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Wassergekühlte Karten sind immer etwas Besonderes. Sind sie dann auch noch besonders kompakt, bekommen sie einen zusätzlichen Reiz. Natürlich ist der Markt für eine solche Karte recht überschaubar. Die wenigsten Grafikkarten werden überhaupt mit einem Wasserkühler bestückt. Inzwischen bieten viele Hersteller bereits Modelle mit All-in-One-Wasserkühler an, da hier kein Wasserkreislauf vorhanden sein muss und Pumpe sowie Radiator einfach nur im Gehäuse verstaut werden müssen. Die ZOTAC GeForce GTX 1080 Ti ArcticStorm Mini ist durch den vormontierten Full-Cover-Wasserkühler direkt in der Lage, in einen bestehenden Wasserkreislauf eingebunden zu werden. Einen solchen Wasserblock, wie ihn das luftgekühlte Modell von ZOTAC nutzt, gibt es von einem Dritthersteller nicht. Insofern bleibt dem interessierten Käufer auch nur der Griff zu eben dieser Karte.
In den Tests konnte die ZOTAC GeForce GTX 1080 Ti ArcticStorm Mini überzeugen. Natürlich haben wir sie nicht mit Taktraten des Auslieferungszustands laufen lassen und selbst Hand angelegt. Mit über 2.000 MHz sind wir ebenfalls recht zufrieden. Damit steigt die Leistung über das Niveau aller bisher von uns getesteten luftgekühlten Karten, bleibt aber auch hinter den größeren wassergekühlten Karten zurück. Die ohnehin schon recht hohe Rohleistung der GeForce GTX 1080 Ti wird hier zusätzlich ordentlich erhöht. Auch aktuelle Titel sollten daher in höchster Auflösung und mit fast allen Details auf Maximum laufen.
Der Wasserkühler ist gleichzeitig in der Lage die GPU-Temperaturen in Schach zu halten – trotz unseres Overclockings. Die Qualität des Kühlers kann nicht ganz an die Verarbeitung und Materialgüte eines Full-Cover-Wasserkühlers aus dem Hause EKWB mithalten. Da wir keine Langzeiterfahrung mit dem Kühler haben, sind auch entsprechende Erkenntnisse zur Korrosion bisher nicht vorhanden. Durch die G1/4-Zoll-Anschlüsse kann die Karte bzw. der Kühler aber schnell und einfach in einen bestehenden Wasserkühlungskreislauf eingebunden werden.
Der Vorteil einer solchen Wasserkühlung ist neben den niedrigen Temperaturen aber natürlich auch in der Lautstärke zu suchen. Sind Pumpe und Lüfter auf dem Radiator entsprechend gewählt, kann ein solches System nahezu lautlos werden. Wir haben allerdings auch zwei Kritikpunkte anzubringen: Zum einen verwendet ZOTAC weiterhin die Slotblende mit einer Höhe von zwei Slots, da auch der Dual-Link-DVI-Anschluss der Mini-Variante übernommen wird. Der zweite Punkt ist sicherlich der Preis. Bei deutschen Online-Händlern ist die Karte noch nicht zu finden. Da aber das größere ArcticStorm-Modell bereits 950 Euro kostet, ist für die ZOTAC GeForce GTX 1080 Ti ArcticStorm Mini kein niedrigerer Preis zu erwarten.
Positive Aspekte der ZOTAC GeForce GTX 1080 Ti ArcticStorm Mini:
- GP102 als schnellste Single-GPU als Basis
- UHD mit einigen Einschränkungen spielbar
- 11 GB GDDR5X
- GPU Boost 3.0 mit zahlreichen Overclocking-Funktionen
- kompakte Abmessungen
- vormontierter Wasserkühler
- niedrige GPU-Temperaturen
Negative Aspekte der ZOTAC GeForce GTX 1080 Ti ArcticStorm Mini:
- hoher Preis
- keine Single-Slot-Blende
Aufgrund der Tatsache, dass ZOTAC für eine solch kompakte Karte einen eigenen Wasserkühler fertige lässt und für den guten Gesamteindruck, verleihen wir der ZOTAC GeForce GTX 1080 Ti ArcticStorm Mini den "Hardwareluxx Technik"-Award.
Persönliche Meinung
Die ZOTAC GeForce GTX 1080 Ti Mini konnte bei den gebotenen Abmessungen mit einer hohen Leistung überzeugen. Eine GeForce GTX 1080 Ti auf 210 mm ist eine erstaunliche Entwicklung. Die ZOTAC GeForce GTX 1080 Ti ArcticStorm Mini legt hier bei der Leistung noch eine Schippe drauf und liefert dank der Wasserkühlung ein deutlich höheres Overclocking-Potenzial. Damit wird diese Karte zu einem der schnellsten Modelle. Am Ende des Entwicklungszyklus der Pascal-Architektur scheinen die Hersteller noch einmal aufdrehen zu wollen und ich freue mich schon, noch mehr solch interessante Karten zu sehen. (Andreas Schilling)