TEST

Hybrid-Kühlung

Corsair Hydro GFX GTX 1080 im Test - Fazit

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Die GeForce GTX 1080 ist eine der aktuell schnellsten Gaming-Grafikkarten – wenn man von der NVIDIA Titan X auf Basis der Pascal-GPU einmal absieht. Bis auf absehbare Zeit wird die GeForce GTX 1080 auch in dieser Position bleiben und Konkurrenz hat NVIDIA in den kommenden Monaten auch noch nicht zu erwarten. Erst im Mai/Juni ist damit zu rechnen, dass AMD mit der ersten Vega-Grafikkarte auf den Markt kommt.

Wer sich für eine Corsair Hydro GFX GTX 1080 entscheidet, bekommt eine GeForce GTX 1080 mit PCB-Design der Founders Edition, der ein Hybrid-Kühler aufgeschnallt wurde. Die Mehrinvestitionen beschränken sich also auf den Kühler selbst, da beim PCB keinerlei Veränderungen vorgenommen wurden. Ob eine solche Kühlung den Mehrpreis rechtfertigt, ist damit die entscheidende Frage. Hinsichtlich der Leistung liegt die Corsair Hydro GFX GTX 1080 im Mittelfeld. Wir haben schon schnellere Varianten der GeForce GTX 1080 gesehen, aber auch langsamere. Hier hätte Corsair in Zusammenarbeit mit MSI noch ein paar Megahertz mehr aus Karte und Kühlung holen können.

Die Kühlung ist neben dem Kostenfaktor zugleich aber auch der entscheidende Vorteil der Karte. Während die Founders Edition mit einer Drosselung aufgrund der hohen GPU-Temperaturen zu kämpfen hat, ist dies bei der Corsair Hydro GFX GTX 1080 nicht mehr der Fall. Einzig eine Custom-Wasserkühlung mit Full-Cover-Wasserkühler auf der Karte konnte mit noch niedrigeren Temperaturen auftrumpfen. Der Hybrid-Kühler hält die GPU also auf niedrigem Temperatur-Niveau, während der Radiallüfter sich um die weiteren Komponenten auf dem PCB kümmert.

Dieser Radiallüfter ist zugleich aber auch der Pferdefuß der Karte. Er ist maßgeblich für die Lautstärke der Karte verantwortlich und schaltet sich auch im Idle-Betrieb nicht ab. Sicherlich müsste selbst dann noch die Pumpe aktiv sein, der Geräuschkulisse wäre es aber sicherlich zuträglich, wenn kein Lüfter mehr drehen würde. Dies ist ein entscheidender Nachteil zu den semipassiven Karten, die wir inzwischen von allen Herstellern kennen.

Bleibt noch die Frage nach dem Preis. Corsair verkauft die Karte im eignen Webshop für 849 Euro. Die Baugleiche MSI GeForce GTX 1080 Sea Hawk X ist aber schon ab rund 800 Euro zu haben und hier fängt es dann auch an interessant zu werden, denn vergleichbar schnelle Modelle kosten rund 550 Euro. Mehr als 200 Euro Aufpreis lassen sich aufgrund der Kühlung sicherlich nur schwer rechtfertigen. Dies liegt vor allem daran, dass der Preis der luftgekühlten Modelle in den vergangenen Wochen und Monaten stark gefallen ist, während die Sondermodelle auf dem Preisniveau von rund 800 Euro verblieben sind. Eine gute luftgekühlte GeForce GTX 1080 ist damit eine ernstzunehmende Alternative.

Positive Aspekte der Corsair Hydro GFX GTX 1080:

  • zweitschnellste Single-GPU als Basis
  • Ultra HD mit einigen Einschränkungen meist problemlos spielbar
  • 8 GB GDDR5X
  • GPU Boost 3.0 mit vielen Overclocking-Funktionen
  • sehr hohes OC-Potenzial
  • Hybrid-Kühlung sorgt für niedrige GPU-Temperaturen

Negative Aspekte der Corsair Hydro GFX GTX 1080:

  • hoher Preis
  • zu hohe Lautstärke im Idle- und Lastbetrieb

Persönliche Meinung

Die GeForce GTX 1080 wird uns noch eine Weile begleiten und zugegeben, den frischesten Eindruck macht sie aktuell nicht mehr. Dies liegt aber vor allem daran, dass wir uns schon ein gutes Dutzend dieser Karten angeschaut haben und ist weniger die Schuld von Corsair. Eine GeForce GTX 1080 mit Wasser- oder Hybrid-Kühlung reizt das Potenzial der Pascal-GPU aus, dies haben schon andere Hersteller bewiesen. Bei der Corsair Hydro GFX GTX 1080 liegt das Limit aber weniger in der Kühlung, als vielmehr im PCB begründet, welches von MSI nicht angetastet wurde. Schade eigentlich, denn mit dieser Kühlung hätte die Karte zu den schnellsten am Markt gehören können. So aber muss man sich selbst hinter der ein oder anderen luftgekühlten Karte einordnen. (Andreas Schilling)

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