TEST

Gut, aber nicht überragend

Gigabyte Radeon RX 6800 XT Gaming OC im Test

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Auf die ersten Custom-Modelle folgt mit der Gigabyte Radeon RX 6800 XT Gaming OC nun eine weitere Interpretation, die früher oder später das beliebte Referenzdesign ablösen soll. Mehr Leistung und eine effizientere Kühlung sind einmal mehr das Hauptziel eines solchen Modells. Aber wie wir wissen, stellen die guten Referenzdesigns eine hohe Hürde an die Custom-Modelle. Ob Gigabyte diese mit der Radeon RX 6800 XT Gaming OC überspringen kann, klären wir auf den folgenden Seiten.

Die aktuelle Verfügbarkeit der Karte ist ein kritischer Punkt, denn zum Zeitpunkt dieses Artikels sind weder die Referenzversionen von AMD, noch die Custom-Modelle in ausreichenden Stückzahlen verfügbar – geschweige denn zu den unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller. Die Referenzmodelle von AMD sind gut, vor allem bei der Kühlung hat AMD einen großen Schritt gemacht. Dies führt auch dazu, dass diese Karten besonders beliebt sind. Allerdings werden die Custom-Modelle zunehmend an Wichtigkeit gewinnen, denn auch wenn AMD das Referenzdesign noch über das erste Quartal 2021 hinaus will fertigen lassen wird, irgendwann wird es nur noch die Custom-Modelle geben.

Dementsprechend werden die Custom-Modelle ab 2021 sicher noch interessanter werden und zu diesen gehört auch die Gigabyte Radeon RX 6800 XT Gaming OC.

Zunächst einmal wollen wir uns anschauen, welche Unterschiede es in den technischen Daten der Karten gibt.

Gegenüberstellung der Karten
  Gigabyte Radeon RX 6800 XT Gaming OC Radeon RX 6800 XT
GPU Big Navi Big Navi
Compute Units 72 72
Ray Accelerators 72 72
ROPs 128 128
Game-Takt 2.045 MHz 2.015 MHz
Boost-Takt 2.285 MHz 2.250 MHz
Infinity Cache 128 MB 128 MB
Speicherkapazität 16 GB 16 GB
Speichertyp GDDR6 GDDR6
Speicherinterface 256 Bit 256 Bit
Speicherbandbreite 512 GB/s 512 GB/s
Preis 849 Euro 649 Euro

Als Radeon RX 6800 XT basiert das Modell von Gigabyte natürlich auf der Big-Navi-GPU mit ihren in 7 nm gefertigten 26,8 Milliarden Transistoren auf einer Chipfläche von 519,8 mm². In 72 Compute Units sind 4.608 Shadereinheiten organisiert. Pro Compute Unit gibt es zudem einen Ray Accelerator und insgesamt stehen 128 ROPs zur Verfügung. Der Infinity Cache ist bei allen Big-Navi-Karten 128 MB groß. Dies gilt auch für den Grafikspeicher mit 16 GB GDDR6. Dieser ist über ein 256 Bit breites Speicherinterface angebunden und kommt auf eine Speicherbandbreite von 512 GB/s.

Im Unterschied zur Referenzversion bietet die Gigabyte Radeon RX 6800 XT Gaming OC einen von 2.015 auf 2.045 MHz gesteigerten Game-Takt. Auch der Boost-Takt wurde von 2.250 auf 2.285 MHz angehoben. Wir bewegen uns hier im Rahmen dessen, was viele Hersteller als Werks-Overclocking anbieten.

Die Beurteilung der Preise ist noch wie vor schwierig. Die von AMD (und auch NVIDIA) aufgerufenen UVPs sind kaum zu erreichen. Aufgrund der hohen Nachfrage werden alle Modelle auf der Straße deutlich teurer gehandelt. Gigabyte nennt keinen offiziellen Preis für die Radeon RX 6800 XT Gaming OC. Vor einigen Tagen tauchten allerdings Preisempfehlungen für die USA auf und diese sprachen von 849 US-Dollar. Aktuell ist eine Umrechnung 1:1 in Euro ein gangbarer Weg, den wir hier auch gewählt haben.

Eine Radeon RX 6800 XT hat eine Total Graphics Power (TGP) von 250 W von AMD zugewiesen bekommen. Die Thermal Design Power (TDP) der Karte liegt bei 300 W. Eine der Stellschrauben für die Hersteller ist neben dem Takt der GPU deren Power-Budget – eben die TGP.

Power-Limits
Gigabyte Radeon RX 6800 XT Gaming OC
OC-BIOSSilent-BIOS
TGP 264 W264 W
Lüfter-Vorgabe 1.750 RPM1.600 RPM

Im OC-BIOS hebt Gigabyte das TGP der Radeon RX 6800 XT Gaming OC von 250 auf 264 W an. Dies ist allerdings auch für das Silent-BIOS der Fall. Der wichtigste Unterschied zwischen den BIOS-Versionen ist also in der Lüftersteuerung zu suchen. Die Vorgaben belaufen sich auf 1.750 bzw. 1.600 RPM.