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Die aktuell schnellste Single-GPU-Grafikkarte stammt von Gigabyte und basiert auf der GeForce GTX 780 Ti - in einem solch kurzen Satz ließen sich die vorherigen Seiten dieses Artikels zusammenfassen. Kein Hersteller hat bisher ein Modell der GeForce GTX 780 Ti vorgestellt, das ab Werk schneller ist. Ein Basis-Takt von bereits 1.085 MHz erreichen die meisten Konkurrenten noch nicht einmal als Boost-Takt. Doch Gigabyte wird mit der GeForce GTX 780 Ti GHz Edition vermutlich nicht lange alleine bleiben. EVGA hat die GeForce GTX 780 Ti Classified bereits angekündigt und auch der Galaxy GeForce GTX 780 Ti HOF wird zugesprochen, dass sie ebenfalls mit ähnlich hohen Vorgaben das Werk verlassen wird. Allerdings haben diese beiden Karten auch noch andere Ansprüche, denn mit ihnen legen sich die Hersteller auch darauf fest, mittels alternativer Kühlung Benchmark-Rekorde zu brechen. Nun wollen wir der Gigabyte GeForce GTX 780 Ti GHz Edition dieses Potenzial nicht komplett absprechen, allerdings sehen wir hier eher die All-in-One-Lösung für denjenigen, der die derzeit schnellste GeForce GTX 780 Ti sein Eigen nennen möchte, ohne dabei nun eine Wasserkühlung einsetzen zu müssen.
Die von Gigabyte gemachten Vorgaben an die GeForce GTX 780 Ti GHz Edition sorgen dafür, dass sie in allen Anwendungen mit dem aktuell höchsten Takt von 1.228 MHz arbeiten. Keines der bisher von uns getesteten Modelle der GeForce GTX 780 Ti war schneller. Mit teilweise deutlichem Abstand hievt sie sich damit über die Konkurrenz. Sogar die schnellen Dual-GPU-Lösungen wie die Radeon HD 7990 und GeForce GTX 690 werden teilweise geschlagen. Der um 24 Prozent höhere GPU-Takt schlägt sich in einem Performance-Plus von etwa 20 Prozent bei der Leistung nieder. Dies erreicht die Karte aber auch nur dann, wenn die GPU der limitierende Faktor ist. Gerade bei hohen Auflösungen zeigt sich dies. Nach und nach werden wir die Vergleichswerte des Testsystem auch so ausbauen, dass Tests in UltraHD fester Bestandteil der Benchmarks sind. Doch auch bei 2.560x1.600 zeigt sich, Gigabyte liefert mit der GeForce GTX 780 Ti GHz Edition die bislang schnellste Single-GPU-Grafikkarte.
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Nicht außer Acht lassen dürfen wir natürlich die Messungen von Stromverbrauch, Temperatur und Lautstärke. Ein Mehrverbrauch von 35,8 Watt lässt sich aber sicherlich verschmerzen und zeichnet die gute Wahl der Komponenten auf dem PCB von Gigabyte aus. Bei einem Anschaffungspreis von 675 Euro spielt ein derartiger Mehrverbrauch auch nur eine Rolle, wenn die Karte 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche auf Volllast arbeitet. Der WindForce-3X-Kühler schafft es in allen Anwendungen die GPU-Temperatur deutlich unter dem Temperatur-Target von GPU-Boost zu halten. Maximal 77 °C konnten wir messen und damit hält die GeForce GTX 780 Ti GHz Edition auch logischerweise ständig ihr Boost-Limit von 1.228 MHz.
Noch relativ gut gefallen hat uns die Laustärke im Idle-Betrieb. Sicherlich hätte Gigabyte die Lüfterkurve auch hier noch etwas besser anpassen können, wem die Karte aber deutlich zu laut ist, dem steht immer noch die Möglichkeit offen selbst an der Drehzahl zu arbeiten. Tribut zollen muss die GeForce GTX 780 Ti GHz Edition bei der Lautstärke unter Last. Die deutlich höhere Performance und die damit einhergehende Mehrverbrauch macht es nötig die Abwärme schneller abzuführen. Die drei Lüfter der Karte sind dann deutlich aus dem Gesamtsystem herauszuhören. Allerdings sind wir immer noch leiser als beispielsweise die Radeon R9 290X und R9 290.
Mit einem Preis von 675 Euro gehört die Gigabyte GeForce GTX 780 Ti GHz Edition zu den Premium-Karten. Gemessen an der gebotenen Leistung bietet sie aber zu diesem Preis mehr als die Konkurrenz von ASUS, EVGA, Inno3D, Zotac und Co. Mit der GeForce GTX 780 Ti hat NVIDIA versucht einen Mittelweg zu finden, auch beim Preis. Inzwischen heißt dies, dass mehr als 500 Euro den Besitzer wechseln müssen, um eine High-End-Karte mit NVIDIA-GPU sein Eigen nennen zu können.
Alternativen? Um in Sachen Performance eine gleichwertige Alternative zu finden, wird man lange suchen müssen. Wohlgemerkt sprechen wir hier vom Auslieferungszustand. Sicher ist es auch möglich eine Karte von ASUS, EVGA, MSI oder einem der weiteren Hersteller auf den gleichen Takt zu bringen, ab Werk ist die Leistung der Gigabyte GeForce GTX 780 Ti GHz Edition aber alternativlos. Wer komplett über den Tellerrand schauen möchte, für den ist vielleicht eine Radeon R9 290X mit alternativer Kühlung eine Lösung, die Hersteller werden entsprechende Modelle in den kommenden Tagen auf den Markt bringen. Wer sein Weihnachtsgeld also noch nicht komplett verplant hat, sollte bis nach den Feiertagen warten und sich dann einen Überblick verschaffen.
Positive Aspekte der Gigabyte GeForce GTX 780 Ti GHz Edition:
- 2.560x1.600 und auch UltraHD (3.840x2.160 mit Einschränkungen - Messungen vorhanden, aber nicht visualisiert) möglich
- durchweg Anti-Aliasing und anisotropische Filterung möglich
- WindForce-3X-Kühler hält die GPU ständig unter dem Temperatur-Ziel
- arbeitet ständig am Boost-Limit
- GPU-Boost mit zahlreichen Optionen
Negative Aspekte der Gigabyte GeForce GTX 780 Ti GHz Edition:
- Preis
- etwas zu laut unter Last
- relativ hohe Leistungsaufnahme
Persönliche Meinung
NVIDIA hat mit der GeForce GTX 780 Ti eine Karte mit enormen Potenzial auf den Markt gebracht. Hersteller wie Gigabyte wissen dies zu nutzen und liefern die Karte mit einem werksseitigen Overclocking von 24 Prozent aus. Auch wenn man auf ein Overclocking des Speichers verzichtet hat, bedeutet dies eine effektive Leistungssteigerung von etwa 20 Prozent - gewaltig wie ich finde. Über einen etwas zu lauten Lüfter könnte ich noch hinwegsehen, insofern wären es mir die 100 Euro Aufpreis gegenüber der Referenzversion durchaus wert. Mir gefällt, was Gigabyte da bei der GeForce GTX 780 Ti GHz Edition auf die Beine gestellt hat. Jetzt bin ich gespannt, wie lange man den Platz an der Sonne wird halten können. (Andreas Schilling)