTX 780 Ti GHz Edition | NVIDIA GeForce GTX 780 Ti |
Straßenpreis | ab 450 Euro | ab 675 Euro | ab 575 Euro |
Homepage | www.amd.de | www.gigabyte.de | www.nvidia.de |
Technische Daten | |||
GPU | Hawaii XT | GK110 (GK110-425-B1) | GK110 (GK110-425-B1) |
Fertigung | 28 nm | 28 nm | 28 nm |
Transistoren | 6,2 Milliarden | 7,1 Milliarden | 7,1 Milliarden |
GPU-Takt (Base Clock) | - | 1.085 MHz | 876 MHz |
GPU-Takt (Boost Clock) | 1.000 MHz | 1.150 MHz | 928 MHz |
Speichertakt | 1.250 MHz | 1.750 MHz | 1.750 MHz |
Speichertyp | GDDR5 | GDDR5 | GDDR5 |
Speichergröße | 4.096 MB | 3.072 MB | 3.072 MB |
Speicherinterface | 512 Bit | 384 Bit | 384 Bit |
Speicherbandbreite | 320,0 GB/Sek. | 336 GB/Sek. | 336 GB/Sek. |
DirectX-Version | 11.2 | 11.1 | 11.1 |
Shadereinheiten | 2.816 | 2.880 | 2.880 |
Texture Units | 176 | 240 | 240 |
ROPs | 64 | 48 | 48 |
TDP | > 250 Watt | > 250 Watt | 250 Watt |
In obiger Tabelle haben wir die GeForce GTX 780 Ti GHz Edition noch einmal der Referenzversion bzw. der AMD Radeon R9 290X gegenübergestellt. Da sich die technischen Daten innerhalb der Modelle zwischen AMD und NVIDIA nicht direkt vergleichen lassen, müssen wir die Benchmarks erst einmal abwarten. Dann klärt sich auch die Frage, ob die Gigabyte GeForce GTX 780 Ti GHz Edition den Aufpreis von 100 Euro gegenüber der Referenzversion wert ist und wie sich dies im Vergleich zur nur 450 Euro teuren AMD Radeon R9 290X verhält.
[figure image=images/stories/galleries/reviews/2013/gigabyte-780ti/gigabyte-780ti-gpuz.png]GPU-Z-Screenshot der Gigabyte GeForce GTX 780 Ti GHz Edition[/figure]
Der Blick auf den GPU-Z-Screenshot bestätigt die bisher gewonnen Informationen. An dieser Stelle also keine Auffälligkeiten.
Mit der Einführung von GPU-Boost spielt das Zusammenspiel von Temperatur und Takt eine entscheidende Rolle für die Performance einer Grafikkarte. Dies gilt inzwischen sowohl für Modelle aus dem Hause AMD wie auch NVIDIA. Auf beiden Seiten ist es in jüngster Vergangenheit dazu gekommen, dass die Referenzversionen es nicht schafften die GPU-Temperatur ausreichend niedrig zu halten, so dass die Karte nicht ihr volles Potenzial entfalten konnte. Besonders auffällig ist dies bei den AMD-Karten mit "Hawaii"-GPU, denn hier wird kein Boost-Wert garantiert, sondern die Modelle der Radeon R9 290 und R9 290X liefen meist mit deutlich geringerem Takt. NVIDIA hingegen gibt ein Minimum vor, das in jedem Fall erreicht werden soll. Im Falle der Gigabyte GeForce GTX 780 Ti GHz Edition sind dies 1.150 MHz. In der nachfolgenden Tabelle haben wir einmal die jeweiligen Temperatur und den dazugehörigen Takt notiert, wie wir sie während der Benchmarks messen konnten.
Gegenüberstellung von Temperatur und Takt | ||
---|---|---|
Spiel | Temperatur | Takt |
The Elder Scrolls V Sykrim | 74 °C | 1.228 MHz |
Company of Hereos | 71 °C | 1.228 MHz |
Grid 2 | 72 °C | 1.228 MHz |
Metro: Last Light | 76 °C | 1.228 MHz |
Crysis 3 | 76 °C | 1.228 MHz |
Battlefield 4 | 74 °C | 1.228 MHz |
Assassin's Creed IV: Black Flag | 76 °C | 1.228 MHz |
Bioshock: Infinite | 76 °C | 1.228 MHz |
Tomb Raider | 76 °C | 1.228 MHz |
Bei unseren bisherigen beiden Testkandidaten sahen wir deutlich niedrigere Werte. So erreichte die Inno3D iCHill GeForce GTX 780 Ti HerculeZ 3X Ultra maximal 1.150 MHz und bei der EVGA GeForce GTX 780 Ti Superclocked mit ACX-Kühler war ebenfalls bei diesem Wert das Maximum erreicht. Im Grunde genommen sind drei Taktwerte bei der GeForce GTX 780 Ti mittels BIOS festgeschrieben. Basis- und Boost-Takt sind offen kommuniziert, nicht aber das Maximum für den Boost-Takt. Denn selbst wenn es die Kühlung zulässt, ein Boost-Limit beschränkt den maximalen Takt einer jeden Grafikkarte mit GPU-Boost 2.0. Bei den beiden eben genannten Karten lässt sich dieser im BIOS mit 1.150 MHz auslesen, bei der Gigabyte GeForce GTX 780 Ti sind es die erreichten 1.228 MHz.
Das Boost-Limit liegt immer 78 MHz oberhalb des Boost-Taktes, den die Hersteller angeben. Auf dieses Ziel hin ausgerichtet, kann dann z.B. die Lüftersteuerung angepasst werden. Es würde also wenig Sinn machen die Karte bzw. GPU bei 70 °C arbeiten zu lassen, wenn ohnehin schon der maximale Takt erreicht wird. Über eine Anpassung der Taktraten kann das Boost-Limit nach oben gesetzt und damit die Performance noch weiter gesteigert werden. Dies kann z.B. mit Hilfe der üblichen Software-Tools geschehen oder aber direkt im BIOS selbst.