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Mit der GeForce GTX Titan X hält NVIDIA aktuell die Performance-Krone für eine Single-GPU-Grafikkarte. Daran lässt die gebotenen Leistung der Karte keine Zweifel. Mit der GeForce GTX Titan X macht NVIDIA auch wieder einen Schritt in eine Richtung bei den Titan-Karten, die mehr auf die Spielernatur ausgerichtet ist. Dies ist sicherlich auch ein gewolltes Nebenprodukt der "Maxwell"-Architektur der 2. Generation, die neben einem verbesserten Performance/Watt-Verhältnis auf spezielle Compute-Implementationen verzichtet. Wir wollen die Details der GeForce GTX Titan X auch nicht weiter aufgreifen, sondern uns an dieser Stelle auf einen besonderen Test konzentrieren, denn uns standen gleich vier dieser Karten zur Verfügung. Das Leistungspotenzial klingt unermesslich, doch lässt es sich auch wirklich nutzen? Wo liegen die Grenzen der Multi-GPU-Technik bei gleich vier dieser Karten? All diese Fragen versuchen wir im folgenden Artikel zu beantworten.
Der folgende Artikel wird kein klassischer Testablauf sein. Vielmehr konzentrieren wir uns rein auf die gebotene Leistung sowie die Skalierung. Unser Neuzugang Shawn Baker mit Sitz in Taiwan hat die vier GeForce GTX Titan X von ASUS zur Verfügung gestellt bekommen. Aus diesem Grund lassen sich die gewonnenen Ergebnisse auch nicht mit den bisher von uns ermittelten Werten vergleichen.
Vier GeForce GTX Titan X sind aber nicht nur in Bildern ein imposanter Anblick. Die Zahlen sprechen hier auf für sich. 4x 3.072 = 12.288 Shadereinheiten, 4x 192 = 768 Textureinheiten, 4x 96 = 384 Render Backends und nicht zu vergessen die 4x 12 = 48 GB Grafikspeicher sind eine nicht zu verachtende Ansage. In einem 4-Way-SLI arbeiten letztendlich 32 Milliarden Transistoren daran Frames schnellst- und bestmöglich zu liefern.
Modell | GeForce GTX Titan X | GeForce GTX Titan | GeForce GTX 980 | Radeon R9 290X |
---|---|---|---|---|
Straßenpreis | 1.075 Euro | etwa 950 Euro | etwa 500 Euro | etwa 300 Euro |
Homepage | www.nvidia.de | www.nvidia.de | www.nvidia.de | www.amd.com/de |
Technische Daten | ||||
GPU | GM200 (GM200-400-A1) | GK110 (GK110-400-A1) | Maxwell (GM204) | Hawaii |
Fertigung | 28 nm | 28 nm | 28 nm | 28 nm |
Transistoren | 8 Milliarden | 7,1 Milliarden | 5,2 Milliarden | 6,2 Milliarden |
GPU-Takt (Base Clock) | 1.000 MHz | 837 MHz | 1.126 MHz | - |
GPU-Takt (Boost Clock) | 1.075 MHz | 876 MHz | 1.216 MHz | 1.000 MHz |
Speichertakt | 1.750 MHz | 1.500 MHz | 1.750 MHz | 1.250 MHz |
Speichertyp | GDDR5 | GDDR5 | GDDR5 | GDDR5 |
Speichergröße | 12 GB | 6 GB | 4 GB | 4 GB |
Speicherinterface | 384 Bit | 384 Bit | 256 Bit | 512 Bit |
Speicherbandbreite | 336,6 GB/s | 288,4 GB/s | 224,0 GB/s | 320,0 GB/s |
Shadereinheiten | 3.072 | 2.688 | 2.048 | 2.816 |
Textur Units | 192 | 224 | 128 | 176 |
ROPs | 96 | 48 | 64 | 64 |
TDP | 250 Watt | 250 Watt | 165 Watt | > 250 Watt |
SLI/CrossFire | SLI | SLI | SLI | CrossFire |
In einem SLI-System lassen sich die meisten der architektonischen Eckdaten nicht einfach addieren. Im üblichen Alternate Frame Rendering (AFR) rendert jede Karte einen kompletten Frame. Daher werden auch alle Datensätze in jeder Karte benötigt. Gemeinsam verwendete Ressourcen gibt es an dieser Stelle nicht. Solche Multi-GPU-Systeme sind eine große Herausforderung für AMD und NVIDIA, da es hier zu zahlreichen störenden Effekten kommen kann. Mit DirectX 12 und anderen Grafik-APIs sollen hier zahlreiche Lösungsansätze einfließen. So soll Mantle den Videospeicher vollständig über alle Karten nutzbar machen. Dazu aber wird kein völlig neuer Lösungsansatz verwendet, sondern das Split Frame Rendering (SFR). SFR reduziert ein eventuell vorhandenes Input-Lag deutlich. Auch Mikroruckler sind damit weniger ein Problem.
Nun aber zurück zum Testaufbau mit den vier GeForce GTX Titan X. Technische Voraussetzungen sind ein Mainboard mit einer entsprechenden Anzahl an PCI-Express-Steckplätzen. Eine ausreichende Anzahl an SLI-Brücken oder eine vorgefertigte 3-Way- oder 4-Way-SLI-Brücke sollten ebenso vorhanden sein. Ein möglichst starker Prozessor ist ebenfalls eine Grundvoraussetzung, damit die Grafikkarten mit ausreichend Daten gefüttert werden können. Um die CPU-Limitierung möglichst weit nach hinten zu schieben, darf auch gerne eine möglichst hohe Auflösung verwendet werden. Ein UltraHD-Monitor ist also ebenfalls sinnvoll.
Gleich vier GeForce GTX Titan X in einem 4-Way-SLI zu testen, ist sicherlich vor allem eines: ein exklusives Vergnügen. Bei Preisen ab 1.075 Euro werden alleine für die Karten 4.300 Euro fällig - nicht zu sprechen von den Anschaffungen für das restliche System, welches wie gesagt ebenfalls darauf angepasst sein sollte.
Die enge Zusammenstellung der vier GeForce GTX Titan X zeigt recht deutlich die Problematik eines solchen Setups auf. Die jeweils erste, zweite und dritte Karte bekommen recht wenig Luft - der Radiallüfter wird von der davorliegenden Karte komplett abgedeckt. Vermutlich verzichtet NVIDIA auch aus diesem Grund auf eine Backplate, denn so blieben wenigstens ein paar Millimeter Luft. Bei der GeForce GTX 980 verwendete NVIDIA eine abnehmbare Platte, die im SLI-Betrieb etwas mehr Luft verschaffen soll.
Im GPU-Z-Screenshot sind die technischen Daten der GeForce GTX Titan X aufgeführt. Im dazugehörigen Anzeigefeld sind auch die vier verbauten GPUs aufgeführt.